Erster Hund-wo kaufen?

LisaHund

Gesperrt
Hey ihr alle,

ich überlege mir in diesem Jahr eine Hund zu kaufen. Habe noch gar keine Hunde Erfahrung und daher auch keine Ahnung, wo ich einen Hund kaufen könnte. Ebay Kleinanzeigen gefällt mir nicht und ich wollte gerne einen Welpen zu mir holen und nicht vom Tierheim.
Irgendwelche Empfehlungen?

Danke schon mal

lisa :)
 
Ich Zitiere mich mal selbst ;)

Wenn ich mir einen Hund ins Haus hole, dann wünsche ich mir einen Gefährten, ein Familienmitglied, das nach Möglichkeit ein langes, gesundes und glückliches Leben bei mir Verbringen soll.

Die Option, einen Hund aus dem Tierheim zu holen, lasse ich bewusst außen vor. Natürlich gibt es den seriösen Tierschutz und es gibt unseriösen Tierschutz, aber damit könnte man mit Leichtigkeit einen anderen Thread zum Bersten bringen.

Mir geht es hier eher darum, aus welchen privaten Quellen man seinen Welpen bezieht.



Soll bei mir ein Welpe einziehen, so obliegt mir bei der Auswahl nicht nur die Verantwortung für meinen Geldbeutel und meine Familie, sondern auch für das Individuum, das es werden soll, die Hundefamilie aus der es stammt, darüber hinaus aber auch (ggf. im Falle eines Rassehundes) die Verantwortung für die ganze Rasse und genau genommen eigentlich die gesamte Hundepopulation.

Natürlich kann man das ausblenden, aber das entbindet mich trotzdem nicht von meiner Verantwortung. Das ist die gleiche Kiste wie wenn ich abgepacktes Discounter-Fleisch kaufe. Ich unterstütze damit Billigfleischproduktion. Wenn ich "Polenwelpen" kaufe, dann mache ich mich mitschuldig an dem Leid, das die ganze "Polenwelpen"-Industrie mit sich bringt.

Deshalb ist es einfach unglaublich wichtig, sich weitreichende Gedanken zu machen, aus welcher Quelle mein neues Familienmitglied kommt.



Ansprüche die ich an meinen „Züchter“ stelle. (Ihr alle wisst, ich hab eine genaue Vorstellung darüber, was ein Züchter ist und was nicht. An dieser Stelle soll es aber lediglich die Person beschreiben, von der ich meinen zukünftigen Welpen bekomme, deshalb die Anführungszeichen.)



Ich erwarte:

- Dass die Auswahl der Elterntiere sorgfältig und sachkundig verläuft, immer mit Blick auf die geplanten Welpen (und den Nutzen für die Rasse). Dass mir der Züchter darüber Auskunft geben kann, wieso er genau diese Verpaarung gewählt hat. („Der war gerade da und billig“ ist kein Grund.)

- Dass der Züchter mit mir offen darüber spricht, welche „negativen“ eigenschaften (körperlich, charakterlich…) in dem Wurf zu erwarten sind.

- Dass er mich bei der Auswahl kompetent beraten kann.
- Dass die Eltern gesundheitlich sachkundig durchgecheckt wurden. Wenn der Kuhdoktor den Hund mal anschaut und sagt „sieht doch gut aus“ ist das keine relevante Gesundheitsuntersuchung. Bei einer Rasse/Mischung mit erhöhter HD-/ED-/PRA-/DCM-(usw.usf.)-Gefahr, erwarte ich z.B. ein kompetentes Gutachten vom Experten. Nur auf diese Weise kann die Gefahr für die Welpen, später an diesen Krankheiten zu leiden, realistisch eingeschätzt und ein passender Partner ausgewählt werden.

- Dass die Elterntiere charakterlich einwandfrei sind.

- Dass ich die Elterntiere auch kennen lernen kann. (bei Rassezucht reichen auch Informationen über Herkunft, Aussehen, Eigenschaften und Stammbaum des Rüden)

- Dass die Elterntiere gut zusammen passen und sich in ihren Eigenschaften ergänzen.

- Dass der Züchter in der Haltung und Erziehung dieser Hunde kompetent ist.

- Dass die Hunde im Haus und mit engem Familienanschluss aufwachsen um bereits das Familienleben und die Geräusche im Haushalt kennen zu lernen. Zwingerhaltung/Welpenhaus geht überhaupt nicht. Ich möchte auch im Haus sehen, dass dort Welpen aufwachsen und nicht nur zur Präsentation hereingeholt werden.

- Dass die Welpen mit möglichst vielen positiven Reizen in ihrer Umwelt aufwachsen. Auf verschiedenen Untergründen spielen, auch mal kleine welpengerechte Ausflüge unternehmen, erste Autofahrten unternehmen.

- Dass nach Möglichkeit auch schon Kontakt zu anderen Tieren und Kindern besteht.

- Dass die Welpen hochwertig ernährt und gut gepflegt werden.

- Dass die Welpen geimpft und gechipt sind.

- Dass keine Welpen am Fließband produziert werden. Mehr als ein Wurf pro Jahr finde ich schon problematisch.

- Dass der Züchter sich wirklich Gedanken macht, Verantwortung übernimmt und versucht, die Hunde nach bestem Wissen und Gewissen in passende Familien zu vermitteln. Ich möchte auch nach 14 Jahren meinen Züchter noch kontaktieren können, wenn ein Problem mit seinem Welpen auftritt und dass er dann ein offenes Ohr für mich hat. Klar gibt es immer mal unvorhergesehene Situationen, aber wenn ein Züchter 50% Rückläufer hat oder 30% der Hunde im Tierheim landen, oder auch nur zu Hause auffällig werden, dann ist was faul.

- Dass nicht bei Kleinanzeigen inseriert wird



Kurz zusammengefasst: Ich erwarte ein hohes Maß von Sachkunde und Sorgfalt, sowie viel Engagement und Liebe in der Aufzucht. Eine einwandfreie Sozialisierung und charakterlich, sowie gesundheitlich die besten Voraussetzungen für mein neues Familienmitglied. Das bin ich meinem Welpen einfach schuldig.



Auch wenn es mir schon unterstellt wurde es ist mir nicht wichtig, dass mein Hund ein hübsches Blatt Papier mit ein paar Stempeln drauf hat.
Mir ist auch eine Anerkennung der Rasse durch den F.C.I. nicht wichtig.
Ich bin ein großer Freund der altdeutschen Hüter. In den richtigen Händen.

Ich finde X-Herder sind tolle Hunde. Aber auch diese Hunde werden mit Sinn und Verstand auf ein Ziel hin verpaart. (Ausnahmen bestätigen auch hier wieder die Regel). Ja, manchmal ist es einfach sinnvoll, oder wenigstens nicht verkehrt, Rasse A mit dazu passender Rasse B zu verpaaren um für einen bestimmten Zweck einen tauglichen und brauchbaren Hund zu erhalten. Arbeitsrasse x Arbeitsrasse, Hüter x Hüter, Jäger x Jäger. Von mir aus auch Jäger x Begleithund,… es muss halt passen und Sinn ergeben. Vom Gros der Welpen müssen dann die gewünschten Eigenschaften zu erwarten sein, sonst hat man sich nicht genug Gedanken gemacht...



Mir ist auch durchaus bewusst, dass bei Weitem nicht jeder VDH-Züchter das Gelbe vom Ei ist. Es menschelt eben in jeder Branche, aber wenn man wachsam ist, sich informiert und sein Gehirn einschaltet (jaa, ich weiß, Welpen sind immer süß und manchmal tun sie einem so leid und müssen gerettet werden…) dann kann man mit etwas gesundem Menschenverstand schon die Guten rausfiltern. Ist halt Arbeit, aber auch das bin ich den Tieren schuldig.



Mir ist außerdem vollkommen bewusst, dass es bei manchen Rassen wirklich die klügere Wahl ist, sie in der Dissidenz zu kaufen. Aber: Auch in der Dissidenz ist nicht alles Gold was glänzt. Auch hier ist der Käufer gefragt, sich zu engagieren, zu recherchieren, sich zu informieren und die verantwortungsvollste Wahl für den Hund zu treffen.



Ja es gibt sie, die wirklichen, echten Ups-Würfe. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass ich einen engagierten Hundehalter habe, dem einmal ein Missgeschick unterläuft. Später kommt das nie wieder vor. Die Welpen werden liebevoll und nach besten Kräften aufgezogen und sorgfältig sozialisiert, die neuen Besitzer werden aufmerksam ausgesucht.
Einer Bekannten ist das einmal passiert. Ihre Hündin hat sich in der Läufigkeit aus dem gekippten Kellerfenster gequetscht und kam trächtig zurück. Die Welpen wurden gut vermittelt und sind jetzt, 10 Jahre später (so sie denn noch leben) alle noch in der Familie, die sie als Welpen übernahm.

Das ist der einzige echte Ups-Wurf, der mir persönlich bekannt ist.
In meinen Augen spricht nichts dagegen, einen Welpen aus so einem echten Ups-Wurf zu übernehmen. Gegen eine Schutzgebühr. Niemals wäre ich dazu bereit, für so ein Tier 500€ oder mehr zu zahlen.



Was ich allerdings selbst im Bekanntenkreis zur Genüge kennengelernt habe: Vermehrer.

Da kennt man Menschen, ist befreundet, weiß, dass diese intelligente, umsichtige Leute sind,.. und dann schleppen sie einen Hund vom Vermehrer an. Hunde, auf die nicht die Hälfte der oben genannten Kriterien zutreffen. Hunde, die nicht sozialisiert sind, nicht wesensfest, bei denen die Elterntiere nicht feststehen, bei denen die „Züchter“ die wildesten Geschichten erzählen. Da werden angeblich reinrassige Hunde verkauft, die mit 6 Monaten gar nicht mehr nach diesen Rassen aussehen. Dann ist doch irgendwie der falsche Rüde drüber gerutscht (selbst im Bekanntenkreis gehabt, den Fall). Da werden Ups-Würfe an den Mann gebracht (und ich hatte noch davor gewarnt) und ein Jahr später steht die Käuferin bei mir und sagt „Die inserieren ständig neue Würfe, das sind ja doch Vermehrer, kann man da nichts dagegen tun?“

Ja doch, kann man: Nicht kaufen!

Bei vielen Hunden kann man dann noch froh sein, dass sie hoffentlich nicht aus Polen kommen. Bei anderen schreit einem schon die ganze Situation ‚Polenwelpe!!‘ ins Gesicht.
Auch im Bekanntenkreis: Ach wie süß, kleinen Wuschel auf E-Bay gefunden, man kam hin, war der letzte vom Wurf, der noch übrig war, keine Mutter da, keine anderen Hunde,….
 
ich wollte gerne einen Welpen zu mir holen

Ich würde dir als Hundeanfängerin zu einem erwachsenen Hund raten - also ab 1 Jahr.
Die Welpenerziehung setzt viel Erfahrung voraus, wenn man sich keinen Problemhund großziehen will.
Ein Welpe muss sorgsam geprägt und sozialisiert werden.
Fehler in der Welpenzeit lassen sich nur schwer wieder ausbügeln.
 
äh.. mag mein Denkfehler sein..
Wenn ich einen Hund ab 1 Jahr aufnehme.. dann kann ich also automatisch davon ausgehen, dass der Vorbesitzer keinerlei Fehler in der Welpenzeit fabriziert haben, die ich nun so gar nicht ausbügeln muss....? 🧐 aha.

Das soll jetzt kein Post "pro Welpe" sein. Nur eine Verständnisfrage.
 
Einen erwachsenen Hund muss man natürlich auch erstmal kennenlernen und sollte mehrere Spaziergänge mit ihm machen.
Dann sieht man, wie er auf die Umwelt reagiert und wie er erzogen wurde.
Erziehungsfehler sieht man doch eindeutig.
 
Naja, manche "Special effects" werden doch erst später "ausgepackt"... So sehe ich es bei unserer Tierschutz-Mali-Mixi ( 1 1/2) und bei Freunden derzeit.
Mit ein paar mal spazierengehen, zeigt sich noch nicht die ganze Palette eines Verhaltens.
 
Ich finde es deutlich einfacher einen Welpen zu erziehen, als ein Pubertier aufzunehmen. Und ein Einjähriger ist noch weit weit entfernt von erwachsen.

Ich verstehe auch nicht, wieso Welpenerziehung Erfahrung voraussetzt.
Meines Erachtens braucht es nur Einfühlungsvermögen, gesunden Menschenverstand und die Bereitschaft, sich auf das kleine Wesen einzulassen und selbst dazu zu lernen.
Erfahrungen kommen eben nur daher, dass man sie macht.

Schließlich haben sich auch jahrtausendelang Menschen immer wieder Babies als erstes Kind angeschafft und nicht 14-Jährige...
 
Wenn es ein Welpe sein soll, kommt für mich nur ein guter, kontrollierter Züchter in Frage.
Und da kann man nur näher nach Seriösität schauen, wenn Rassen in der engeren Auswahl fest stehen.
Um eine Auswahl treffen zu können muss man sich erst einmal überlegen, welcher Charakter Hund zu einen passen könnte.
Soll der Hund einen später beim Joggen und/oder Radfahren begleiten?
Hat man Lust auf Hundesport oder hundgerechter Auslastung - Agility, Mantrailing, Dummyarbeit, Tricksen....?
Ist man eher der gemütliche Mensch, dem ruhige Spaziergänge ohne Beschäftigung reichen?
Wie ist die Wohnsituation - Wohnung im 4. Stock ohne Fahrstuhl oder Erdgeschoss, Haus,...?

Ich finde es übrigens weitaus leichter einen Welpen zu erziehen, als einen Hund aufzunehmen, von dessen Vorleben ich kaum etwas weiß und der sich womöglich mitten in der Pubertät befindet.
Natürlich ist ein Welpe unter Umständen anfangs anstrengender: Er ist nicht stubenrein, er muss die Beißhemmung lernen, ....man bekommt die ersten Wochen etwas weniger Schlaf (das hab ich immer aufgeholt, indem ich mit dem Welpen zusammen Mittagsschlaf gemacht habe).
Aber wenn man Fehler in der Erziehung macht findet man viel schneller den Grund (Fehler) heraus und kann anders daran arbeiten als wenn ein erwachsener Hund 6 Wochen nach Einzug ein Veralten aufweist von dem man nicht weiß, wie es zustande kam.
Ich selbst bin auch ein Mensch der zu einem unbedarften Welpen den ich selbst erziehen kann schneller Bindung und Vertrauen aufbaue als zu einem mir unbekannten erwachsenen Hund.
Ich finde es aber natürlich super, dass es Menschen gibt, die eher Hunde aus dem Tierheim aufnehmen.
Nur stimmt es absolut nicht, dass eins einfacher ist als das andere - es kommt immer auch auf einen selbst an.
Sonst hätte ich ja auch nie Kinder kriegen dürfen, bevor ich nicht einen fertigen Teenager aufgenommen hätte.
 
Vorweg einmal: auch auf Ebay wird von seriösen Züchtern geworben, Würfe gemeldet, vorgestellt.

Das ist also per se nichts Schlechtes, man muß aber gut aufpassen und die Grenze ziehen:

Ups-Wurf ohne Papiere, im Stall aufgewachsen ohne Menschenkontakt? Ist nix für Hundeanfänger!
Unbedingt immer die Eltern, mindestens die Mama, zeigen lassen. Vor Ort selbstverständlich, nicht im Kofferraum... ;)
Bitte auch explizit darauf achten, wie sie mit ihren Welpen sowie den Besitzern und Dir/Euch interagiert.

Wieviele verschiedene Rassen verkauft der Züchter? (bei mehreren, vor allem Moderassen, besser Abstand nehmen!)

Sind die Hunde entwurmt, gechipt, geimpft?
Bleiben sie mindestens volle 8 Wochen, besser 12, bei ihrer Mutter und Geschwister?

Sind Besuche während der Welpenzeit erwünscht bzw. möglich?

Wo leben die Tiere, also Mama samt Wurf, haben sie genügend Menschenanschluß?

Wo und womit werden sie beigefüttert? Wie geht es dabei zu?

Bei Rassehunden: gibt es Papiere? Von welchem Verein? Zeigen lassen!
Falls nicht, explizit nachfragen, wieso keine Papiere.

Bei Mischlingen die Gründe erfragen, wie kam es dazu, war es gewollt oder ein Versehen?
Welche Rassen wurden verpaart, bzw. welche Mixe?



Diese Zusammenstellung ist nicht vollständig, aber schon mal ein guter Leitfaden, damit man nicht ganz so gravierende Fehler in der Anschaffung des neuen Familienmitgliedes macht. :)



Alle Welpen sind süß, man möchte sie am liebsten durchknuddeln und gleich mitnehmen!
Trotzdem bitte Vorsicht bei Mischlingen - man hat keine Ahnung, welches Überraschungspaket dabei heraus kommt.


Für Hundeanfänger empfiehlt es sich, eine Person des Vertrauens mitzunehmen, die von Hunden so richtig viel Ahnung hat.
 
Was für mich persönlich auch ein weiterer Punkt für Welpe aus seriöser Zucht ist:

Ich konnte unsere beiden "Großen" direkt von Anfang an mitverfolgen, also deren Entwicklung. Besuche ab Woche 4 - hatte direkt eine ganz starke Bindung zu den Beiden und riesiges Vertrauen.

Findet mich ruhig doof, aber bei unserer Tierschutzhündin nun, dauert das mit dem Vertrauen und der Bindung. Und tatsächlich ist das "umerziehen" schwieriger, als das vernünftige und rassengerechte erziehen eines Welpen...

Ist nicht so, als würde ich die Kleene nicht lieben oder so, aber es fehlt halt noch "was", was bei den beiden von "Welpe an" sofort da war.

Das würde ich auch zu bedenken geben...
 



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