Erfahrungen mit Tierheimen

Nun hat mein Bekannter natürlich seine Vorstellungen , was für einen Hund er haben möchte , doch es scheint fast unmöglich , den passenden Hund zu bekommen . Hauptsächlich gibt es schon altersschwache Tiere im Inland , oder unbekannte Vermittlungen aus dem Ausland .
Wenn jetzt noch der Eignungstest , wie die Beurteilung von irgendwelchen Organisatoren, die Anschaffung eines Hundes komplizierter macht ,
kann man leicht zu dem Schluss kommen , sich den Aufwand und die Demütigung zu ersparen,
um dann lieber sein Glück bei einen guten Hunde-Züchter zu suchen , bei dem die Art und Qualität der Hunde leichter vorhersehbar ist .

Sollen doch diese Hunderetter , ihre Hunde selber behalten !

Hermann.

Eigentlich könnte, sollte man doch froh sein , wenn sich hier viele Menschen um einen Hund bemühen , den sie aufnehmen wollen
und nicht wegen großen Grundsetzen der Moral darauf verzichten, diese armen Geschöpfe zu retten und hier einigermaßen gut unterzubringen ?

Hermann.



Jetzt hast du mich dann doch verwirrt... Möchtest du uns sagen, dass der Tierschutz bitte nur Hunde mit ansprechender Art und Qualität für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen und die altersschwachen und sonstigen behalten soll oder soll er doch einfach möglichst verscherbeln was geht, weil es ja reicht die armen Geschöpfe einigermaßen gut unterzubringen? 🤔
 
Jetzt hast du mich dann doch verwirrt... Möchtest du uns sagen, dass der Tierschutz bitte nur Hunde mit ansprechender Art und Qualität für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen und die altersschwachen und sonstigen behalten soll oder soll er doch einfach möglichst verscherbeln was geht, weil es ja reicht die armen Geschöpfe einigermaßen gut unterzubringen? 🤔

Hallo,
es gibt unzählige Hunde , welche dort einer Hilfe bedürfen , da sehe ich es kaum als Problem, eine Selektion zu betreiben
und nur besonders geeignete Kandidaten zu weiter Vermittlung aussuchen .

Ich verstehe aber diese Organisationen nicht 😇 ,welche Hunde retten wollen , aber einerseits , scheinbar auch kranke und Problemhunde
herbringen , aber bei der Wahl, der zukünftigen Hundehalter, so große moralische Grundsätze verfolgen .

Hier sehe ich für mich keinen Widerspruch .
Was ist denn das größere Ziel ?
Möglichst viele Hunde zu retten ,
oder irgendwelche Hunde zu retten , diese dann , aber nur an besondere, Hand verlesene Menschen weiter zu geben ??
Die jedoch häufig im Stich gelassen werden , wenn sie mit den Problemhunden nicht zurechtkommen können .

Ich würde mir wünschen , dass nur ausgesuchte Hunde , mit ansprechender Art und Qualität für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen werden ,
doch hier jeder den Hund bekommen sollte , welcher für ihn passen kann .

Hermann.
 
Hallo,
es gibt unzählige Hunde , welche dort einer Hilfe bedürfen , da sehe ich es kaum als Problem, eine Selektion zu betreiben
und nur besonders geeignete Kandidaten zu weiter Vermittlung aussuchen .
Das wird doch aber gemacht. Allerdings werden die Hunde sicher nicht in erster Linie nach Schönheit ausgesucht, sondern nach Hilfebedürftigkeit. Schönheit steht erst mal hinten an. Dann wird ausgewählt, ob große oder kleine Hunde gewünscht werden. Wie möchtest du denn selektieren? Die guten ins Töpfchen, die schlechten (kranke, alte, nicht gerade schöne Hunde) in die Gaskammer? Es gibt doch genügend Interessenten, die auch gerne kranke oder behinderte Tiere aufnehmen wollen. In ihrer Heimat allerdings nicht. Da sind sie wertlos. (seriöser) Auslandstierschutz heißt nun mal hilfebedürftigen Tieren zu helfen.

Ich verstehe aber diese Organisationen nicht 😇 ,welche Hunde retten wollen , aber einerseits , scheinbar auch kranke und Problemhunde
herbringen , aber bei der Wahl, der zukünftigen Hundehalter, so große moralische Grundsätze verfolgen .
Zum einen sind es Notfälle, zum anderen sollen sie in gute Hände vermittelt werden. Wie hast du oben geschrieben?
Eine Selektion betreiben? Trift sicher nicht nur auf die Hunde zu, sondern auch auf die künftigen Besitzer. Wobei das Wort "Selektion" bei mir nur negative Gefühle weckt. Was heißt es denn für die Tiere? Aussortieren und töten, was nicht der Norm entspricht? Für die Interessenten? Aussortieren, wer für die Haltung geeignet erscheint. Auch Auslandshunde sollen nicht zu Wanderpokale werden.

Hier sehe ich für mich keinen Widerspruch .
Was ist denn das größere Ziel ?
Möglichst viele Hunde zu retten ,
oder irgendwelche Hunde zu retten , diese dann , aber nur an besondere, Hand verlesene Menschen weiter zu geben ??
Die jedoch häufig im Stich gelassen werden , wenn sie mit den Problemhunden nicht zurechtkommen können .
Und genau deshalb werden die Interessenten genauer unter die Lupe genommen. Da bekommt eben nicht jeder den Hund oder einen Hund.
Ich würde mir wünschen , dass nur ausgesuchte Hunde , mit ansprechender Art und Qualität für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen werden ,
Wie schon gefragt, die guten ins Töpfchen, die schlechten... ? Hunde sind doch keine Katalogware.

doch hier jeder den Hund bekommen sollte , welcher für ihn passen kann .

Hermann.
Genau deshalb bekommt manch einer eben keinen Hund. Es passt nicht.
Ich bin sicher kein großer Freund von Auslandsvermittlungen, eher für Hilfe vor Ort, aber, was du hier von dir gibst...
Ich denke mal, die Leute, die sich für einen Hund aus den AT interessieren, haben vorher Gedanken darüber gemacht ob sie dem gewachsen sind. Aber einige überschätzen sich eben auch. Auch der AT kann nicht in die Köpfe der Leute rein sehen. Fehlvermittlungen wird es immer geben, egal ob seriöser Auslands- oder Inlandtierschutz. Von den vielen unseriösen wollen wir hier mal nicht reden. Denen ist egal was aus den Tieren wird, Hauptsache das Geld stimmt.
 
Auslandstierschutz und deren Vermittlungskriterien sind ja noch mal eine Kategorie für sich. Meine Erfahrungen sind da nur negativ. Aber wir hatten dazu schon mal eine ziemlich umfangreiche Diskussion, meine ich mich zu erinnern.
 
Hallo,
es gibt unzählige Hunde , welche dort einer Hilfe bedürfen , da sehe ich es kaum als Problem, eine Selektion zu betreiben
und nur besonders geeignete Kandidaten zu weiter Vermittlung aussuchen .

Ich verstehe aber diese Organisationen nicht 😇 ,welche Hunde retten wollen , aber einerseits , scheinbar auch kranke und Problemhunde
herbringen , aber bei der Wahl, der zukünftigen Hundehalter, so große moralische Grundsätze verfolgen .

Hier sehe ich für mich keinen Widerspruch .
Was ist denn das größere Ziel ?
Möglichst viele Hunde zu retten ,
oder irgendwelche Hunde zu retten , diese dann , aber nur an besondere, Hand verlesene Menschen weiter zu geben ??
Die jedoch häufig im Stich gelassen werden , wenn sie mit den Problemhunden nicht zurechtkommen können .

Ich würde mir wünschen , dass nur ausgesuchte Hunde , mit ansprechender Art und Qualität für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen werden ,
doch hier jeder den Hund bekommen sollte , welcher für ihn passen kann .

Hermann.

Da wirfst du eine ganze Menge interessanter Themen auf...

a) was Tierschutz im Bereich Nothundevermittlung (ich werd' hier in weiterer Folge nur von "Tierschutz" reden) eigentlich ist/sein sollte und was man damit anstreben will
b) die Frage des Auslands- oder Inlandstierschutz, ob und wie man beide kombiniert und was wirklich Sinn macht
c) was man mit den Hunden machen sollte, die nicht unter die Kategorie "ansprechende Art und Qualität" fallen und was das dann mit Tierschutz zu tun hat
d) wie man es tatsächlich anstellt, dass jeder den Hund bekommt, der für ihn passt

Diese Punkte haben alle miteinander zu tun, ich werde also versuchen zu allen was zu sagen, das Ganze aber ineinander fließen lassen. Ich hoffe ich krieg dennoch Struktur hin...

Die Grundlage für jegliche Entscheidung im Tierschutz sollte der Gedanke sein, im Sinne des Tieres zu handeln. Praktischer Tierschutz wenn es konkret um Nothundevermittlung geht sollte in meinen Augen zwei grundlegende Eckpfeiler haben: 1) Hunde, die aktuell keine Bleibe haben, gut unterzubringen bis man 2) einen neuen Platz für sie findet, auf dem sie ein gutes Leben (und zwar im Idealfall bis zum Tode, ohne erneut Platz wechseln zu müssen) führen können. Nun ist es in unseren mitteleuropäischen Ländern, wo Streunerhunde nicht zum allgemeinen Landschaftsbild gehören, recht einfach zu definieren, welcher Hund als "Nothund" zu sehen ist - jeder, der keinen Besitzer hat, dessen Besitzer ihn abgeben will oder bei dem die Behörde beschließt, dass die Haltung nicht tierschutzgerecht ist und Hund somit dort weg muss. Arme Hunde gibt es nicht nur im Ausland 😉 ... global gesehen ist die Sache dann doch ein wenig schwieriger... 80% der weltweiten Hundepopulation lebt nicht! in menschlichen Haushalten. Die Situation von Hunden kann in unterschiedlichen Ländern also auch sehr unterschiedlich sein und je nachdem muss man sich überlegen, wie man damit umgeht, um Entscheidungen im Sinne der Tiere zu treffen. Manchmal kann das heißen die Umstände dort zu verbessern, manchmal die Sache so zu belassen wie sie ist und manchmal kann es heißen einen Hund einzufangen und in einem neuen Zuhause unterzubringen - je nachdem... Egal, ob wir uns nun im Ausland befinden oder im Inland ein Tierheim voller Nothunde haben, wird die Frage mit der Selektion nun interessant. Natürlich ist es so, dass junge, hübsche, mittelgroße, unkomplizierte Hunde meist recht schnell ein Zuhause haben. Aber was macht man mit denjenigen, die nicht unter diese Kategorie fallen? Diejenigen, die ein wenig älter sind, etwas weniger hübsch, die evtl. mal Probleme machen oder sogar krank sind. Lassen wir sie kategorisch unter den Rost fallen? Schläfern wir sie ein? Gehen sie uns nichts an? Ist ihr Leben und ihr Wohlergehen weniger wert? Und wenn wir nun sagen: Ja, wir wollen nur die hübschen, jungen, braven Hunde. Geht ihn Ordnung... Und wer bestimmt nun wo die Grenze ist zwischen "darf leben und gerettet werden" und "geht uns nichts an, kann krepieren"? ... und... ist es dann ok, die alten, weniger hübschen Auslandstiere dort zu lassen (wo es ihnen nicht gut geht bzw. wo sie nicht überleben) und um die Inland muss sich gekümmert werden oder sollten wir ein wenig konsequenter sein, die lokalen Tierschutzgesetze lockern und nun auch im Inland alle Hunde mit weniger wünschenswerten Attributen einschläfern? (Immerhin hattest du kritisiert, dass lokale Tierheime voll mit altersschwachen Hunden sind...). Eine spannende Frage, wenn man bedenkt, wieviel der Auslandstierschutzarbeit darauf beruht die Praxis der routinemäßigen Tötung von Hunden (Stichwort: Tötungsstation) zu bekämpfen. Ist es wirklich im Sinne eines älteren Hundes oder eines Hundes, der nicht grundlegend als lieb und hübsch zu bezeichnen ist, durch den Rost fallen zu müssen oder auch gleich das Leben zu verlieren? Wie ist es mit Hunden, die lebenslang im Tierheim sitzen - für welchen von ihnen wäre es gütiger eingeschläfert zu werden und für welchen ist das Leben im Tierheim eigentlich ganz ok? Gibt es nur das Eine oder das Andere? Für mich sind das schwierige Fragen, die ich nicht pauschal beantworten kann. Ich habe, so die Sache in meiner Entscheidungsgewalt lag, immer versucht im Sinne des Tieres zu entscheiden. Wenn du für dich sagen kannst: "ansprechender Art und Qualität" alles andere braucht kein Mensch, so steht dir das natürlich frei. Ich sehe es ein bisschen anders und halte unsere Gesetze, anhand derer nicht alles einschläfert wird, was sich nicht binnen einer gewissen Zeit vermittelt, für die fortschrittliche wenn auch natürlich anspruchsvollere Version 😉.
Kommen wir zu der Frage nach dem passenden Platz: Ist ein 1jähriger 45kg Rüde, der viel Power und wenig Erziehung hat, wirklich der richtige und passende Hund, wenn der Besitzer 80 ist und am Stock geht? Ist ein 55kg unverträglicher Kaukasenmix mit einer ordentlichen Portion Jagdtrieb, der in's Tierheim kam, weil er den Nachbarshund getötet hat, wirklich der richtige Hund für einen Menschen, der in einem kleinen Häuschen mit Garten in der Kleinstadt lebt, gerne in Hundefreilaufzonen gehen möchte, Gesellschaftsspaziergänge liebt und generell auch lieber ohne als mit Leine unterwegs ist? Ist eine triebige Jagdterrierhündin, die im Tierheim sprichwörtlich die Wände hoch geht, wirklich eine gute Idee für eine Familie mit Katzen und freilaufenden Hühnern? Muss ich einem Interessenten eine ängstliche, Körperkontakt vermeidende Hündin vermitteln, obwohl die Interessentin sie ständig bedrängt, an der Leine zu sich zieht und zwangsstreichelt & auch nach mehrfacher Aufforderung nicht damit aufhört, weil die Interessentin der Meinung ist, sie habe sich nun in diesen Hund verliebt und sie seien perfekt füreinander? Passt ein netter aber bei Autolärm panisch reagierender Dackel, der mehrfach beeindruckende Ausbruchsfähigkeiten bewiesen hat, wirklich in eine Wohnsiedlung nahe einer stark befahrenen Bundesstraße, wo die vorgeschriebene Zaunhöhe von der Genossenschaft den vorhandenen Meter nicht überschreiten darf und es unten auch nicht sooo dicht ist, die Interessentin die Tür zum Gärtchen aber offen lassen möchte, wenn sie nicht zuhause ist, weil sie das mit der Ersthündin schon immer so macht? Nur mal ein paar Beispiele, die sich durchaus real so zugetragen haben und wo die Interessenten nicht besonders einsichtig waren, als man ihnen zu erklären versuchte, dass das so echt keine gute Idee ist. Meiner Erfahrung nach wissen viele Menschen nicht, was der passende Hund für sie ist. Hunde werden nach der Mode oder nach dem Aussehen ausgewählt, man hat absurde Vorstellungen über den Faktor Alter des Hundes und/oder überschätzt die eigenen Fähigkeiten. Und genau deshalb gibt es einen strengen Auswahlprozess. Deshalb schauen die Tierschützer so genau hin, auch wenn es da sicher auch mal vorkommt, dass jemand zu Unrecht vor den Kopf gestoßen wird. Denn das Ziel ist es, dass der Hund dort sein Leben lang bleiben kann, ein gutes Leben führt UND dass die Menschen auch glücklich mit ihrer Hundewahl sind. Würde man jedem Menschen den Hund geben, wo der mal mit dem Finger drauf zeigt, weil er ihm optisch so gut gefällt, ginge das entsetzlich schief.

So, nun komme ich zu einem anderen Punkt: Dem was Tierschutz nicht ist 😎

Was Tierschutz für mich nicht ist, ist eine Möglichkeit für Jedermann zu schaffen günstig und mit möglichst wenig Aufwand einen hübschen und möglichst unkomplizierten Hund zu bekommen, bei dem man auch noch ein wenig das Ego aufpolieren kann, weil man ja so gütig war einen armen Tierschutzhund zu retten. Dabei geht es nämlich keine Sekunde und in keinem Gedanken um das Tier 😉

Tatsächlich gibt es für mich bei Interessenten einen Punkt, der fast schon einem k.o. Kriterium gleich kommt und der hat wenig mit der Zeit des Alleine bleibens zu tun oder ob man nun in einer Mietwohnung oder in Haus mit Garten wohnt. Menschen, die einem sehr schnell zu verstehen geben, dass sie sowieso das Beste sind, was jedem Tier passieren kann und dass ich ja froh sein kann, dass sie sich um den Hund bewerben, die am Besten noch Lorbeeren wollen, weil sie einem Tierschutzhund ein Zuhause geben, bei denen alles sofort und jetzt passieren muss, denen man nix erzählen braucht, weil sie kennen sich ja aus... das sind Menschen, wo ich ganz schnell Gründe finde, warum es nicht passt. Denn erfahrungsgemäß sind das die Menschen die entweder viel Zeit in Anspruch nehmen, um dann eh keinen Hund aufzunhemen oder den Hund dann wegen Kleinigkeiten recht flott wieder loswerden wollen oder für jegliches Mini-Problem, das ihnen mit dem Hund unterkommt dem Tierschutz die Schuld geben und teilweise richtig Probleme machen. Menschen, die denken der Tierschutz sei nur dafür da ihren Wunsch nach dem perfekten Hund zu stillen und man müsse auf Knien vor ihnen kriechen, weil sie sich dazu herablassen einen Tierschutzhund aufzunehmen, sind die Interessenten, die ich meide, wie die Pest. Da kommt selten etwas Gutes dabei raus... der Grund ist einfach. Es geht ihnen nicht um das Tier 😉
 
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Also.. wir haben unseren Hermann ja aus dem TH Passau.
Die waren schon ein wenig kritisch. Okay.. richtig kritsch. Ich hab geschwitzt bei den Vorkontrollen. Ernsthaft. Wir hatten zwei 🙄

Vorher waren wir in zwei anderen TH (einmal Straubing, einmal Regensburg) und haben uns kleine Hunde angeschaut.

"Gewünscht" war von unserer Seite:
kleiner Hund, nicht jünger als drei Jahre. Katzenverträglich, Hundeverträglich. Aus Gründen und so.

Regensburg:
da waren wir zu langsam, die kleine explodierte Klobürste mit Namen Rita (9, nierenkrank) war schon vermittelt, als wir uns nach "in-Augenscheinnahme" der Hunde (ohne genaue Vorstellungen) entschieden, da mal nachzufragen. Genaugenommen waren wir ursprünglich da, um einen Amercian Bulldogmix mit 1 Jahr kennenzulernen... wir entschieden uns nach einem ausführlichen Gespräch mit der Pflegerin und ein paar Nächten drüber schlafen gegen diesen Hund... nicht, ohne vorher auf Drängen der Pflegerin eine Bewerbung mit Fragebogen vor Ort auszufüllen... also... so schlecht wären unsere Chancen wohl nicht gestanden
Straubing:
hat nicht geklickt bei uns... der Pekingnesenmix aus Horderhaltung... da fehlte was. Wir hatten nicht den Eindruck, dass wir nicht in Frage gekommen wären... aber wir holen uns keinen Hund aus Mitleid, das ist ein schlechter Berater, das Gefühl muss schon stimmen.

In Passau schlugen wir auf, standen vor dem Tor, brachten unsere Vorstellungen vor.
wir mussten die üblichen Fragen beantworten (Hundeerfahrung, Wohnung oder Haus, Eigentum, Garten ja oder nein und wenn ja eingezäunt, wieviele stunden muss der Hund alleine bleiben können, ect pp...)
Erst dann wurden wir herein gebeten und Paco (8, aus Rumänien) wurde geholt.
War ein netter, eher schüchterner Hund, zurückhaltend. Alles gut.

Und dann kam Hermann vom Gassi zurück und hüpfte sofort auf unseren Schoß.
Und der ging nicht mehr. Da war er noch nicht mal 24h im TH.
Okay.. man kam ins Gespräch.
Und Hermann blieb. Auf unserem Schoß.

Während wir da so glückseelig im Eingangsbereich kauerten und den Pinschling unseres Lebens kraulten (das wussten wir da noch nicht!!), kam ein junges Paar an den Zaun und erbat Einlass.
Und ich kann seitdem nachvollziehen, warum manche Tierheime als "besonders grätzig" verschrien sind. Das Tierheim Passau gehört sicher dazu ;-)

Dieses junge Paar fragte explizit nach dem Beagle, welcher..
... nein, der ist schon vermittelt...

... aber was ist mit dem Boxer..=
... Auch schon weg...

Und Hund Blubbs? (wieder was mit Rasse.. vergessen)
nö.. vermittelt

so ging das ein paar Rassehunde durch.
die üblichen Fragen, die uns auch gestellt wurden kamen, die Anworten waren schon nicht sooo optimal für eine Hundehaltung.

Letztendlich wurde nach dem Welpen, da ganz hinten im Garten im "Käfig" in der Sonne stand gefragt. (Der war mit bis dahin gar nicht aufgefallen.. ehrlich)
Nun ja.. Beschlagnahmung aus Transport... Malteser, der ist gerade mal 6 Wochen alt, Geschwister verstorben.. kriegt ein wenig Sonne ab (es war warm).
und jetzt kam der Oberhammer (die Leute noch immer außerhalb des Geländes stehend!!!):
Wann könnten wir den abholen?

Nachdem es ein paar Minuten dauerte, bis klar gemacht wurde, dass man "den" nicht einfach abholen kann.. dass das dauert, der gepäppelt werden muss und man nicht weiß, ob und wie er überlebt ect pp...
... fiel ihnen der Hermann auf unserem Schoß auf und sie fragten, was denn mit dem Zwergpinscher da wäre.

Da saß Hermann schon eine Stunde auf unserem Schoß.

Die Pflegerin eiskalt:
der ist nicht für Sie, der hat schon ernsthafte Interessenten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Sprachs und ging.

Dieses Paar erzählt sicher auch, dass man ihnen keinen Hund geben wollte und man sogar unfreundlich war und nicht mal hereingebeten wurde.
Die Pflegerin war für mein Empfinden sogar ausgesprochen höflich. Das Ganze dauerte über 30 Minuten.
Aber es wurde ausdrücklich immer nach Rassehund x gefragt.
Rasse schien wichtig, Es war nicht einen Moment die Frage, welchem Hund in diesem Tierheim man gerecht werden könnte. Und das ist aus meiner Sicht schlicht die falsche Intension.

Hermann stammt aus schlechter Haltung, wurde misshandelt.
Wer meinen Faden zu der Bullerina und ZwergNase verfolgt weiß Genaueres.
Durch Hermann habe ich gelernt, dass das Tierheim keinesfalls ein schlechter Ort ist. Oft genug ist es eine Verbesserung!
Hermanns neues Leben begann mit Einzug ins Tierheim. Aus dem Tierheim müssen Hunde nicht "gerettet" werden. Aber der Auszug aus dem Tierheim (dem vielleicht ersten sicheren, warmen und liebevollen Ort im Leben eines Hundes/einer Katze) sollte meiner Meinung nach immer (!!) eine Verbesserung sein. Kein Kompromiss!

Klar, der 10jährige irgendwasmix, dessen Herrchen nicht mehr in der Lage ist, sich um den Hund zu kümmern... der "verschlechtert" sich mit dem Tierheim. Trotzdem hat auch dieser verdient, in ein optimales, liebevolles Zuhause vermittelt zu werden. Und lieber dauert das den ein oder anderen Monat länger... als das man halbseidene Geschichten akzeptiert.

Just my two pence.
 
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