Der eigenständige Hund im Alltag

Erster Hund
Hermes / Whippet (9)
Zweiter Hund
En-Lil / Whippet (4)
Da gerade Ersthundehalter oft aus den unterschiedlichsten Gründen zu eigenständigen Hunderassen tendieren, hier mal meine ausführlichen Gedanken zum Leben mit einem eigenständigen Hund.

Wie sind Eure Erfahrungen mit Euren eigenständigen Hunden?




Als wir uns entschieden haben, dass hier ein Whippet einziehen wird, war uns natürlich klar, was in dieser Rasse steckt. Eigenständige Jäger. Ruhig im Haus, draußen voller Energie. Distanziert zu fremden, anhänglich und liebevoll in der Familie.
Ein Windhund. Den kann man nicht erziehen.
Für uns war klar, dass unser Hund erzogen sein wird. Schon bevor er überhaupt eingezogen ist, tönten wir, dass unser Hund aufs Wort hören wird, weil uns Leute, die ihren unerzogenen Hund gewähren ließen, ein Gräuel waren… Wir waren uns einig und freuten uns auf unseren eigenen, kleinen, perfekten Hund. (Ja, wir sind nicht blöd und nicht blauäugig, natürlich war uns klar, dass es nicht perfekt werden würden und schon garnicht sofort, aber wir hatten beide schon vorher viel mit Tieren zu tun und eben klare Ziele vor Augen.)

Hermes zog ein. Er war ein toller Welpe. Wie die Rassebeschreibung schon sagte, brauchte man den Hund im Haus kaum erziehen. „Der Whippet weiß sich zu benehmen“.
Auch in der Welpenstunde machte er sich großartig, stand den anderen Welpen in nichts nach und wir sahen uns dazu verleitet zu glauben, so ein Whippet wäre ja nun auch einfach nur ein ganz normaler Hund.
Sitz, Platz, an lockerer Leine laufen. Kein Problem. Abruf? Immer und zu jeder Zeit.

Die Unterschiede kamen dann mit der Pubertät.
Kaum wechselten wir in den Junghundekurs war unser Hund außer Rand und Band. So sehr, dass sich die Trainerin bei der Vereinsvorsitzenden beschwerte, unser Hermes könne ja garnichts.
Ja, wir landeten recht hart auf dem Boden der Realität.

Vom Top-Welpen, der mit den anderen mithielt, war er auf einmal zu dem Hund geworden, den alle belächelten. Der Unerzogene, der der garnichts kann. Der mit den überforderten Besitzern. Der Windhund, dem man eben nichts beibringen könne. Der „das wird noch schief gehen“.
Dabei war Hermes schon ein paar Monate älter als die anderen, super erzogenen Junghunde, weil wir ihm Sitz und Platz im Winter und im Matsch ersparen wollten und deshalb erst später weitergemacht haben.

Während die Welt der Labbis und Aussis, die mit uns im Kurs waren, daraus bestand, ihren Menschen gefallen zu wollen, oder wenigstens einem Leckerli hinterher zu laufen, hatte Hermes ganz andere Dinge im Kopf.
Beobachten, erkunden, hysterisch werden.

Dass uns dieser Kurs im Moment nicht weiter brachte war ziemlich schnell klar.
Wir begaben uns als auf Trainersuche. Jemand, der sich mit Windhunden auskennt sollte es sein, denn wir stiegen dann doch ziemlich schnell dahinter, dass das hauptsächliche Problem darin lag, dass Training und Hundetyp nicht zusammenpassten.
(Und nein, ich mache KEINEM Otto-Normal-Trainer einen Vorwurf, dass er nur mit den gängigen Rassen umgehen kann! Niemand kann mit allen Rassen gleich gut. Allerdings erwarte ich mittlerweile, dass ein Trainer das auch einsieht und einen a) weiterschickt, zu jemandem, der es kann, oder b) sich selbst auf die Rasse einlässt und dazu lernt. Es sei aber allen Neu-Hundehaltern gesagt, dass das überhaupt nicht der Standard ist!)

Und so blieb unsere Suche leider vergeblich. Wir konnten keinen Trainer auftreiben, der bereits Windhunderfahrung hatte, oder bereit war, sich auf den Hund einzulassen und ihn nicht in sein Schema zu pressen.

Was folgte war eine lange Zeit des „mit der Rasse Auseinandersetzens“, der Tränen und des Schweißes, der Zweifel an sich und seinem Handeln, des Hinterfragens, des Grübelns, des Abwägens (Kann mein Hund das wirklich nicht, oder erfinde ich gerade nur Ausreden?)
Wie oft wir gehört haben, wir würden nur Entschuldigungen für unseren Hund erfinden und ein Hund müsse nun einmal XYZ… (Im Nachhinein sage ich, dass wir sehr sehr sehr selten wirklich Ausreden gesucht haben. Meistens hatte unser Bauchgefühl auch einfach Recht).

Ich gebe ganz offen zu, ich war oft verzweifelt und überfordert. Mein Freund auch. Er wurde dann rabiat (nein Hermes wurde nie misshandelt! Aber durchaus grober behandelt, als wir es heute, mit unserem heutigen Wissen und Verständnis tun würden.) Überforderte Menschen neigen einfach dazu grob zu werden.
Zudem ist mein Freund strenger als ich, was darin resultierte, dass nach einiger Zeit (ich erinnere nochmal an viel Schweiß und Tränen!) Hermes bei meinem Freund gut hörte, bei mir aber nur leidlich.

Zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass die Hunde den ganzen Tag bei meinem Freund mit im Büro sind. Er ist deshalb die Bezugsperson Nummer eins, auch wenn ich sie füttere und sie sich abends zu mir ins Bett kuscheln :)

Eine spürbare Besserung im Gehorsam mir gegenüber trat dann ein, als ich begann, mit Hermes Rally Obedience zu trainieren. Auch hier war am Anfang die Skepsis groß. Ein Windhund? Im RO?
Unsere Karriere begann damit, dass Hermes zunächst jede einzelne Stunde, mitten im Parcours ausbrach, sich ein Hütchen schnappte und damit um den Platz rannte. Doch ich blieb standhaft und nur ein knappes Jahr später war auch dieses „Problem“ vollends erledigt ;)

Das heißt aber noch lange nicht, dass er jetzt zuverlässig gute Leistungen abrufen könnte. Also,.. können kann er schon, nur wollen will er nicht.
Es hängt wirklich einzig und alleine von meinen Motivationskünsten ab, ob dieser Hund mit mir läuft oder nicht. Meine Trainerin sagt immer, das ist ein „100Punkte oder N.B. Hund“. Entweder er läuft traumhaft schön, oder er verweigert sich total.
Da ist nichts mit „Hej, Hermes, kuck mal, wir machen was zusammen!“ „Oh ja toll, Frauchen, darauf habe ich nur gewartet!“ Und ja, oft beneide ich meine Teamkollegen mit ihren Hütern oder Retrievern darum. Weil sie es so leicht haben, weil ihr Hund es ihnen recht machen will und stets bereit ist, etwas mit ihnen gemeinsam zu machen.

Auch mein Freund trainierte fleißig weiter und schon mit 3 Jahren bestand Hermes seine Begleithundeprüfung.
Nächster Punkt auf der Liste war das Verhalten am Wild. Den Windhund dort über Gehorsam zu händeln war absolut undenkbar. Interessanter sein als das Wild? Sorry, wenn ich hier nur müde lächel.
Auch hier folgte eine Zeit des intensiven Auseinandersetzens, Methoden Studierens und den eigenen Weg Suchens.

Jetzt, mit 6 Jahren haben wir einen Hund, den ich schon als „gut erzogen“ und „gut ausgebildet“ bezeichnen würde, der aber mit unserer Vorstellung, die wir damals hatten, bevor er bei uns einzog, ÜBERHAUPT nichts zu tun hat.

Man ruft ihn entsprechend nachdrücklich, dann kommt er auch. Aber im angemessenen Tempo, nicht mit freudig fliegenden Ohren. Man sagt „Sitz“ und nach angemessener Bedenkzeit setzt er sich auch hin. Dafür hat er uns aber dahingehend erzogen, dass wir so unsinnige Kommandos eh nur zu Trainingszwecken und nicht im Alltag abfragen. Selbiges gilt natürlich auch für Platz oder dergleichen….

Fazit: Ja, ich liebe meine eigenständigen Hunde. Ich liebe es auch, dass sie jagdtriebig sind, denn für mich gibt es nichts schöneres als ihnen zuzuschauen, wie sie draußen ihre Welt erkunden und herumrennen. Ein Hund, der nur an meiner Seite läuft und ständig etwas von mir will, wäre nicht so meine Welt.

ABER: Diese Freiheit die sie genießen und bei der ich ihnen so gerne zusehe, die haben sie eben nur, weil sie gelernt haben, gewisse Regeln einzuhalten (Weg nicht verlassen, Wild nicht hetzen, in der Nähe bleiben…) und auf gewissen, notwendige Kommandos zuverlässig zu hören. Und dieser Gehorsam ist wirklich sehr sehr hart mit viel Geduld, Spucke, Schweiß und Tränen erarbeitet.

Wenn man sich einen eigenständigen Hund holt, dann sollte man sich wirklich dessen bewusst sein, dass die grundlegenden Dinge einfach viel länger brauchen, als bei einem WTP-Hund und gegebenenfalls nie dasselbe Ergebnis, dieselbe Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit erreichen. Dass man unter Umständen trotzdem einfach viel mehr managen muss und dass man zeitlebens immer dümmer und unfähiger dastehen wird als Halter von Arbeitshunden.

Außerdem stellen eigenständige Hunde die Wünsche ihres Halters häufig in Frage. Man sollte die nötige Sicherheit und den nötigen Nachdruck haben, seine Wünsche dann auch durchzusetzen.
Ist es meistens ok, dass ich meinem Hund bei einem normalen Abruf nochmal nachdrücklich erinnere, dass ich sein Kommen erwarte, so kann es ganz anders aussehen, wenn der Hund seinen „Lieblingsfeind“ erspäht und, trotz Beteuerung des Halters, dass er sich darum kümmere, die Entscheidung trifft, es selbst zu tun. Wenn man da im Vorfeld nicht geklärt hat, dass man durchaus in der Lage ist, seine Entscheidungen durchzusetzen, dann kommt man hier ganz schnell in eine unerfreuliche Spirale.

Das war es dann übrigens auch mit der Augenhöhe. Die gibt es nicht. So gern ich meinen Hund habe und so sehr ich bestrebt bin, seinen Bedürfnissen Rechnung zu tragen: Im Zweifelsfall entscheide ich. Punkt.

Und ein Nachtrag: En-Lil profitiert ungemein von allem, was Hermes uns beigebracht hat. Diesmal dachten wir nicht, wir wüssten, was wir uns für eine Rasse ins Haus holen. Diesmal wussten wir es tatsächlich. Wir sind deutlich entspannter im Umgang und der Ausbildung. Und wir wissen einfach schon was wir tun :) Überforderung hat sich bisher noch keine eingestellt und ich erwarte sie auch nicht mehr ;)
 
Balou ist auch ein eigenständiger Hund, wobei ich mich bei seinem Rassemix darüber ja nicht wundern darf.

Er war als Welpe aber schon eigenständig und meist der letzte Hund der noch über den Hundeplatz geflitzt ist wenn die anderen Welpen schon angeleint waren. Das steigerte sich natürlich in seiner Pubertät und er ist immer noch ein völlig anderer Typ Hund als Mogli und Hermann, die aufgrund ihrer Rassen auch eigenständig sind aber nicht annähernd so eigenständig wie Balou.

Balou setzt sich etwas in den Kopf und dann zieht er das durch. Ich kann das mittlerweile mit Humor sehen aber mein Mann tut sich manchmal schwer damit wenn Balou sich mal wieder an der Leine auf die Seite schmeißt weil er irgendwo schnüffeln möchte. Und das macht er auch immer wieder auch wenn man ihn weiterzieht. Aus diesen Gründen trägt er ja ein Sicherheitsgeschirr.

Und ich wollte auch einen gut erzogenen Hund und mich nicht hinter "ist halt ein Dackel-Mix, den kann man nicht erziehen" verstecken. Und ich habe den großen Fehler gemacht mich mit anderen Hundehaltern zu vergleichen.

Ich denke mir immer, dass ich froh bin dass Balou mein erster Hund ist. Wäre zuerst Mogli bei mir eingezogen oder Hermann der noch unauffälliger und leichtführiger als Mogli ist wäre ich darauf wie viel Konsequenz und eindeutige Führung Balou benötigt nicht vorbereitet gewesen. Das war ich so schon nicht.

Ein Leben auf Augenhöhe ist aus meiner Sicht mit einem Hund nicht möglich denn manchmal ist es erforderllich, dass derjenige entscheidet der die Konsequenzen einer Handlung abwägen kann und das bin ich als Mensch.

Ich möchte keinen Hund mit WTP. Ich mag die Herausforderung die ein eigenständiger Hund ist.
 
Okay.. genau mein Thema 😉

Wir kamen zur Bulldogge ein bisschen wie die Jungfrau zum Kinde.
Optisch nicht mein Fall.
Nach Kennenlernen (der Rasse/Mutter) und einlesen vom Typus her aber dann doch.

So zog Casha hier ein. Kurzversion.

Ich wusste, was hier aufschlägt. In der Theorie. (Nach einem Labrador.. nur mal so am Rande)

Anders als bei Hermes waren Casha und ich schon in der Welpengruppe die "Underdogs" 🤪
Frauchen ist super.. ey, klar.. was wills.. ey... noch ein Mensch, der lächelt.. und da ein lustiger Hund.. und haste den Schmetterling gesehen....?
Die Retrieverhalter, die Schäferführer..zogen da lächelnd an uns vorbei. Ist ja ganz einfach.. ihr trainiert einfach nicht genug.

Ich behaupte, ich habe mehr trainiert als die meisten anderen Kursteilnehmer. Und alleine klappte es auch wunderbar. Nur im Verein eben nicht.
Ich brauchte tatsächlich über ein Jahr (->mehr als 12 Monate!!!), bis ich mit Casha den Platz einigermaßen gesittet betreten konnte. Die andern trainierten bereits.. ich war noch am Schleife drehen, weil sie mir in die Leine ratterte.. will da hin!

Mein Hund ist eben "zielstrebig". Das Ziel in diesem Fall: zu den anderen Hunden und toben, bis der Kardiologe ein "stopp" gibt. 😕
Irgendwann schrieb ich auf meine Fahne: "mein Hund ist stur.. aber ich bin sturer.. und es dauert., solange es dauert"
Das war unser Durchbruch. Denn es wurde mir egal, wie lange es dauert. Läuft ja eh nicht, wie ich es mir vorstelle.

Casha diskutiert noch heute.
Zum Beispiel, ob es wirklich notwendig ist, dass sie sich ins nasse Gras ablegt. Sie mag es einfach nicht, hat ja keine Unterwolle, hat sowohl Schwebesitz und Schwebeplatz perfektioniert. .
Unser Deal: Befolge meine Anordnung.. und ich löse es zeitnah auf. Wenn nicht.. ich werde nicht nachgeben! Sie weiß das.. und sie "macht". Widerwillig.. aber trotzdem. Für mich, behaupte ich. Denn es läuft bei diesem Hund viel über Beziehung/Bindung.

Lange haderte ich, ob ich mir die "Eigenständigkeit" von Casha nur schön rede. Vielleicht bin ich einfach nur unfähig und suche nach der passenden Ausrede.... Menschen sind ja gut in sowas. So mancher Trainer transportierte mir das auch durch dir Blume. Muss man aushalten können. Und dabei nicht vergessen, was man schon erreicht hat.

Trotzdem nagt es an einem.
Obwohl Trainer an Casha demonstrieren wollten, wie es "richtig" geht.... und genauso scheiterten.
Obwohl 2x andere Kursteilnehmer mit einem tauschten.. und während ich mit Hund XY eine perfekte Show hinlegte... und der andere nach 10 Minuten nassgeschwitzt wieder glückselig tauschte, weil Casha weder durch keks nochdurch gute Worte davon abzubringen war, mich NullKommaJosef aus den Augen zu lassen..."geh mir aus der Sonne.. ich kann Frauchen nicht sehen"
(in meinem Verein wird gekekst, bis der Hund ****t... kein Leinengerucke, kein Gebrülle, kein Geschubse... sonst würde ich meinen Hund nicht aus der Hand geben.. nur und ausschließlich Gekekse und Geflöte!!!)

Und dann... zog heute exakt vor 6 Wochen Hermann (Zwergpinscher) hier ein.
Ich möchte nix schön reden, dieser Hund hat seine Baustellen. Aber der will. Stets bemüht, dem Menschen zu gefallen.
Klar, nicht alles ist perfekt. Aber er hat halt auch seine Geschichte mitgebracht.

Aber mit welcher Freude dieser Hund agiert, wie aufmerksam er ist, wie schnell er Zusammenhänge herstellt... für meine Begriffe ein WTP, wie er im Buche steht. Pillepalle im Vergleich zu Casha. Okay.. er steht sich durchaus selber im Weg, weil er im Zweifel alles anbietet, wenn er nicht weiß, was erwartet wirrd. Schnell reizüberflutet... auch ein Thema. Aber ein anderes.

Persönlich ist mir die Diskutierfreude von Casha näher. Weil jedes Ergebnis harte Arbeit war und am Ende ein echtes Team steht. Und weil sie Vieles macht, um MIR einen Gefallen zu tun. Das ist von WTP weit entfernt, denn das ist hart und echt erarbeitet. Beziehung und so.
Aber so ein WTP wie Hermann schmeichelt oberfächlich mehr. Man (-> ich) ordnet sich durchaus in die Kategorie "Hundeflüsterer" ein 😇


Übrigens habe ich versucht, mir Infos zu Pinschern an entsprechender Stelle im www zu holen. Weil (meiner Erfahrung nach) jeder Hundetypus zwar immer noch "nur" ein Hund ist.. man aber gewisse rassespefischen Eigenheiten durchaus hilfreich einfließen lassen kann. Ich verabschiedete mich da ganz schnell..
Ein Hund ist ein Hund und es zeigt sich, wer HundeFÜHRER oder nur LeinenHALTER ist. Wurde mir gesagt. Weil Casha sich nicht mit Begeisterung in Matsche schmeisen will. Kann ich drüber lachen.
Ja. Mein Hund ist ein Hund.
Der ein ( in seinen Augen unsinniges) Kommando gerne mit einem "und-was-wenn-nicht"-Blick beantwortet.
Sicher könnte ich Casha zur schnelleren, kompromissloseren Ausführung von Kommado XY bringen. Für mich würde es allerdings heißen, diesen Hund zu brechen. Aber das ist nicht meine Vorstellung vom Zusammenleben mit einem Hund.
Auch, wenn sie zugegeben manchmal nervig sind.. diese Gespräche mit Hund 😖

Aber sie sind wertvoll.
 
Und ich habe den großen Fehler gemacht mich mit anderen Hundehaltern zu vergleichen.
Das passiert - glaube ich - jedem. Und es ist immer eine schlechte Idee. Wir haben das natürlich auch gemacht, obwohl uns bewusst war, dass das Unsinn ist. Und es frustriert einfach ungemein. Man kann für sich ruhig annehmen, dass andere HH es eventuell einfach leichter haben.

Ich denke mir immer, dass ich froh bin dass Balou mein erster Hund ist.
Genau das denke ich mir auch. Hermes ist definitiv schwieriger als En-Lil. Dafür haben wir von ihm auch so unglaublich viel gelernt. So sind wir jetzt für En-Lil 'perfekt' vorbereitet und es kommt mir alles viel leichter vor.
 
Ich hab das Glück Fußhupen an der Leine zu haben, da war das lachen nicht ganz so laut wenn mein kleiner Prinz meinen Rückruf stoisch, als Hans guck in die Luft, einfach ausgesessen hat 😂
Ist ja bekannt das man die nicht erziehen kann 😜
Zudem hetzt Grizu gerne, was bedeutet das es lange Zeit große Strecken nur an der Leine gab.

Gebrüll auf dem Platz kenne ich auch, wenn der Herr jetzt da hin will will er da hin, sofort! Oft war ich kurz davor einfach wieder zu fahren, verstand ja niemand was 🙄
Zum Glück hatte mein Bauchgefühl mit der Trainerin Recht, sie hielt mich da, gab Grizu die Zeit es auszustehen, trotz unruhiger Stunden!
Ging es an Sachen die Grizu mochte hatte ich einen überdrehten Hund, mit Feuereifer dabei, aber dann sofort und alles aufeinmal, hatte er keine Lust setzte schlagartig Taubheit ein.
Sturer sein war auch bei uns der Schlüssel, die perfekte Balance zwischen Gehorsam einfordern und unnötigen Kram weglassen finden.
Hund Hund sein lassen und fast unbemerkt die dafür nötigen Regeln durch bestätigen festigen.
Das kostet lange Zeit eine Menge Nerven, was sich so einfach anhört, Geduld haben, kann schnell in Frust und Tränen enden.

Augenhöhe geht bei keinem Hund, im Zusammenleben gibt es immer und überall Regeln bei denen es mal mehr und mal weniger ins Auge gehen kann wenn die nicht eingehalten werden.
Aber man kann es wie eine Halterin zweier Shibas aus dem Hundeplatzfreilauf machen, Hunde immer! an der Leine da sie sonst Stunden weg sind, und ansonsten machen sie nichts zusammen, selbst ein Sitz stößt da auf taube Ohren.

Da eine Hundehaltung für mich mehr bedeutet, ich möchte auch mal was mit meinen Hunden machen, bin ich hartnäckig drangeblieben. Grizu ist jetzt 4, und heute arbeitet er auch bei ungeliebten Dingen gut mit, achtet sehr auf mich.
Er kann wieder zu 90% frei laufen, nur in zu dichtem Wald wo das Wild uns auf die Füße springt leine ich vorsorglich an, damit kann ich leben.
Er ist eine Persönlichkeit, hat einen festen Willen, Nerven wie Drahtseile, und hat mich mehr Tränen, Blut und Schweiß gekostet als meine Nordische Hundedame 😁

Und ich würde es wieder so machen, die Auseinandersetzung mit ihm und dann das zusammenwachsen, zu sehen wie er immer weiter auf mich eingeht, das ist an Lohn unbezahlbar!
Aber an so einer Aufgabe kann man auch zerbrechen, Leidtragender ist dann der Hund, der entweder nicht richtig ausgelastet, oder im schlimmsten Fall ein Wanderpokal wird.
 
Luke war bei mir ja nie geplant. Ich wollte immer einen Hund das war klar. Aber ich wollte immer lieber einen älteren Hund. Im Tierheim hab ich immer super gerne Zeit mit den Welpen verbracht. Konnte mit denen stundenlang spielen und später raufen aber wenn sie weg waren war das ok. Schwer gefallen (auch weil es nie kommuniziert wurde) ist es mir bei den älteren Hunde wenn die einfach von heut auf morgen weg waren.

Nun war da dieser Wurf vom Arbeitskollegen und scheinbar hat das an meiner Laune gerüttet. Zumindest so das es meiner Familie auffiel und selbst die Anti-Hundeleute schlussendlich meinten das ich mir eben einen von denen nehmen soll.

Zwischen dem Tierheim und Luke lagen ja noch einige Jahre mit Jack. Riesenschnauzer haben WTP aber sie gelten einerseits als Ein-Mann-Hunde (und ich war sicherlich nicht der eine Mann als Gassigeher) und außerdem durchaus ebenfalls als dickköpfig. Riesenschnauzer sehen sich außerdem durchaus dem Menschen als ebenbürtig an bzw. im schlimmsten Fall ordnen sie sich über. Ich erlebte eine handvoll Riesenschnauzer und bei keinem war das so ausgeprägt wie bei Jack. Ich brauchte über 1 Jahr bis Jack mich überhaupt als der aufmerksamkeit wert betrachtet und nochmal ein gutes Jahr bis er mich in den meisten Situationen zumindest als stimmberechtigt betrachtet hat.

Dieses Verhalten legte Jack wohl bereits als Welpe in der Welpengruppe zutage. Derart das er zu Sozialisationszwecken wohl in deutlich älteren Gruppen laufen sollte, sich dort aber wohl wieder alle Welpen, obwohl älter, größer, stärker, unterordnete so das er schlussendlich gar nicht mehr in die Welpengruppe durfte. Er war nicht besonders gut sozialisiert. Vor allen anderen Dingen DAS sollte bei Luke anders laufen.

Luke war also da und in ermangelung eines Planes und tiefgreifenderen Wissens über Welpen rief ich bereits in Woche 1 in der Hundeschule an und fragte ob wir direkt vorbeikommen könnten. Nein aktuell sind nur ältere Gruppen da, die wären für Luke zu alt. Im Gespräch wurde ich dann gefragt was Luke für eine Rasse sei ich meinte ein Mischling aus Berger-de-Pyrenne mit Appenzeller und Großer Schweizer Sennenhund.
Na dann kommen sie mal lieber doch gleich war die Antwort.
Man kann sich gar nicht vorstellen wie oft wir von Hundetrainern in den nächsten Jahren noch ähnliches gehört haben.

Von "untrainierbare Mischung" über "herzlichen Glückwunsch da werden sie Spaß haben" bishin zu breitem Grinsen und Gelächter.
In damaligen Hundeforen wurde ich sogar ausdrücklich von mehreren Seiten vor dieser Mischung gewarnt.

Ich erinnere mich noch bei der Vorstellung. "Heute haben wir ausnahmsweise einen deutlich jüngeren Welpen dabei. Passt etwas auf eure auf das sie ihn nicht über den Haufen rennen."
Die anderen Welpen haben sich zuerst gar nicht für Luke interessiert sondern sind erstmal zu den bekannten Spielpartnern. Luke wartete ungefähr 3 Sekunden ab. Dann hatte er den größten Haufen, mit den wildesten Hunden identifiziert und warf sich mitten rein ohne sich nochmal umzusehen.

Luke kannte mich quasi genauso lange wie die Luft zum atmen und seine Mama. Bindung war nie das Problem und so kam er in kurzen Atempausen stets freiwillig zurück. Aber aus der Gruppe rufen, gegen seinen Willen. Das war auch nach Monaten noch unmöglich. Ich versuchte natürlich das freiwillig kommen als Training zu nutzen. Rief ihn sobald ich das Gefühl hatte er will eh grad kommen und belohnte das dann. Aber das führte lediglich dazu das er häufiger freiwillig zu mir kam (er kam ja immer gerne) aber nie dazu das er kam wenn ich ihn gerufen habe wenn er nicht eh kommen wollte.

Dazu muss ich sagen. Luke war ein Genie. Er beherrschte neue Tricks und Kommandos nach 2-3 Wiederholungen schon aus dem effeff. Dann wurden sie ihm langweilig.
Ein typisches Berger-de-Pyrennes-Beispiel ist aus dem Agi. Man läuft mit dem Hund einen Parcour und er macht ihn super mit.
Man läuft denselben Parcour noch einmal und man merkt die Motivation lässt nach
Beim dritten Mal überlegt der Berger bereits was er optimieren kann. Da es um rennen geht muss es die Geschwindigkeit sein.
Das man die Hindernisse beherrscht, hat man ja gezeigt. Sie kosten also unnötig Zeit also lässt man sie ab sofort links liegen und läuft außen herum. Man ist schneller also hat der Hund aus seiner Sicht alles richtig gemacht.

Wir waren eine zeitlang im Agility. Unsere Trainierin hatte einen Berger-Mix. Sie wusste was kommt und auch Luke hatte diese Lernkurve. Luke lief den Parcour immer einmal perfekt. Immer beim ersten Mal. Danach wurde er mit jedem weiteren Mal sichtbar schlechter bis er sich irgendwann sträubte überhaupt loszulaufen.
In der Gruppe waren noch diverse Australians, Borders usw.
Die mussten ihren Hunden gefühlt jedes Mal erst nochmal jedes Hindernis neu zeigen. Die wurden entsprechend mit jedem Durchlauf schneller und genauer. Ich glaube alle, außer der Trainierin, waren von uns genervt. Einerseits das Luke bereits beim zweiten Mal alles besser konnte als ihre eigenen (die das zum Teil schon deutlich länger machten) andererseits hintenraus aber stets "Unfug" trieb und die ganze Gruppe aufgehalten hat.

Das Sennenblut machte die Sache auch nicht wirklich besser. 🤭
Luke hat im wahrsten Sinne des Wortes 2 Modi.

Ich nenn sie Berger-Modus und Sennen-Modus auch wenn das eigentlich falsch ist.

Im Berger-Modus ist Luke voll bei mir. Achtet auf jede meiner Regungen und wehe ich atme tief aus.
Im Sennen-Modus ist er gedanklich komplett weg. Dann könnte ich ihn anbrüllen und könnte wohl auf ihn einprügeln er würde mich höchstens am Rande wahrnehmen, irgendwo im Augenwinkel.

Der Unterschied zu den bisherigen Schilderungen ist das Luke seine eigenständigkeit nicht aufgrund eines mangels an WTP entsteht sondern eher aus einem Überfluss daran. Am Anfang wurde mir oft gesagt das der Berger und der Senne gegensätzlicher nicht sein könnten. Ich bin da absolut anderer Meinung. Es sind Rassen die für sehr ähnliche Aufgaben in einem sehr ähnlichen Umfeld gezüchtet wurden und daher ähnliche Lösungen gefunden haben. Die größten Unterschied sind die Körpergröße und die Felllänge.
Beide Rassen sind dazu gezüchtet dem Wunsch ihrer Besitzer im besten Fall zuvorzukommen oder alternativ auch Befehle ohne die körperliche Anwesenheit des Besitzers auszuführen. Ohne WTP geht das nicht. Ohne selbstständiges denken und handeln aber auch nicht.

Auch ein super Beispiel waren immer Wegkreuzungen.

Mit Jack lief ich auf eine Kreuzung zu, er voraus. Jack schaute sich unterwegs fast nie um. Er lief einfach immer in meinem Tempo. Nicht schneller, nicht langsamer, selten stehen bleibend zum schnüffeln noch seltener vorauslaufend. Aber an Kreuzungen blieb er stehen und wartete bis ich da war oder ihm eindeutig anzeigte in welche Richtung es weiter ging.

Luke dreht sich viel häufiger um. Er läuft aber auch deutlich voraus oder bleibt stehen und muss dann hinterher. Er läuft ohne Leine sein Tempo. An Kreuzungen wählt er einen Weg. Eine seiner erstaunlichsten Fähigkeiten weil er (früher) immer den richtigen wählte. Selbst wenn ich ihn reinlegen wollte und beschloss an einer Kreuzung wo wir 99x in die selbe Richtung gelaufen sind heute in die andere zu laufen. Ich musste nie was sagen. Luke wusste das einfach.

Mein Vorteil ist das es ganz meinem Naturell entspricht. 5 ist bei mir häufiger eine gerade als eine ungerade Zahl. Luke hasst Platz (das einzige Kommando was er nicht nach 2-3 Wiederholungen aus dem effeff beherrschte) also macht er eben kein Platz. Nie. Ich seh noch das Bild vom Gesicht der Hundetrainerin vor mir. Die Hunde sollten Platz machen. Alle sagten Platz, ich sagte Sitz. Sie fragte mich was ich da tue. Ich antwortete Luke mag nicht ins Platz gehen. Sie fragte ob er es nicht kann. Ich verneinte und sagte er weiß wie es geht aber er mag es nicht also muss er es nicht. Sie hat mich angesehen als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. 😁
Luke darf alle Freiheiten haben, die er haben kann und er kann zum Glück viele Freiheiten haben.
 
Ich bin ja völlig blauäugig und naiv in die Hundehaltung gestolpert. Und habe gleich mal richtig zugelangt: ein Mix aus Dackel und Jagdterrier. Als Krönung noch aus ausgesprochen schlechter Aufzucht. Aber klein und niedlich war er.
Dieser Hund hat mich anfangs vorgeführt nach allen Regeln der Kunst.
Als Pubertier fing er an, seinen Willen mit den Zähnen durchzusetzen. Kommen auf Ruf - nur wenn er grad nichts besseres vor hatte. Der hat mich auch stehen lassen, frei nach dem Motto, ich find schon heim. Wo er dann nach Stunden auch ankam.

Mit und an diesem Hund habe ich viel gelernt. Wie man Sturköpfe motiviert. Das man u. U. noch sturer als der Hund sein muß. Konsequenz, manchmal in potenzierter Form.
Wir haben uns zusammen gerauft und er hatte dann auch einen ganz passablen Gehorsam.
Leider mußten wir ihn nach 4 Jahren abgeben, weil es mit meiner jüngsten Tochter nicht klappte. Er war ein Ressourcenverteidiger und hat nur und Erwachsene als Respektpersonen akzeptiert.

Trotzdem fand ich Terrier schon immer gut, aber auch Bulldoggen und Molosser. Beim 2. Hund wollten wir alles richtig machen, ein Rassehund vom Züchter. Da mein GG auch noch was mitzureden hatte, sich mit Bulldoggen (OEB und sowas gabs damals noch kaum) aber so garnicht anfreunden konnte, Rottis und sonstige Molosser einfach zu groß fand und "reine" Terrier zu klein, wurde es dann ein bullartiger Terrier.
Jeder sagte, nimm nur keinen Rüden, dem wirst Du nicht Herr. Naja, die Hündin, die GG dann aussuchte, hat jeden Rüden getoppt im Verhalten. Ich ahnte, was kommt. Die Züchterin meinte "ihr schafft das".

Folgetrieb = tendierte von Anfang an gegen null. Lea hatte ein sehr ausgeprägtes Selbstbewußtsein und war der Meinung, Hilfe und Schutz schon mit 14 Wochen nicht mehr zu brauchen.
Die hat die Welpenstunde aufgemischt, als Junghund war es noch schlimmer.

Im Gegensatz zu Hermelins Windhunden war mein Welpe leider auch in der Wohnung sehr eigenständig und unternehmungslustig. Und testete alles auf Haltbarkeit und Freßbarkeit. Außerdem immer wieder, ob das "Nein" jetzt wirklich gilt oder nicht.

Wenn sie was wollte, dann wollte sie das. Oder wenn sie nicht wollte, dann konnte sie von ausgeprägter Ignoranz sein.
Dieser Hund hat mich Nerven ohne Ende gekostet.
"meinst du mich? nicht dein Ernst? ich hab grad besseres vor" Wochen, Monate, Jahre.
Ich habe gelernt, das man für die Aufzucht und Erziehung eines Terriers die Dinge mit Humor nehmen sollte. Weil man sonst entweder dauernd wütend ist oder heulend in der Ecke sitzt.

Etwas WTP war ja durchaus vorhanden. Wenn es was Neues war und der Dame Spaß gemacht hat. Wiederholungen? Spätestens nach dem 3. Mal konnte ich das knicken.
Die war nicht doof und hat sehr schnell gelernt. Aber die Ausführung....da wurde oft und gern hinterfragt.

Ich war in einer Hundeschule, Grunderziehung und BH machen. Es gab nur einen Hund, der ebenso gut im verweigern und statt dessen rumkaspern war, ein Neufundländer.
"du mußt mehr üben" Ja, danke. Das machte die Dinge nicht besser. Druck ausüben auch nicht, dann machte sie völlig dicht. Sie hat auch einen Trainer vorgeführt und seitdem gebe ich auch keinen Hund mehr aus der Hand. Nach dessen Reaktion.

Naja, die BH hatten wir im 2. Anlauf bestanden. Und ich wollte gern Agi mit meinem sportlichen Hund machen. DSH, Malis, Collies. Die haben super mitgemacht, auch zum 10. mal noch über die A-Wand, um das korrekt auszuarbeiten. Mein Hund meinte - Wand überwunden, das reicht. Egal wie. Apportieren - wenn du das jetzt nochmal wegschmeißt kannste es selber holen.
Kommandos? Sich sofort ins Platz fallen lassen? Nee, nur mit Denkpause. Und wenn das Gras naß ist, schon mal überhaupt nicht. "Schwebeplatz" konnte sie auch gut.

Ich bin dann zu der Erkenntnis gekommen, das das alles weder mir noch dem Hund wirklich Spaß macht.

Das ich mich auf wenig beschränke, Grundgehorsam, muß sitzen und das kann ich auch durchsetzen. Alles andere nur soweit mein Hund freudig mitmacht und zu motivieren ist.
Und nachdem der Druck meinerseits raus war und ich die Dinge einfach entspannter angegangen bin, ohne Vergleiche mit anderen Hunden und ohne Ziele, irgendwas in bestimmter Art und Weise schaffen zu müssen, lief eigentlich alles besser.

Seitdem läuft mein Leben mit eigenständigen Hunden eigentlich ziemlich entspannt. Meine Hunde lernen hauptsächlich erstmal, das es bei mir Spaß macht und es auch spannende Sachen zu erleben gibt. So das sie sich nicht verselbständigen brauchen um ihr eigenes Ding zu machen. Und ich lasse ihnen im Normalfall einfach ihr Tempo. Bestehe aber auf Ausführung.
Und irgendwie hat das auch zur Folge, das die Bindung gut ist und sie im Grunde keinen Ärger mit mir wollen. Wenn ich dann wirklich im Ernstfall mal was unbeliebtes einfordere, klappt das auch.

Ich hatte mit den Staffs auch einige Jahre einen Schäferhundmix. Die war so der Typ, der viel angeboten hat und immer, was machen wir jetzt. Oder - hurra, wir machen was. War manchmal ganz angenehm, manchmal auch nervig.

Rosie ist auch nicht so eigenständig. Sie orientiert sich auch mehr an uns, sieht zu, das sie den Anschluß nicht verliert und macht immer gern und ohne viel Motivierung schnell mit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe mir mit voller Absicht wieder einen als sehr eigenständig bekannten (rassetypisch, in verschiedenen Ausprägungen allerdings, wie das halt bei Lebewesen so ist...) Hund zugelegt.

Und bin rundum zufrieden und glücklich mit ihr. Paßt alles!

Sind wir zusammen, orientiert sie sich voll an mir, wie ein Spiegel. Wirklich interessant, was man als Mensch da noch über sich selbst erkennen und lernen kann!
Sie ist aufmerksam, willig, liebenswürdig. Wird sie ignoriert, macht sie sich fast unsichtbar - abgesehen von dem Raum, welchen sie durch ihre Körpergröße benötigt.
Schaut oder spricht man sie an, reagiert sie hoch interessiert, gern verspielt, immer freundlich, lustig, gut drauf.
Ist sie "allein", macht sie ihr Ding; und das macht sie m. E. gut bis sehr gut.
Mit den üblichen Junghundemacken halt 😉 Aber das ist ja normal, das Leben in all seinen Facetten auszuprobieren.

Fazit: alles gut!
 
Wenn sie was wollte, dann wollte sie das. Oder wenn sie nicht wollte, dann konnte sie von ausgeprägter Ignoranz sein.
Dieser Hund hat mich Nerven ohne Ende gekostet.
"meinst du mich? nicht dein Ernst? ich hab grad besseres vor" Wochen, Monate, Jahre.
Ich habe gelernt, das man für die Aufzucht und Erziehung eines Terriers die Dinge mit Humor nehmen sollte. Weil man sonst entweder dauernd wütend ist oder heulend in der Ecke sitzt.

Den markierten Satz habe ich gerade, abgewandelt auf Balou meinem Mann vorgelesen weil er der Typ ist, der dauernd wütend ist. Balou ist 8 Jahre alt, mit Glück hat er nochmal so viel Zeit und diese Zeit werde ich mir nicht verderben in dem ich mich über ihn ärgere. Heute habe ich mal wieder gemerkt, dass es mehr bringt ihm ganz ruhig zu sagen was er statt seiner kreativen Ideen tun soll als an der Leine zur rucken und zu schreien.
Und ich finde Balous kreative Ideen mittlerweile gar nicht mehr so schlimm. Er wird kein unauffälliger Mitläuferhund mehr und das muss er auch nicht.
 



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