Also.. wir haben unseren Hermann ja aus dem TH Passau.
Die waren schon ein wenig kritisch. Okay.. richtig kritsch. Ich hab geschwitzt bei den Vorkontrollen. Ernsthaft. Wir hatten zwei
Vorher waren wir in zwei anderen TH (einmal Straubing, einmal Regensburg) und haben uns kleine Hunde angeschaut.
"Gewünscht" war von unserer Seite:
kleiner Hund, nicht jünger als drei Jahre. Katzenverträglich, Hundeverträglich. Aus Gründen und so.
Regensburg:
da waren wir zu langsam, die kleine explodierte Klobürste mit Namen Rita (9, nierenkrank) war schon vermittelt, als wir uns nach "in-Augenscheinnahme" der Hunde (ohne genaue Vorstellungen) entschieden, da mal nachzufragen. Genaugenommen waren wir ursprünglich da, um einen Amercian Bulldogmix mit 1 Jahr kennenzulernen... wir entschieden uns nach einem ausführlichen Gespräch mit der Pflegerin und ein paar Nächten drüber schlafen gegen diesen Hund... nicht, ohne vorher auf Drängen der Pflegerin eine Bewerbung mit Fragebogen vor Ort auszufüllen... also... so schlecht wären unsere Chancen wohl nicht gestanden
Straubing:
hat nicht geklickt bei uns... der Pekingnesenmix aus Horderhaltung... da fehlte was. Wir hatten nicht den Eindruck, dass wir nicht in Frage gekommen wären... aber wir holen uns keinen Hund aus Mitleid, das ist ein schlechter Berater, das Gefühl muss schon stimmen.
In Passau schlugen wir auf, standen vor dem Tor, brachten unsere Vorstellungen vor.
wir mussten die üblichen Fragen beantworten (Hundeerfahrung, Wohnung oder Haus, Eigentum, Garten ja oder nein und wenn ja eingezäunt, wieviele stunden muss der Hund alleine bleiben können, ect pp...)
Erst dann wurden wir herein gebeten und Paco (8, aus Rumänien) wurde geholt.
War ein netter, eher schüchterner Hund, zurückhaltend. Alles gut.
Und dann kam Hermann vom Gassi zurück und hüpfte sofort auf unseren Schoß.
Und der ging nicht mehr. Da war er noch nicht mal 24h im TH.
Okay.. man kam ins Gespräch.
Und Hermann blieb. Auf unserem Schoß.
Während wir da so glückseelig im Eingangsbereich kauerten und den Pinschling unseres Lebens kraulten (das wussten wir da noch nicht!!), kam ein junges Paar an den Zaun und erbat Einlass.
Und ich kann seitdem nachvollziehen, warum manche Tierheime als "besonders grätzig" verschrien sind. Das Tierheim Passau gehört sicher dazu ;-)
Dieses junge Paar fragte explizit nach dem Beagle, welcher..
... nein, der ist schon vermittelt...
... aber was ist mit dem Boxer..=
... Auch schon weg...
Und Hund Blubbs? (wieder was mit Rasse.. vergessen)
nö.. vermittelt
so ging das ein paar Rassehunde durch.
die üblichen Fragen, die uns auch gestellt wurden kamen, die Anworten waren schon nicht sooo optimal für eine Hundehaltung.
Letztendlich wurde nach dem Welpen, da ganz hinten im Garten im "Käfig" in der Sonne stand gefragt. (Der war mit bis dahin gar nicht aufgefallen.. ehrlich)
Nun ja.. Beschlagnahmung aus Transport... Malteser, der ist gerade mal 6 Wochen alt, Geschwister verstorben.. kriegt ein wenig Sonne ab (es war warm).
und jetzt kam der Oberhammer (die Leute noch immer außerhalb des Geländes stehend!!!):
Wann könnten wir den abholen?
Nachdem es ein paar Minuten dauerte, bis klar gemacht wurde, dass man "den" nicht einfach abholen kann.. dass das dauert, der gepäppelt werden muss und man nicht weiß, ob und wie er überlebt ect pp...
... fiel ihnen der Hermann auf unserem Schoß auf und sie fragten, was denn mit dem Zwergpinscher da wäre.
Da saß Hermann schon eine Stunde auf unserem Schoß.
Die Pflegerin eiskalt:
der ist nicht für Sie, der hat schon ernsthafte Interessenten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Sprachs und ging.
Dieses Paar erzählt sicher auch, dass man ihnen keinen Hund geben wollte und man sogar unfreundlich war und nicht mal hereingebeten wurde.
Die Pflegerin war für mein Empfinden sogar ausgesprochen höflich. Das Ganze dauerte über 30 Minuten.
Aber es wurde ausdrücklich immer nach Rassehund x gefragt.
Rasse schien wichtig, Es war nicht einen Moment die Frage, welchem Hund in diesem Tierheim man gerecht werden könnte. Und das ist aus meiner Sicht schlicht die falsche Intension.
Hermann stammt aus schlechter Haltung, wurde misshandelt.
Wer meinen Faden zu der Bullerina und ZwergNase verfolgt weiß Genaueres.
Durch Hermann habe ich gelernt, dass das Tierheim keinesfalls ein schlechter Ort ist. Oft genug ist es eine Verbesserung!
Hermanns neues Leben begann mit Einzug ins Tierheim. Aus dem Tierheim müssen Hunde nicht "gerettet" werden. Aber der Auszug aus dem Tierheim (dem vielleicht ersten sicheren, warmen und liebevollen Ort im Leben eines Hundes/einer Katze) sollte meiner Meinung nach immer (!!) eine Verbesserung sein. Kein Kompromiss!
Klar, der 10jährige irgendwasmix, dessen Herrchen nicht mehr in der Lage ist, sich um den Hund zu kümmern... der "verschlechtert" sich mit dem Tierheim. Trotzdem hat auch dieser verdient, in ein optimales, liebevolles Zuhause vermittelt zu werden. Und lieber dauert das den ein oder anderen Monat länger... als das man halbseidene Geschichten akzeptiert.
Just my two pence.