Entwurmung - wie haltet ihr es?

Entwurmt ihr euren Hund und wenn ja wann?

  • Ja, regelmäßig

    Stimmen: 16 27,6%
  • Ja, aber nur bei akutem Befall (sichtbar oder durch Kotprobe nachgewiesen)

    Stimmen: 41 70,7%
  • Nein

    Stimmen: 1 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    58
Erst wenn die Abwehr geschwächt ist und die Würmer sich sehr vermehren, kommt es zu Symptomen, wie Abmagerung, schlechtes Fell usw.

Das Letzte, was ich brauchen kann, wenn die Abwehr meines Hundes wegen eines schweren Infektes oder aus sonstigen Gründen geschwächt wäre, sind dann noch zusätzlich Würmer bzw. andere Parasiten.

Eine garantierte Wurmfreiheit kann auch kein Wurmmittel versprechen.

Das stimmt, aber die Menge der Parasiten wird durch eine regelmäßige Entwurmung sehr in Grenzen gehalten, so dass der Körper auch im Fall eines anderweitig geschwächten Abwehrsystems mit den Parasiten noch klarkommen kann und sie ihm nicht den letzten Rest geben.

Ganz zuverlässig ist die Untersuchung nicht. Es kann ganz blöd kommen und die Probe untersucht genau die Abschnitte der 3 Tagesproben, die keinen Befall anzeigen. Kann vorkommen.

Kotuntersuchungen sind, nach meiner Erfahrung, sogar ziemlich häufig falsch negativ.
Eine einzige Probe reicht ohnehin nicht aus. Das Mindeste ist eine Sammelprobe von 3 aufeinander folgenden Tagen, jeweils von mehreren "Abschnitten" entnommen.
Und auch dann ist gerade der Nachweis von Bandwürmern (sofern nicht bereits ein Massenbefall vorliegt) reine Glückssache.

Ich halte jetzt seit 30 Jahren Katzen, viele Notfälle aus dem Tierschutz und hatte bereits mehrere nachweislich falsch negative Kotuntersuchungen (trotz korrektem Sammeln).

Alos oute ich mich als Außenseiter. Meine (Freigänger)katzen werden in 3 monatigem Rhythmus entwurmt, der Hund ebenfalls.
Ohne Kotuntersuchung. Ich verwende im Wechsel Drontal, Milbemax und eine 3 Tages Gabe Panacur.

Alle meine Tiere haben/hatten nie Probleme mit der Entwurmung, schädliche Langzeitfolgen konnte ich keine feststellen.
Eine angegriffene Darmflora hatten meist die Tiere, die ich als Notfälle übernommen habe und die noch nie entwurmt wurden.
Sämtliche Welpen, die ich aufgezogen und regelmäßig entwurmt habe, hatten zeitlebens eine intakte Darmflora.

Aber das kann auch mit ständiger Entwurmung vorkommen. Der einzige mir persönlich bekannte Fall von richtig schlimmer Verwurmung (mit Spaghetti-Haufen und so) wurde damals noch alle 3 Monate entwurmt und hat den Spaghetti-Haufen ca 4 Wochen nach einer Wurmkur abgesetzt. Auch das bietet also keinen 100%-Schutz vor starker Verwurmung.

Das ist das, was dabei rauskommt, wenn man mit einer Entwurmung wartet bis richtig starker Befall vorliegt.
Wobei man hier zwischen Spulwürmern (Spaghettihaufen) und Bandwürmern (Reiskörner bzw. kleine, ca. 5 mm bis 1 cm große sich bewegende Bandwurmglieder) unterscheiden muss.

Bei nachgewiesenem starkem Spulwurmbefall reicht eine einmalige Entwurmung nicht aus. Weil die Wurmtablette lediglich die erwachsenen Stadien im Darm erfasst. Die im Körper umher wandernden Larven werden nicht erfasst und siedeln sich dann 3-4 Wochen später als "erwachsene Würmer" erneut im Darm an. Deren Larven wandern dann wieder.

Wenn man also einen starken Befall mit Spulwürmern hat, dann muss insgesamt 3 Mal entwurmt werden, erste Entwurmung direkt, dann nochmals nach 2-3 Wochen, dann nochmals nach 3-4 Wochen.
In diesem Fall hat der Hund/die Katze zusätzlich zur Schwächung durch den massiven Wurmbefall und evtl. andere Infekte (die das "natürliche Abwehrsystem" haben entgleisen lassen) noch in kurzen Abständen die verpönte Wurmbehandlung durchzustehen.
Das erscheint mir nun wirklich wenig sinnvoll und das werde ich keinem meiner Tiere antun.

Beim Bandwurmbefall ist es bei einem "normalen" Befall so, dass eine einmalige Behandlung ausreicht, weil alle Stadien erfasst werden.
Liegt aber wieder ein massiver Befall vor, ist eine einmalige Anwendung nicht ausreichend und es muss 4-5 Wochen später erneut behandelt werden.

Herzwürmer gibt es in Deutschland nicht. Lungenwürmer sind ziemlich selten.

Eine Bekannte von mir hat einen Berner Sennenhund von einem renommierten Züchter. Dieser hat Deutschland niemals verlassen.
Im Alter von 2 Jahren wurde ein massiver Lungenwurmbefall festgestellt, der das Tier fast getötet hätte.
Die Behandlung war/ist sehr langwierig und strotzt nur so vor massiver Chemie.

Auch hier hätte man, mit einer regelmäßigen 3 monatigen Entwurmung mit den richtigen Mitteln, den Befall zumindest so in Grenzen halten können, dass es nicht zu einem so gefährlichen Schwächezustand gekommen wäre und es dann nicht soviel Chemie auf einmal gebraucht hätte.

Ich jedenfalls habe in 30 Jahren (fast) regelmäßiger Entwurmung absolut keine schlechten Erfahrungen damit sammeln müssen.
Bei vielen verschiedenen Tieren.
 
Hallo marita,

ich finde es interessant, auch mal eine andere Ansicht zu dem Thema zu lesen, nachdem die meisten hier ja eine andere Auffassung vertreten :winken3: Danke also für deinen Input.

Ich denke, beim nächsten TA-Besuch spreche ich das alles mal an, es interessiert mich nämlich schon sehr.
 
Das Letzte, was ich brauchen kann, wenn die Abwehr meines Hundes wegen eines schweren Infektes oder aus sonstigen Gründen geschwächt wäre, sind dann noch zusätzlich Würmer bzw. andere Parasiten.

Die Abwehr wird nicht durch Keime geschwächt, sondern bei einer geschwächten Abwehr können sich Keime (Infektionen) ausbreiten.

Wurmeier, Bakterien, Viren, Pilze, Giardien, Hefepilze usw. gehören alle zu der natürlichen Umwelt.
Die Haut, die Schleimhäute und auch der Darm werden durch Keime geschützt - durch die Haut- oder Schleimhautflora.

Greift man ständig in die natürliche Abwehr des Körpers ein, dann stört man massiv die Abwehr.
 
Ich habe mal eine Frage zur der prophylaktischen Entwurmung. Caro brachte ja Würmer mit und ich musste ihr nach drei Wochen nochmal eine Kur geben, um die geschlüpften Larven zu töten. Nach weiteren Wochen gab ich dann nochmal den gesammelten Kot ab.

Wenn ich meine Hunde prophylaktisch entwurme, dann bringt das doch gar nichts? Denn wenn mein Hund Würmer hat, dann sind doch die Wurmeier im Organismus, die nach x-Wochen schlüpfen und mein Hund wieder verwurmt ist?
 
Stimmt - prophylaktische Entwurmung bringt gar nix.
Aber das wird man einem prophylaktischen Entwurmer NIEMALS begreiflich machen können. :denken24:
 



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