Epilepsie, ein Austauschthema

Hallo zusammen,

im Chat habe ich nun schon fest gestellt, dass ich nicht die einzige in diesem Forum bin, deren Hund an Epilepsie leidet. In einem anderen Forum bin ich mit diesem Fall die einzige, und alles was ich dort an Informationen bekommen kann ist von den Schreibern lediglich gegoogled, oder "der Hund eines Freundes meines Kollegen".
Daher möchte ich nun mal über Mikes Erkrankung berichten und mich vielleicht mit euch hier auch ein wenig austauschen über Erfahrungen und Medikationen.
Ich scheue nach wie vor Epilepsie beim Hund in eine Suchmaschine einzugeben und mich auf diesem Weg näher damit zu beschäftigen, da mich das wenige das ich auf diesem Wege schon gelesen habe, ziemlich derb zu lesen war.

Also ein paar Grundinformationen zu meinem kleinen Wuschel:

Mike ist im Mai diesen Jahres 5 geworden.
Er ist ein Dackel-Terrier-SenfHund-Mix. Lediglich das seine Mutter ein Shi-Tzu Mix war ist bekannt. Die Rasse oder Mischung des Vaters ist unbekannt. Mike zog mit ca 8-10 Wochen bei uns ein. Laut dem Besitzer der Mutterhündin war er 8 Wochen alt, doch ich habe dem Mann nicht so recht zugetraut es so genau zu wissen.
Fast von Anfang an hat Mike uns "Probleme" gemacht durch verschiedene Erkrankungen.
Zunächst durch Allergien, die sich durch starken Juckreiz, Ekzeme, Schuppen, verstopfte Analdrüsen und starken Körpergeruch äußerten.
Dieses Thema begleitet uns bis heute, doch wissen wir nun was ihm Probleme bereitet (Gluten, Schwein, Rind, Lamm) und können diesem mit dem richtigen Futter sehr erfolgreich entgegenwirken. Zudem geht er nun regelmäßig zum Trimmen, was seiner Haut und seinem Geruch sehr gut ergeht.
Darauf folgte eine Prostataentzündung und die damit entstehenden Probleme. Aggressivität, starke Schmerzen beim Kotabsatz. Die Konsequenz war es das er mit drei Jahren dann doch noch kastriert wurde.
In zurück liegenden Jahr dann bildete sich ein kleienr Tumor an seinem Ohr, der operativ entfernt wurde.

3 Wochen vor dieser OP hatte Mike seinen ersten Epileptischen Anfall.
Diesen hatte er auf einer Gassirunde die wir mit einigen Freunden besuchten. Wir waren mit 6 Hunden unterwegs als eine der anderen Hundebesitzer feststellte, dass mit Mike etwas nicht stimmt. ich hatte gerade mit einem anderen Hund gespielt und es im ersten Augenblick nicht bemerkt.
Mike zitterte, leckte im Sand, atmete stockend und reagierte nicht auf Ansprache oder Berührungen. Im ersten Moment dachten wir, er würde etwas im Hals stecken haben, doch ein griff in den Schlund (was ich nun da ich es weiß nicht mehr tun würde) förderte nichts zu Tage.
Also sind wir mit drei Leuten los zum Auto. Natürlich waren wir gerade an dem Punkt der Strecke der 20 Minuten vom Auto weg lag. Meine Freundin und ich wechselten uns ab dabei Mike zu tragen und die dritte rief bereits von dort den Tierarzt an. So schafften wir den Weg in 5 Minuten. Auf den letzen 10 Metern zum Auto ging ein Ruck durch den hund, er wedelte, guckte mich an und leckte mir das Gesicht. Er war wieder da.
Ich setzte ihn ab, er war noch etwas wacklig aber wieder ansprechbar.
Trotzdem fuhren wir natürlich noch zum Tierarzt.
Mike ging es wieder gut, der Tierartz konnte natürlich nichts mehr machen, meinte aber, dass es sein könnte das dies ein einmaliger, durch den "Stress" ausgelster Vorfall war.

Dann kam die OP am Ohr, die soweit sehr gut lief, außer das die Naht letzlich dann doch wieder aufriss und mein Hund seit dem einen Schlitz im Ohr hat.
4 Tage nach der OP hatte er den zweiten Anfall.
Die darauf folgenden drei Anfälle kamen je im Abstand von 8 Wochen und wurden immer stärker.
Somit ließ ich nach dem 5 dann zunächst eine Blutuntersuchung machen, um auszuschließen das die Anfälle durch einen Stoffwechselfehler (von der Leber ausgehend) ausgelöst würden.
Leberwerte sowie alle anderen Werte waren jedoch 100% in Ordnung. Somit entschieden wir, dass wir nun Medikamente geben würden, also taten wir das.
Nun bekommt er seit Februar "Phenoleptil".

Nach vier Wochen haben wir die Dosis etwas verringert, da er sehr viel Wasser lassen musste.
Nachdem sich aber letzte Woche beim Bluttest heraus gestellt hatte, dass sein Mediwert zu niedrig war, zudem meinte der TA das in dem Blut ein Wert dafür spräche, dass der Hund eben in den Tagen vor der Blutabnahme einen Anfall hatten. Somit bekommt er nun wieder die volle Dosis (2x1/2). Er ist nun ein bisschen High, aber man merkt bereits das die Sptome (u.a Übererregbarkeit) wieder abnehmen.

So, dass war Mikes Story bis jetzt :)
 
hallo,

ich kenne epilepsie von der dogge von meiner ma. Buddy ist jetzt 6 Jahre alt und es wurde mit 6 Monaten festgestellt. Er ist auf seine Medikamente sehr gut eingestellt und hatte seitdem auch keinen Anfall mehr. Laut der Aussage mehrerer Tierärzte ist auch die Lebenserwartung nicht vermindert durch die Epilepsie. Also ich kann nur sagen das dass mit den Medikamenten so jetzt seit über 5 Jahren super geht ohne Nebenwirkungen auf die Tabletten.

LG Jeannyfoxy
 
Diagnose vom Arzt welche Form der Epilepsie eine vererbbare oder eine die im Alter auftritt ?
Ist Dein Hund umgefallen? Hat er gekotet oder uriniert beim Anfall?
Wurde eine Verursachung durch Nerven ausgeschlossen ?
Was fütterst Du momentan ? Ich meine Trocken oder Nass oder Barf ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Diagnose vom Arzt welche Form der Epilepsie eine vererbbare oder eine die im Alter auftritt ?
Ob es eine vererbbare Form ist können wir nicht sagen, da wir nichts über die Vorfahren unseres Hundes wissen,
und für die Form die im Alter auftritt, ist er mit 5 doch eigentlich noch zu jung?

Ist Dein Hund umgefallen?
Beim vorletzten lag er nur noch auf dem Bauch und kam nicht mehr hoch, beim letzten wäre er kopfüber umgefallen, wenn ich ihn nicht fest gehalten hätte.

Hat er gekotet oder uriniert beim Anfall?
Nein, er musste nur etwa 10 Minuten nach dem Anfall kräftig Wasser lassen.

Wurde eine Verursachung durch Nerven ausgeschlossen ?
Wie schließt man das aus? Was ausgeschlossen wurde, war die Fehlfunktion der Leber.

Was fütterst Du momentan ? Ich meine Trocken oder Nass oder Barf ?
Mein Hund bekommt getreidefreies TroFu mit Ente.
 
Corey hatte den ersten Anfall im Juli 2011 (geboren wurde er im April 2005).
Im Juni hatte ich angefangen, ihn zu barfen, da er von jeher Probleme mit Struvitkristallen hatte. Er bekam speziell wegen der Urinprobleme wenig Pferd und lamm, dafür mehr Kartoffel und Möhre. Plus Mineralstoffpräparat und Hagebutte.

An dem Tag des ersten Anfalles reiste ich mit ihm bei Hundebekannten an, sollte dort eine Woche lang 3 Hündinnen sitten.
Die Hunde kennen sich, ich ließ also alle erstmal in den Garten, sie tobten ein bisschen, dann gings schon wieder rein.
Drinnen ging ich in die Küche und vermisste Corey, denn im Geiern ist er ganz groß :D
Ich fand ihn krampfend neben einem Haufen Erbrochenen unter dem Wohnzimmertisch.
Kurz und knapp: da der Anfall (er war u-förmig verbogen und die Vorderbeine über dem Kopf etc und mit großen Pupillen) länger als 3 Minuten dauerte, schnappte ich ihn mir und düste zur Tierklinik. Leider war viel Verkehr und er fiel ungesicherterweise in den Fußraum. Insgesamt krampfte er über 5 Minuten sehr stark, dann noch ne Zeit schwächer.
Ich muss dazu sagen, dass ich den Abend vorher Advantix in seinen Nacken gemacht hatte, wovon ich eigentlich schon ab war nach jahrelanger Gabe, aber ich hatte einen Floh auf ihm gefunden und fand es für die Sitterhunde fairer, wenn das behandelt wird.

In der Klinik wurde der Advantixrest abgewaschen, ich hab Blut genommen und das war völlig in Ordnung, nichts auffälliges.
(Organwerte: ALT,ALKP für Leber, BUN, CREA, Ammoniak für Niere, GLU wegen Blutzucker. Dazu ein großes Blutbild, falls es ne Vergiftung wäre und Elektrolyte, um Mangelerscheinungen zu erkennen)
Tage später wurde ein Herzultraschall mit Farbdoppler und EKG gemacht, denn auch aufgrund des Herzens können solche Anfälle vorkommen. Herzchen war aber völlig in Ordnung, obwohl er beim Abhören schon immer ein leichtes Herzgeräusch hat.

Als ich aus der Klinik zurück zu den Sitterhunden kam, fand ich alles voller blutigem Durchfall vor.
Eine der Sitterhündinnen, eine Riesenschnauzerin, war "schuld". Also bin ich mit ihr ebenfalls in die Klinik, sie kam an den Tropf und musste 2 Tage dort bleiben. Scheinbar ein schwerer Infekt.
Das dumme war, Corey bekam Stunden später auch Durchfall, später auch mit Blut, bis irgendwann nur noch Blut kam, und das mindestens stündlich.
Es war sicherlich so, dass der Anfall seinen Körper geschwächt hat und den Darmvirus begünstigt hat. Oder aber andersrum!

Nach einer Woche war er übern Berg, war eine schlimme Zeit mit wenig Schlaf und vielen Sorgen.

Monate vergingen. Corey hat ein großes Problem mit seinem Fell^^ Bzw ein Problem ists nur, wenns kalt ist. Ihm geht nämlich das Fell am Rücken aus und das schon seit Jahren. Da ich Angst vor schlimmen Krankheiten hatte, ließ ich alles mögliche testen, im Endeffekt ist es aber scheinbar erblich bedingt und kommt besonders bei Pinschern und Dackeln bei Farbmutationen vor.
Tja, in den Monaten nach dem Anfall kam sein Fell ein wenig wieder. Zumindest leichter Flaum, wie bei einem Küken, obwohl genau dort früher Rauhaar gewesen ist. Ich hab mich gefreut und dachte das kommt bestimmt vom Barfen.
Bis heute weiß ich nicht, ob es davon kam.
Das aber nur am Rande.

Im Dezember 2011 wollten wir umziehen, in eine ländlichere Gegend. Den Tag des Umzuges brachte ich Corey zu meinen Eltern, wo er gern und öfter mal ist.
Beim Abholen berichtete meine Mutter, dass Corey seit Stunden heftig zitterte, ansonsten aber ok schien.
Ich war misstrauisch/alarmiert.

Aber leider mussten wir die alte Wohnung noch renovieren, also nahm ich ihn den ersten Tag mit und er trank auch einfach mal aus dem Farbtopf! :uebel1:
So musste er den nächsten Renovierungstag zu meinen Eltern. Und die 2 Tage darauf auch. Ich holte ihn immer abends wieder und wir schliefen in der neuen Wohnung, bei der die Rehe übrigens bis in den Garten kommen und Corey völlig "happy" machten. Er ist ne absolute Jagdsau.
Am 31.12. war ich die alte Wohnung los und abends saß ich mit Corey neben mir auf dem Sofa, gegen 19 Uhr, bei den ersten Knallern, drückte er sich an mich und fing dann auch schon an, zu krampfen. Genau wie im Juli.
Er bekam Diazepam rektal und nach 5 Minuten war der Spuk vorbei und er schlief lange.

2 Tage später fuhr ich wieder in die Tierklinik und nahm Blut ab.
Dies wurde in ein Fremdlabor geschickt und auf Neosporose, Toxoplasmose, Ehrlichien, Herzwurm, Anaplasmose, Borreliose und Schilddrüse untersucht. Alles ohne Besonderheiten. Ebenso ließ ich Urin untersuchen, hier zeigte sich ein sehr hoher pH-Wert (bei 8! ), was unbedingt kontrolliert werden muss.
Einen Tag später krampfte Corey leicht, wie bei den vorigen Malen, nur dass seine Vorderbeine verschieden krampften. Eines hoch, eines eher weg vom Körper.
Das dauerte aber nur eine Minute.


Corey ist vom Typ her ein leicht zu motivierender Hund, lässt sich blitzartig hochfahren und kommt relativ langsam wieder runter.
Macht jeden Mist mit *freu* , jagt suuupergerne, hatte leider früher auch schon Jagderfolge, grätzt drinnen unsere anderen Rüden massiv an, hat eine geringe Frusttoleranz und Angst vor fremden Menschen, vor allem Männer, die er auch beißen würde.

Der Verdacht auf Stressepilepsie bestand, da alle Anfälle nach einer Anhäufung von Stress vorkamen und bei Stress ist es so, dass sich Cortisol und Adrenalin leider nur seeehr langsam über Tage hinweg abbauen. Hat der Hund häufig Stress (egal ob positiv oder negativ), läuft das Glas sozusagen über.
Allerdings darf man als Auslöser auch Chemikalien nicht vergessen, da er den ersten Anfall nach Advantix hatte und den zweiten Großen nach dem Farbeschlecken beim Renovieren.

Nun stand ich vor der Frage, ob ich ihn in die Röhre schieben lasse. Um einen Tumor oder Hydrozephalus (Wasserkopf) auszuschließen.
Wobei das ne Stange Geld ist und ich beides nicht therapieren würde. Ultraschall des Bauchraumes ergab nichts sehr auffälliges, im Blut war nun Ammoniak erhöht und Harnstoff erniedrigt. Dies ist bis heute so...

Nun schreibe ich täglich ein Coreyböhnchen-Tagebuch, wo alles hineinkommt. Von Fütterung, über Auffälligkeiten im Verhalten, Aktionen die wir machen, Besuch, der da war, Rehsichtung und sonstige mögliche Stressauslöser.

Seit Januar 2012 bekam Corey 2x täglich 12,5mg Phenobarbital und ungefähr zeitgleich konnte er absolut nicht mehr allein sein.
Ich stand vor einem Rätsel und leider bereitete mir das auch Stress.

Zu futtern bekommt er Marengo Country und Wolfshappen(Fleischdosen) und zwar proteinreduziert, damit die Leber geschont wird, denn die Blutwerte sprechen für portosystemischen Shunt (Lebershunt).

Mittlerweile kann er wieder allein sein (zumindest auf Arbeit, zuhause klappts immer noch nicht), aber er bekommt immer schlechteres Fell und kleine Krusten, die er sich immer wieder aufkratzt.
Aktuell musste ich Phenobarbital erhöhen, weil er statt monatlich einem Anfall nun mindestens einen die Woche hatte. :(

Sorry, es ist viel Text...nächstes Mal fasse ich mich kürzer, versprochen :D
 
das ist ja echt furchtbar :-(.
Da hatten wir ja noch riesen Glück.

Hast du die Dosis schon erhöht, geht es ihm besser?
Mike hatte seinen letzten Anfall, nachdem er ein FLohmittel in Tablettenform bekommen hatte. Advantix und Co verträgt er sehr gut.

Gibst du ihm irgendetwas für das Fell?
Mein Kleiner schuppt immer mal wieder ziemlich, vor allem wenn seine Zeit zum Trimmen wieder gekommen ist, ich mache dann immer etwas Rapsöl ins Futter.
 
Nun sind die ersten 14 Tage um in denen Mike wieder die regel-Dosis bekommt.
Er kommt sehr gut damit klar diesmal. War nur zwei Tage etwas betüdelt.
 
Schön, Crumby, dass Mike gut klarkommt.

Bei Corey ist es nach wie vor ein Auf und Ab, manchmal denk ich: Oh, es läuft ja echt gut, keine Anfälle mehr. Dann wiederum hat er wieder welche...:(

Aktuell bekommt er 2x täglich 1,25 Tabletten vom Phenobarbital 15mg. Ich erhöhe ungern, da er ganz fiesen Juckreiz davon hat, er kratzt sich an der Brust blutig, hat Krusten in den Ohrmuscheln, um die Augen und ein paar auf dem Rücken. Zudem geht sein Fell leider auf dem Rücken weiter zurück.

Mal sehen, wie es weitergeht, es soll ja ein neues Medikament geben?
 
Mein letzter Hund hatte auch epileptische Anfälle. Habe sie ca. 1,5 Jahre nach dem ersten Anfall einschläfern lassen. Da hatte sie einen Anfall aus dem sie nicht mehr wach wurde, bzw. ging es ihr sowieso durch die Anfälle und Medikamente nicht gut.
 
hey!!
bei meinem besteht der verdacht.. ich selbst war leider nicht da aber mein vater hat mir erzählt das Arthur einen anfall hatte. kopf leicht überstreckt, beine starr gerade und haben gezuckt. mein vater isr ehemaliger krankenpfleger und meinte die symtome währen die gleichen wie beim menschen.
die TA meinte es könnte auch eine leichte vergiftung oder ein eingeklemmter nerv (???) sein, sie würde abwarten ob es nochmal vorkommt.
kann ich mit ihm trptzdem weiter Hundesport machen oder kann es dann sein das sich das anffallsrisiko erhöht?
LG
 



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