Eigenständiger Hund?

Und dummerweise wird man immer von den Leuten belächelt, die einen Labbi, Aussi oder Sheltie führen.

Und genau das frustriert meiner Erfahrung nach Halter von eigenständigen Hunden so sehr. Dass egal was man mit seinem Hund erreicht hat und wie viel Zeit und Mühe es gekostethat, es steht immer ein WTP Hundehalter daneben der laut tönt, sein Hund hätte das schon viel früher und viel besser gekonnt.

Nicht jeder WTP Hundehalter denkt oder sagt das...
 
sag ich ja nicht, aber es findet sich immer einer :)
Ich hab das Spielchen schon so oft durch. Du kannst den Leuten erzählen was du willst. Irgendwie denken sie immer, du stellst dich nur dumm an.
Selbst Leute, die den Hermes kennengelernt haben, glauben das nicht... Jedenfalls nicht im vollen Maße, bis sie es wirklich mal am eigenen Leib erfahren.

Ich glaube ich kenne tatsächlich etwa 2 oder 3 Leute, die genau wissen und auch realistisch einschätzen können, wie das mit der Eigenständigkeit beim Hermes ist. Alle anderen lächeln und nicken und denken sich ihren Teil :)

Und ja, natürlich ist das mein Problem und ich müsste es mir nicht zu Herzen nehmen. Aber es zermürbt.
Dabei finde ich das bei mir nichtmal so schlimm, denn ich weiß was ich habe und was wir geleistet haben.
Schlimm finde ich es bei Anfängern mit solchen Hunden, denen das Verhältnis zu ihrem Hund auf diese Weise von Trainern systematisch kaputt gemacht wird.
 
Ich habe zu dem Thema sehr viele Gedanken, ich bekomme sie nur nicht aufgeschrieben.
 
sag ich ja nicht, aber es findet sich immer einer :)
Ich hab das Spielchen schon so oft durch. Du kannst den Leuten erzählen was du willst. Irgendwie denken sie immer, du stellst dich nur dumm an.
Selbst Leute, die den Hermes kennengelernt haben, glauben das nicht... Jedenfalls nicht im vollen Maße, bis sie es wirklich mal am eigenen Leib erfahren.

Ich glaube ich kenne tatsächlich etwa 2 oder 3 Leute, die genau wissen und auch realistisch einschätzen können, wie das mit der Eigenständigkeit beim Hermes ist. Alle anderen lächeln und nicken und denken sich ihren Teil :)

Und ja, natürlich ist das mein Problem und ich müsste es mir nicht zu Herzen nehmen. Aber es zermürbt.
Dabei finde ich das bei mir nichtmal so schlimm, denn ich weiß was ich habe und was wir geleistet haben.
Schlimm finde ich es bei Anfängern mit solchen Hunden, denen das Verhältnis zu ihrem Hund auf diese Weise von Trainern systematisch kaputt gemacht wird.


Das kann man aber auch umdrehen ... wenn man, seiner Meinung nach , einen besonders eigenständigen hund hat und jemand kommt mit nen Top erzogenen Labrador in die Ecke tun solche Hundehalter auch oft so , als hätte der Hund sich selber erzogen... wenn man sich nen eigenständigen hund aussucht Brauch man hinterher auch nicht hoffen von jedem nen schulterklopfen zu bekommen, wie toll derjenige den Hund im Griff hat. Jeder sucht sich seinen Hund schließlich selber aus .
 
Naja Jain,... wenn dir erzählt wird, der BC ist eigenständig und die Bulldogge ist eigenständig, du optisch die Bulldogge bevorzugst, dann holst du dir halt so einen, weil: ist ja dasselbe, obwohl du der Bulldogge eben nicht gewachsen bist, es einem BC aber wärst.

Tatsache ist: Wäre Hermes nicht mein erste Hund gewesen, wüsste ich jetzt deutlich weniger, würde aber denken, ich wüsste deutlich mehr ;)
 
Wtp heißt auch nicht, dass der Hund sich von alleine erzieht.
Der Hund kann vielleicht dann andere "Probleme" haben.

Aber wie @cockerspaniel sagt. Jeder kann sich sein Hund selbst aussuchen.
 
Interessantes Thema. Wenn ich an eigenständige Hunde denke dann würde mir nicht der Border Collie einfallen. Eigeständigkeit hat für mich eher etwas mit „Mittelkralle,, das mache ich jetzt nicht. Du kannst tun was du möchtest“ zu tun. Aber wenn ich nach den Charaktereigenschaften des Border Collies google finde ich einen Hinweis auf Selbständigkeit.

Meine Hunde sind alle eigenständige Rassen bzw. Mixe mit eigenständigen Rassen. Und das merkt man auch. Sie haben gelernt, dass sie manche Anweisungen ausführen müssen weil ich das jetzt möchte. Aber ich weiß, dass z.B. Mogli bei einem „platz“ im Rally Obedience nicht innerhalb von einer Sekunde auf den Boden „fällt“ wie z.B. ein Malinoi oder dass Hermann verstanden hat, dass man beim platz mit dem gesamten Körper auf dem Boden liegt aber er führt es nur exakt aus (und macht keinen Diener mit dem Hintern in der Luft) wenn eine Unterlage (Decke/Körbchen o.ä.) unter ihm liegt. Zuhause geht er auch zur nächsten weichen Unterlage wenn ich ein platz von ihm verlange. Die Trainerin meinte letzte Woche „Man merkt wenn es Sommer ist: Mogli macht kein Schwebesitz/-platz.“

Oder wenn ich Mogli zum Dummy holen schicke würde er nicht durch Brennnesseln laufen sondern einen Weg drum herum um an den Dummy zu kommen. Er würde aber zum Dummy laufen und ihn mitbringen.

2. Falsche Selbsteinschätzung und falsche Einschätzung durch andere.

Für mich war immer klar, mein Hund wird top erzogen sein.... und dann kamen wir auf die irrsinnige Idee, uns einen Windhund zu holen.

Ich sehe es wie du. Meine Hunde sollen auch top erzogen sein. Der Weg dahin war etwas länger und anstrengender als er vermutlich bei anderen Hunden wäre.


Man sieht, bei den anderen Hundehaltern im Verein klappt alles. Bei einem selbst klappt nichts. Man ist frustriert, man wird belächelt. Und dummerweise wird man immer von den Leuten belächelt, die einen Labbi, Aussi oder Sheltie führen.

Man hat einfach nicht dieselben Voraussetzungen, aber man denkt, man wäre unfähig. Und die anderen denken das auch und lassen es einem spüren.

Auch die Trainer denken man ist einfach zu blöd.

Kein einziger Trainer hat mir jemals gesagt: du hast einen eigenständigen Hund, da ist das schwierig.

Ganz im Gegenteil. Wenn man sagt: "Das liegt an der Rasse und wir brauchen da länger, oder es wird nicht so exakt werden", dann heißt es, man würde nur Ausreden erfinden.

Das ist eine ganz schwierige Situation, weil man frustriert ist und die Schuld bei sich oder dem Hund sucht, anstatt wirklich auf die Gegebenheiten einzugehenund zielführend zu arbeiten. Man beißt sich an einem Ideal fest, dass für dieses Team einfach von den Voraussetzungen her nicht erreichbar ist.

Und genau das frustriert meiner Erfahrung nach Halter von eigenständigen Hunden so sehr. Dass egal was man mit seinem Hund erreicht hat und wie viel Zeit und Mühe es gekostethat, es steht immer ein WTP Hundehalter daneben der laut tönt, sein Hund hätte das schon viel früher und viel besser gekonnt.

Als ich nur Balou als Einzelhund hatte habe ich oft gedacht, dass ich unfähig bin und einfach keine Hunde erziehen kann. Balou ist ja mein erster Hund und ich hatte vorher wenig Kontakte zu anderen Hundehaltern und hatte noch nie einen Fuß in eine Hundeschule oder einen Verein gesetzt. Aber, dass Balou einfach länger brauchte hat mir nie jemand vorgeworfen oder mich belächelt. Ich habe mir den Schuh immer selber angezogen, dass ich mit Mogli so gut wie der Labbi in seinem Dummykurs sein möchte oder wie der Aussi beim Rally Obedience und dass Hermann so gut erzogen sein soll wie der Sheltie in der Kleinhundegruppe.

Ich mag den Spruch „Dackel/Terrier/Podengos kann man nicht erziehen. Dann kam jemand der wusste das nicht und tat es einfach“.

Ich mag meine eigenständigen Hunde. Sie sollen top erzogen sein weil ich die Kleinhunde und die Rassen die in ihnen drinstecken gut vertreten möchte und beweisen, dass man ihre Rassen gut erziehen kann. Leider lege ich (zu viel) Wert auf die Meinung anderer.
 
Man kann jeden Hund erziehen,nur eben jeden auf seine Art.Als Anfänger tut man sich mit einem Hund mit viel Wtp mit Sicherheit leichter,verführt aber zu falschem Denken-
Ich hatte mit Flecki einen Hund der zwar einiges an Wtp mitbrachte,aber dann doch wieder eigene Entscheidungen traf.Und dann kam Jimmy....der zwar auch Wtp hat,aaaaaber nur ganz tief drin,gut versteckt.Ein Hund der schnell die Mittelkralle zeigt,wenn er z.B zuviel Druck bekommt.Ein Hund zum lernen und dran wachsen!Meine Pointer profitieren jetzt davon.Sie dürfen vieles selbst entscheiden,dafür erwarte ich dass sie tun was ich von ihnen möchte,wenn es gebraucht wird.
Beispiel: Trecker auf dem Feld: Flecki konnte ich ins Fuß nehmen,dran vorbeilaufen-Jimmy läuft auch ohne Fuß dran vorbei.Die Pointer rufe ich ab und leine sie an,weil solange im Fuß bleiben-is nicht!! Die Herren wollen rennen,rennen,rennen.
 
@Hermelin ich wollte ja nochmal beobachten wie oft Nala im Freilauf Kontakt mit mir aufnimmt.
Das war garnicht so leicht, denn dass hängt von einigen verschiedenen Faktoren ab.
Machen wir einen Spaziergang bei dem ich von mir aus viel Interaktion einbaue, Dummy, Baumkekse, kleine Tricks, etc, dann schaut sie auch in den ruhigen Phasen dazwischen vermehrt nach mir.
Machen wir einen reinen, chilligen Schnüffelspsziergang weniger.
ABER sind wir sind wir in bautechnisch stark überformten und hochfrequentierten Gebieten unterwegs schaut sie häufiger nach mir auch wenn wir nur einen Schnüffelspaziergang machen.
Trainiert habe ich mit ihr dass sie an Wegkreuzungen nach mir schaut und wenn uns etwas/jemand entgegenkommt.
Aber auch wenn wir in einem entsprechenden Gebiet sind und sie nicht nach mir schauen müsste weil niemand kommt und es nur geradeaus geht, erhöht sich in solchen Gebieten die Rate der Kontaktaufnahme.
In freien Gebieten mit wenig anderen Menschen und wenig kreuzenden Wegen, viel freier Fläche sinkt die Rate wieder.

Heute hatte ich einen gutgelaunten entspannten Hund, Schnüffelspaziergang in einem Park.
Relativ wenig los, bautechnisch überformt wie städtische Parks nunmal sind, viele kreuzende Wege.
Auch auf längeren Graden hat sie ca alle 50-60 Sekunden nach mir geschaut.
Wobei das nur ein flüchtiger Schulterblick ist bei dem sie nicht stehenbleibt. Oder sie nutzt das sie eh zu einer Schnüffelstelle abbiegen möchte und wirft mir dabei kurz einen Blick zu.
Anderes Beispiel:
Gutgelaunter Hund, Schnüffelspaziergang in der Rheinaue. Maximal Trampelpfade auf der Wiese. Ansonsten eher querfeldein.
Bautechnisch nicht stark überformt, aber technokratisch (Autobahnbrücken)
Hier schaut sie seltener nach mir.
Kommt dafür öfter vorbei. Wie so eine Art Sternenlauf. Sie läuft also von mir weg, ihre üblichen ca 40m, beschäftigt sich dann da eine Weile mit schnüffeln, kommt dann gemütlich schnüffelnd und usw in meine Richtung zurück, kreuzt meinen Weg, entfernt sich in eine andere Richtung von mir. Und immer so weiter. Ungefähr alle 4-6 Minuten kreuzt sie auf diese Weise meinen Weg. Sie guckt bei dieser Art des Spazierengehens nicht so deutlich nach mir. Aber ich gehe davon aus das sie mich im Blick hat wenn sie sich beim schnüffeln ja auch dreht und wendet. Aber dieser deutlich nur an mich gerichtete Schulterblick fehlt dann fast ganz.

39052939ll.jpg


39052945ve.jpg


Das sind Fotos von heute. Hier sieht man ihre typische Entfernung mir. Ich bin richtig mies im schätzen. Aber wenn ich schreibe dass sie sich so 30-40m von mir entfernt dann man ich diese Entfernung wie auf den Bildern. Sie biegt zu Schnüffelstellen und nutzt dann immer die Gelegenheit mir einen kurzen Blick zu zuwerfen.
 
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