Ein Angsthund der immer ängstlicher wird

So wie du es beschreibst würde ich auch vorgehen. Vielleicht braucht Nala einfach mehr Zeit.
 
Und ja Stöckchen und Leckerchen werfe ich nun nicht mehr in ihre Richtung sondern von ihr weg, sodass sie hinterherlaufen kann.
Schon das werfen eines Stöckchens oder Leckerchens kann auf den (ängstl.Auslandshund) Hund bedrohlich wirken. Zum werfen muss man mit der Hand/Arm ausholen. Meistens macht man dass in Schulter- oder Kopfhöhe. Wie wurden die Hunde im Ursprungsland vertrieben oder gejagt? Richtig. Mit erhobenen Armen und Knüppeln. Es wurde mit den Armen gefuchtelt und mit Knüppeln gejagt. Beim werfen wird ja genau diese Bewegung durchgeführt. Oder aber die Angst vor dem Halsband und Leine. Woran erinnert dass? Ja, richtig. An die Schlinge beim einfangen. Da kommen böse Erinnerungen hoch. Eine falsche Bewegung und alle Mühe ist hinfällig und man fängt wieder von vorne an. Das könnte man jetzt beliebig fortfahren. Deshalb würde ich auch wieder zum Fachmann raten. Nicht nur zum kurzen draufsehen, sondern als langfristigen Begleiter. Aber, trotz alle dem werden manche "geretteten" Hunde ewige Angsthunde bleiben.
 
Wir erhalten am Freitag erneuten Besuch von Frau Behle, der Hundepsychologin. Ich hoffe sie kann uns helfen.

Trotzdem höre ich gerne von ähnlichen Geschichten und vielleicht wie sie ausgegangen sind.
 
Auch ich hatte eine sehr kleine Angsthündin mit relativ unbekannter Vergangenheit, klar war: sie kam von Spanien, nach ihr wurde getreten, geschlagen, Steine geworfen.

Ergo war ihre Überlebensstrategie: FLUCHT!

Kamen uns abends die Nordic-Walker entgegen - war sie weg. Im gestreckten Galopp 150 m in die andere Richtung, dann im Gebüsch versteckt, gewartet, bis die Gefahr vorüber war.
Sie blieb brav dort sitzen, bis ich sie wieder abholte.

Schrie sie vor Schmerz (direkt nach der Kastra), ließ man natürlich sofort los. Ergo schrie sie auch vor Angst, denn man ließ natürlich im Affekt los oder beendete die Aktion: Lernerfahrung des Hundes war, will ich was nicht, aus welchem Grund auch immer, brauche ich bloß zu winseln, jammern, schreien - und es hört auf....!
Dieses Verhalten hätte sich manifestiert, wenn meine TÄ damals mir nicht einige Rüffel erteilt hätte.



Hart für mich war, mir das prinzipiell falsche Verhalten ihr gegenüber komplett abzugewöhnen, und sie mußte dann eben durch Situationen durch, die sie schrecklich fand, aber nach dem Aushalten der Situation die Lernerfahrung hatte: ich hab es überlebt, es hat nicht weh getan, ich wurde nicht verletzt.....



Natürlich darf man das alles nicht übertreiben, nur in ganz kleinen Übungsportiönchen anwenden usw.
Und immer mit ganz viel Lob, Leckerlie, Unterstützung, Zeit, Geduld.....


Das Werfen von Dingen würde ich komplett unterlassen.

Wenn überhaupt spielen, dann bitte, während Du sitzt (also selber viel kleiner und ungefährlicher wirkst) und die Spielzeuge und Leckerlies nur locker aus dem Handgelenk über den Boden rollst.




Viel Glück mit der kleinen hübschen Maus, ich sehe da noch viel Potential!
 
Vor-Ort-Trainer wird unabdingbar sein.
Aber ich würde auch eher versuchen die Situationen zu vermeiden. Zumindest die meisten. Alle gehen aber auch gar nicht. Beispielweise könnte sie vielleicht tatsächlich das Geschirr einfach eine Weile anbehalten. Stöcke würde ich gar nicht mehr werfen. Situationen wie das Balancieren dafür stärker in den Fokus setzen.
Beobachte dich einmal beim Leckerchen geben. Wo schaust du hin? Ich vermute zu ihr, vielleicht sogar in die Augen. Sprichst du sie an, dann lass auch das. Generell versuch mal Augenkontakt zu vermeiden außer er wird von ihr gesucht. Nimm von dir so wenig Kontakt zu ihr wie möglich auf sondern warte das sie auf dich zukommt. So wie beim abendlichen gemeisamen Spiel.
 
Vor-Ort-Trainer wird unabdingbar sein.
Aber ich würde auch eher versuchen die Situationen zu vermeiden. Zumindest die meisten. Alle gehen aber auch gar nicht. Beispielweise könnte sie vielleicht tatsächlich das Geschirr einfach eine Weile anbehalten. Stöcke würde ich gar nicht mehr werfen. Situationen wie das Balancieren dafür stärker in den Fokus setzen.
Beobachte dich einmal beim Leckerchen geben. Wo schaust du hin? Ich vermute zu ihr, vielleicht sogar in die Augen. Sprichst du sie an, dann lass auch das. Generell versuch mal Augenkontakt zu vermeiden außer er wird von ihr gesucht. Nimm von dir so wenig Kontakt zu ihr wie möglich auf sondern warte das sie auf dich zukommt. So wie beim abendlichen gemeisamen Spiel.

Ich habe damals auch gelernt, dass man solche Angsthunde eher dann bekommt, wenn man sich von ihnen wegdreht. Aber selbst dann nicht.
Nicht mal wenn sie unter dem Esstisch steht und ich weder ihr bzw. sie mein Gesicht sieht. Ich also nur die Hand unter den Tisch halte.
Sie tänzelt so mit dem Gesicht drumrum, nimmt es aber einfach nicht aus der Hand. Wirft man es ihr hin, läuft sie sofort hin und frisst es.

Ich vermute es ist mittlerweile so fest in ihr verankert, dass sie einfach sofort in diese Situation und ihr Verhalten fällt.
Das Geschirr anlassen haben wir letztes Jahr, als das Thema begann akut zu werden, auch beherzigt. Aber zwei Trainer rieten mir davon ab. Eine sagte ich solle es einfach komplett ignorieren, was ich in diesem Fall als gar keine gute Lösung empfand. Der andere Trainer hatte dann genau die andere Methode, wie oben beschrieben, also mit einer Kordel und dem Halsband. Das half auch, aber leider kommt nun wieder alles hoch.

Frau Behle meinte wir gehen am Freitag mal auf Ursachenforschung. Ich werde versuchen vorher viele unauffälliges Videos zu drehen in denen sie ihre und meine Körpersprache deuten kann.
 
Vor-Ort-Trainer JA, da stimme ich @Crime voll zu.

Aber so ein bissel beschleicht mich das Gefühl, daß Deine Nala Dich auch schon ganz schön gut im Griff hat!?
 
Vor-Ort-Trainer JA, da stimme ich @Crime voll zu.

Aber so ein bissel beschleicht mich das Gefühl, daß Deine Nala Dich auch schon ganz schön gut im Griff hat!?

Gewiss. :)
Ich bin mir auch manchmal nicht sicher, ob nicht auch ein wenig Schauspielerei dabei ist.
Aber wir lassen das nochmal professionell beäugen. Mir ist nämlich auch schon aufgefallen, dass sie anhand ihrer Körpersprache häufig "entspannt" ist, aber das Gesicht und ihr Verhalten eine ganz andere Sprache spricht. Deswegen sage ich auch, entweder Leckerchen aus der Hand oder gar keins. Viele Leute neigen nämlich dazu, es ihr dann immer hinzuwerfen. Ist halt leichter für sie.
Also ja, ich denke es ist eine Mischung aus allem. Sicher nicht alles, aber ich denke in so mancher Situation ist es eine Konstellation aus Beidem.
 
Wurde die komplette Schilddrüsendiagnostik gemacht? Da gehören 8 Blutwerte dazu.Wenn auch nur ein Blutwert bei der ersten Blutabnahme fehlt ist die ganze Untersuchung für die Katz!!
Sollte eine SDU vorliegen kannst du dir einen Wolf trainieren und es geht nicht voran.
Dann würde ich den Hund auch nicht den Stress aushalten lassen"bis er entspannt" sondern an den Stress ranführen und wieder rausnehmen aus der Stressituation.

Der Hund meiner Tochter ist aber begnadeter Schauspieler,der stirbt wenn er Geschirr anziehen muss,keine 5 Minuten später schüttelt er sich und das Stimmungsbarometer Schwanz geht nach oben.
Andere Fall,mein Pointer Pierrot-kam zu mir mit der Angabe, braucht bei Gewitter Psychopharmaka,weil er so Angst hat..hat er bei mir ganze zweimal bekommen.das zweite Gewitter war echt heftig.Dann habe ich angefangen an seiner Angst zu arbeiten.Einen Donner aushalten und ein..einen Donner aushalten und dann Leckerli suchen..nach Silvester jetzt..einen verspäteten Böller wahrnehmen und ..die Runde zuende laufen..tatsächlich konnte er sich nach einiger Zeit auch entspannen und wortwörtlich den Stress abschütteln!Manchmal werden Ängste tatsächlich verstärkt durch das Verhalten des Hundehalters.
Die Idee mit der Hundepsychologin finde ich gut.Sie sieht ie Körpersprache von euch beiden und kann so das Training gestalten.
 



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