Durchschlafen

Ok, dann erklär ich es dir an einem wunderbaren Beispiel von heute mittag bei der Hunderunde:
ein Ehepaar mit einem acht Monate alten Hund, Hund nur an der Schleppleine, weil ja nicht hört.
Nachdem der Hund meine Hündin mit der Schlepp fast stranguliert hat und seinen Halter und mich fast zu Boden gebracht hat, wurde er dann doch abgeleint.
Sofort war das Tierchen hinter einer Baumreihe verschwunden, und reagierte auf gar nix mehr.
Bindung und Vertrauen hat ihn nicht mehr interessiert. Der kannte einfach überhaupt kein Kommando.

Das muß in einem Alter von acht Monaten so nicht sein, da erwarte ich von meinem Hund, daß er kommt wenn ich ihn rufe. Von daher find ich es wichtig, daß man frühzeitig an der Erziehung (und dazu gehören für mich auch gängige Kommandos) arbeitet.

Ich hab ihnen jetzt einen guten Hundplatz empfohlen, ich bin mir sicher, daß es in ein paar Wochen ander saussieht.
 
Das muß in einem Alter von acht Monaten so nicht sein, da erwarte ich von meinem Hund, daß er kommt wenn ich ihn rufe. Von daher find ich es wichtig, daß man frühzeitig an der Erziehung (und dazu gehören für mich auch gängige Kommandos) arbeitet.

Ich erwarte von meinen Hunden auch, dass sie kommen und mich ernst nehmen.
Dafür brauchen sie aber keine Kommandos und keine Begleithundeausbildung.
Ich finde die Begleithundeausbildung ja nicht schlecht - im richtigen Alter.
 
Ja, ich weiß, deine Hunde folgen alle ihrem Guru, du arbeitest mit Telepathie.
Das mach ich sogar auch, aber zu einem späteren Zeitpunkt, wenn der Hund gefestigt ist.:jawoll:
 
Ich bin mir ganz sicher, daß du noch nie im Leben auf einem Hundplatz warst, und mit keinem Hund je eine Prüfung gelaufen bist. Von daher ist es müßig mit dir darüber zu diskutieren.

Mir ist es einfach wichtig, daß ich einen Hund habe, der auf Abruf kommt und mir ist es wichtig, daß mein Hund ordentlich bei Fuß läuft, wenn es angebracht ist.
Ich brauche keinen an der Leine zappelnden Hund, wenn ich z.B. an einer stark befahrenen Straße entlang gehe. Dann will ich einen Hund, der uneingeschränkt mein Kommanndo befolgt, ohne, daß ich es zehnmal wiederholen muß.
 
Meine Hunde laufen auch ordentlich an der Leine, kommen aufs erste Rufen und wenn ich sage "bleib bei mir" gehen sie auch ohne Leine neben mir. Nicht akkurat im "Fuß", aber das brauche ich auch nicht.
Das muss man auch nicht groß trainieren. Es gibt nicht nur den klassischen Weg um einen Hund zu einem guten Begleiter zu machen.
Ein junger Hund, der mit 4-5 Monaten noch keine Kommandos kann, kann trotzdem ein gehorsamer Hund sein.
 
Mit fünf Monaten waren meine Hunde schon auf dem Hundeplatz zur Begleithundeausbildung.
Sechs Monate ist viel zu spät um irgendwelche Kommandos einzuüben. Da würde ich im Alter von vier Monaten schon anfangen.

:zustimmung2: Da stimme ich dir gerne zu.


Wenn ein gesunder GSS erst mit 4 - 6 Monaten an "Kommandos" gewöhnt würde - dann würden dir etwa 30 - 35 kg Temperament zeigen wie man sich als Herr im Haus fühlt...

...oder auch die Dackel: selbst wenn sie nicht jagdlich ausgebildet werden sollen - dann ist es trotzdem viel zu spät erst mit einem 4 Monate alten Hund anzufangen intensiv zu lernen.

Ein un-erzogener Hund im Alter von 4 - 6 Monaten zeigt dir die Mittelkralle und tut was ihm gefällt... Und das ist bestimmt nicht das was sein Mensch vom Hund erwartet...

Lernen und Erziehung fängt für die jungen Hunde in dem Moment an wenn sie zu uns nach Hause kommen. Welpen ziehen hier mit 10 - 11 Wochen ein...

Minuten- oder Stundenpläne für Übungen und/oder Ruhezeiten gab es bei uns noch nie!

Erwachsene Hunde, die als Pflegetiere zu uns kommen, integrieren sich bei uns sehr schnell - die sogenannte "harte Hand" gibt's nicht und ich würde es auch nicht dulden wenn Hundehalter mit Gewalt und/oder Zwang auf ihre Hunde (die bei uns "geparkt" sind) einwirken wollen.

Dass es allwissende Menschen gibt die auf jede Anfrage bezüglich eines Hundes - egal ob Problem oder nicht - am liebsten das komplette Internet rezitieren (auch wenn oft nur Blödsinn dabei rauskommt), ist so eine Sache für sich...

Aber so spät erst anzufangen einen Welpen zu erziehen - das ist bestimmt un-richtig...
...es schafft auch keine Abhilfe für die Nachfrage eines Hundehalters wann denn wohl sein Welpe mal nachts durchschläft.

Der TO hat gute Tipps bekommen - und in ca. 2 Wochen sieht für den Zwei- und den Vierbeiner die Welt schon wieder ganz anders aus...

...denkt sich die
Ulla
 
Sofort war das Tierchen hinter einer Baumreihe verschwunden, und reagierte auf gar nix mehr.
Bindung und Vertrauen hat ihn nicht mehr interessiert. Der kannte einfach überhaupt kein Kommando.

Woher weißt du, dass er das Kommando gar nicht kannte?
Vielleicht kannte er es, hat aber entschieden, das in dem Moment gerade nicht zu befolgen.

Kira kann dir sämtliche Kommandos mit Bravour runterspulen, selbst auf einem Feldweg ohne Leine.
Da könnte ich so manches mal eine Begleithundprüfung mit einer 1+ machen.

Aber wenn sie, aufgrund ihres Jagdtriebes, entscheidet, nö jetzt nicht, dann sieht es auch so aus, als hätte sie dieses Kommando noch nie gehört.

Auf einem umzäunten Hundeplatz könnte ich vermutlich aus dem Stehgreif eine Begleithundprüfung hinlegen, erst recht, wenn Kira merken würde, dass das der Freifahrtschein zum Verlassen des ungeliebten Platzes wäre.

Sobald draußen aber Wild vor ihr wegrennen würde und ich nicht rechtzeitig reagiere, wäre diese Prüfung, genau wie alle anderen, für die Tonne.

Ich gebe dir recht, dass diese Kommandos sehr hilfreich sind, wenn es darum geht, mit seinem Hund in menschlicher Gesellschaft zurecht zu kommen. Sei es der Besuch im Restaurant, der Gang an einer vielbefahrenen Straße usw.

Aber wenn die Triebe überhand nehmen, nutzen, nach meiner Erfahrung, Kommandos gar nix.
 
Liebe Renate, ich kann dir nur sagen: du hast eine ganz normale Hündin!!!

So wie du es beschrieben hast, ist es doch auch ok... DU hast ein gutes Vertrauensverhältnis zu deiner Hündin, du kennst ihre "Anwandlungen" und so könnt ihr doch auch gut miteinander auskommen...
Du weißt was deine Kira kann und welche Regeln sie beherrscht - verlass dich drauf: deine Kira weiß auch ganz genau wann sie bei dir wie weit gehen kann...

Wie harry97 hast du genauso wie auch ich eine gute Bindung zum Hund... Diese Bindung muss man aber miteinander erarbeiten - dann funktioniert das auch...

Das böse Ende der Leine hat immer nur 2 Beine...

...meint die
Ulla
 
Ich persönlich finde den Mittelweg zwischen Bubuka und harry97 richtig.
Bei mir beginnt Erziehung an dem Tag, an dem der Welpe einzieht. Die Grunderziehung besteht für mich im Wesentlichen aus zwei Teilen:
1. Sozialisation. Ich nehme den Welpen überallhin mit, wo es möglich ist (selbstverständlich erst, nachdem er sich in seinem neuen Zuhause eingelebt hat). Zu Freunden, in den Buchladen, zur Post, zur Pferdekoppel nebenan.... Zur Grunderziehung gehört für mich, den Welpen so zu festigen, dass er möglichst in allen Alltagssituationen entspannt bleibt, nicht zappelig, nervös oder gar panisch wird, sondern sie einfach als ganz normal hinnimmt.
2. Klare Regeln. Ich überlege mir, bevor der Welpe einzieht, welche Regeln für ihn in meinem Zuhause gelten sollen. Zum Beispiel: "Der Teppich darf nicht zerkaut werden. An diesem Spielzeug oder diesem Kauknochen darf er dagegen kauen und reißen, wie er lustig ist." Oder: "Die Katze wird nicht gejagt." Diese Regeln setze ich vom ersten Tag an liebevoll, aber konsequent durch, indem ich dem Welpen immer, wenn er den Teppich ankaut oder die Katze jagt, zeige, dass er dies nicht tun soll, und ihn überschwänglich lobe, wenn er daraufhin sein Tun unterbricht. Im Anschluss bekommt er dann eine Alternative angeboten, was er denn stattdessen tun kann.

Kommandos gehören für mich nur bedingt zur Grunderziehung. Natürlich bringe ich dem Hund seinen Namen bei. Ich fange spielerisch an, den Rückruf zu üben, indem ich den Kleinen zu mir locke, das "Hiiiiiiier"-Kommando rufe, während er auf mich zuläuft, und ihn ausgiebig lobe, wenn er bei mir ankommt. Mir ist auch wichtig, dass meine Hunde an der Bordsteinkante "Sitz" machen. Also locke ich den Welpen vom ersten Spaziergang an an jeder Bordsteinkante in eine sitzende Position und lobe/belohne ihn, wenn er sitzt. Aber "Übungseinheiten", so nach dem Motto, jetzt üben wir eine halbe Stunde lang Sitz, Platz, Fuß, gibt es bei mir nicht, zumindest nicht bei einem Welpen. Mit halbwüchsigen bzw. erwachsenen Hunden mache ich das manchmal (allerdings auch nicht 30 Minuten am Stück....).


Sechs Monate ist viel zu spät um irgendwelche Kommandos einzuüben.

Das halte ich - nichts für ungut - für absoluten Blödsinn. Natürlich kann man beim Welpen schon mit den Grundkommandos anfangen (s.o.), aber mit sechs Monaten viel zu spät??? Was sollen denn die Besitzer von Tierheimhunden sagen, deren Hunde beim Vorbesitzer nicht das kleinste Kommando gelernt haben? Soll da dann Hopfen und Malz verloren sein? Ich bin überzeugt, dass ein Hund sein ganzes Leben lang Kommandos lernen kann, und dass er auch dann noch ein folgsamer Hund werden kann, wenn man damit erst mit sechs Monaten (oder noch später) anfängt. Wichtig ist meiner Meinung nach die Basis, d.h. dass der Hund seinen Menschen als souverän und vertrauenswürdig empfindet, und dass er ihn ernst nimmt. Was man dagegen nicht mehr (oder nur begrenzt) nachholen kann, ist Umweltgewöhnung. Deswegen steht diese für mich im Welpenalter an erster Stelle.

Liebe Grüße,
Amica
 
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