Hm, aber wenn Caro nicht weiß was sie machen soll warum gibst du ihr dann keine Aufgabe wie z.B. ein „sitz“ und fütterst sie wenn sie im sitz bleibt oder habe ich da jetzt einen Denkfehler oder mache mir zuviel "Arbeit" mit meinen Hunden?
Habe ich auch gemacht. Sitzen lassen, Lecker. Stand sie auf, wieder sitzen lassen usw.
Inzwischen kann Caro auch im Sitzen bellen :zwinkern2:
Sie starrt mich einfach die ganze Zeit an und bekommt sie nicht ihren Keks, fängt sie an zu bellen.
Als Alternativverhalten also eher ungeeignet. Zumal man ja auch mal etwas länger da sitzen möchte und Caro einfach nicht zur Ruhe kommt.
Kiara zum Beispiel legt sich bevorzugt mitten im Weg und schläft eine Runde. Aber die kennt solche Situationen von Welpenbeinen an.
Was mir gestern aufgefallen ist, dass Caro inzwischen wirklich angenehm in einigen Situationen geworden ist.
Manuel ist kurz einkaufen gegangen, Kiara, Caro und ich warteten vor dem Laden. Solche Situationen haben wir öfters, da wir auch mal Kleinigkeiten einkaufen mit Spaziergängen oder kleinen Fahrradtouren verbinden.
In Mai war es Caros erstes Mal. Eine Tortur. Einfach nur warten kennt sie einfach nicht. Ampeln sind ihr ein Graus, wenn ich mich mit anderen unterhalte kann sie nicht ruhig bleiben. Aber sie kann jetzt vor dem Laden warten, ohne auf Leckerchen aus zu sein.
Wenn sie aber Zug fährt, dann starrt sie mich die ganze Zeit an. Sie bleibt dabei aber ruhig (wenn jetzt unheimlichen Geräusche kommen z.B. schreiende Kinder). Sie kommt nur nicht zur Ruhe.
Ich gehe mit meinen Jungs oft in Restaurants und ich habe keine Hunde die dort nach zwei Sekunden „ins Koma“ fallen und erst wieder aufwachen wenn ich aufstehe. Die werden unterm Tisch geparkt und dann sollen sie „sitz“ machen und ich schiebe einen Keks in die Hunde. Wenn es den Herren langweilig wird und sie aufstehen wollen dann heißt es wieder „sitz“ bzw. „down“ und ich bestätige das Verhalten.
Ist für Caro denke ich der falsche Weg, da sie in der Erwartungshaltung bleibt.
Nachdem ich das einige Male wiederholt habe merken meine Hunde dass ruhiges Verhalten belohnt wird und dann kann ich die Futterfrequenz reduzieren.
Caro bellt dann einfach.
Hermann regt sich aktuell ja bei jeder Hundesichtung auf, bellt und hängt sich in die Leine. Ich hatte ja schon berichtet, dass ich das Verhalten abbrechen soll durch stubsen und Hermie mitteilen was er statt dem Bellen und Zetern tun soll: Mich angucken. Das markere ich dann.
Mache ich mit Caro im Prinzip ja auch. Ich belohne sie, wenn sie einen Hund wahrnimmt (ich denke mal über das Gehör), aber noch nicht in Leinenpöbblerei verfallen ist. Dann guckt sie in meine Richtung und bekommt ihren Keks. Ich makere dann noch drei, vier Mal dafür, dass sie ihren Blick bei mir behält, während wir entspannt an den Hund vorbeigehen können. Ziel auf Dauer ist natürlich, dass sie einen Hund wahrnimmt und dann zu mir schaut.
Konditionierte Entspannung habe ich mit Balou aufgebaut um ihn ansprechbar zu bekommen wenn Hunde gegen einen Zaun knallen, er sich erschreckt und um sich schnappt. Es bringt insoweit etwas, dass er nicht seine Bürste aufstellt wenn wir nur an dem entsprechenden Zaun vorbeigehen.
Ich mag die konditioniere Entspannung und kann zuhause richtig sehen wie er seine Rute senkt und anfängt zu gähnen (und ich glaube nicht, dass das in dem Moment Stress ist).
Bei Caro würde ich die Entspannung dann nutzen, wenn es seine Wartezeit gibt. Also im Café, auf der Bank, im Restaurant ...
Wie schaut eigentlich ein normaler Spaziergang aus?`Was macht ihr?
Caro läuft größtenteils frei herum. Sie hat jetzt das Schnüffeln für sich entdeckt und erkundet aktuell die Welt mit der Nase.
Sie wird zwischendurch gemakert, wenn sie neben mir läuft und mich anguckt bzw. in die ungefähre Richtung. Bietet sie dies an, machen wir auch mal ein paar Tricks: Sitz und Platz aus der Bewegung oder den Baum mit den Vorderpfoten berühren. Diese Übungen findet vermehrt in vertrauter Umgebung ab. Fahren wir woanders hin, ist Caro ein ganz normaler Hund inzwischen, der sich die Umwelt ansieht und zusieht, nicht den Anschluss zu verlieren.
Gehe ich mit beiden Hunden spazieren und beide sind unangeleint, nehme ich sie zur Seite, wenn ein Fußgänger oder ähnliches entgegenkommt und lasse beide absitzen. Ich kann beide gut über meine Hand führen, sodass sie nicht mitten im Weg sitzen.
Sind wir in einer Einkaufszone unterwegs, makere ich Caro zum Beispiel sehr viel. Da vergisst die Dame ihre Leinenführigkeit und wird entsprechend des Fußlaufens gemakert.
Vor wenigen Tagen waren wir im Landschaftsgarten Bad Salzuflen. Caro war da schon mal gewesen. Sie hatte vielleicht einen schlechten Tag und sie war so vom Verhalten, wie ich sie am 28.02. übernommen habe: Eine Katastrophe. Sie hat wirklich alles angebellt und ihre Aufmerksamkeit bekam ich auch nicht :traurig7: Ohne Leine ging es, aber da ist Leinenpflicht *hust* und in den Bereich, wo wirklich viel unterwegs war, war sie auch an der Leine.
Bekommt sie die gesamte Nahrung über dich oder eine Portion im Fressnapf?
Caro bekommt 120g TroFu aktuell. In der Regel erarbeitet sie sich 50 bis 60 Gramm am Tag. Ich messe dies nicht immer nach, aber mindestens zwei Mal die Woche, wo es Nassfutter gibt. Ansonsten gibt es den Rest nach dem letzten Gang.
Entspannungsignal ist schon mal gut, ich weiß nicht, ob Platz etwas bringt, weil sie ja dann auch in einer Erwartungshaltung ist, dass bald ein Leckerli kommt oder andere Formen der Aufmerksamkeit.
Das denke ich ja auch. Ich bin gespannt, was meine Trainerin dazu sagt. :jawoll: