Der liebe Wattebausch

Allerdings sehe ich nicht ein, warum Meideverhalten grundsätzlich ein Tabuthema sein soll? Viele Menschen arbeiten damit und kommen super mit ihren Hunden klar. Der eine besser, der andere nicht so gut. Nur weil gewisse Personen es nicht gut finden, sollte es nicht grundsätzlich abgelehnt werden.

Das "viele Menschen arbeiten damit" lasse ich jetzt mal außen vor denn ist genauso nichtssagend wie "Ich habe aber schon seit 30 Jahren Hunde". Es wäre nicht das erste Mal dass "viele Menschen" auch mal Unsinn machen oder man "30 jahre lang" ein eher bescheidener Hundehalter ist.

Ich möchte auch viel mehr als nur ausdrücken dass ich Meideverhalten "nicht gut" finde. Viel mehr möchte ich sensibilisieren und zum nachdenken bringen was da überhaupt geschieht! Was ist denn Meideverhalten?
Irgendwer schrieb, dass er ab und an halt mal ein "Nein!" bringen muss. Ja muss ich auch, trotzdem zählt "Nein!" (wenn der Hund denn lernen durfte was das ist) zu den Abbruchsignalen und hat nicht mal was mit Meideverhalten zu tun. Und ob ich nun "Schade" flöte oder "Tss" mache wenn der Hund auf dem Holzweg ist, ist doch ebenso piepe. :denken24:

Zum einen macht der Ton die Musik (ich kann auch mit perfekt konditionierten Hörzeichen bei meiner Hündin Meideverhalten erzeugen wenn ich wie ein Wikinger röhre) und zum anderen entscheidet auch die Verknüpfung des Hundes wie auf ein Signal unsererseits reagiert wird.
Übe ich "Sitz!" dreimal und bin der Überzeugung dass der Hund es kann, gehe dann raus und muss immer wieder meinen Hund mit Nachdruck anknallen dass er sich "zur Hölle nochmal jetzt gefälligst hinsetzen soll" verrate ich wohl kein Geheimnis dass da keine besonders schöne Verknüpfung entsteht obwohl es ja auch anders ginge! Genau dasselbe kann man ebenso auf alle Hörzeichen bzw. Signale beziehen.
Wir sind aus den verschiedensten Gründen nicht in der Lage oder bemühen uns nicht dem Hund etwas vernünftig beizubringen und der Fellkumpel muss es ausbaden. DAS finde ich nicht gut. Und dass das ganze dann auch noch von diversen "Hundefachleuten" (da spreche ich jetzt von diversen "Größen" der Trainerriege) als "Grenzen setzen" und total toll getarnt wird, lässt mich echt einen Puls von 180 kriegen!

Und zu dem Beispiel mit dem schlammgebadeten Hund und dem Bällchen: da schließe ich mich Birgits Behauptungen an. Ich habe mittlerweile das Gefühl dass sich viele unter "positivem Hundetraining" immer noch Keksewerfende Deppen vorstellen die versuchen ihren Hund abzulenken wo es nur geht...

Viele Grüße
Anne :)
 
Irgendwie zeigen mir genau solche Aussagen, dass nichts verstanden wurde. Außerdem verwechselt da jemand Belohnung mit Bestechung...

Warum wird denn Gehorsam immer mit Lernen über Meideverhalten gleich gesetzt?
Vielleicht schaffen andere nur das, was einige gern auch schaffen würden und es nicht zusammenbringen und ziehen positives Lernen deshalb so durch den Dreck - dem Hund eine positive Grundstimmung vermitteln und über die Gabe verfügen, die Motivation des Hundes bei sich zu haben und auf sich selbst zu lenken. :)

Da gehört Kreativität natürlich dazu - Motivation ist ein wenig mehr, als mit doofen Leckerchen vor dem Hund rumzuwedeln. Genauso, wie Spiel mit dem Hund weitaus mehr ist, als ein wenig Bällchen werfen...

Liebe Grüße
Birgit

bin ganz deiner Meinung.

Und klar in einer Notfallsituation würde ich auch Meideverhalten anwenden. Bevor mein hund über eine Straße läuft und sich und andere gefährdet würde ich ihm auch die Leine auf den Kopf werfen, aber danach würde ich mir gedanken machen warum ich in dieser Situation so handeln habe müssen und würde dran arbeiten, aber nicht über Meideverhalten.

Ich habe meinen Hund auch jeden Tag mit im Stall und nehme ihn auch mit auf ausritte und ich habe ihm ganz ohne Meideverhalten beibringen können, dass er aufpasst und aus dem Weg geht...

Ausserdem verstehe ich nicht was daran schlimm ist wenn man ein abbruchsignal (z.B.: Nein) positiv aufbaut...

Ich wünsche euch einmal viel Spaß dabei, wenn ihr den Jagdtrieb von einem Vollblutjagdhund durch Meiderverhalten kontrollieren wollt...
Wenn es ums Jagen geht brauche ich auch absoluten gehorsam und das sofort und nicht erst wenn ich mit einem Leckerli vor seiner Nase wedle, und das habe ich alles über positive versrärkung aufgebaut. Ich kann mit meinem Weimaraner im Wald, aufm Feld und so ziemlich überall ohne Leine gehen, ohne dass er unkontrolliert etwas nachjagt.
Wenn wir wild sehen verlange ich Sofort Gehorsam von ihm und das alles ganz ohne Meideverhalten.
Na klar muss man Kreativ sein und ich kam und komme auch manchmal an meine Grenzen, aber ich handhabe es wie mit meinem Pferd, wenn ich einmal einen schlechten Tag habe trainiere ich erst gar nicht und wenn ich im Training kurz davor bin etwas unüberlegtes zu machen aus eventueller Verzweiflung, steige ich ab, stelle das Pferd in die Box und arbeite am nächsten Tag, wenn ich wieder einen klaren Kopf habe weiter. Den Hund nehm ich dann halt an die Leine und geh heim oder geh einfach so weiter spazieren ohne dass ich etwas von ihm verlange.
Also wenn in welchen alltäglichen Situationen komme ich dann bitte nicht ohne Meideverhalten aus?

Und Dieter es ist noch einmal ein Unterschied, ob ich wie Misa, in einer Situation einmal Meideverhalten anwende oder ob ich meinen Hund über Meideverhalten ausbilde. Gerade wie es in dem anderen Thread um Aggressionen bei Besuchern ging (sie sagte der Hund würde auch beissen), da ist Meideverhalten absolut fehl am Platz.

mM
 
Hallo,

ich möchte da für mich persönlich nochmal was klarstellen.

Ich erziehe nicht über Meideverhalten. Davon halt ich (wie fast alle hier) gar nichts.

Meideverhalten wende ich ausschließlich situationsbedingt an und hat in dem Moment nichts mit grundsätzlicher Erziehung zu tun. Dafür gibt es in diesem Thread auch einige Beispiele.

Der schmuddelige Hund, der kurz davor ist, jemanden anzuspringen. Das Anspringen von Menschen an sich wird hier sicherlich nicht über Meideverhalten trainiert. In DIESER Sitaution würde ich es aber anwenden, um Schaden zu begrenzen.

Der Hund, der gerade dabei ist über eine Straße zu rennen. Auch hier werde ich im Training sicher nicht mit Meideverhalten arbeiten und dem Hund positiv beibringen, daß der Bordstein eine Grenze ist. Aber in DIESER Situation wird auch bei mir irgendwas fliegen, um den Hund zu stoppen.

Ich arbeite mit Ronja ebenfalls positiv an der Begegnung mit fremden Menschen. Sie hat nie von mir einen Ruck bekommen oder sonstwas, wenn ihr Fremde komisch vorkamen und sie brummelt oder wufft. Heute morgen bin ich mit ihr super an einer Joggerin vorbeigekommen, sie ging bei Fuß, schaute mich an...alles prima. Joggerin ist vorbei (so etwa 10 Meter bereits von uns weg), ich hab das Leckerchen schon in der Hand...da dreht sich die Kröte um, rennt der Joggerin hinterher und verbellt.

Da gab's von mir aber auch nen Donnerwetter nebst geworfener Leine...!

Wie sollte ich da anders reagieren...? Tanzen, Salto schlagen, mich wieder interessant machen, Futterbeutel...oder was auch immer...? Das geht mal gar nicht...

Fazit meinerseits: Ganz ohne Meideverhalten geht es kaum. Und das ist für mich dann der Moment, wo der Wattebausch eben nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden kann.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Also ich finde jede Erziehungsmethode hat seine Daseinsberechtigung. Das Problem ist nur dass jeder Hund anders ist. Ein überzeugter Wattebauschwerfer (z.B. Erziehung nach Animal Learn) wird nur einen sehr willensstarken und selbstbewussten Hund schwer mit dieser Methode erziehen können. Daher denke ich, man sollte für alles offen sein und mit ein wenig gespür selbst herausfinden welche die beste Erziehungsmethode für den jeweiligen Hund ist.

Und trotz aller Erziehungsmethoden sollten man dabei nie vergessen, dass der Hund ein Hund ist. Ein Hund als Rudeltier maßregelt und rempelt andere Hunde. Der Hund als Rudeltier muss auch Frust ertragen und mit Zurückweisung leben können. Von daher ist es wichtig, dass nicht der Hund uns Menschen versteht, sondern der Mensch den Hund!

Ich kann da aus Erfahrung sprechen! Meine erste Hundeschule war von Animal Learn. Und mein äußerst selbstbewusster und willensstarker Rüde hat Radau gemacht wenn es auf den Hundeplatz ging. Dann kam der Hundetrainer und hat gemeint ich solle ihn schlnell los machen und mit den anderen Hunden zusammen kommen lassen. Wenn er das nicht darf, hat er stress und das ist nicht gut.
Oder ne aussage wie stehenbleiben wenn der Hund an der Leine zieht (Leinenführigkeit) dass man das nicht machen soll, weil der Hund sich dann nur an einem Orientiert weil es unangenehm ist und der Hund dann in ein Meideverhalten kommt. So ein quatsch!

Leider habe ich dadurch in den ersten 7 Monaten kaum Erziehung an meinen Rüden gebracht und hatte es danach viel schwerer als ich es hätte haben können, wenn ich von Anfang an so gehandelt hätte wie heute...
 
Ein überzeugter Wattebauschwerfer (z.B. Erziehung nach Animal Learn) wird nur einen sehr willensstarken und selbstbewussten Hund schwer mit dieser Methode erziehen können.

Ich habe eine genau umgekehrte Erfahrung gemacht. Ein laut gezischtes (unkonditioniertes) "Tzz!" sowie geworfene Schlüssel, Leinen, Discs, und was man sonst noch so werfen kann, haben meinen Stelzenhamster relativ wenig bis gar nicht beeindruckt. Und der liebe ist ganz Dackellike überaus willensstark und selbstbewusst.
Als ich mich aber darauf eingelassen habe und begonnen habe "mit" statt "gegen" ihn zu arbeiten, oh wunder was da plötzlich alles funktioniert hat!

Zu der Animal Learn Sache sag ich jetzt mal nichts... denn was jeder aus seinem erworbenen Wissen macht, ist wieder ein ganz anderer Schuh als die Quelle aus der es stammt.

@bernadette
Ich glaube unkontrolliertes Jagdverhalten ist eines der Paradebeispiele weshalb viele dann doch von der "Oldschool"-Schiene zu der positiven springen.
Ich für meinen Teil habe einmal einen Deutsch Drahthaar gesehen der trotz dauerdrücken auf der E-Collar Fernbedienung ein Reh gehetzt hat als würds kein Morgen geben (böse dazu der Kommentar "Ich glaub der Strom macht ihn nur noch schneller" ... armer Hund... wobei, gemerkt haben wird er nicht viel :denken24: ). Für mich der beste Beweis dass es tausendmal mehr Sinn macht sich doch etwas näher mit der dunklegrauen Theorie zu beschäftigen die Hunde so sein lässt, wie sie sind. :jawoll:
 
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Ich habe eine genau umgekehrte Erfahrung gemacht. Ein laut gezischtes (unkonditioniertes) "Tzz!" sowie geworfene Schlüssel, Leinen, Discs, und was man sonst noch so werfen kann, haben meinen Stelzenhamster relativ wenig bis gar nicht beeindruckt. Und der liebe ist ganz Dackellike überaus willensstark und selbstbewusst.
Als ich mich aber darauf eingelassen habe und begonnen habe "mit" statt "gegen" ihn zu arbeiten, oh wunder was da plötzlich alles funktioniert hat!

Zu der Animal Learn Sache sag ich jetzt mal nichts... denn was jeder aus seinem erworbenen Wissen macht, ist wieder ein ganz anderer Schuh als die Quelle aus der es stammt.

@bernadette
Ich glaube unkontrolliertes Jagdverhalten ist eines der Paradebeispiele weshalb viele dann doch von der "Oldschool"-Schiene zu der positiven springen.
Ich für meinen Teil habe einmal einen Deutsch Drahthaar gesehen der trotz dauerdrücken auf der E-Collar Fernbedienung ein Reh gehetzt hat als würds kein Morgen geben (böse dazu der Kommentar "Ich glaub der Strom macht ihn nur noch schneller" ... armer Hund... wobei, gemerkt haben wird er nicht viel :denken24: ). Für mich der beste Beweis dass es tausendmal mehr Sinn macht sich doch etwas näher mit der dunklegrauen Theorie zu beschäftigen die Hunde so sein lässt, wie sie sind. :jawoll:

Genau!
Der Weimaraner-Deutsch Kurzhaar Mischling meiner Firmpatin ist so ein Beispiel. Abgesehen davon dass der Hund arm ist und nie und nimmer die Bewegung und Asulastung bekommt die er braucht, ist er mittlerweile 8 Jahre und hatte schon unzählige male Jagderfolg (Vögel, Hasen, Katzen, Hühner...). Der lässt sich weder von einem Sprühhalsband noch von discs noch von E-collar beeindrucken und vom jagen abhalten.
Als ich meinen Hund noch nicht hatte, war er damals 3 als ich fast einen Monat auf ihn aufgepasst habe. Ich habe mich jeden Tag mit ihm beschäftigt und ihn ausgelastet und konnte ihn in Wildarmen Gegenden ohne Probleme ohne Leine laufen lassen ohne Druck und zwang.
Mittlerweile ist das Verhalten aber schon so gefestigt dass ich der Meinung bin dass man ihn mit keiner Methode zu 100% vom Jagen abhalten kann.
Wenn man positiv mit ihm arbeiten würde, könnte man ihn sicher in "wildarmen" Gegenden ohne probleme frei lassen aber in Gebieten wo wild ist, wird man ihm ohne leine nie 100% trauen können. Also wieso sollte ich ihm schmerzen zufügen wenn es sowieso nichts bringt. Seine probleme sind "hausgemacht" und jetzt muss halt auch mit den Konsequenzen leben dass er im Wald oder auf dem Feld nicht ohne Leine laufen kann.

mM
 
In einer Notsituation mit Meideverhalten zu arbeiten ist denke ich auch durchaus okay, wenn man sich hinterher Gedanken macht was man ändern muss damit diese Notsituation nicht noch einmal vorkommt, bzw. was man tun muss damit der Hund das nächste mal in so einer Situation Gehorsam zeigt.
Beispiel mit der Strasse: Ich würde keine Sekunde zögern Zigarettenpäckchen, Leine, einen Stein, oder was auch immer ich gerade griffbereit habe zu werfen um Baylie davon abzuhalten auf eine viel befahrende Strasse zu laufen. ABER, hinterher würde ich nachdenken. Warum hat der Hund so gehandelt ? Warum zwang mich das dazu etwas zu werfen ? Und wie kann ich etwas im Training so verändern das es das nächste Mal nicht nötig ist etwas zu werfen, sondern das ein Ruf reicht um den Hund daran zu hindern auf die Strasse zu laufen.
Ich glaube Anne hat das Zitat gepostet, das immer das am meisten vom Hund gewollte in dem Moment die stärkste Motivation hat. ( Den genauen Wortlaut bring ich jetzt grade nicht zusammen..)
Wenn auf der anderen Strassenseite ein Hund ist, und das zb. meinen Hund dazu brachte mich zu ignorieren und übr die Strasse zu laufen, dann kann ich das Training zb. dahingegend verändern das ich ein Komando einführe das in etwa bedeutet: Wenn du jetzt erst zu mir kommst und Sitz machst dann darfst du direkt im Anschluss mit dem Hund da vorne spielen. Wenn du aber icht kommst dann wirst du angeleint und darfst nicht zu dem Hund. Nur um mal ein Beispiel zu bringen.
Klar braucht das Zeit und Geduld, und auch Kreativität. Das sind 3 Dinge von denen meiner Meinung nach sehr viele Leute viel zu wenig haben. Sie machen sich einfach keine Gedanken warum der Hund dies oder jenes tut. Beispiel Dackeldame hier die nicht mehr von der Leine darf weil sie jagen geht.
Ich hab mich mal mit dem Besitzer unterhalten und etwas durch die Blume versucht ihn auszufragen. Da ist mir echt deutlich aufgefallen das er völlig ratlos und ideenlos ist wie er seinem Hund das Jagen uninteressant, sich selbst aber interessant machen kann. Und so wird es vielen Menschen gehen. Sie denken nicht: "Was kann ich verändern damit der Hund das Verhalten zeigt das ich möchte ?"
Sie denken: "Der verflixte Hund geht einfach dauernd jagen, obwohl ich hier das superleckerlie habe. Dann darf ich ihn halt nicht mehr ableinen." Punkt, das wars.
Motivation ist soooo vieles mehr als Superleckerlies, nur leider sehen das viele Leute einfach nicht.
Für Baylie zb. ist manchmal schlichtes Weiterlaufen dürfen oder an einer bestimmten Stelle schnüffeln eine Super Motivation. Und manchmal geht ihm das am A.... vorbei und ich muss mir etwas anderes einfallen lassen. Im Falle von Baylie war das nicht sehr schwer, ich habe ihn zwei Tage genau beobachtet um rauszufinden was sich als Motivation eignet, und bin auf divere Suchspiele gekommen. Und das bringts. Kein Vergleich zu vorher, wo ich rufen konnte bis ich schwarz wurde wenn er etwas interssantes gerochen hat. Jetzt rufe ich, und zu 98 % kommt er direkt angerauscht. Klar, macht ja auch mehr Spaß mit Frauchen gemeinsam nach Leckerlies zu suchen, oder Frauchen erst zuzugucken wie sie welche versteckt und dann suchen zu dürfen, als alleine am langweiligen Grashalm herumzuschnuppern.
 
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Ich mag mal einwerfen, dass es auch Hunde gibt, die so unglaublich feinfühlig kommunizieren können, dass man durch schlichtes 'den Körper richtung Hund drehen' Meideverhalten erzeugen kann.
Leelah ist so ein Kanidat.
In ihr steckt unglaubliches Potential, manchmal brauche ich drei, vier Tage nicht ein Kommando geben, weil sie meine Körpersprache lesen und entsprechend deuten kann.
Ich nehme mal ein Beispiel:

Wir sind Gassi, Leelah offline. Ich schnippse, das Kommando fürs herankommen und nebenher laufen.
Leelah trödelt, schnuppert hier nochmal, da nochmal.. Ich bleibe stehen, mache mich steif und drehe mich direkt zu ihr.
Sie merkt, dass irgendwas nict stimmt, kommt erst schnell angelaufen und wird dann immer langsamer, weil sie merkt, dass ich ganz bewegungslos dastehe und sie anstarre. Sie ist verunsichert, ist ja klar.
Sobald ich merke, dass sie deutlich beschwichtigt drehe ich mich halb weg von ihr, so dass sie sich nicht mehr so eingenommen von mit fühlt.
Sie stellt sich neben mich, beschwichtigt, wir gehen weiter und sie läuft neben mir her.
Nach einigen Metern bekommt sie ein Lob und das Kommando wird aufgelöst.

Auch wenn ich nicht ein Wort gesprochen habe oder mich einen Centimeter bewegt habe, so habe ich doch eine Art von Meideverhalten hervorgerufen.
Ich finde diese Methode allerdings noch sanft, ich tue dem Hund nicht weh, ich schreie ihn nicht an und ich breche seinen Willen nicht.

So schade wie ich es finde, dass positiv aufgebautes Training teilweise so lächerlich gemacht wird, so schade finde ich es auch, dass man den Begriff 'Meideverhalten' direkt mit Brutalität und Gewalt (seelisch wie körperlich) assoziiert.
 
Irgendwie zeigen mir genau solche Aussagen, dass nichts verstanden wurde. Außerdem verwechselt da jemand Belohnung mit Bestechung...

Warum wird denn Gehorsam immer mit Lernen über Meideverhalten gleich gesetzt?
Vielleicht schaffen andere nur das, was einige gern auch schaffen würden und es nicht zusammenbringen und ziehen positives Lernen deshalb so durch den Dreck - dem Hund eine positive Grundstimmung vermitteln und über die Gabe verfügen, die Motivation des Hundes bei sich zu haben und auf sich selbst zu lenken. :)

Da gehört Kreativität natürlich dazu - Motivation ist ein wenig mehr, als mit doofen Leckerchen vor dem Hund rumzuwedeln. Genauso, wie Spiel mit dem Hund weitaus mehr ist, als ein wenig Bällchen werfen...

Liebe Grüße
Birgit

Ich werde Birgit heiraten, ich werde Birgit heiraten. Dann hat Birgit eine Xafi und einen Felix - und noch ein paar andere ......

DANKE BIRGIT für diesen Beitrag.
 



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