Eigenes Verhalten

Erster Hund
Span. Strassenköterchen
Viele Tiere merken ja schon, wie der Halter mit verschiedenen Situationen umgeht und so verstärkt man ja unbewusst Situationen.

Meint ihr das geht auch umgekehrt?
Beispiel: Jagd
Mein Hund ist zwar jagdmotiviert aber ich find ihn jetzt nicht extrem im Verhalten...ich sag immer ein spanischer Jäger, hätte ihn gnadenlos aussortiert :rolleyes: Er ist ein Generationenmix, und mit Sicherheit auch Podenco drin ;)
Ich selbst, suche mit ihm Wildbegegnungen schon von klein an (er kam mit 4 Monaten zu mir, da natürlich noch nicht, da mussten wir andere Hürden überwinden ;)), bleibe selbst wenn er mal losspurtet absolut cool und gelassen...

Das ist eine Frage, die mich schon länger beschäftigt....
Oder hatte ich einfach Glück mit dem Spanier...Glück hatte ich sowieso :D

Was ich sagen will, ich machte noch nie ein großes Trara um Wildbegegnungen, ist deshalb mein Köterchen nicht so „mit Biss“, was das Jagdverhalten angeht :confused:
 
Ich glaub schon, dass man dem Hund, indem man selbst kein Thema aus einer Situation macht, lernen kann, dass das nix besonderes ist.

Burns war im Februar mal kurz weg. Meine Mutter und ich haben gequatscht, ich hab nicht mehr auf ihn geachtet, weil er ja meistens hinter mir noch schnuppert und markiert, da hat er es eben genutzt und ist stiften gegangen. Er war sicher 5 - 10 Minuten weg, wir sind umgedreht, die Richtung wo er in Wald ist auch rein und dann in nem Bogen zu mir heim, da war er nicht und dann hab ich beschlossen, dass wir jetzt erstmal ne Runde mit den Mädels gehen, er taucht schon wieder auf.
Auf dem Weg zurück zum Wald kam er uns dann entgegen, er hatte die restliche Runde Leinenknast, eine Woche Schlepp und jetzt läuft er auch wieder frei, auch im Wald. Er hat es seitdem auch nicht mehr versucht, ich achte aber auch darauf, dass er weniger oft hinter mir läuft, jetzt muss er halt nach vorne.
 
Mogli war das letzte Mal vor ca. zwei Jahren ca. 5 Minuten außer Sichtweite verschwunden und Balou ist vor ca. einem Jahr meinem Mann weggelaufen und war auch ca. 5 Minuten verschwunden. Beide Hunde sind seitdem an der Schleppleine und die Leine schleift nur auf übersichtlichem Gebiet, im Wald habe ich sie immer in der Hand.

Ich achte immer zu 100 % auf meine Hunde und die Umgebung und sehe Rehe oft vor ihnen. Ich begegne sehr selten Wild aber im Moment sind die Rehe aktiv. Wenn ich Rehe sehe nehme ich ruhig die Schleppleinen in die Hand, die Hunde bemerken die Rehe manchmal gar nicht. Meine Hunde kennen es aber, dass die Schleppleinen mal aufgenommen werden, denn das mache ich auch bei Fremdhundesichtung, manchmal bei Fußgängern und immer bei Autos, die an uns vorbeifahren.

Ich gehe davon aus, dass Balou nie überall ohne Schleppleine laufen kann. Vielleicht wenn er 15 + Jahre alt ist und sowieso nicht mehr lange laufen kann.

Nach diesen Jagdausflügen habe ich ein Buch zum Thema Antijagdtraining (bzw. Jagdersatztraining) gelesen und in einem Forum nachgefragt in dem mir ganz klar eine aversive Strafe bei Rückkehr vom Jagdausflug empfohlen wurde die so hoch angesetzt ist, dass der Hund beeindruckt ist. Das geht gegen meine Überzeugung und daher kann ich mich nicht so verhalten. Ich habe auch in Erwägung gezogen bei einer Jagdhundausbildung teilzunehmen sofern möglich mit meinen Hunden.

Ich gehe bei meinen Hunden davon aus, dass sie ihr Jagdverhalten trainieren und je öfter sie verschwinden umso ernsthafter werden sie.

Ich nehme das Thema sehr ernst, glaube aber nicht dass ich dadurch das Jagdverhalten meiner Hunde verstärke.
 
Wauzi...ich nehm das Thema auch sehr ernst..ich habe beim gemeinsamen Gassigang sehr viel mehr Wildbegegnungen als mein Hund , da bin ich auch sehr froh darüber...

...aber ich hab da so ein Gefühl bei meinem. Keine Ahnung :confused:
 
Ich bin absolut davon überzeugt, dass sich die eigene Aufregung im Angesichts des Wilds sehr wohl auf den eigenen Hund überträgt.
Aber ich denke nicht, dass man einfach nur ruhig bleiben muss und dann geht der Whippet nicht jagen.
Das ist zu einfach gedacht.
 
Ich achte immer zu 100 % auf meine Hunde und die Umgebung und sehe Rehe oft vor ihnen. Ich begegne sehr selten Wild aber im Moment sind die Rehe aktiv. Wenn ich Rehe sehe nehme ich ruhig die Schleppleinen in die Hand, die Hunde bemerken die Rehe manchmal gar nicht. Meine Hunde kennen es aber, dass die Schleppleinen mal aufgenommen werden, denn das mache ich auch bei Fremdhundesichtung, manchmal bei Fußgängern und immer bei Autos, die an uns vorbeifahren.

Ich finde das absolut bewundernswert, wie du das handhabst.:)
Du hast meinen größten Respekt, allein mit 3 Schleppleinen gleichzeitig zu hantieren, da wäre ich schon gnadenlos überfordert. :oops:

Ich muss bei Kira ja auch stets und ständig mit meiner Aufmerksamkeit dabei sein, wobei es bei ihr nicht reicht, nur die Umgebung zu beobachten, ich muss insbesondere auf ihre Körperhaltung, ihre Aufmerksamkeit und ihr Verhalten achten.
Denn die riecht auf Kilometer Entfernung, dass da was Interessantes ist bzw. dass die Spur auf dem Boden sehr lohnenswert ist:rolleyes:, da kann ich nicht mithalten. Ich sehe nur, wenn sie sehr konzentriert wird, wenn sie eine gewisse "Körperspannung" bekommt, dass es höchste Zeit ist, anzuleinen.

Das würde ich bei zweien gleichzeitig nicht schaffen, von drei mal ganz zu schweigen.

Ihr letzter Ausflug dauerte ein paar Minuten und ist mittlerweile über ein Jahr her. Seit ein paar Tagen ist hier ohnehin wieder Brut- und Setzzeit, bis mindestens Mitte Juli bleibt die lange Leine jetzt wieder dran, aber wir sind wohl auf einem guten Weg.
Wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass diese letzten Fortschritte sehr wahrscheinlich dem Älterwerden geschuldet sind.;)

Und ich bin sicher, dass ich es nicht war, die Kiras Jagdtrieb intensiviert hat.
Ich kannte einen solch heftigen Jagdtrieb nicht, habe dementsprechend nicht damit gerechnet und Kira hat mich da eiskalt erwischt. :rolleyes:

Die Hunde, mit denen ich davor über Jahre Gassi war, liefen die meiste Zeit frei (mit Ausnahme der Tierheimhunde), hatten so gut wie keinen Jagdtrieb, waren abrufbar und spielten gern mit anderen Hunden.:D

Und irgendwie hatte ich erwartet, dass alle Hunde mehr oder weniger so sind. Und dann kam Kira...., trotz allem mein absoluter Seelenhund, den ich für nichts auf der Welt eintauschen würde.:)
 
Ich bin absolut davon überzeugt, dass sich die eigene Aufregung im Angesichts des Wilds sehr wohl auf den eigenen Hund überträgt.
Aber ich denke nicht, dass man einfach nur ruhig bleiben muss und dann geht der Whippet nicht jagen.
Das ist zu einfach gedacht.
Das wäre genial, wenn es so einfach wäre...das ist auch klar. Dann würde Limbo ja nur schauen ;)
Stimmt Marita, ich wäre mit drei Hunden und drei Schleppleinen auch total überfordert....und wahrscheinlich mit einem so jagdmotiviertem Hund wie Du Kira beschreibst:eek:

Ich muss auch auf Limbos Körperhaltung achten, starrt er Zuviel und nimmt Witterung auf...ist es höchste Zeit zu reagieren. Aber ich glaube im Vergleich zu Kira ein Waisenkind o_O
 
Ich glaub schon, dass man dem Hund, indem man selbst kein Thema aus einer Situation macht, lernen kann, dass das nix besonderes ist.

Das wäre toll, wenn es so einfach funktionieren würde.

Ich hab noch die großes Trara um Wildsichtungen gemacht. (oft genug sehe oder bemerke ich das Wild ja eh nicht vor den Hunden)
Trotzdem hatte und habe ich teilweise doch rechtjagdbegeisterte Hunde. Und ganz ehrlich, die brauchen mich nicht, um durchzustarten. Sogar Rosie, die sonst immer drauf achtet, ja nicht den Anschluß zuverlieren, entfleucht im Eilzugtempo mit einem aufgeregten Beller hinter einem Hasen/Reh her. Wenn sie die Chance dazu hat.

Ich mache auch kein Trara um Hundbegegnungen. Als ich Ali ganz neu hatte, habe ich mit seiner Reaktion überhaupt nicht gerechnet und bin völlig normal gegangen. Und der brüllt los, wie ein Idiot.
 
Funktioniert vielleicht bei solchen Exemplaren, die eh nicht so die zB Riesenjäger oder Hundeverbeller sind . Könnte ich mir vorstellen, also bei Limbo passt es ;)o_O
 
Ich glaube, dass Jagd für einen halbwegs jagdlich motivierten Hund schlicht viel zu selbstbelohnend ist, als dass es eine Rolle spielt, ob der Besitzer währendessen entspannt Banjo spielt oder HB-Männchen...

Also nein, ich glaube nicht, dass ein jagdlich interessierter Hund weniger jagt, bloß weil sein Mensch "cool" bleibt. Der wird sich eher denken, prima, wir sehen uns später.

Aber: ein Hund, der nicht sonderlich jagdlich interressiert ist, bloß etwas auf Bewegungsreize anspringt, ja den kann man bestimmt prima hoch oder auch runter fahren. Wenn ich trara mache, wenn Wild auftaucht, brauch ich mich nicht wundern, wenn der Hund denkt, da passiert gerade was mega spannendes, muss man mal schauen gehen...!! Ich beobachte das im Alltag eher bei Hundesichtungen, aus denen Mensch entweder was mega aufregendes macht (ungewollt) oder total entspannt ist oder Umorientierung / Gehorsam einfordert. Ist ein großer Unterschied in der Reaktion des Hundes.

Wir haben hier sehr viel Wild und mal abgesehen vom von mir selbst angsetrebten Wildschutz auch Jagdpächter, die da echt hinterher sind. Ich stehe also ganz sicher nicht tiefenentspannt da, wenn Hundsi mal abdüst, sondern gehe von Welpe an über Umorientierung und das sehr strikt. Wenn Rehe vor uns über den Weg laufen, mache ich genau nichts bei meinen Hunden, denn die Umorientierung sitzt. Keine Aufregung nötig, schön mal wieder Rehe zu sehen... Bei einem Hund der "auch mal durchstartet" o_O, nein, beim besten Willen würde ich nicht cool da stehen. Mal abgesen vom potentiellen Schaden am Wild, gibt es auch Straßen, Jäger und Co, die das mal ganz schnell doof enden lassen können
 



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