Border Collie total auf Blätter fixiert

Seit einigen Wochen bemerke ich, dass der Border Collie (8 Monate alt) meiner Mutter sich immer stärker auf Blätter fixiert und diesen hinterherspringt. Auf dem Hundeplatz ist dies sogar noch schlimmer als zu Hause (damit meine ich nicht im Haus, sondern auch auf den Gassi-Routen). Ich versuche schon seit dem dem Rat einer Trainerin auf dem Hundeplatz nachzugehen und mit dem Hund mehr Denksportaktivitäten nachzugehen - keine Wurfspiele mit Bällen oder anderen Dingen, eher Leckerlies und Spielzeug verstecken, dass er suchen soll, beim Gassi gehen mich selbst aus seinem Blickfeld entziehen, Zerrspiele mit einem geeigneten Seilstück, Abends nach Feierabend auch, dass ich mit dem Hund einfach mal auf dem Fußboden liege und mit ihm schmuse usw. -. Dazu komme ich allerdings nicht immer, eher nur am Wochenende. Aber es ist auch der Hund meiner Mutter, nicht meiner.
Jetzt am Wochenende auf dem Hundeplatz - der Hund ist ja bereits im Kurs Basis 1 -, ist mir aufgefallen, dass sich die Fixierung auf Blätter trotzdem weiter gefestigt hat. Er hört nicht mehr auf seinen Namen, auf Kommandos, reagiert nicht auf Leckerlies oder wenn man einen leichten Zug auf die Leine gibt. Und wenn man dann gerade mal nen Moment lang nicht hinschaut, fliegt gerade ein Blatt vorbei und der Hund reißt einen in einem Satz regelrecht von den Beinen und kugelt den Arm fast aus, und das bei kurzer Leine.
Meine Mutter meint, sie täte schon genug, mit dem Hund dreimal täglich ne halbe Stunde mit ihm gassi zu gehen und ihn dann in den Garten zu entlassen, damit er wieder runterkommt. Die Erziehung überlässt sie nur zu gerne mir.
Zum BC muss man sagen, dass meine Eltern ihn im Alter von 8 Wochen auf unbedingten Wunsch meines Vaters bekommen haben - es musste unbedingt diese Rasse sein, und unbedingt ein Welpe. Etwas anderes wäre für ihn gar nicht in Frage gekommen. Einige Wochen darauf verstarb mein Vater mit 74 Jahren.
Also, wie kann ich dem Hund meiner Mutter aus der Blatthypnose herausholen? Wenn jemand mit Schafehüten kommt, geht aus auch mit Hühnern, ohne dass sie als Frikassee mit Kopfkissenfüllung enden?
 
Hallo erstmal,

Wenn jemand mit Schafehüten kommt, geht aus auch mit Hühnern, ohne dass sie als Frikassee mit Kopfkissenfüllung enden?
BC hüten ja und sollen die Schafe nicht verletzten - geschweige denn töten. Daher würde ich mir deshalb jetzt nicht die riesen Sorgen machen. Aber ich habe keine Ahnung, wie man das Hüten mit einem BC aufbaut. Wenn die Hühner bei deiner Mutter im Garten sind (mal so angenommen) soll er ja dann nicht den ganzen Tag Hühner hüten ;) Man müsste also auch ein "fertig gehütet" aufbauen.

Border Collie (8 Monate alt)
Jetzt fängt das schwierige Alter an, da ist es auch manchmal einfach so - alles ist interessanter als Herrchen / Frauchen... Das vergeht auch wieder.

Zu den Blättern:
Hast du eine Idee, wie er darauf gekommen ist? "Normalerweise" fangen BC ja eher an, ihre Menschen zu hüten oder so...
Ich hatte das etwas abgeschwächt mit Äpfeln. Enzo ist zu jedem Apfelbaum, da konnte ich machen was ich wollte. Ich war es aber selbst Schuld, weil ich ihm im Sommer gerne Äpfel geworfen habe^^

Weißt du was passiert, wenn er z.B. auf dem Platz "auf die Blätter losgelassen wird"? Versucht er die Blätter zu hüten oder zeigt er eher Spieltrieb? Oder sogar ein Abwehrverhalten (bevor mich das Blatt angreift greife ich das Blatt an)?
Je nach Reaktion müsste man dann das Training aufbauen.

Es wird auf jeden Fall viel Konsequenz und Zeit brauchen, das ist dir/euch sicher klar.

Du wirst sicher noch weitere Tipps bekommen, wir haben hier ja ein paar Hütehund-User - die kennen sich bestimmt besser aus :)
 
Die Hühner sind in einem durch einen Hühnerzaun abgesperrten Bereich im Garten, nachts über im Heizungsraum. Bisher bellt der Hund die nur an, da die Hühner erst seit ein paar Tagen da sind.

Erst fixiert er das vorbeiwehende Blatt oder die Blätter, dann springt er ganz urplötzlich mit einem Satz hinterher und schnappt danach. Ich vermute mal eher, dass es Spieltrieb ist, da er wie die Trainerinnen meinen, nicht richtig geistig ausgelastet wird und nachdem wir das mit dem Ballschmeisen reduziert bis jetzt ganz aufgehört haben, damit er nicht ständig dauerhaft überdreht ist, sucht er sich auf dem Weg eine neue Beschäftigung, die dem entspricht. Meine Mutter unterbindet es beim regulären Gassigehen auch nicht sonderlich, weil sie meint, dass ihre Aufmerksamkeit oder Ablenkung durch Leckerlies - die er erst dann erhalten soll, wenn er eine Weile brav auf meine Mutter achtend mitgelaufen ist - für seine Reaktion auf die Blätter gelobt wird. Und meine Mutter traut sich auch nicht, ihn selbst tagsüber außerhalb der Ortschaft (ländlicher Bereich, viele Wiesen und Felder, weitsichtiger Bereich), von der Leine zu lassen, da er sonst zu weit abhauen könnte. Gassigehen ist da nur einfach ein für ein Border Collie stupides trotten neben meiner Mutter her. Häufig auch dieselbe Strecke lang, da sie auf der Strecke keinem begegnet und sie den Hund nicht davon abhalten muss, an anderen Leuten hochzuspringen.
 
Durch die BC und Australian Shepard-Besitzer auf dem Hundeplatz habe ich erfahren, dass sie bei ihren ersten Hunden dieser Rasse mit Bällen gespielt haben. Sie haben dann immer mehr und mehr gewollt und waren dann in späteren Jahren dauerhaft überdreht. Bei den jeweiligen Folgehunden haben sie dies unterlassen, die Welpen und Junghunde mussten dann zwar anders beschäftigt werden, aber ab dem zweiten Jahr waren sie dann viel ruhiger und ausgeglichener und sind nicht so schnell überdreht.
Ich seh das ja selbst. Wenn ich damit anfange, könnte ich den Ball fünf Stunden lang immer wieder werfen, aber dann schaut er einen nur fragend an: "Wahr das wirklich alles? Wieso kommt nicht mehr? Ok, dann mache ich halt alleine weiter." Und es geht für die nächsten 2 Stunden so weiter, nur halt der Hund allein, der dem Ball hinterherhetzt.
 
Ich versteh immer nicht, warum man nicht den Ball als Belohnung einsetzen könnte für z. B. gutes Laufen an der Leine oder sich von Blättern abrufen lassen. Ich hab keinen BC, da wissen andere hier besser Bescheid.
 
Ich würde ein Border nicht auf die Hühner los lesen.

Mit dem fixieren muss man rechnen.
Je nach dem ist es auch schwer raus zu bekommen, da der Hund in einem Tunnel ist.
 
Bei Aiden hatte ich einen besonderen Ball bei Superpiff als Belohnung.
Aber er war auch kontrollierbar.

Beim Border muss man damit rechnen, dass alles auch schnell wieder ins andere extreme springen kann
 
Ich versteh immer nicht, warum man nicht den Ball als Belohnung einsetzen könnte für z. B. gutes Laufen an der Leine oder sich von Blättern abrufen lassen. Ich hab keinen BC, da wissen andere hier besser Bescheid.

Wenn ich hier den Ball als Belohnung gebe ist es bei dem BC vergleichbar damit, als würdes du ihm bei jedem Befolgen von Kommandos nicht nur ein Leckerlie gibst, sondern stundenlang ein Leckerlie nach dem anderen reinschiebst. Selbst wenn er dabei platzt, er fordert immer mehr nach.
 
Du nimmst es mir bitte nicht übel, ja?

Der Kleine ist unterfordert und voller Energie. dazu scheint jetzt erst mal die bisherige Erziehung nicht die beste zu sein (Leute anspringen).

Deiner Mutter muss bewusst werden dass sie nur drei Optionen hat:
  • den Hund abgeben
  • jetzt anfangen sinnvoll zu trainieren und das muss dann auch ca. 2 Jahre konsequent mit Rückschritten durchgezogen werden (jeden Tag, jede Situation)
  • es so lassen und sich damit anfreunden, dass es nicht besser - sondern schlimmer wird
Zu dem Ball spielen:
Ja, ich habe auch schon den ein oder anderen Ball-Junkie kennen gelernt. Wenn er aber so auf einen Ball reagiert - ist doch top!
Du könntet mal versuchen ob und wie er an der Leine geht wenn du dir den Ball unter den Arm klemmst. Sieht sicher erst mal blöd aus, aber viele Hunde lernen so ganz gut am Fuß bzw. an der lockeren Leine zu gehen. Als Belohnung wird dann kurz (3 Würfe) mit dem Ball gespielt. Oder du nimmst einen Ball mit Schnur dran und ihr zerrt kurz - je nachdem was er besser findet.

Die "Kunst" ist es, mit dem Ball nicht zu übertreiben. Meistens reicht es aber, die Verfügbarkeit vom Ball zu beschränken - er bekommt den Ball nur, wenn er mit euch spielt / trainiert, danach kommt der Ball wieder weg.
Zum Spielen versuch es mal mit dem folgenden Aufbau: Wenn der Hund warm ist max. 10 Minuten mit dem Ball spielen. Dabei würde ich ihn möglichst viel laufen lassen. Sprich an die Schleppleine und wenn er den Ball nicht von sich aus bringt, den Ball auch erst mal an eine Schnur. Nach dem Ball spielen dann was ruhigeres, Leckerchen suchen oder so.
MMn besteht die Kunst darin, dass der Hund die vorhandene Energie gut abbauen kann, aber dann auch runter kommen (können) muss. Das musste ich mit Enzo auch erst üben, aber es geht sogar bei Molossern :) Wenn man also nach dem Ball spielen was ruhigeres macht fällt es dem Hund einfacher, dann wieder runter zu fahren und sich zu konzentrieren.
Enzo muss ich den Treibball auch abnehmen, ansonsten würde er bis in die Nacht damit spielen und sich dabei auch noch verletzten - wenn er den hat blendet er wirklich alles aus.

Wie ihr es auch macht, ich finde der Hund muss mehr "geboten" bekommen. Kann deine Mutter denn nicht im Garten noch was mit ihm machen? Es gibt doch auch einiges an Inteligenz-Spielzeug - schaut doch mal bei Kleinanzeigen & Co.

Denn ganz ehrlich: Würde meiner mit 3x 30 Minuten im langweiligen Feld auf gleicher Strecke zurecht kommen müssen - keine Chance, der kugelt dann wirklich Arme aus...
 



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