Französische Bulldogge ist ein Fiepehund

Meine Jule ist fast 2 Jahre alt und bereitet mir echt Sorgen. Sie ist eine tolle Hündin und hat Gott sei dank keinerlei rassetypische Probleme, da sie schlank, groß ist und eine lange Nase hat. Allerdings ist ein Problem mittlerweile so schlimm geworden, dass ich mir täglich den Kopf darüber zerbreche. Jule war schon immer ein Hund der viel Aufmerksamkeit brauchte. Wir gehen 3-4x mit ihr raus die große Mittagsstunde ist immer aktiv gestaltet mit Freilauf, Leckerliesuche usw. Zu Hause bekommt sie einen Schnüffelteppich und hat ein Olivenholz und anderes zum kauen. Trotzdem versucht sie permanent das spielen einzufordern. Ein Hundetrainer sagte uns, wir sollen es mit ignorieren probieren, was auch für kurze zueilt half. Nun haben wir eine kleine Tochter (3 Monate alt) mit der Jule auch sehr gut zurecht kommt. Sie hat sie hin Anfang an akzeptiert und abends kuscheln wir immer alle zusammen auf dem Sofa. An den Gassirunden hat sich auch nicht geändert, lediglich, dass ich sie im Alltag nicht ständig beachten kann, was ich auch nie wollte. Erziehung war mir schon immer wichtig und sie hat auch ihre Grenzen. Badezimmer und Bett sind z.B. tabu. Wenn ich nun meine Tochter Wickel, steht Jule oft daneben und fiept mich an. Das ist kein lauter jaulen sondern eher ein schweres ausatmen und starrt mich dabei an. Wenn ich meine Tochter Stille oder mit ihr auf dem Sofa spiele und und und, steht Jule daneben und fiept. Ich bin ratlos. Es kommt mir oft so vor, als wenn sie unglücklich ist und das möchte ich nicht. Es geht ihr gut bei uns und sie hat eigentlich alles was wie braucht. Der Trainer sagte, dass das wohl ihr Charakter wäre. Wenn ich sie ignoriere wirkt es abundzu und sie hört dann auf und geht ins Körbchen. Sie muss auch kein Pipi machen, das haben wir alles schon ausgeschlossen. Und das Problem war auch schon vor unserer Tochter vorhanden, nur ist es nun viel präsenter, da ich mich schon dominiert fühle wenn ich mit meiner Tochter spiele und sie uns dabei „stört“. Sie ist zudem auch recht wild, hat ordentlich power und will am liebsten den ganzen Tag rennen.. außer es regnet, da verschläft sie den ganzen Tag. Kennt ihr das oder habt ihr einen Rat für mich? Ein Hund war immer unser Lebenstraum und wir lieben sie sehr, sie macht unsere Familie vollkommen aber immer wenn wir Besuch haben sagen alle „was hat sie denn?“ weil sie immer fiept und beachtet werden will. Bin über jeden Tipp dankbar
 
Moin,

ich bin kein großer Freund vom ignorieren.
Bisher habe ich nicht die Erfahrung gemacht dass ignorieren ein Problem löst.
Der Hund weiß auch gar nicht woran er ist - wie es dir geht, was sein fiepen in dir auslöst, was du dir stattdessen wünschst - er wird komplett alleine gelassen in seiner Handlung.
Außerdem verhälst du dich ja nicht "typisch". Normalerweise ignorierst du den Hund ja nicht - und dann aufeinmal doch wieder. Er kann dieses Verhalten von dir nicht einordnen - er kann damit nichts anfangen.
Dass diese Überforderung zu Stress führen und zusätzliches fiepen auslösen kann, erscheint mir logisch.

Ich bin eher für klare Kommunikation, klare Regeln.
Ich würde es mit einem "Decke"-Kommando versuchen. So heißt es bei uns.
Übe mit deinem Hund ein "Geh auf deinen Platz und bleibe dort" - Kommando.

Erst ganz kleinschrittig, nur kurz, positiv, mit Belohnung.
Zunächst auch nur ohne Ablenkung - also noch nicht in den Wickelsituationen, schon gar nicht wenn Besuch da ist.

Wenn Jule das Kommando kennt und befolgt, würde ich sie regelmäßig, wenn ihr fiepen stört, - beim Spielen, beim wickeln - auf ihren Platz schicken - konsequent - und drauf bestehen, dass sie dort bleibt. Wenn du konsequent bist, sollte sie es schnell verstehen.
Manchmal muss man 100 mal am Tag drauf achten dass sie auch liegen bleibt - nicht die Geduld verlieren - ist eine gute Übung für die spätere Kindererziehung ;)

Nun ist Jule ja 2 Jahre alt - ein wirklich aktives Alter mit viel Hummeln im Po und Bewegungsdrang.
Wie viele Stunden am Tag hat sie draußen Bewegung? Auch Freilauf? Macht ihr mit ihr eine Art Beschäftigung?
Läuft sie dir/euch in der Wohnung viel hinterher oder ruht sie auch, wenn du Hausarbeit o.ä. machst?

Ich spielen und tobe gerne in der Wohnung mit meinem Hund. Aber er ist/war in räumlichkeiten auch nie sonderlich aktiv und wild.
Hätte ich einen Hund der dazu neigt, oft und ausdauern in der Wohnung "Wilde Sau" zu spielen (vielleicht wie Jule?) würde ich konsequent darauf achten, dass in der Wohnung Ruhe herrscht. Keine Spiele, keine Rennerei.
Nur kuscheln und ruhigere, nicht puschende Spiele (Beschäftigung fürs Köpfchen, Suchspiele, ...)

Spielzeit und Tobezeit (auch mit dem Menschen) ist dann draußen. Ggf. muss man dann die Draußenzeit etwas erhöhen.
 
Das mit auf die Decke schicken macht meine Schwägerin auch bei einem ihrer Hunde. Er fiebscht dann eben von da aus.... das könnte hier auch passieren.
 
Moin,

ich bin kein großer Freund vom ignorieren.
Bisher habe ich nicht die Erfahrung gemacht dass ignorieren ein Problem löst.
Der Hund weiß auch gar nicht woran er ist - wie es dir geht, was sein fiepen in dir auslöst, was du dir stattdessen wünschst - er wird komplett alleine gelassen in seiner Handlung.
Außerdem verhälst du dich ja nicht "typisch". Normalerweise ignorierst du den Hund ja nicht - und dann aufeinmal doch wieder. Er kann dieses Verhalten von dir nicht einordnen - er kann damit nichts anfangen.
Dass diese Überforderung zu Stress führen und zusätzliches fiepen auslösen kann, erscheint mir logisch.

Ich bin eher für klare Kommunikation, klare Regeln.
Ich würde es mit einem "Decke"-Kommando versuchen. So heißt es bei uns.
Übe mit deinem Hund ein "Geh auf deinen Platz und bleibe dort" - Kommando.

Erst ganz kleinschrittig, nur kurz, positiv, mit Belohnung.
Zunächst auch nur ohne Ablenkung - also noch nicht in den Wickelsituationen, schon gar nicht wenn Besuch da ist.

Wenn Jule das Kommando kennt und befolgt, würde ich sie regelmäßig, wenn ihr fiepen stört, - beim Spielen, beim wickeln - auf ihren Platz schicken - konsequent - und drauf bestehen, dass sie dort bleibt. Wenn du konsequent bist, sollte sie es schnell verstehen.
Manchmal muss man 100 mal am Tag drauf achten dass sie auch liegen bleibt - nicht die Geduld verlieren - ist eine gute Übung für die spätere Kindererziehung ;)

Nun ist Jule ja 2 Jahre alt - ein wirklich aktives Alter mit viel Hummeln im Po und Bewegungsdrang.
Wie viele Stunden am Tag hat sie draußen Bewegung? Auch Freilauf? Macht ihr mit ihr eine Art Beschäftigung?
Läuft sie dir/euch in der Wohnung viel hinterher oder ruht sie auch, wenn du Hausarbeit o.ä. machst?

Ich spielen und tobe gerne in der Wohnung mit meinem Hund. Aber er ist/war in räumlichkeiten auch nie sonderlich aktiv und wild.
Hätte ich einen Hund der dazu neigt, oft und ausdauern in der Wohnung "Wilde Sau" zu spielen (vielleicht wie Jule?) würde ich konsequent darauf achten, dass in der Wohnung Ruhe herrscht. Keine Spiele, keine Rennerei.
Nur kuscheln und ruhigere, nicht puschende Spiele (Beschäftigung fürs Köpfchen, Suchspiele, ...)

Spielzeit und Tobezeit (auch mit dem Menschen) ist dann draußen. Ggf. muss man dann die Draußenzeit etwas erhöhen.

Komischerweise ist sie drinnen sehr ruhig, schläft viel und ist sehr entspannt. Nur an einigen Tagen halt nicht. Da trottelt sie mir nur hinterher und wenn ich aufhöre irgendetwas zu machen fiept sie. Sie liegt aber oft auch nur am Fenster oder Körbchen und interessiert sich nicht groß dafür was ich mache.
Also morgens geht mein Mann mit ihr 30 Minuten raus, Pipi Runde und an der Leine, mittags gehe ich mit ihr und meiner Tochter raus mindestens 1 1/2 Stunden meistens 2 und da wir relativ ländlich wohnen, fast die ganze Zeit ohne Leine. Da rennt sie auch über die Felder wie eine Irre und läuft viel und schnüffelt. Oft machen wir auch suchspiele, dass ich sie warten lasse und sie dann ihren Leckerliebeutel suchen darf. Nachmittags dann eine kleinere Runde auch ca. 30 Minuten und vor dem schlafen gehen nur Pipi raus und wieder rein. Meistens legt sie sich danach dann auch direkt schlafen aber es gibt halt Tage (mindestens 3 die Woche) wo sie dann neben mir steht und vom Gefühl her denkt sie „wie das war’s schon?“ war aber auch schon mehr mit wandern über 5 Stunden und trotzdem war es danach genauso. Wir spielen drinnen auch abundzu mit ihr allerdings dann ohne Spielzeuge, etwas rumlaufen wenn mein Mann von der Arbeit kommt. Sie ist sonst auch sehr anhänglich und will abends auf dem Sofa am liebsten immer auf uns drauf liegen und nicht daneben und guckt uns dabei meistens schmatzenderweise an. Das Körbchenkommando beherrscht sie und das machen wir auch oft wenn sie fiept. Allerdings legt sie sich dann frustriert hin und frage mich dann trotzdem oft was der Grund fürs fiepen ist. Sie könnte ja gerne am Fenster liegen oder sich beschäftigen aber alles wird nach kurzer Zeit uninteressant. Mir fällt auch oft auf, dass sie mich richtig beobachtet aus dem Augenwinkel und sobald ich den Raum verlasse kommt sie regelrecht angestürmt und läuft mir in die Hacken. Dabei konnte sie von Anfang an auch gut alleine bleiben und ist selten alleine
 
Dann


In diesen Situationen würde ich sie auch ruhig aber bestimmt - und vor allem konsequent, auf ihren Platz zurück schicken.

Schläft sie Nachts bei euch im selben Raum oder in einem extra Raum?
sie schläft und im Flur oder im Wohnzimmer. Bett war schon immer tabu. Hatten auch lange ein Körbchen im Schlafzimmer aber sie lag immer im Wohnzimmer
 
Der Hund hat gelernt, dass der Mensch sein Entertainer ist und es auf Kommando Action und Aufmerksamkeit gibt. Und die fordert er jetzt ein
 
@foxymaus @Lucca
Wenn ich die TE wäre, würdet ihr mich jetzt mit einem ganz doofen Gefühl zurück lassen. Mit einem schlechten Gefühl, einem negativen Blick auf meinen Hund und ohne Idee wie ich das ändern kann.

Was genau sollte ich denn jetzt tun, wo ihr sie Ursache des Problems so schnell und präzise erkannt habt? Wie behebe ich es?
 



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