Dobermann Jagdhund und kupieren erlaubt?

Ich denke mal, dass bei einer verkümmerten, natürlichen Stummelrute die Gefahr groß ist, dass auch andere Wirbel deformiert sind.
Beim Kupieren ist die Wirbelsäule ja im Prinzip gesund und wird "nur" gekürzt.
 
Wenn bewusst die Rute abschnitten wird, dann fehlt auch ein Stück der Wirbelsäule.
Müsste das nicht die selben Konsequenzen haben wir für einen Hund, der mit einer unvollständigen Rute geboren wurde?

Ich denke, die weiteren Verformungen der Wirbelsäule treten auf, weil der Hund genetisch eine "defekte" Wirbelsäule hat.

Ich könnte es mir jetzt nur vom Menschen herleiten: Meine Mutter hat Probleme mit der Bandscheibe - ebenso ihr Vater, nachdem sie genetisch kommt. Ich komme genetisch sehr nach beiden und habe ebenfalls Probleme.
Meine Schwester, die deutlich nach meinem Vater bzw. dessen Mutter kommt, hat keine Probleme.
Ich bin eher an der Grenze zum Untergewicht, viel in Bewegung und habe eine gute Muskulatur (wird regelmäßig gemessen). Meine Schwester hat deutliches Übergewicht (doppelt so viel wie gesund) und bewegt sich kaum und dann auch noch "falsch".
Theoretisch müsste meine Schwester also allein durch die deutlich höhere Belastung mehr Probleme haben - aber ich habe sie.

Beim kupieren wird ja eine genetisch "gesunde" Wirbelsäule getrennt.
Ich denke, dann hätten früher (als hier noch kupiert werden durfte) mehr Hunde weitere Probleme haben müssen.

Dann ist mir der erste Rotti meiner Oma eingefallen, der hatte nur noch einen "Knubbel" hatte und mit 7 Jahren eine Bandscheibe fehlen hatte. Er war aber für einen Rüden damals (1990 geboren) schon recht klein und ist viel belastet worden. Kann man also schwer sagen und man kann es nicht an einem Hund festmachen.

@DieterII sind bei den Bretonen weitere Krankheiten der Wirbelsäule bekannt?
 
Ich denke mal, dass bei einer verkümmerten, natürlichen Stummelrute die Gefahr groß ist, dass auch andere Wirbel deformiert sind.
Beim Kupieren ist die Wirbelsäule ja im Prinzip gesund und wird "nur" gekürzt.

Ja, hier ein Text dazu:

In den meisten Fällen ist die Knickrute ein „Schönheitsfehler“ und für das Tier ohne Konsequenzen. Aber abgesehen von der Ästhetik: Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Keil- und Blockwirbelbildung mit vergleichbaren Veränderungen an der Hals- und Brustwirbelsäule vergesellschaftet sein kann, was zu entsprechenden Beschwerden führen kann. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft wird daher geraten, mit Hunden, die eine Knickrute aufgrund von Keil- oder Blockwirbeln haben, nicht zu züchten. Die angeborene Knickrute führt daher bei vielen Rassezuchtvereinen zum Zuchtausschluss.

https://www.canosan.de/die-knickrute.aspx

Das Problem besteht beim kupieren nicht.
Allerdings weiß man dann nicht ob der Hund eine Knickrute gehabt hätte.
So wird das Problem verschleiert.
 
Wenn bewusst die Rute abschnitten wird, dann fehlt auch ein Stück der Wirbelsäule.
Müsste das nicht die selben Konsequenzen haben wir für einen Hund, der mit einer unvollständigen Rute geboren wurde?

@Dalila hat schon das Wichtigste gesagt.
Hinzuzufügen wäre noch, dass Amputationen ja meist an gezielten Stellen durchgeführt werden. Bei einer verkümmerten rute sind die Wirbel, wie Dalila schrieb, deformiert. Diese Deformation kann zum Einklemmen von Nerven (z.B. die Zutändigen für den After) führen oder dazu, dass diese Nerven eben auch mit verkümmern.

Knickruten sind bei uns auch von der Zucht ausgeschlossen. Das wird vom Zuchtwart bei der Wurfabnahme vermerkt und in die Ahnentafel eingetragen.
 
Davon hab ich noch nicht gehört, die Bretonen sind eine recht gesunde Rasse. Es gibt aber auch da Tiere, die mit einer Stummelrute geboren werden, über die Häufigkeit dieser Fälle kann ich aber nichts sagen.

Ich hätte mir noch vorstellen können, dass so eine Stummelrute zu Problemen führen kann, weil ggf. Muskeln oder der gesammte Bewegungsapperat anders arbeiten als mit Rute. Das Schwanzwedeln müsste doch mit Rute mehr die Muskulatur ansprechen als mit einem Stummel?!
wenn aber keine Probleme bekannt sind (die müsste es ja dann geben) ist meine Theorie falsch ;)
 
Aussies haben ja auch oft den NBT und bei uns im Verein gibt es auch einige. Ich hab aber noch nie gehört dass sie mehr Probleme gehabt hätten beim Agility oder THS oder so.
 
Danke Skjoni :) NBT - was ist das?

Mir ging es um die Frage (die ich mir selbst stellte) ob eine kupierte Rute auch gesundheitliche Folgeschäden mit sich bringen kann. Habe ich nicht dabei geschrieben...
 
Das Schwanzwedeln müsste doch mit Rute mehr die Muskulatur ansprechen als mit einem Stummel?!

Ich denke, gewedelt wird mit einem Stummel auch nicht anders. Man sieht es halt nur nicht so, bzw. es schaut einfach anders aus, wenn oben nichts wie wild hin und her schwingt.
Mich würde da interessieren, ob die Stummelrutigen anders schwimmen, bzw. ob sie da anders arbeiten müssen.
Ein Hund nutzt seine Rute im Wasser durchaus für das Gleichgewicht und zum Steuern.
Wir Menschen sehen da natürlich keinen Unterschied (ich hab schon genug NBT schwimmen sehen), aber womöglich haben sie dabei einen ganz anderen Ablauf, sei es körperlich oder vom Kopf her.
 



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