Denn die situative Dominanz ist nicht gekoppelt an die Langzeitrangordnung, sondern teilt dem Gegenüber lediglich mit, dass man sich in der jetzigen momentanen Situation gerne mit irgendetwas durchsetzen *möchte. Das kann der Zugang zum Futter oder zu einem Ruheplatz oder auch ein Abbruchsignal sein, nach dem Motto „Hör auf, du nervst“, oder auch schlichtweg eine Vergrößerung der Individualdistanz, die man ge*rade gerne hätte. All diese Situationen sind nicht nur vom Ranghöheren zum Rangtieferen zu beobachten. Die Verhaltensweisen der situativen Dominanz werden durchaus auch häufiger vom Rangtieferen der Langzeitrangordnung ausgehend nach oben gezeigt und vom Ranghöheren auch beachtet.
Und genau hier liegt der wichtigste Punkt für das Verständnis unseres Haushundes. Wenn uns unser Hund mit einem Verhalten der situativen Dominanz mitteilt, dass ihm irgend*etwas, was wir gerade tun, nicht gefällt, haben wir trotzdem keinen Anlass daran zu zweifeln, dass er uns nicht trotzdem als Chef anerkennt. Insbesondere die sogenannten Abbruchsignale sind hier besonders hervorzuheben."