Cavalettitraining mit einem Sensibelchen - Tipps gesucht!

So, nachdem meine letzen Posts vielleicht ein klein wenig frustriert rüberkamen, hier mal wieder etwas Positives: Das Cavalettitraining läuft gut!:)
Ich habe inzwischen fünf bis sieben "Stangen" aus dem Gartenschlauch gelegt und mit verschiedenen Abständen experimentiert. Rico lässt sich auf das Training nach wie vor völlig angstfrei ein. Inzwischen habe ich auch den geeigneten Abstand für ihn gefunden, um über die "Stangen" zu traben. Das Prinzip hat er mittlerweile auch verstanden - er versucht nicht mehr zu springen, sondern schreitet schön drüber. Nur ganz selten, wenn er übermotiviert ist, muss ich ihn noch ein wenig körpersprachlich bremsen. Das einzig Schwierige ist nur noch, wenn ich die "Stangen" noch enger lege, sodass er im Schritt darübergehen müsste. Dann entscheidet er sich doch noch, das Hindernis mit einem bis zwei großen Sprüngen zu überwinden.:D

Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden mit den Fortschritten meines Männleins.:)

Liebe Grüße
Amica
 
Liebe Amica,

ich kann dir keinen konkreten Tipp geben. (Außer, dass ich es vielleicht mal mit leicht bergauf springen probieren würde).

Aber um Dich zu Erheitern und zu Trösten verlinke ich Dir mal ein Video. Auch Pferde sind perse keine guten Springer :D

 
Ein Tipp zu den richtigen Abständen:

Mach ihm mal die Pfoten nass und lass ihn damit über ein Stück Straße/Platten oder ähnliches im Schritt gehen, traben und galoppieren. Anhand der Pfotenabdrücke kannst du dann gut die für ihn richtigen Abstände abmessen. Einfachste Variante dafür: Ein Stück Schnur, Knoten rein gemacht an den wichtigen Punkten, und erst später in aller Ruhe nachmessen. Oder gleich mit Hilfe der Schnur die Stangen auslegen. ;)
 
Kurzes Update: Am Dienstag habe ich meiner Agi-Trainerin die Idee unterbreitet, das Springen aus dem Cavaletti heraus noch einmal ganz neu aufzubauen und Rico bis dahin überhaupt nicht springen zu lassen. Sie fand das einen prima Ansatz, meinte aber, dass es einige Monate dauern könnte, bis Rico dann im Parcours wieder springen kann. (Ich hatte den Eindruck, sie war selber auch zu dem Schluss gekommen, dass Rico erst einmal nicht mehr springen sollte, war sich aber unsicher, wie ich das aufnehmen würde. Als ich die Springpause von mir aus vorschlug, wirkte sie regelrecht erleichtert.) Ich habe ihr versichert, dass es mir egal ist, wie lange die Springpause dauert, Hauptsache Rico trägt durch das Agi keine gesundheitlichen Schäden davon.
Gesagt - getan: Am Dienstag ist Rico dann zum ersten Mal ohne Stangen gelaufen. Und es stellte sich heraus, dass er sie auch gar nicht braucht - er hüpft dann einfach über imaginäre Stangen!:D Aber immerhin sprang er nicht so "extrem" und wir sind zuversichtlich, dass er das Springen bald ganz einstellen wird, wenn er verinnerlicht hat, dass das nix mehr ist, wo man drüberspringen muss.:cool:

Für das Cavaletti habe ich heute eine Trainingsleiter mit variablen Sprossen sowie das Buch "Cavaletti für Hunde" bestellt. Vielen Dank noch einmal an @Mestchen und @Silkies für die Vorschläge. Ich freue mich schon darauf, wenn die Sachen kommen und bin gespannt, wie das weitere Training dann klappt!:)

Liebe Grüße
Amica
 
Die Erleichterung deiner Trainerin kann ich mir lebhaft vorstellen. Viele erwarten ja, dass der Trainer die perfekte Lösung hat - aber bitte ohne große Unannehmlichkeiten! Und diese Leute sind dann enttäuscht, wenn ihr gefordertes angepasstes Programm dann nicht die gewünschten Erfolge zeigt. (Woran dann natürlich der Trainer schuld ist, klar!) Während so, wie du das angehen willst - also strukturiert und gründlich - das ist etwas, was auf Dauer auch Erfolg bringt. Kein Wunder, wenn deine Trainerin so glücklich mit dir ist! :)
 
@Silkies: Hmm, einerseits kann ich nachvollziehen, was du schreibst. Andererseits kennt die Trainerin mich jetzt seit gut zwölf Jahren und müsste mich eigentlich besser kennen... dachte ich zumindest.:oops: Jedenfalls weiß sie, dass ich keine Turniere laufen möchte, und ohne Turniere ist es doch egal, ob der Hund hoch, niedrig oder gar nicht springt...o_O
 
So, mal wieder ein kleiner Bericht über unsere Fortschritte.:)
Seit ca. zwei Wochen haben wir ja eine Trainingsleiter, die das Cavalettitraining für mich wesentlich bequemer macht. Sie ist sechs Meter lang und hat zwölf verstellbare Sprossen. Das Verstellen ist ein bisschen friemelig, aber wenn alles eingestellt ist, verrutscht auch nichts mehr. Das war ja Kritikpunkt bei einigen verstellbaren Trainingsleitern, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass eine fixe Leiter für meine Zwecke sinnlos ist.
Die Leiter ist lang genug, dass ich sechs Sprossen in Ricos Schritt- und die anderen sechs in seinem Trab-Abstand einstellen kann. Dazwischen bleibt dann immer noch genug Platz für einen Gangartenwechsel. So muss ich die Leiter nicht ständig verstellen.
Einziges Manko des Gerätes in seine Breite von nur 50 cm. Für Schritt und Trab geht das bei Rico noch ganz gut, aber ich fürchte, für die Galopparbeit wird sie zu schmal sein. Da muss ich evtl. dann noch einmal auf die Gartenschläuche zurückgreifen, oder wir trauen uns dann mal an leichte, dünne Rundhölzer heran... mal sehen. Noch sind wir ohnehin nicht so weit.

Rico hat die Trainingsleiter sofort super angenommen. Angst hatte er von Anfang an überhaupt nicht. Das Cavaletti-Prinzip, das er ja schon von den Schläuchen kennt, hat er schnell auf die Leiter übertragen. Ich bin auch positiv überrascht, wie leicht ihm das langsame Arbeiten fällt. Wenn ich ihn "einfach machen lasse" (wie heute, als ich versucht habe, Fotos zu macheno_O), lässt er sich zwar manchmal schon dazu hinreißen, in Galoppsprünge zu verfallen, aber wenn ich nebenher gehe, lässt er sich durch mein Tempo und meine Körpersprache gut bremsen.

Für die Schritt-Arbeit lege ich momentan noch Leckerchen zwischen die Sprossen. Rico ist ja ein Hund, der sehr viel Blickkontakt zu mir sucht, und ohne die Leckerchen schaut er kaum auf die Sprossen und tapert mehr schlecht als recht drüber.:p Durch die Leckerchen ist seine Bewegung zwar noch nicht ganz so flüssig, aber er geht erstens automatisch langsam und gewöhnt sich zweitens (hoffentlich) an, den Blick auf die Sprossen zu senken.

Für die Trabarbeit lege ich Ricos Futterdummy ans Ende der Cavaletti-Strecke. Dadurch schaut er schön geradeaus und trabt dann auch schnurgerade. Zuerst hatte ich befürchtet, dass der Dummy ihn zum Galopp verleiten würde, aber wider Erwarten trabt er weitgehend gut. Nur am Ende macht er manchmal einen kleinen "Mäuslesprung", bei dem er mit den Vorderpfoten auf dem Dummy landet.:D Ich denke mir, dass das nicht so schlimm ist, solange er erst nach dem Ende der Cavaletti-Strecke zum Sprung ansetzt. Hier experimentiere ich momentan noch ein wenig, auf der Suche nach dem optimalen Abstand zwischen dem Dummy und dem letzten Cavaletto.

Parallel versuche ich, Rico unabhängig vom Cavaletti Hörzeichen für Schritt und Trab beizubringen, indem ich ihn neben mir laufen lasse und mein eigenes Tempo so variiere, dass er im Schritt bzw. Trab geht. Auch dabei versuche ich, vor allem dann zu bestärken, wenn er nicht zu mir hochschaut, damit er lernt, dass das keine "Fuß"-Arbeit sein soll und Blickkontakt nicht notwendig bzw. gewünscht ist.

Zusätzlich zu der Trainingsleiter hatte ich auch noch das von @Silkies empfohlene Buch "Cavalettitraining für Hunde" bestellt. Dieses Buch ist ebenso hilfreich wie motivierend; danke für den Tipp, liebe Silkies!:) Mir war gar nicht bewusst, dass das Cavalettitraining so vielfältige Möglichkeiten bietet! Besonders gut gefällt mir an dem Buch, dass dort relativ ausführlich verschiedene Möglichkeiten des Sprungtrainings erläutert werden. Denn das ist ja gerade mein Hauptanliegen. Besonders vielversprechend finde ich den Übungsaufbau, bei dem ein niedriger Sprung dicht auf eine Trab-Cavalettistrecke folgt. Dadurch kann der Hund nicht übermäßig viel Schwung holen und ist gezwungen, relativ dicht vor dem Sprung abzuspringen. Ich denke, das könnte eine gute Übung für Rico sein, denn wir haben festgestellt, dass er durchaus ganz sauber springen kann, wenn er vorher nicht zu viel Geschwindigkeit drauf hat.

Insgesamt bin ich gerade sehr positiv gestimmt. Mein Zwischenfazit aus der ganzen Sache ist: Wenn etwas nicht reibungslos läuft, ist das ein Geschenk, denn es öffnet dir Türen zu ganz neuen guten Erfahrungen und interessanten Möglichkeiten. Wäre Rico nicht so ein "schlechter" Springer, wären wir nie auf das Cavalettitraining gestoßen, was wirklich schade gewesen wäre!:)

Liebe Grüße
Amica


PS: Die wenigen gelungenen Fotos folgen gleich in meinem Thread.
 
Diese Einstellung finde ich total super! Und wünsche dir, dass ihr mit den Cavalettis erreicht, was du dir wünschst. (Gut für die Motorik und Konzentration ist es so oder so ;))
 
Danke dir!:)
Ich hoffe, dass wir mithilfe der Cavaletti sprungtechnisch etwas erreichen können. Aber gleichzeitig sage ich mir auch, dass es so oder so "etwas bringt". Ob eine verbesserte Motorik, Beweglichkeit und Konzentrationsfähigkeit nun die positive Hauptfolgen oder der angenehme Nebeneffekt sein werden, warten wir eben ab.:)
 



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