Was das Kupieren betrifft, so wurde/wird das in Spanien bei meiner Rase auch gemacht. Das steht sogar noch im alten Standard:
"Das Kupieren wird in Höhe des zweiten bis vierten Schwanzwirbels durchgeführt."
In Spanien gibt es kein allgemeines Tierschutzgesetzt, jede Region hat ihr eigenes erstellt.
Deshalb ist das Kupieren in einigen erlaubt, in anderen verboten.
Weil man dagegen kaum etwas machen kann hat der spanische Hundeverband im letzten Jahr geschaltet und ein Ausstellungsverbot für kupierte Hunde ausgesprochen, über das viele Spanier (Züchter und Hundehalter) not amused waren.
Ich finde das einerseits super, dass endlich mal reagiert wurde.
Andererseits befürchte ich ein dadurch neu aufkommendes bei meiner Rasse, was ich unten erklären will.
Gerade im TV gesehen: Hunde mit angeborener Stummelrute (OEB) können diesen Stummel so deformiert haben, dass dieser das After reizt und dann zu Entzündungen führt. Das muss dann wohl kupiert werden - wäre für mich dann auch ein Beweis für die schon genannten genetischen Deformierungen...
Zumindest da kenne ich mich aus, weil meine Rasse auch eine natürliche Stummelrute haben kann.
Im Grunde ist das ein Defekt:
Die Rute ist ein Teil der Wirbelsäule, wenn ein Stück Wirbelsäule fehlt, ist sie defekt - ergo ein Gendefekt.
Bei einigen Rassen, z.B. die franz. Bulldogge oder der Mops (das eingekringelte Schweineschwänzchen) wurde dieser Defekt durch Zucht weiter gefördert.
Mittlerweile weiß man, dass dieser Defekt sich auch auf andere Teile der Wirbelsäule ausbreiten kann, weshalb viele dieser so gezüchteten Rassen Probleme mit den Keilwirbeln haben. Es wird sogar vermutet, dass dadurch verkümmerte Nervenenden Epilepsie auslösen können.
Und hier sehe ich das spanische Ausstellungsverbot jetzt mit gemischten Gefühlen.
Bisher haben die spanischen Züchter meist einen stummelrutigen und einen normalrutigen Hund verpaart. Es fiel dann im Wurf beides und je nach Region wurden dann die langrutigen Welpen oft kupiert.
Wenn die Züchter jetzt nicht auf ihre kurzen Ruten verzichten wollen, müssten sie einfach 2 stummelrutige Hunde verpaaren, dann haben auch alle Welpen keine Schwänze.
Aber dadurch kann sich eine fiese Problematik ergeben, weil der Defekt dann so stark ausfallen kann, dass qusi gar keine Rute mehr vorhanden ist. Dadurch sind dann die Nervenbahnen auch total verkümmert und das kann beim Hund zu Schmerzen und Problemen beim Kot absetzen führen.
Deshalb ist in vielen Ländern das Verpaaren zweier Stummelruten nicht erlaubt.
Nun heißt es abwarten, wie die Spanier damit umgehen.