Euthanasie oder natürliches Sterben - der "Fall" Borches

Hi

Sicherlich ein schwieriger Fall.

Weil hier schonmal das Wort Leiden auftrat.Es gibt eine Definition,und diese lautet.

Leiden

Leiden sind alle vom Begriff des Schmerzes nicht erfassten Beeinträchtigungen im Wohlbefinden, die über ein schlichtes Unbehagen hinausgehen und eine nicht ganz unwesentliche Zeitspanne fortdauern (Lorz / Metzler, 1999).
Leiden und „mangelndes Wohlbefinden“ sind Synonyme. Es gibt durch Schmerzen entstehende Leiden und es gibt immaterielle (psychische) Leiden (Sambraus, 1981).
Mit Leiden und Distress werden unangenehme Empfindungen bezeichnet, die Menschen normalerweise zu vermeiden suchen (Morton and Griffiths, 1985).
Die hirnanatomischen Gegebenheiten zeigen bei niederen und höheren Wirbeltieren große Übereinstimmungen im Hinblick auf die Leiden erzeugenden Basalstrukturen und Neurotransmitter (Teuchert-Noodt , 1994).
Als Leiden bezeichnet werden Einwirkungen und sonstige Beeinträchtigungen des Wohlbefindens, die der Wesensart und den Instinkten des Tieres zuwiderlaufen und vom Tier gegenüber seinem Selbst- oder Arterhaltungstrieb als lebensfeindlich empfunden werden (vgl. Hirt / Maisack / Moritz, 2003).

Dazu gesellt sich dann noch der Begriff des Schadens.Hier ebenso die allgemeingültige Definition.

Schaden

Ein Schaden tritt ein, wenn der Zustand eines Tieres sich nicht nur kurzfristig verschlechtert. Als Schaden bezeichnet man einen Zustand des Tiers, der von seinem gewöhnlichen Zustand hin zum Schlechteren abweicht und nicht bald vorübergeht.
Die Abweichung kann den körperlichen Zustand betreffen, aber auch den seelischen, wie es bei Verhaltensauffälligkeiten der Fall ist. Das ergibt sich aus dem allgemeinen Sprachgebrauch, nach dem auch eine Verhaltensstörung als negative Eigenschaft, als „Schaden“ gewertet wird (vgl. Lorz / Metzler, 1999).
Ein Schaden liegt vor, wenn der körperliche oder seelische Zustand, in welchem ein Tier sich befindet, vorübergehend oder dauerhaft zum Schlechteren hin verändert wird (Hirt / Maisack / Moritz, 2003).

Und weils so schön war,die vom Schmerz gleich noch dazu.

Schmerzen

Schmerz ist eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit einer tatsächlichen oder möglichen Gewebsschädigung verbunden ist, oder als solche empfunden wird (International Association for the Study of Pain, 1979).
Einig ist man sich, dass zumindest höhere Tiere auf Grund des Aufbaus und der Arbeitsweise ihres Nervensystems und ihres Gehirns den Schmerz ähnlich wie der Mensch empfinden (Lorz / Metzler, 1999).
Nicht nur das Vorhandensein, auch der Grad der Schmerz- und Leidensfähigkeit hängt von der Entwicklungshöhe des Tieres ab (Bernatzky, 2001).

Und es geht weiter...Wohlbefinden

Wohlbefinden

Es handelt sich um einen Zustand physischer und psychischer Harmonie des Tieres in sich und mit der Umwelt, welcher insbesondere durch Freiheit von Schmerzen und Leiden charakterisiert wird. Regelmäßige Anzeichen des Wohlbefindens sind Gesundheit und ein in jeder Beziehung normales Verhalten (aus der Begründung dt. TSchG 1986).
Wohlbefinden ist ein Zustand körperlicher und seelischer Harmonie des Tiers in sich und mit der Umwelt. Regelmäßige Anzeichen des Wohlbefindens sind Gesundheit und ein in jeder Beziehung normales Verhalten (Lorz /Metzler, 1999).
Zum Wohlbefinden des Tieres gehört die physische und psychische Gesundheit ebenso wie eine tiergerechte Umweltqualität, die es dem Tier ermöglicht, ein in jeder Hinsicht normales, artgemäßes Verhalten zu entwickeln. Vorausgesetzt wird ein ungestörter, artgemäßer und verhaltensgerechter Ablauf der Lebensvorgänge (v. Loeper in: Kluge, 2002).

Und zu guter letzt..die Würde

Würde

Die Würde des Tieres ergibt sich aus seinem Eigenwert und beruht auf der Einmaligkeit als Lebewesen und der Mitgeschöpflichkeit von Mensch und Tier. Die Würde des Menschen verpflichtet ihn, die Würde des Tieres zu achten.
Beispiele für die Verletzung der Würde des Tieres sind die Reduzierung desselben auf seinen reinen Nutz- oder Prestigewert oder Formen der Zurschaustellung mit Lächerlichmachung. Es verbietet sich, Tiere allein zum Nutzen des Menschen zu gebrauchen,ohne den Eigenwert der Tiere angemessen zu beachten (Teutsch, 1995; Schenkel, 1994).

Genauere Beschreibung findet sich in einem Merkblatt.

http://www.tierschutz-tvt.de/merkblaetter.html

Da bitte runterscrollen bis Punkt 09. Ich kanns leider nicht direkt als Link angeben.

09. Tierschutzethik
PDF dokument Ethische Aspekte des Tötens von Tieren (101) (Stand: April 2005)

****************

Davon jetzt mal abgesehen.Alle meine bisherigen Hunde sind zu Hause gestorben..eines natürlichen Todes. ( Bis auf einer,aber das war ein Ärztefehler..der hat dem Hund Medis gegeben,die er nie hätte bekommen dürfen...der TA hat den Klinikbericht nicht [ richtig ] gelesen. )

Bei dem jetzt hier behandelten Fall bin ich etwas hin und hergerissen.Per Definitionem ist eine Euthanasie nicht erforderlich bei dem Hund.
Auf der anderen Seite hat allerdings nur die HuHa einen besonderen Bezug zu ihrem Tier.Wir als Aussenstehende können die Art und Weise des " Leidens " ja garnicht beurteilen.
Ich persönlich möchte mich da also nicht festlegen.

LG
die weissen Wölfe
 
Wie könnte man sich, ohne das Tier erlebt zu haben, jemand hier festlegen.

Falls es stimmt, dass die Tierärztin das Tier untersucht und für gesund genug zum Leben befunden hat. Gebe ich ihr Recht. Eventuell müsste man das Tier noch genauer untersuchen (längerer Zeitraum, Blutwerte usw.).

Ich hab in den letzten Jahren auf der Hundewiese einige ältere und einige körperlich bzw. geistig "behinderte" Hunde kennen gelernt.

Ein Beispiel ist Diana (oder Diane so genau hab ich es nie verstanden). Schlussendlich wurde sie 22 Jahre alt. Luke und ich wir lernten sie kennen da war sie 19. Fast taub, Fast blind, die Niere schwächelte manchmal und das Herrchen meint man hört es schon knacksen wenn sie lange liegt und aufsteht.
Er erzählte auch, dass sie seit 6 Jahren mit keinem Hund mehr Kontakt aufgenommen hat. Damals war der letzte Freund von ihr, ein 11jähriger BC, gestorben. Es stimmte auch sie war die ganze Zeit stocksteif und zeigte keinerlei Regung. Nicht die Ohren, die Nase, auch nicht die Rute. Ich würde sogar behaupten nicht mal das Fell hat sich im Wind bewegt. Wie eingefroren. Und auf einmal, rannte sie Luke hinterher. Wieder und wieder motivierte er sie dazu.
Wir trafen sie noch einige Male, dann lange nicht mehr, dann sahen wir sie nochmal mit 21 und im Jahr darauf hatte das Herrchen leider einen neuen Hund.

Er meinte er fand das so toll, dass meiner sie nochmal herauslockte aus dem Schneckenhaus und ihm verdeutlichte das die Zeit noch lange nicht reif ist. Am Ende versagten ihre Nieren komplett und er ließ sie dann einschläfern.

Oder der junge Strobel mit der Muskelerkrankung. Ja er kam vielleicht manchmal nicht mehr alleine hoch und ja es sah wirklich lustig aus wenn er in seinem Watschelgang über die Wiese schlich. Aber man sah ihm auch an, dass er die Hundekontakte suchte und genoss. Es war für ihn kein Leiden. Ich glaub manchmal litt er unter seinem dicken Fell mehr wie an seiner Erkrankung. Er war eben ein vergnügter Kerl der bis zum Schluss hin und wieder einen Stock anschleppte.

Auch Jack ist inzwischen alt. Noch keine 17 sondern "erst" 12 aber 17 wird er auch nicht schaffen denk ich. Wobei, jeder der ihn besser kannte dachte schon als er 6 war das er nicht mehr lange lebt, dann kam Luke. Dann wurde er 8 und wieder fing man an zu zweifeln wie lange das noch geht. Dann fand man den hohlen Zahn der ihn jahrelang gequält haben muss. Dann wurde er 12 und wieder Zweifelte man und nun hat er eben Diabetes. Seit neuestem wird er gebarft und schon die Diabetesbehandlung gab Aufschwung und nun das Futter ebenso. Ja er braucht gelegentlich eine Schmerztablette aber die hält dann auch wieder ein paar Wochen.

Am Freitag meinte das Frauchen, das er heute nicht so gut drauf sei. Wir merkten davon auf der Wiese gar nichts. Er war quietschvergnügt und als wir zum Schluss (also noch über 1h Laufzeit) noch 3 Hunde trafen, wollte er dort gar nicht weg. Er, Jack, der nie andere Hunde mochte sondern schon immer seine Ruhe haben wollte.
Als ich ihn am nächsten Tag abholte fragte das Frauchen wie es lief. Ich erzählte es und sie war erstaunt. Klar danach war er sicher wieder platt. Sie gab mir die Leckerlie für unterwegs. Er lag schon als ich kam oben an der Treppe. Ich stand also auf und sprach ihn an. Er stand sofort auf und lief die Treppen genauso fix runter wie der Luke. So schnell sah ich ihn die Treppe seit Monaten nicht laufen.

Oder soll ich von Luke anfangen. Hund mit schwerer Epilepsie. Der sich schon selber eingenässt hat weil er zum aufstehen zu kaputt war. Oder weil er gar nicht merkte das es lief? Der nicht mehr wusste das wir seine Familie sind, wer seine (Hunde)Freunde sind, was Hunde überhaupt sind und was Umwelt ist.
Der Wochen nur im dunklen Zimmer verbracht hat nur unterbrochen davon dass wir ihn auf die Wiese getragen haben zum Geschäft machen und dann wieder hoch?

Jeder kann in seinem Tagebuch nachlesen wie "schlecht" es ihm geht.

Wenn dieser Fall von Borches tatsächlich so aussieht wie beschrieben, dann würden hier vermutlich alle ebenso passen (je nachdem in welchen Phasen man die Tiere jeweils kontrolliert hätte) und jeder der 4 zeigt/e trotz allem Lebensfreude in hohem Maße.
 
Also Hunde will man Zwangstöten aber Menschen Zwangs am Leben erhalten?

Wer einen Menschen aus Mitleid tötet weil dieser unrettbar schwer leidet wird wegen Tötung oder gar Mord inhaftiert. Wer ein Tier NICHT tötet, wird angezeigt? Entscheidet euch mal ^^

Ich finde jeder Mensch hat das Recht selbst zu entscheiden wann und wie er sterben möchte, solange das wie immer keine weiteren Menschen beeinträchtigt also wer sich in die Luft sprengen will kann das gerne in einem sicheren Bunker fernab Anderer machen ^^

Bei Tieren wissen wir ja nicht was sie wollen - das weiss weder der Besitzer noch eine Behörde. Aber der Tod ist nunmal natürliche Folge des Lebens und das muss man mit sich ausmachen. Wer sein Tier töten lassen will weil er glaubt, dass es das Beste für das Tier ist, sollte sich Fragen ob er SELBST an der Stelle des Tieres gerne eingeschläfert werden würde. Wenn man sich in die Lage des Tieres versetzt und sagt "so würd ich nicht leben wollen" der kann es töten lassen.

Ich selbst habe Ratten und da ist die Lebenserwartung nicht so groß. Was tun? Ich lasse die Tiere ungern einschläfern und lasse sie lieber natürlich sterben - warum? Der Tierarztbesuch ist für so ein altes Tier enormer Stress, Panik - dann kriegt man ne Spritze reingejagt, noch mehr Panik und Schmerzen, das Tier weiss nicht was los ist nur das es getrennt von Allem ist das es liebt und kennt. Welchem Menschen würde man das antun?
Zumal viele Tiere deutlich länger machen als der Tierarzt glaubt, eine unserer Ratten hat uns selbst überrascht und ist nach einer Phase wo man meinte die geht ein nochmal richtig aufgelebt. Und die anderen Ratten haben sich rührend um den Alten gekümmert, futter gebracht, geputzt, gekuschelt das war richtige Altenpflege wie wir sie nichtmal bei Menschen hinbekommen.
Zumal es im Falle der Ratten ja auch leichter für die Hinterbliebenen ist, wenn sie selber sehen, dass einer Gestorben ist als wenn der einfach aus dem Käfig geholt wird und nie wieder kommt - wie würde es denn einem Menschen gehen wenn ein Angehöriger einfach spurlos verschwindet?

Ich bin der Verfechter des freien Willens auch beim Tode. Warum zwingt man Menschen die schwer leiden oder überhaupt nichts mehr mitkriegen zu einem jahrelangen dahinsiechen obwohl sie das Selber gar nicht wollen? (oder wollten als sie noch im Besitz ihrer geistigen Kräfte waren) Weil Angehörige so egoistisch sind?
Ich kann mir einige Zustände des Lebens vorstellen bei denen ich lieber sterben würde als so weiterexistieren zu müssen. Umgekehrt kann ich mir gut vorstellen, dass manches eingeschläferte Tier lieber noch weitergelebt hätte...
 
Ich stelle das hier mal völlig wertfrei ein...

http://www.berlin.de/imperia/md/con...017463&file=gegendarstellung_hund_borches.pdf




Die Wahrheit über den Hund Borches

Die Veterinär- und Lebensmittelüberwachung wurde aufgrund einer tierschutzrechtlichen Anzeige auf den Hund Borches aufmerksam. Es wurde angezeigt, ein gebrechlicher Hund würde unbeaufsichtigt, sich selbst überlassen, im nicht eingezäunten Vorgarten vorgefunden. Er wäre dort regelmäßig allein, knicke immer wieder mit den Hinterbeinen weg und fiele um. Er wirke
desorientiert und hat offensichtlich Schmerzen.
Die Überprüfung der Anzeige vor Ort durch zwei amtliche Tierärzte ergab folgenden tierschutzwidrigen Befund:

Borches liegt, flach auf dem Bauch, mit dem Gesicht zur Wand in einer Ecke; er nimmt seine Umwelt kaum wahr, wirkt matt und teilnahmslos. Als seine Halterin versucht, ihn zum Aufstehen zu ermutigen, knickt das Tier immer wieder ein und ist nicht in der Lage allein aufzustehen. Als er durch die Halterin aufgestellt wird, fällt er wieder um. Borches wirkt sehr desorientiert und verwirrt. Bei der durch die amtlichen Tierärzte durchgeführten Untersuchung fällt eine deutliche Auszehrung auf. Der Hund ist kachektisch (ausgezehrt, abgemagert) und
die bereits atrophierten (zurückgebildeten) Muskeln zeigen, dass es dem Tier schon lange nicht mehr möglich ist, sich artgerecht und natürlich zu bewegen. Die Zähne sind vollständig mit Zahnstein belegt, das Zahnfleisch ist stark entzündet, überaus schmerzempfindlich und löst sich bereits von den Zähnen. Das Fressen muss dem Tier daher starke Schmerzen bereiten.
Zwei weitere praktizierende Tierärzte haben der Halterin aufgrund der infausten (nicht mehr therapierbar, keine Aussicht auf Heilung bzw. Besserung des Gesundheitszustandes) Prognose wiederholt und eindringlich zur Erlösung des Tieres von seinen Schmerzen und Leiden geraten. Es wurde hier bekannt, dass Borches, trotz vermehrter Fütterung, an Gewicht verliert. Er
habe zudem Phasen mit häufigem Erbrechen, in denen er gänzlich die Orientierung verliert, im Kreis läuft und stundenlang jault, vor allem abends. Die praktizierenden Tierärzte sehen ein absolut unverantwortliches Handeln der Halterin und attestieren, ebenso wie die amtlichen Tierärzte, dass sie ihren Hund leiden lässt.

Aufgrund dessen wurde die erneute Vorstellung des Tieres bei einem praktischen Tierarzt angeordnet.
Die Darstellung in Presse und Internet, wonach das Veterinäramt die Euthanasie des Hundes aufgrund seines Alters angeordnet hat, ist somit falsch. Die Anordnungen des Veterinäramtes sind einzig auf den bedauernswerten Gesundheitszustand von Borches zurückzuführen.

Die von der Halterin daraufhin konsultierte praktische Tierärztin untersuchte den Hund und attestierte ebenfalls eine infauste Prognose. Sie stellte fest, dass der Hund zunehmend leidet und sich in einem fortgeschrittenen Stadium körperlichen Verfalls befindet. Diese Tierärztin erklärt nun allerdings, die Einstellung der Familie, das Tier sterben zu lassen, zu akzeptieren, ob
wohl dies mit erheblichen Schmerzen und Leiden des Tieres verbunden ist.
Diese Vorgehensweise ist aus tierschutzrechtlicher und berufsethischer Sicht nicht nachzuvollziehen.
Die Besitzerin von Borches vergleicht das Warten auf den Tod ihres Hundes mit der Sterbebegleitung beim Menschen. Die Sterbebegleitung beim Menschen geht jedoch mit einer intensivmedizinischen Betreuung über 24h am Tag einher. Eine „Sterbebegleitung“ wie in der Humanmedizin gibt es beim Tier nicht, da das Tierschutzgesetz den Halter in die Pflicht nimmt, das Tier nicht leiden zu lassen. Wenn eine „Sterbebegleitung“ überhaupt in Erwägung gezogen werden könnte, dann müsste diese aus veterinärmedizinischer Sicht von
einer intensivmedizinischen Betreuung begleitet werden. Stattdessen gibt die Tierhalterin selbst an, Borches auf Grund anderer Verpflichtungen jeden Tag mehrereStunden alleinlassen zu müssen. In dieser Zeit ist dasTier hilflos sich selbst überlassen; ein nicht tragbarer Zustand, da es noch mehr als ein gesunder Hund aufden Besitzer angewiesen ist. Im Rahmen der Ermittlungen bzgl. eines anderen Vorfalls im Jahre 2013, Borches betreffend, gab die Halterin bereits an, aus privaten Gründen wenig Zeit für den Hund zu haben.
Ein im Sterben liegender Patient, sei es ein Tier oder ein Mensch, benötigt regelmäßige Untersuchungen durch fachkundige (Tier-)Ärzte. Borches allerdings wurde erst nach der amtlichen Überprüfung und entsprechender Anordnung durch das Veterinäramt das erste Mal seit Monaten wieder einem praktischen Tierarzt vorgestellt. Dieser Umstand belegt das verantwortungslose Handeln der Halterin, da sie ihrem Tier die notwendige tierärztliche Hilfe nicht gewährt.
Die Medikamente, die Borches derzeit erhält, sind aus veterinärmedizinischer Sicht völlig unzureichend. Insbesondere vermögen sie nicht die Leiden, die im Laufe eines durch Medikamente verlängerten Sterbeprozesses entstehen können, zu lindern.
Abschließend ist festzustellen, dass sowohl zwischen den amtlichen als auch den praktischen Tierärzten, Übereinstimmung dahingehend besteht, dass Borches leidet. Diese Tatsache muss auch für die Tierhalterin ersichtlich sein.
Das Tierschutzgesetz verpflichtet den Halter, sein Tier vor Schmerzen, Leiden und Schäden zu bewahren und im Bedarfsfall die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.
Die Halterin von Borches ist jedoch offenbar nicht Willens oder in der Lage, die Leiden ihres Hundes aus eigenen Stücken zu beenden; demnach war es im Sinne des Tierschutzes und zum Wohle von Borches dringend geboten, entsprechende Anordnungen von Seitendes Veterinäramtes zu treffen.


Veterinär- und Lebensmittelüberwachung Pankow
 
Zwei weitere praktizierende Tierärzte haben der Halterin aufgrund der infausten (nicht mehr therapierbar, keine Aussicht auf Heilung bzw. Besserung des Gesundheitszustandes) Prognose wiederholt und eindringlich zur Erlösung des Tieres von seinen Schmerzen und Leiden geraten. .......

Aufgrund dessen wurde die erneute Vorstellung des Tieres bei einem praktischen Tierarzt angeordnet......

Die von der Halterin daraufhin konsultierte praktische Tierärztin untersuchte den Hund und attestierte ebenfalls eine infauste Prognose.....


Borches allerdings wurde erst nach der amtlichen Überprüfung und entsprechender Anordnung durch das Veterinäramt das erste Mal seit Monaten wieder einem praktischen Tierarzt vorgestellt.

hmmm... widerspricht sich das nicht ein wenig?
Und wie sieht meist die "Sterbebegleitung beim Menschen" aus? Vollgepumpt mit Mediakemten/Drogen?

Sterben ist unschön, trotzdem ist es ein ganz natürlicher Prozess....mit allem, was damit verbunden ist

Sehr schwer, sich hier ein Urteil am PC (ohne sich selbst ein Eindruck zu verschaffen) zu bilden
 
Jedenfalls am 14.11.2014 lebte der Hund noch.

http://borches.webnode.com/neuigkeiten/

Ein Dr. Willitzkat, Tierärzte im Notdienst, Berlin-Brandenburg, hat folgende Stellungnahme zu der des Vet.-Amtes verfasst:

https://drive.google.com/file/d/0B0XxOrEdsEC6dldPcV9UbEh5Njg/view?pli=1

Zu der Rolle der Amtstierärzte allgemein: Amtstierärzte sind bei einer Behörde angestellt, deswegen aber noch lange keine fachlich "guten" Tierärzte.
Bei tierschutzrechtlichen Fragen oder Problemen entscheiden oder "gutachten" sie auf der Behördenebene und sind allein daher praktizierenden TÄ "übergeordnet".
 
hmmm... widerspricht sich das nicht ein wenig?
Und wie sieht meist die "Sterbebegleitung beim Menschen" aus? Vollgepumpt mit Mediakemten/Drogen?

Sterben ist unschön, trotzdem ist es ein ganz natürlicher Prozess....mit allem, was damit verbunden ist

Sehr schwer, sich hier ein Urteil am PC (ohne sich selbst ein Eindruck zu verschaffen) zu bilden

Deswegen schrieb ich, ich stelle es wertfrei ein...
 
Mir laufen grad die Tränen - ich war immer so sehr gegen das Einschläfern und dann musste es doch sein Ende 2013....
Unser Katerschatz, fast 16 Jahre alt, war so schwer an CNI erkrankt, dass hier nur noch der Bär steppte.
Diese Krankheit verändert das Wesen von Tieren völlig - und die Medis, die es ihnen möglich macht, wenigstens noch ein bisschen was zu fressen, tun ein Übriges.....
009.gif

Ich erkannte meinen einst so liebevollen,friedlichen, wunderbaren Kater nicht mehr wieder - er war aggressiv geworden, fast - ich scheue mich, dieses Wort zu benutzen, weil er krank war, es war nicht sein eigentliches Wesen - bösartig und wir, der Hund und ich, mussten in ständiger Obacht sein, um nicht von dem Kater attackiert zu werden......
018.gif


Es kam soweit, dass er den Hund (kleiner als er) angriff, sobald dich das Zimmer verließ; selbst wenn ich nur zum Klo ging, musste ich die Beiden trennen, weil das Katerle sonst auf den Hund losging....
Ein Hundi, das er ehemals so liebevolle Katerschatz mit groß gezogen hatte.......
013.gif


Ich musste nachts die Schlafzimmertür schließen - sonst durften jahrelang beide Tiere ein- und ausgehen, wie sie wollten und es war immer ok gewesen - , weil, sobald sich der Kater näherte, der Hund vor Angst ****end (wörtlich zu nehmen!!!!!) im Bett saß und nicht mehr zur Ruhe kam...
029.gif


Es war klar, mehr als klar: Der Kater war todkrank und würde sterben. Bestätigung auch durch die TÄ - und ich sah es ja auch selbst..... Ich kannte ihn immerhin fast 16 Jahre.....
Die Frage war nur, wann....
022.gif


Dann kam der Tag, an dem der Kater - wie gesagt: Schwerer und größer als der Hund - den Hund so attackierte, dass er ihn wohl gekillt hätte, wäre ich nicht eingeschritten. Und ich war nur kurz, sehr kurz, im Bad gewesen, um mir die Hände zu waschen, als ich meinen Hund schreien (das war kein bellen, kein winseln, kein jaulen mehr, das war nur noch ein schreien.....) hörte.
Auf ihm Der Kater, der sich - man sahs auch später noch - in seinem Rücken festgekrallt hatte und in seinen Nacken biss......
008.gif


Ein Katerle, das NIEMALS einem von uns auch nur eine Verletzung zugefügt hatte.....
007.gif


An dem Tag fiel die Entscheidung, ihn mittels Euthanasie gehen zu lassen...... Denn das war kein Leben mehr - nicht für den Kater, der nur noch aggro war und nicht wusste, wohin mit seinen Aggressionen, und nicht für den Hund, den ich auf diese Weise auch bald verlieren würde, denn er war echt am Ende......

Der Todestag meines Schatzes - er war dennoch voller Ruhe, Frieden, Gelassenheit und völlig ohne Angst für alle. Vielleicht erzähle ich mal davon......

Aber hier nun erstmal stop.

Euthanasie - ein sehr, sehr schwieriges Thema. Ich weiß nicht, ob ich schon zu diesem Zeitpunkt so entschieden hätte ohne den Hund. Aber ich wusste: Wenn der Kater jetzt nicht geht, dann habe ich auch sehr bald keinen Hund mehr.....

Das mag brutal klingen - vielleicht ist es das auch. Doch ich wusste, das Katerle würde binnen der nächsten Zeit auf jeden Fall sterben. Sein Tod war sicher.
Der Hund aber konnte leben. Er war gesund. Doch so - er war genauso am Ende.

Bittere Entscheidung. Doch ich weiß - auch heute, nach über einem Jahr - , sie war richtig.

Doch nochmal möchte ich sie so echt nicht fällen müssen......
009.gif


- - - Aktualisiert - - -

Okay, ich wills nun nicht aufschieben - vielleicht hilft es allen, die vor einer solchen Entscheidung stehen und einem solchen Tag, denn wie nachfogend zu lesen, muss es KEIN Tag des Grauens werden..... Also hier die Schilderung des Tages, an dem mein Katerschatz starb......

Dieser ganz besonderen Tag also nun - und es ist mir ein Herzensanliegen auch für alle, die vor diesem Weg stehen werden - irgendwann oder jetzt - und sich davor fürchten, wie ich es getan habe. Diese Angst zu nehmen.....

Dieser Morgen - er begann ja schon sehr gelassen und ruhig, ungewöhnlich nach dem Stress der letzten 2 Tage und vieler böser Tage davor.

Den Anfang war schon friedlich, als Bobs noch schlief und das Katerle hier ruhig herum stromerte: Schon da war eine Gelassenheit spürbar, die nicht von dieser Welt war.....

Mein Anliegen war, dies zu erhalten und nicht meine Tiere zu verunsichern durch Handlungen, die sie nicht kannten, die sie verunsichert und die darob zu Ängsten geführt hätten, die sie bis dahin nicht verspürten. Denn Tommy hat bis zum Schluss nicht gespürt, dass er sterben wird....

Und so sehr mir auch immer danach war, meinen Kater an mich zu reißen, ihn nicht mehr aus meinen Armen zu lassen, noch einmal intensiv seine Wärme und Nähe zu spüren - ich tat es nicht, sondern strich ihm immer mal wieder (was er kannte) nur sanft über seinen wunderschönen Kopf - und ließ den Morgen (z.T. hatte ichs ja schon geschrieben) so "normal" (für die Tiere - für mich war natürlich NICHTS mehr "normal"....) ablaufen wie immer.

Um halb 9 kam dann die TÄ - ich hätte niemals (und in all dem traurigen Geschehen ja auch das Geschenk, dass dies so planbar war) in die sterile Praxis fahren können und in meiner Ärztin einen Menschen gefunden, die ohne jedes weitere Wort bereit war (und dies auch selbst unterstützt), zu uns nach Hause zu kommen. Wie wunderbar!

Bobs freute sich, sie zu sehen - sie hat irgendwie einen ganz besonderen Draht zu Tieren, klar, eindeutig, fest, aber unendlich liebe- und respektvoll. Sie widmete sich ihm dann auch erst einen Moment, was er total genoss und was auch Entlastung für ihn bedeutete.

Meine Sorge vor dem Besuch war, dass Tommy sich wie üblich, wenn er spürt, dass etwas geschehen soll, das mit ihm zu tun hat, sich irgendwo fast unerreichbar verkriechen würde und eine Stressjagd einsetzen müsste noch vor seinem Tod.
Diese Sorge war völlig unbegründet - er hatte es sich auf seinem Lieblingsstuhl gemütlich gemacht und war trotz des "Besuchs" dort geblieben, sodass ich ihn einfach von dort auf dem Arm nehmen konnte, frei von jeder Hektik und Panik. Das nächste Geschenk.

Mir blieben, während die TÄ still wartete, kostbare Minuten, um mich von meinem noch lebenden Katerle zu verabschieden, noch einmal in seine wunderschönen Augen zu schauen, ihm zu sagen, dass er nun nach Hause zu Jesus gehen dürfe und dass ihm all die Mäuse, die er gekillt hatte im Laufe seines Lebens, ganz sicher verzeihen würden

Dann war der Moment gekommen, mich mit ihm aufs Sofa zu setzen - und zu keinem Zeitpunkt wehrte er sich oder wollte von meinem Arm, ungewöhnlich auch dies angesichts der letzten Wochen - wieder ein Geschenk.

Ganz ruhig, still, aber ebenso klar und bestimmt setze die Ärztin dann die Narkose und mein Schatz schlief sehr rasch ein ohne jede Qual. Auch hier hatten wir dann noch einen Moment - denn noch lebte er ja -, den sie uns ließ; sie war einfach nur da, genau wissend, wann was an der Zeit war und darauf reagierend.

Dann setzte sie die Todesspritze und es dauerte nur Sekunden, bis Tommy diese Welt verlassen hatte.... Kein Aufbäumen, kein Zucken seinerseits, nicht diese Seufzer, nichts von alledem - er war einfach völlig still und ruhig gegangen ohne jede Qual, ohne Angst, ohne Leiden.....

Sie blieb dann noch eine Viertelstunde bei uns, um sicher zu sein, dass der Kater wirklich tot war - saß ruhig, still, gelassen und doch Sicherheit und Nähe gebend, neben und horchte ihn nur unauffällig immer wieder einmal ab.

Während all dieser Zeit lag Bobs uns gegenüber im Sessel - er beobachtete uns, aber in seinen Augen war keine Panik, Unsicherheit, klar, aber keine Angst, kein Zittern, keine Not. Er schaute nur.

Als Tommy dann tot war, kam er langsam näher - Zeitpunkt für diese einmalig sensible TÄ, sich auch leise und ruhig zu verabschieden, um uns Dreien noch Zeit miteinander zu geben. Wie sehr ich dieser Frau danke für diese Art der Sterbebegleitung - so einen Menschen wünsche ich in einer solchen Stunde jedem!

Nachdem wir dann allein waren, ich mit dem Katerle, dessen Seele aber noch bei uns war, das war deutlich erkennbar, im Arm, ein letztesmal seine Wärme, die langsam ging, spürend, seinen wunderschönen Körper sehen und fühlen dürfend, kam Bobs zu uns aufs Sofa. Es war unbeschreiblich.

Er schnupperte an seinem einst so guten Kumpel, jede Angst und Panik der letzten furchtbaren Wochen waren fort. Er schien zu spüren, dass Tommy ihm nie wieder etwas antun würde und dass in meinem Arm nur noch sein einst so geliebter Spielkamerad lag, dem es jetzt nun endlich wieder gut ging....

Und dann kam der Moment, der für mich in alledem der Anrührendste und Bewegenste war und mir dann doch die Tränen - aber irgendwie auch die der Dankbarkeit und Freude - in die Augen trieb:

Bobs legte sich still - diese wunderbare Stille, die den ganzen Morgen ja schon begleitet hatte - neben uns, schnupperte an seinem toten Kumpel - und legte dann sein Köpfchen auf Tommys Körper und blieb so einen Moment bei uns.

Danach legt er sich neben uns aufs Sofa - immer noch alles ohne jede Angst, ohne Verunsicherung, ohne Panik - und blieb dort solange, wie ich meinen Katerschatz noch im Arm hielt - eine Stunde etwa blieben wir noch so zusammen, bis es Zeit war - denn Tommys Seele machte sich nun bereit, zu unserem Herrn zu gehen - , den Kater gehen zu lassen, auch physisch.

An dieser Stelle möchte ich schließen - wir haben ihn dann beerdigt und auch das war noch so, wie es war, gut.

Tommy fehlt mir - ganz klar. Und Bobs brauchte auch noch eine Weile, um zum Alltag zurück zu kehren. Auch klar.

Doch ich wünsche wirklich allen, die Abschied von einem Tier nehmen und eine solche Entscheidung treffen müssen, dass sie das in der Art und Weise erleben dürfen, wie es uns vergönnt war.

Ein ganz besonderes Geschenk unseres Gottes, wie ich empfinde, die nichts Schreckliches, nichts Angst machendes, nichts Grausames hatte, sondern über der nur dieser überirdische, anders nicht zu erklärende Friede lag.



Ich möchte hier still und ohne weitere Worte schließen.

Eure Elya :girllove:
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben