Die Zeit bis zum letzten Weg ......

hey...
Das ist wirklich ein schweres Thema :traurig2:
Bei uns ist es auch so eine Sache. Meine Eltern haben Andy damals aus dem Tierheim geholt, als ich 5 war. Nun werde ich 20 und Andy ist nun mitttlerweile 15 Jahre bei uns und ehrlich gesagt haben wir uns schon mehr als einmal damit auseinander setzen müssen, dass es jetzt wohl vorbei ist. Da ich nicht mehr zuhause wohne bekomme ich das ganze nicht mehr so mit.
Angefangen hat es damals damit, dass er plötzlich die hinterläufe etwas hinterher geschliffen hat. Er hat auch nicht mehr ganz so viel gefressen (er ist ein Fresssack xD). Meine ELtern sind mit ihm zum TA gefahren und der meinte das es mit den Bandscheiben zu tun hat und da der Hund damals schon 10 Jahre alt war, meinte er dass es wohl so nicht mehr länger als ein halbes Jahr gehen würde. Das war 2005. Er lebt immer noch. Und er hat jedes Jahr mal eine 1 bis 2 wöchige Phase wo sich der Zustand seiner Hinterläufe verschlechtert. Und jedesmal hat man das Gefühl JETZT ist es vorbei. Zwischendurch hatte er auch Magendarm und nen Hexenschuss. Der TA kam zu uns nach hause und wir dachen schon, dass er diesesmal eingeschläfert wird. Aber nix da (Gott sei dank)...er bekam ne aufbauspritze und es ging ihm wieder super. Der TA meinte noch: "Der hat so ein starkes Herz, so schnell geht der nicht kaputt!" Typisch Terrier eben :)
Mittlerweile ist er blind, taub und seine Hinterbeine sind nur noch Haut und Fell. Allerdings hat er so eine Kraft in den Vorderläufen entwickelt, dass er seine Hinterläufe kaum noch benötigt. Der einzige NAchteil ist, dass er auf Laminat nicht mehr laufen kann und ab und zu umfällt. Dabei macht er dann auch manchmal rein, weil seine Reizschwelle nicht mehr sehr hoch ist.
Aber im Allgemeinen gehts ihm super. Er frisst wie ein Loch und er zieht sogar an guten Tagen noch an seiner Leine. Ehrlich, ich habe noch nie einen 16 Jahre alten Hund gesehen, der noch so ein Tmepo drauf hat. Und er ist eingeschränkter als die meisten anderen in seinem alter. Wenn ihr ihn momentan sehen würdet, könntet ihr verstehen was ich meine...

So und was ich mit dem ganzen Geschwafel eigentlich sagen wollte ist, dass ich mittlerweile darauf vorbereitet bin dass er iwann gehen wird. Ich habe mich damit abgefunden und dennoch werde ich wahrscheinlich heulen wie ein Schlosshund, wenn der TA dann kommt. Aber ich weiß dass es dann besser für ihn ist :traurig2:

Ja das Schicksal hat uns ja nun auch schneller ereilt als gehofft...
Und ich muss sagen dass es sehr schwer ist seinen kleinen Liebling gehen zu lassen. Wir waren in der TA-Praxis und es ging alles so verdammt schnell. Alles hat nicht mal 5 Minuten gedauert. Dann war es vorbei :( Aber er war auch schon sehr schwach, da er nichts mehr getrunken hat.
Wenn ich daran denk wie er auf dem Tisch gelegen hat, könnte ich jedesmal aufs Neue anfangen zu weinen. Es tat mir so leid und am liebsten hätte ich es nicht mit angesehen. Aber ich war es ihm "schuldig". Er hat es verdient dass man ihn auf seinem letzten Weg begleitet. Und ich bin froh das ich ihm bis zum Schluss zur Seite gestanden habe :traurig7:
Die Erinnerungen werden immer bleiben und dadurch wird auch der Schmerz irgendwann vergehen!
Genießt die Zeit mit euren Wuffis die ihr mit ihnen habt...
 
Unsere Püschel wurde 18 Jahre. Und irgendwann musst ich mich auch damit beschäftigen, dass sie nicht mehr ewig bei mir sein wird! Ich besuchte hier in SB ein halbes Jahr "vorher" einen Tierbestatter. Super nett und hilfsbereit. Auch mit unserer Tierärztin habe ich vorher gesprochen! Und ich war ihr so dankbar, denn sie kam auf meinen Wunsch zu uns! Ich musste Püschel also nicht zum sowieso verhassten Tierarzt bringen, musste sie nicht mehr aufregen. Ich hätte sie nie zum Einschläfern in eine Praxis gebracht!!! Sie rief an, als sie losfuhr, damit ich mich "richten" konnte. Wir hatten noch einen Nachmittag, ich konnte abschied nehmen - weiß aber nicht mehr, was ich gemacht habe. Der Tag ist irgendwie - weg aus dem Kopf.
Ich weiß noch, dass wir auf der Couch - 18 Jahre lang ihr Lieblingsplatz - saßen, sie auf meinem Schoß und irgendwie... tja, sie ist wirklich einfach eingeschlafen und ganz weich geworden. Das ihr Pipi mir auf die Hose ist, war mir wurschd. Ich hab sie noch lange gehalten, gestreichelt, geknutscht und konnte mit viel Weinen Abschied nehmen. Diese Zeit hat mir meine Familie auch gelassen!

Ich ließ Püschel dann einäschern, als sie vor 3 Jahren ging, und nun steht eine kleine, wunderschöne Mamorpyramide im Schlafzimmer. Wer es nicht weiß, sieht nix. Aber ich weiß es! Und es gibt mir sehr viel Trost. Wie lange ich sie da stehen lasse, ob ich sie irgendwann mal in die Erde, einen See oder Fluss lege? Keine Ahnung.

Was ich allerdings auch zugeben muss und gelernt habe: die letzten drei Wochen hätte ich ihr ersparen können/müssen. ICH wollte sie nicht gehen lassen. Tierarztbesuche, Infusionen... dabei war sie schon so schwach, kein Glanz mehr in den Augen und nur noch müde. Das würde ich heute auf alle Fälle anders machen, früher helfen und und vor allem gehen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Joky ist mein erster Hund und ich denke grade mein ersten Hund, und dazu noch ein Seelenhund, ist es verdammt schwer.

Als er damals vom Rotti kaputt gemacht wurde, als er vor kurzem diese (vielleicht) Allergische Reaktion hatte, gezittert hat, kaum laufen wollte....


Den letzten Weg möchte ich auf jeden Fall mit ihm zusammen gehen. Bestenfalls ihn Zuhause gehen lassen - wenn es der Zufall erlaubt.


Er wird sowieso immer in meinem Herzen bleiben :girllove:
 
Das ist schwer...
Cindy ist auch nicht mehr die Jüngste ( 11 1/2 Jahre ).
Da macht man sich seine Gedanken.
Persönlich wäre mir am liebsten wenn es schnell geht,
von heute/auf morgen.
Ohne große Leidensweg, aber jetzt noch nicht. Noch ist
sie zu jung...

Ich finde das Gefühl, dass ist das letzte mal komisch.
Weiß nicht wie ich es beschreiben soll.

Der letzte Gang wird auch schwer. Wir bringen sie da hin
und lassen sie über die Regenbogenbrücke.
Gerade, wenn es wirklich beim Ta... Wir sind "Schuld".

Wenn es lange dauert wird sie nochmal verwöhnt
( wird sie jetzt schon ein bisschen ). Aber das heißt nicht,
dass wir alles vollstopfen oder so. Auch gewisse Sachen
nochmal genießen und zusammen erleben.

Wie es kommen wird, weiß keiner. Ich hoffe nur dass es schnell
und schmerzlos ist irgendwann mal in viele Jahre.
 
Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, da ich sonst heulen muss.
Aber alle hier, die ein Tier gehen lassen mussten: Mein herzliches Beileid.
Zur Ausgangsfrage:
Ich habe die Zeit, bis unsere Tierärztin kam, nicht bewusst erlebt. Alles was da geschah, das Abschied nehmen, das Streicheln, die letzten Worte, das Weinen (alleine ohne Hund, ich wollte nicht das er es mitbekommt) kam alles "aus dem Bauch raus" pures Gefühl, ohne Überlegung. Ich kann die letzten Stunden auch nicht mehr genau beschreiben, da mein Hirn da einfach "aus" war, ich war erfüllt von Trauer und Liebe. Bei beiden.
Ich habe auch bei beiden keinen "Termin" ausmachen müssen und Tage warten müssen. Sondern hab angerufen und unsere Tierärztin kam zu uns. Bei Rocco nach der Sprechstunde, also so ca. 2 Stunden nachdem ich angerufen hab. Und bei Shadow ca. eine halbe Stunde nach Anruf. Von Shadow habe ich mich im Prinzip zwei Tage verabschiedet. Er hatte am Montag einen Schlaganfall und am Dienstag versucht aufzustehen, und als das nicht geklappt hat, wollte er nicht mehr. Ich sagte zu ihm: Schatz du musst was essen, daß du wieder zu kräften kommst, er schaute das Futter an, schaute mich an und legte den Kopf beiseite. Sein Blick war unendlich müde, und da wusste ich, daß ich anrufen muss. Er war 14 Jahre !
Rocco wollte kämpfen, (Leberkrebs), aber es ging nicht mehr, die Schmerzen waren zu groß, er hat versucht sie mir nicht zu zeigen, aber die Kraft fehlte. Er war 13 Jahre.
Meine Tierärzting nahm sich bei beiden richtig Zeit, lies uns solange beim Hund, wie wir brauchten, fand die richtigen Worte, und kam eben zu uns nach Hause. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
 
Ich habe eine etwas eigenartige Frage, die mich schon sehr lange bedrückt. Wenn der Zeitpunkt zum Abschiednehmen gekommen ist, man dem Tierarzt Bescheid gibt und einen Termin für das Erlösen zu hause oder in der Praxis ausmacht, wie verbringt man die Zeit bis dahin, wenn der Termin feststeht? Wie geht man die letzten Stunden, Minuten mit der Gewissheit, der Angst um? Kommen einem noch mal Zweifel, will man alles noch mal rückgängig machen?
Flixi, Mäuschen, dein Opa ist noch gut beisammen :happy:
Vergiss die Gedanken:zustimmung2:
 



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