Charlie gehorcht nicht mehr :-(

Das hast Du aber oft, grad bei eher selbständigen Hunden, das die genau merken, wenn ihr Mensch grad abgelenkt ist.;)

Das zieht sich durch mein gesamtes Hundehalterleben. Ich gelte teilweise als unhöflich und unkommunikativ. Aber wenn ich einen Hund mit habe, der in bestimmten Situationen Problemverhalten zeigt, muß ich mich eben auf den konzentrieren und nicht auf Smalltalk. Ali nutzt sowas bspw. auch sofort aus für Brüllattacken. Den muß ich immer nochmal extra ins Kommando nehmen, bevor ich mich vllt.mal unterhalte.
 
Ganz schön anstrengend, das mit den Brüllattacken, könnte ich mir vorstellen.
Aber wenn Charlie ne Bracke ist, wovon wir ja stark ausgehen, steht schon in der Rassebeschreibung:

Darüber hinaus besitzt die Rasse von Natur aus einen gewissen Eigensinn. Schließlich musste der Ogar Polski beim so genannten Brackieren, einer Form des Stöberns, die Jagdbeute oft weit weg von seinem Führer suchen und in dieser Situation selbständig handeln. Die dafür nötige Selbstsicherheit in Bezug auf die eigene Entscheidungsfähigkeit liegt dem Laufhund sozusagen im Blut. Die Tatsache, dass er nicht viel von blindem Gehorsam hält, verwundert vor diesem Hintergrund nicht. Wer diese selbstbewusste und intelligente Rasse halten möchte, sollte also keinen Kadavergehorsam erwarten....... Und auch Menschen, die einen Hund suchen, der ihnen in jeder Situation aufs Wort gehorcht, wären mit dieser Rasse eher schlecht beraten. Denn die Polnische Bracke hat ihren eigenen Kopf und auch wenn sie das Lob ihrer Menschen durchaus genießt, wird sie immer wieder versuchen, sie mit Charme und Witz um die Pfote zu wickeln.

Und genau diese Beschreibung passt total auf Charlie.
 
Er ruft aber auch nicht 2 oder 3 mal, sondern 10 oder 15 mal.

Hunde können ja durchaus denken. Man kann ihre intellektuellen Fähigkeiten mit denen eines Kleinkindes vergleichen.
Wobei man nicht vergessen darf, dass man einen erwachsenen Hund vor sich hat, der auch seine eigene Meinung haben darf.
Wahrscheinlich denkt euer Hund in dem Moment "jetzt muss ich wieder 10 mal den Affen machen, weil Herrchen Angst hat, ich komme nicht." Hunde durchschauen ihren Menschen sehr leicht.

Ich würde den Rückruf auf die Male beschränken, wenn es wirklich einen Grund gibt.
Dann kommt sich der Hund auch nicht veräppelt vor.
Ein erfolgreicher Rückruf hat mit Üben nichts zu tun. Der Hund muss sich entscheiden zu kommen.
Wenn der Mensch souverän in seinem Handeln ist, vertraut ihm der Hund.
Dann wird auch ein Rückruf nicht in Frage gestellt.

Unsichere Hundehalter rufen ständig nach ihrem Hund und vermitteln damit genau das:
Sie sind sich nicht sicher, ob der Hund gehorcht.
Ein schlechteres Signal kann man dem Hund gar nicht geben, weil man sich damit als inkompetent outet.
 
Das hast Du aber oft, grad bei eher selbständigen Hunden, das die genau merken, wenn ihr Mensch grad abgelenkt ist.;)

Ja, davon kann ich auch ein Lied singen.:rolleyes:

Aber wenn Charlie ne Bracke ist, wovon wir ja stark ausgehen, steht schon in der Rassebeschreibung:

Darüber hinaus besitzt die Rasse von Natur aus einen gewissen Eigensinn. Schließlich musste der Ogar Polski beim so genannten Brackieren, einer Form des Stöberns, die Jagdbeute oft weit weg von seinem Führer suchen und in dieser Situation selbständig handeln. Die dafür nötige Selbstsicherheit in Bezug auf die eigene Entscheidungsfähigkeit liegt dem Laufhund sozusagen im Blut. Die Tatsache, dass er nicht viel von blindem Gehorsam hält, verwundert vor diesem Hintergrund nicht. Wer diese selbstbewusste und intelligente Rasse halten möchte, sollte also keinen Kadavergehorsam erwarten....... Und auch Menschen, die einen Hund suchen, der ihnen in jeder Situation aufs Wort gehorcht, wären mit dieser Rasse eher schlecht beraten. Denn die Polnische Bracke hat ihren eigenen Kopf und auch wenn sie das Lob ihrer Menschen durchaus genießt, wird sie immer wieder versuchen, sie mit Charme und Witz um die Pfote zu wickeln.

Und genau diese Beschreibung passt total auf Charlie.

Na, die istrische Bracke (die wir in Kira als "Zweitanteil" vermuten) ist dann aber ganz genauso gestrickt.:D
Und obwohl es mich manchmal in den Wahnsinn treibt, muss ich zugeben, dass ich genau diesen Charakter bewundere.
"Will to please" und "kein Jagdtrieb" wären natürlich in vielen Situationen deutlich angenehmer, aber ich mag sowohl die Eigenständigkeit als auch das Hinterfragen.
 
Ich würde den Rückruf auf die Male beschränken, wenn es wirklich einen Grund gibt.

Aus eigener Erfahrung:

Es gibt Hunde, die genau das schnell durchschauen. Wenn nur gerufen wird, wenns einen Grund gibt. Und dann hast Du u.U. einen Hund, der erstmal die Gegend abcheckt, was denn los ist. Weil - wenn Frauchen ruft, muß ja was sein.

Ich habe mich dann bei allen weiteren Hunden dazu entschlossen, immer wieder mal einfach so zu rufen. Lob, Belohnung, weiter gehen. Allerdings nicht mehrfach hintereinander.
Weil ich eben auch Hunde habe und hatte, die zu viele Wiederholungen doof finden. Die machen das einmal motiviert. Auch noch ein zweites Mal. Dann wirds langsamer und beim 6. oder 7. mal kann es passieren, das der Hund streikt.
 
Ich drohe auch nicht mit der Wurfkette, ich werfe und treffe. Er ist ein großer Hund und wird da nicht von sterben.

Wie gesagt, ich denke nicht, dass für ihn das Rückrufen negativ behaftet ist, er hat schlicht und einfach keine Lust zu kommen.
Ich gehe davon aus, dass der Rückruf negativ behaftet ist. Wenn Charlie nicht kommt, tut es schrecklich weh für ihn. Das ist alles andere als positiv und es würde mich nicht wundern, wenn Charlie die Verknüpfung "Wenn ich nicht sofort komme, wird es sehr schmerzhaft für mich." hergestellt hat. Es wunder mich übrigens, dass Charlie dann zum beschwichtigen zu dir kommt und keinen Vertrauensbruch erlitten hat. Glück für dich, so hast du die Möglichkeit, einen schmerzfreies und/oder schreckreizfreies Rückrufkommando aufzubauen.
 
Es ist doch aber auch so, wenn die Hunde im "Jagdtunnel" sind, also Kopf zu, weil man zu spät reagierte, ist der Käs gegessen. In der Beziehung lass ich mir auch von @Bubuka nicht einreden, dass ich nicht geeignet bin. In Vielem geh ich ja mit ihr konform.
 
@Mestchen bei Schreckreiz bin ich ja bei dir. Und insgesamt fände ich es besser, würde es ohne gehen. Aber deine Einschätzung bzgl "sehr schmerzhaft" teile ich nicht. Dazu müsste @XEinhornX Charlie die Kette schon mit Schmackes durchs Gesicht ziehen oder auf die Nase schlagen.
Ich verstehe Einhorns Gedanken schon, die Kette wie ein anstupsen zu nutzen. Nur halt auf Entfernung. Wenn Nala neben mir steht und nicht hört/ hören will das ich mit ihr reden, stupse ich sie ja auch an.
Ich finde auch dasan in der Regel gut zwischen " hat mich akustisch genau gehört, will nur nicht gehorchen" und " ist so abgelenkt, hat echt nicht mitgekriegt das ich rufe" unterscheiden kann.

Ich weiß ja nicht was Charlie so macht, wenn er abgelenkt ist. Bei Nala ist es eigentlich immer festschnüffeln an einem besonders schönen Grasbüschel. Da hab ich natürlich Zeit hinzugehen und sie abzuholen.

Wenn Charlie aber "rumrennt" beim abgelenkt sein ist das ja schon schwieriger.

Vielleicht könnte man statt der Kette ein Geräusch nehmen? Also irgendein markantes, lautes ungewöhnliches (!) Geräusch das auch durch sein abgelenkt sein dringt?
Fände ich netter als die Wurfkette
 
Ja, ich würde auch nicht mit einer Wurfkette arbeiten.
Wenn ich Aufmerksamkeit körperlich durch Anstupsen einfordere, dann ist das eine Aktion, die für den Hund fair und nachvollziehbar ist. Er spürt bereits vorher die körperliche Präsenz seines Menschen, - denn selbst wenn er noch so abgelenkt ist, der Hund bekommt ja sehr wohl mit, dass sein Mensch ihn gerade anstupst.
Bei einer Wurfkette ist das was anderes. Da kommt was geflogen, trifft, erschreckt und „zwiebelt“ wahrscheinlich schon ganz schön. Und selbst wenn sie in diesem Moment keinen dollen Schmerz auslösen sollte, den er mit seinem Menschen verknüpfen könnte..., die Idee, dass der Hund die Wurfkette nicht mit seinem Menschen verbindet halte ich für falsch.
Denn natürlich wird diese Kette für den Hund ganz deutlich identifizierbar nach seinem Menschen, der das Teil ja eben noch in der Hand hatte, riechen. Plötzlich - nach dem in jedem Fall sicher unangenehmen Reiz - riecht es da auf der Wiese intensiv nach dem Frauchen...
Finde ich alles andere als ideal.
Ich würde den Rückruf in diesem Fall ganz neu aufbauen - und zwar ausschließlich positiv.
Denn die freie Entscheidung des Hundes, aus einer für ihn spannenden Situation heraus zu seinem Menschen zu laufen, wird der Hund doch dann nur so verlässlich wie möglich treffen, wenn sein Mensch das Tollste und Vertrauenswürdigste für ihn ist.
 
Ich gehe davon aus, dass der Rückruf negativ behaftet ist. Wenn Charlie nicht kommt, tut es schrecklich weh für ihn. Das ist alles andere als positiv und es würde mich nicht wundern, wenn Charlie die Verknüpfung "Wenn ich nicht sofort komme, wird es sehr schmerzhaft für mich." hergestellt hat. Es wunder mich übrigens, dass Charlie dann zum beschwichtigen zu dir kommt und keinen Vertrauensbruch erlitten hat. Glück für dich, so hast du die Möglichkeit, einen schmerzfreies und/oder schreckreizfreies Rückrufkommando aufzubauen.

Ebenso gut kann der Hund aber die Verknüpfung weiterführen: wenn ich nicht komme, wird es unangenehm, komme ich aber gleich, gibts Party, Leckerli, was auch immer bei Frauchen.

Der Zweck heiligt nicht alle Mittel, man muß grad negative Einwirkungen gründlich abwägen.

Aber bei einem robusten, wesensmäßig festen Hund produziert man auch keinen Vertrauensbruch, wenn man den mal etwas deutlicher drauf hinweist, das das, was er grad tut, nicht erwünscht ist.

Und eine Wurfkette ist kein Stein oder ein Knüppel. Das tut weh. Diese Ketten sind nicht schwer und Einhorn wird sie sicher nicht mit unglaublichem Schwung auf den Hund pfeffern.
 



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