Braune Labbis sterben früher als andersfarbige Labbis. Ist da etwas dran ?

In einem anderen Thread ging es auch um Vererbungslehre etc. Diese Nachricht hab` ich heute , passend zu dem anderen Thema, bekommen.

Ob da wirklich etwas dran ist ?

Dass gewisse Krankheiten an bestimmte Gene "gekoppelt" sind, weiss man heute. Weiße Boxer oder manche bestimmte weiße Hunde leiden öfter als andere unter Taubheit u.ä.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/...r-braune-hunde-sterben-frueher-a-1234426.html

.....Dabei sollten Hundefreunde möglicherweise die Ergebnisse eine neuen Studie über die Lebensspanne von Labradoren berücksichtigen. Denn Forscher kamen in der im Journal "Canine Genetics and Epidemiology" veröffentlichten Untersuchung zu dem Ergebnis: Schokofarbene Labrador Retriever leben mit einem Durchschnittsalter von 10,7 Jahren fast eineinhalb Jahre kürzer als ihre andersfarbigen Artgenossen. Tiere mit schwarzem, gelbem, rotem oder weißem Fell werden im Schnitt 12,1 Jahre alt.

Ein internationales Team um Paul McGreevy von der Universität Sydney nimmt an, dass dies eine Folge der Krankheitsanfälligkeit der schokofarbenen Tiere sein könnte. So hätten diese unter anderem ein höheres Risiko, Ohrenentzündungen oder Hautkrankheiten zu bekommen, schreiben die Forscher....

Meine Gedanken dazu:

Irgendwie kamen mir gerade die Tomaten in den Sinn. Spanische Wissenschaftler haben herausgefunden, warum Tomaten oft so gar nicht mehr nach Tomaten schmecken.
Das Gen, was für ein schnelleres Faulen zuständig ist, konnte weggezüchtet werden. Das Blöde daran war nur, das das Gen, was für den typischen Tomatengeschmack zuständig ist, saß genau eng daneben...und wurde so auch mitweggezüchtet....als Kollateralschaden quasi....ungewollt, aber passiert.
Jetzt haben wir zwar schöne rote Tomaten, die sich ganz lange halten....nur ohne den typischen Tomatengeschmack eben.

Alles hat m.M.n. immer mindestens zwei Seiten und Ursache und Wirkung sind nicht gleich zu erkennen.

Der Mensch versucht alle zu perfektionieren oder die Umwelt nach seinen Vorstellungen oder Wünschen zu verändern. Auf der einen Seite gut für die Menschheit und den einzelnen Menschen, ungefragt.....aber....es gibt auch immer einen Preis dafür zu zahlen. Das wird m.M.n. zu wenig bis gar nicht bedacht.....und schon gar nicht an die Spätfolgen.
Je höher doch der angebl. Erfolg dieser Veränderung der Umwelt, Tiere und Menschen ist, desto höher scheint m.M.n. auch der Preis dafür zu sein, der gezahlt werden muss.

Wie ist Eure Meinung dazu ?
 
Ja, da ist was dran. Ist beim Flat auch so. Nur neu ist die Erkenntnis bei weitem nicht. Das weiß man schon viele Jahre.
Im Grunde ist die braune Farbe ein Gendeffekt. Eigentlich wären alle braunen Flats schwarz. Wenn ihnen nicht das Gen für die schwarzfärbung fehlen würde. Dieses Gen ist aber noch für andere Faktoren zuständig, nicht nur für die Fellfarbe. Zumindest lassen die zahlreichen Allergien und Hautkrankheiten die bei braunen gehäufter auftreten darauf schließen. Flats aus Braun/Braun leiden fast dreimal so oft an Hautproblemen als schwarze, oder braune aus schwarz/braun. Zudem ist eine Lebenserwartung noch geringer als sowieso schon.
Schweden geht sogar so weit und bringt braun/braun Verpaarungen mit Krebs in Verbindung. Dort sind braun/braun Verpaarungen sogar genehmigungspflichtig.

Für meine Zucht habe ich den Schluss daraus gezogen, dass ich braun/braun vermeide. Cody ist aus schwarz/braun, und meine nächste Hündin die ich behalten werde wird reinerbig schwarz sein. Das ist für die Gesundheit der Tiere einfach viel besser, auch wenn schwarz nicht so oft angefragt wird, wie braun.
 
Dass gewisse Krankheiten an bestimmte Gene "gekoppelt" sind, weiss man heute. Weiße Boxer oder manche bestimmte weiße Hunde leiden öfter als andere unter Taubheit u.ä.

Das ist keine Kopplung. Die Hunde sind nicht taub UND weiß, sondern taub WEIL weiß.
Die Taubheit wird direkt durch die fehlenden Pigmente im Innenohr verursacht. Ob ein weißer Hund taub ist oder nicht, hängt allein davon ab, da ist kein zusätzliches Gen oder so involviert.
 
Hej Skjoni....hab` ich IRGENDWO geschrieben, dass ein zweites Gen involviert ist ????

WOOOO ?????

Tomaten und weiße Boxer sind nicht dasgleiche, falls Du das gemeint/verstanden hast....:D Sorry dafür !

Ein weißer Hund ist taub weil weiss und die Taubheit in diesem Fall gekoppelt ist an der weissen Farbe, bzw. der fehlenden Pigmentierung im Innenohr. Diese ist also gekoppelt an der weissen Farbe bzw. dem "Weisse-Farbe-Gen" oder etwa nicht ??

Bitte richtig lesen und nicht nur hineininterpretieren und dann auch noch wieder falsch. Danke schön !

Aber was genau hat eine fehlende Pigmentierung im Innenohr mit der Taubheit zu tun ? Wozu führt die fehlende Pigmentierung hinter dem Trommelfell ?
Ist die Haut hinter dem Trommelfell immer pigmentiert ? Hab`davon noch nie gehört.
Bitte erklär es mir.

Es gibt ein Albinimus-Taubheits-Syndrom beim partiellen Albinimus, was sehr selten und angeboren ist. Aber nicht jeder Albino ist immer taub.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Güte, kein Grund sich hier so auf den Schlips getreten zu fühlen.
Ich will dir nix. Alles was ich wollte war darauf hinweisen, dass es einen sehr direkten kausalen Zusammenhang zwischen fehlenden Pigmenten und Taubheit gibt...

Auf welchem Mechanismus beruht nun die pigmentmangelbedingte Taubheit?

Die Ursache liegt in der Degeneration des blutgefäßreichen Gewebes an der Wand des Schneckenganges, der Stria vascularis, die dann auftritt, wenn dieses Gewebe keine Pigmentzellen enthält. In Folge der Degeneration fällt dann die „Decke“ des Schneckenganges (die sogenannte Reissner-Membran, siehe Zeichnung) in sich zusammen und schließlich sterben auch die Sinneszellen des Corti-Organs im Schneckengang ab… also dessen Haarzellen, die, wie oben dargestellt, für das Hörvermögen unverzichtbar sind: Der Hund wird taub, weil die Weiterleitung der Information durch die Zerstörung der Haarzellen an der Stelle der Umwandlung der Schallwellen in Nervenimpulse unterbrochen ist. Es ist bislang nicht bekannt, welche Funktion die Pigmentzellen in diesem Zusammenhang und an diesem Ort genau haben und auch nicht, wieso deren Abwesenheit zur Degeneration des Gewebes führt, aber offensichtlich sind die Melanozyten unverzichtbar zur Funktionserhaltung des Innenohres.

http://www.doggen.info/index.php/ge...ntmangelbedingte-taubheit-beim-hund?showall=1

Und ne, ist eben nicht direkt gekoppelt. Gibt ja auch genug Hunde die zwar das Gen für Scheckung tragen und gescheckt sind, aber zufälligerweise nicht am Ohr. Die sind dann dementsprechend auch nicht (oder zumindest nicht deswegen) taub.
Selbes Prinzip auch bei blauen Augen z.B. Aber trotzdem gibt es auch Gene die unabhängig von der Pigmentierung des Fells blaue Augen ausprägen.
 
@Skijomi: Hab` ja auch nicht geschreiben, dass es immer direkt genmäßig gekoppelt sein muss (!!) ;), s. partieller Albinismus....aber ohne "Weiss" gäb`s auch keine Gehörgangsdepigmentierung, oooder ???
Also ist die Gehörgangsdepigmentierung eine Folge des "Weiss" und somit daran gekoppelt in dem Fall.

Oder sind Dir Depigmentierungen im Innenohr bekannt ohne "Weiss" ?

Mir ging es jedenfalls darum, dass Züchtungen und damit verbunden (Gen-)Veränderungen, die erwünscht sind, auch oft unerwünschte Ergebnisse mit sich bringen, die z.T. sehr schwerwiegend negativ für das Individuum sind.
 



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