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- Zwergdackel, Bella,9
- Vierter Hund
- Shiba Inu, Hanami, 4
Hallo zusammen,
ich würde mich hier in diesem Beitrag gerne über meine verzwickte Lage mit meiner neuen Shiba-Inu Hündin unterhalten und vielleicht den ein oder anderen hilfreichen Tipp erhalten.
Nachdem wir in der Familie bisher nur Welpen aus der Zucht hatten, kam für mich dieses Mal, auch geprägt durch mein Umfeld, bei "Zulegen" eines ersten, eigenen Hundes nur eine Adoption aus einem Tierheim oder privat in Frage. Nach längerem Suchen und Informieren über die Rasse des Shiba Inu's fanden wir dann eine passende Anzeige (einer Züchterin) auf einem Online-Tiermarktplatz und fuhren hoch, uns die Hündin anschauen.
Uns wurde vorab bereits erklärt, dass die Hündin 3 1/2 Jahre alt ist, gut sozialisiert ist, bereits einmal geworfen hätte und abgegeben wird, weil sie im Rudel, in welchem sie mit den anderen Shiba Inus und ihren beiden Schwestern (auch weibliche Zuchthündinnen) gewohnt hat, von diesen starke dominiert wurde. Daher sei sie sehr unterwürfig, ängstlich und hätte nur wenig bis kein Selbstvertrauen. Wir hatten uns dann vor Ort ein Bild gemacht, wo erste Zweifel aufkamen. Das Bild mit welcher die Hündin inseriert wurde, war keines von ihr, sondern eines, dass zeigen soll, wie ein Shiba Inu "in Zukunft" mal aussehen kann. So die Antwort, nachdem wir die Züchterin darauf ansprachen. Des Weiteren wurden wir in einen Schrebergarten eines sozialen "Wohnblockes" navigiert, dessen Adresse nicht mit der im Kaufvertrag übereinstimmte. Dort wartete die Shiba Inu Hündin in einem kleinen umzäunten Bereich im angrenzenden Schrebergarten bereits auf uns. Um es hier mal kurz zu machen und auf mein eigentliches Thema zu kommen - es gab einige Widersprüche, dennoch wollten wir die sehr zurückhaltende und ängstliche Hündin mitnehmen, weil wir die Befürchtung hatten, dass in dieser Zucht möglicherweise nicht alles so gut läuft.
Nun haben wir die Hündin fast 2 Monate und ich würde gerne mal meine Lage und Problematik schildern.
Wir haben der Hündin das hinterste Zimmer, wo es am Ruhigsten ist, als Rückzugsort mit einer offenen Hunde-Box und Decke darüber bereitgestellt. Seit wir die Hündin haben, verlässt diese weder die Box noch das Zimmer. Sie verbringt den ganzen Tag darin. Sie kommt lediglich zum Essen und Trinken raus, aber nicht, um zu uns zukommen oder die Wohnung mit Garten zu erkunden. Sie schläft lieber auf dem harten Boden in der Box statt auf einem der vielen Hundebetten, die wir in die Box gelegt hatten. Sie hatte vor allem in der Wohnung Angst, sprich Stehlampen, Pflanzen, Stühlen, usw. ...als ob sie das alles noch nie gesehen hätte. Sie erschrickt vor jedem Geräusch, ob es ein Klimpern ist, der mal schleifende Schuh auf dem Gehweg, dem Wind, den bewegenden Ästen im Baum, die sie durch das Fenster sieht oder alleine davon, wenn das Fenster in ihrem Raum gekippt ist und sie Geräusche von draußen nicht zuordnen kann.
Shina Inus sind Hunde, die Menschen gegenüber reserviert sind, aber nicht abgeneigt sind. Unsere Hündin möchte von niemanden etwas wissen, geht auf niemanden zu bzw. geht aus dem Weg, wenn man ihr näher kommt. Läuft jedoch super eng an Menschen vorbei oder zwischen diesen hindurch, wenn man z.B. Gassi ist. Also komplett widersprüchlich teilweise. Und sobald sie hört, dass wir uns die Hose oder Jacke anziehen, den Schlüssel in der Hand haben, rennt sie sofort zur Wohnungstür, wartet und möchte raus. Sie will einfach nur aus der Wohnung raus. Sie freut sich dabei aber auch riesig, macht "Pferdchen" und läuft den Flur ganz aufgeregt auf und ab.
Aber um auch mal etwas Positives zu nennen - an der Leine hört sie ganz gut insofern, dass sie herkommt, wenn man es ihr signalisiert. Das wars auch schon. Angeblich sollte sie Sitz, Platz können, was wir noch nie hinbekommen haben. Sie ist im Freien eine komplett andere Hündin. Eine glückliche Hündin, die es liebt, durch die Gegend zu rennen, zu schnuppern und zu erkunden. Sie zeigt großes Interesse und Freude an anderen Hunden. Es gab eine Zeit, etwa 1 Woche lang, da kam sie morgens ins Schlafzimmer und hat sich super gefreut, wenn mein Wecker geklingelt hat. Sie hat sich im Spiegel betrachtet, mit sich selbst im Spiegel gespielt, sich auf dem Rücken gewälzt, wenn auch nur für 2-3 Minuten.
Das hat sich aber alles wieder geändert, nachdem wir unsere erste Stunde mit dem Hundecoach hatten.
Um dem Hund zu zeigen, dass auch der Rest der Wohnung friedlich ist und sie nicht nur in der Box ist, sollten wir sie 3 mal für jeweils 1 Stunde am Tag an uns binden und am Alltag teilhaben lassen. Wir sollten mit ihr 2 mal am Tag für mind. 15 Minuten Zwangskuscheln, damit bei ihr das "Bewusstsein" aktiviert wird und die "Endorphine" ausgeschüttet werden, was bewirken soll, dass sie mehr davon möchte.
Seitdem wir sie zu allem "zwingen", kommt sie gar nicht mehr aus der Box, um auch nur für 2 Minuten sich im Spiegel zu betrachtet oder mal die Wohnung, wenn auch nur für 1 Minute, mal zu erkunden, was sowieso schon selten war. Sie ist uns gegenüber abgewiesener geworden und zeigt wenig bis gar kein Interesse mehr. Deshalb haben wir die Übungen reduziert und erwarten erneut Besuch vom Hundecoach im Juni.
Nun meine Frage an die erfahrenen Mitglieder hier- kennt ihr solche Fälle? Habt ihr Empfehlungen oder Tipps für uns? Wir wissen und merken selbst, dass unsere Hündin Zeit braucht, sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen, sich an uns zu gewöhnen. Jedoch, und das hat auch der Hundecoach gemeint, haben wir hier einen extrem schwierigen Fall, denn mit Angsthunden ist es schwieriger zu arbeiten als mit aggressiven. Von daher sind wir für jeden noch so kleinen Tipp sehr dankbar.
Vielen Dank und viele Grüße,
Marcel
ich würde mich hier in diesem Beitrag gerne über meine verzwickte Lage mit meiner neuen Shiba-Inu Hündin unterhalten und vielleicht den ein oder anderen hilfreichen Tipp erhalten.
Nachdem wir in der Familie bisher nur Welpen aus der Zucht hatten, kam für mich dieses Mal, auch geprägt durch mein Umfeld, bei "Zulegen" eines ersten, eigenen Hundes nur eine Adoption aus einem Tierheim oder privat in Frage. Nach längerem Suchen und Informieren über die Rasse des Shiba Inu's fanden wir dann eine passende Anzeige (einer Züchterin) auf einem Online-Tiermarktplatz und fuhren hoch, uns die Hündin anschauen.
Uns wurde vorab bereits erklärt, dass die Hündin 3 1/2 Jahre alt ist, gut sozialisiert ist, bereits einmal geworfen hätte und abgegeben wird, weil sie im Rudel, in welchem sie mit den anderen Shiba Inus und ihren beiden Schwestern (auch weibliche Zuchthündinnen) gewohnt hat, von diesen starke dominiert wurde. Daher sei sie sehr unterwürfig, ängstlich und hätte nur wenig bis kein Selbstvertrauen. Wir hatten uns dann vor Ort ein Bild gemacht, wo erste Zweifel aufkamen. Das Bild mit welcher die Hündin inseriert wurde, war keines von ihr, sondern eines, dass zeigen soll, wie ein Shiba Inu "in Zukunft" mal aussehen kann. So die Antwort, nachdem wir die Züchterin darauf ansprachen. Des Weiteren wurden wir in einen Schrebergarten eines sozialen "Wohnblockes" navigiert, dessen Adresse nicht mit der im Kaufvertrag übereinstimmte. Dort wartete die Shiba Inu Hündin in einem kleinen umzäunten Bereich im angrenzenden Schrebergarten bereits auf uns. Um es hier mal kurz zu machen und auf mein eigentliches Thema zu kommen - es gab einige Widersprüche, dennoch wollten wir die sehr zurückhaltende und ängstliche Hündin mitnehmen, weil wir die Befürchtung hatten, dass in dieser Zucht möglicherweise nicht alles so gut läuft.
Nun haben wir die Hündin fast 2 Monate und ich würde gerne mal meine Lage und Problematik schildern.
Wir haben der Hündin das hinterste Zimmer, wo es am Ruhigsten ist, als Rückzugsort mit einer offenen Hunde-Box und Decke darüber bereitgestellt. Seit wir die Hündin haben, verlässt diese weder die Box noch das Zimmer. Sie verbringt den ganzen Tag darin. Sie kommt lediglich zum Essen und Trinken raus, aber nicht, um zu uns zukommen oder die Wohnung mit Garten zu erkunden. Sie schläft lieber auf dem harten Boden in der Box statt auf einem der vielen Hundebetten, die wir in die Box gelegt hatten. Sie hatte vor allem in der Wohnung Angst, sprich Stehlampen, Pflanzen, Stühlen, usw. ...als ob sie das alles noch nie gesehen hätte. Sie erschrickt vor jedem Geräusch, ob es ein Klimpern ist, der mal schleifende Schuh auf dem Gehweg, dem Wind, den bewegenden Ästen im Baum, die sie durch das Fenster sieht oder alleine davon, wenn das Fenster in ihrem Raum gekippt ist und sie Geräusche von draußen nicht zuordnen kann.
Shina Inus sind Hunde, die Menschen gegenüber reserviert sind, aber nicht abgeneigt sind. Unsere Hündin möchte von niemanden etwas wissen, geht auf niemanden zu bzw. geht aus dem Weg, wenn man ihr näher kommt. Läuft jedoch super eng an Menschen vorbei oder zwischen diesen hindurch, wenn man z.B. Gassi ist. Also komplett widersprüchlich teilweise. Und sobald sie hört, dass wir uns die Hose oder Jacke anziehen, den Schlüssel in der Hand haben, rennt sie sofort zur Wohnungstür, wartet und möchte raus. Sie will einfach nur aus der Wohnung raus. Sie freut sich dabei aber auch riesig, macht "Pferdchen" und läuft den Flur ganz aufgeregt auf und ab.
Aber um auch mal etwas Positives zu nennen - an der Leine hört sie ganz gut insofern, dass sie herkommt, wenn man es ihr signalisiert. Das wars auch schon. Angeblich sollte sie Sitz, Platz können, was wir noch nie hinbekommen haben. Sie ist im Freien eine komplett andere Hündin. Eine glückliche Hündin, die es liebt, durch die Gegend zu rennen, zu schnuppern und zu erkunden. Sie zeigt großes Interesse und Freude an anderen Hunden. Es gab eine Zeit, etwa 1 Woche lang, da kam sie morgens ins Schlafzimmer und hat sich super gefreut, wenn mein Wecker geklingelt hat. Sie hat sich im Spiegel betrachtet, mit sich selbst im Spiegel gespielt, sich auf dem Rücken gewälzt, wenn auch nur für 2-3 Minuten.
Das hat sich aber alles wieder geändert, nachdem wir unsere erste Stunde mit dem Hundecoach hatten.
Um dem Hund zu zeigen, dass auch der Rest der Wohnung friedlich ist und sie nicht nur in der Box ist, sollten wir sie 3 mal für jeweils 1 Stunde am Tag an uns binden und am Alltag teilhaben lassen. Wir sollten mit ihr 2 mal am Tag für mind. 15 Minuten Zwangskuscheln, damit bei ihr das "Bewusstsein" aktiviert wird und die "Endorphine" ausgeschüttet werden, was bewirken soll, dass sie mehr davon möchte.
Seitdem wir sie zu allem "zwingen", kommt sie gar nicht mehr aus der Box, um auch nur für 2 Minuten sich im Spiegel zu betrachtet oder mal die Wohnung, wenn auch nur für 1 Minute, mal zu erkunden, was sowieso schon selten war. Sie ist uns gegenüber abgewiesener geworden und zeigt wenig bis gar kein Interesse mehr. Deshalb haben wir die Übungen reduziert und erwarten erneut Besuch vom Hundecoach im Juni.
Nun meine Frage an die erfahrenen Mitglieder hier- kennt ihr solche Fälle? Habt ihr Empfehlungen oder Tipps für uns? Wir wissen und merken selbst, dass unsere Hündin Zeit braucht, sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen, sich an uns zu gewöhnen. Jedoch, und das hat auch der Hundecoach gemeint, haben wir hier einen extrem schwierigen Fall, denn mit Angsthunden ist es schwieriger zu arbeiten als mit aggressiven. Von daher sind wir für jeden noch so kleinen Tipp sehr dankbar.
Vielen Dank und viele Grüße,
Marcel