Bissige Bulldogge

Hallo,

es geht um eine franz.Bulldogge aus dem Tierheim.

Sie ist erst 4 und sitzt bereits 1 Jahr im Tierheim. Ihre Vorgeschichte ist das sie als normaler, gesunder Welpe aus Unerfahrenheit sehr verzogen wurde. Durfte immer alles und wenn ihr was nicht passte, reagierte sie bissig.
(Ich bekomme es bis heute immer noch nicht in meinen Kopf vom Verständnis her, wie man es schafft eine fran.Bulldogge mit ihrem Charakter zu einem bissigen Hund zu machen).

Es ging leider erst eine Zeit lang, bis der Hund abgegeben wurde. Leider bekam der Hund bei Frauchen auch Leckerchen nach dem Beißen, um ihn zu besänftigen. Was noch zu mehr Beißvorfällen führte. Der Hund kann nichts dafür, er hat es nie anders gelernt aber er ist jetzt der leidtragende.

Die Probleme gehen aber leider noch weiter...
Er kam dann ins Tierheim. Dort war man offenbar leider stellenweise so inkompetent, das eine Pflegerin gebissen wurde (sie wollte ihm das Spielzeug wegnehmen um das Spiel zu beenden).

Zwischenzeitlich hatten mein Mann und ich Interesse bekunden den Hund adoptieren zu wollen. Eigentlich waren wir wegen einem anderen dort mit dem es dann nicht passte, es funkte aber sofort mit dem kleinen. Er kam dann erst noch ins Fernsehen in eine Sendung für Tiere zum vermitteln.

Er wurde dann leider auch vermittelt....
Leider nicht wegen der Vermittlung, sondern weil es der nächste Fehler für den Hund war. Das Tierheim vermittelte den Hund an unerfahrene Menschen und schon nach 3 Stunden am 1. Tag kam er zurück...weil er wieder gebissen hatte! (Meine Güte dann vermittelt man einen Hund mit der Vorgeschichte eben auch nicht leichtfertig an Menschen, die sich dessen offenbar nicht bewusst sind..)

Gestern waren wir wieder dort, weil wir nach wie vor diesen Hund adoptieren möchten.
Tja, durch den ganzen Mist der zwischenzeitlich passiert ist, will das Tierheim den Hund jetzt nur noch an eine Einzelperson vermitteln. Und ich bekam den Spruch gedrückt, ich sei zu schmächtig um mit dem Hund klar zu kommen. (Öh der vorherige mit dem wir Gassie waren war ein Boxer,...den hätten sie mir gegeben).

Ich will den Knirps nicht aufgeben. Das Problem ist, im Tierheim arbeitet keiner mit ihm. Keine Sozialisierung, kein Training, kein gar nichts. So kann es nicht besser werden bei ihm.
Und wenn sie Mitarbeiter zu dem Hund schicken die gebissen werden, weil sie nicht wissen wie man mit einem bissigen Hund umgeht, (kein Einzelfall, ein Labradoodle im selben Tierheim hätte eine Pflegerin laut Text fast ins Gesicht gebissen als sie den Fressnapf rausnehmen wollte...) wird es immer schlimmer für den Hund.

Meine Bedenken sind, je öfter er noch beißt umso eher würde er ggf. noch eingeschläfert werden.

Dann bot ich auch an, bis wir den Hund adoptieren könnten würde ich mit ihm regelmäßig trainieren und arbeiten. Wodurch das Tierheim dann auch sehen würde, ob ich für den Hund geeignet wäre. Dann kam "Ne das Trainieren bringt eh nichts der ist im Tierheim anders wie zu Hause"
(Sicher...deswegen beißt er ja ebenso im Tierheim! Für mich klang das eher nach einer Ausrede, weshalb man im Tierheim sich nicht die Mühe macht mit dem Hund zu trainieren).

Weder der Hund noch ich kann was dafür, das er zwischenzeitlich an unerfahrene vermittelt wurde und es wieder zu einem Beißvorfall kam, der hätte vermieden werden können (und müssen!).
Ich dachte als Tierheim wäre man froh solche Problemhunde vermittelt zu bekommen. Ich habe Verständnis das sie jetzt wohl vorsichtiger sind. Aber ich bekomme ja nicht Mal die Chance zu zeigen, das ich geeignet bin mit diesem Hund umgehen zu können.

Sollte er es schaffen wo anders hin adoptiert zu werden, wo man auch mit ihm zurecht kommt und trainiert, wäre ich auch zufrieden. Aber ich habe Sorge das es so lange geht, bis er irgendwann vielleicht doch eingeschläfert wird. Die Regelung nur an eine Einzelperson erhöht seine Chancen nicht.
Eine Einzelperson die dann keine Freunde haben darf weil er eifersüchtig würde, die genug Zeit haben soll um mit ihm zu trainieren, ohne Kinder, aber seinen Lebensunterhalt verdienen muss man ja auch.

Fällt euch irgendwas ein was man noch versuchen könnte?
Ich würde mich auch als Pflegeplatz anbieten um ihn in der Zeit zu sozialiseren und mit ihm zu trainieren, aber wir sind eben ein 2 Personen Haushalt.
 
Ich verstehe ehrlich gesagt das Tierheim nicht...sie sollten froh um euer Engagement sein...etwas besseres,als das so ein Hund an Leute vermittelt wird,die wissen,auf was sie sich einlassen,ist ein Glücksfall.
Dass sich das Tierheim so auf rein gar nichts einlässt,macht mich stutzig...es gibt offensichtlich einen bestimmten Grund,warum sie diesen Hund absolut nicht an euch vermitteln wollen...dass Du zu schmächtig seist,bzw,dass ihr ein Zwei-Personen-Haushalt seid,und all die weiteren Gründe,hört sich für mich schon irgendwie wie ein Vorwand an...ich meine,das Schlimmste was passieren könnte,wäre dass der Hund wieder beisst,und ihr ihn wieder ins Tierheim zurück bringt...was für das Tier wieder alles andere als schön wäre...aber ihr wisst ja scheinbar,auf was ihr Euch einlasst,daher wäre es je eher unwahrscheinlich dasss ihr ihn wieder zurück bringt.
Und selbst wenn sie das Tier vor einem erneuten hin-und her bewahren wollen,nehmen sie ihm damit auch gerade die Chance auf ein (hoffentlich)dauerhaftes Zuhause...
Ich würde nochmal ein offenes Gespräch mit dem Tierheimleiter(oder gibt es noch eine Person,der er unterstellt ist?)führen,Eure Argumente darlegen,Euer ehrliches Engagement und Interesse darlegen,und offen und ehrlich nachfragen,warum dieser Hund offensichtlich unter keinen Umständen an Euch vermittelt werden soll,sattdessen aber an anscheinend nicht geeignete Menschen vermittelt wird.
selbst wenn ihr keine Chance bekommt,könnt ihr das Tierheim vielleicht zum umdenken bewegen,dass sie die Interessenten für den Hund genau unter die Lupe nehmen ,und nur dann vermitteln,wenn es wirklich passt.

Zu Eurer Frage,was ihr sonst noch probieren könntet...ehrlich gesagt würde mir ansonsten nichts mehr einfallen.
Ihr habt ja keinerlei Anspruch auf den Hund...
 
Hallo,
meine Vermutung ist das die letzte "Fehl"-Vermittlung der Grund ist, weshalb sie jetzt so blocken und so zusagen überhyper vorsichtig sind. Sie würden ihn mir sogar zum Gassie gehen geben, warum also nicht zur Adoption. Beim letzten Vorfall hat er wohl die Frau aus Eifersucht vor ihrem Mann verteidigen wollen. Aber ich finde nur das alleine kein ausreichenden Grund, um jetzt pauschal unabhängig der fachlichen Eignung von jemandem den Hund nur an Einzelpersonen vermitteln zu wollen.
Das Problem besteht, aus meiner Sicht, nicht in der Anzahl der Hausbewohner sondern eher an der Fähigkeit der Menschen mit so einem fehlgeprägten Hund umzugehen. Eine Einzelperson ohne ausreichend Erfahrung kann dieselben Probleme bekommen. Zb dass der Hund dann fremde beißt beim Gassie gehen und schwupp landet er wieder im Tierheim.

Anders herum können aber auch 2 Personen ohne Kinder, die wissen worauf sie sich einlassen, theoretisch mit so einem Hund umgehen können. Sicher gibt es keine Garantie, aber ohne überhaupt die Chance sich beweisen zu können, kann man es, finde ich, auch nicht vorab sagen das es nicht funktionieren würde.

Mein erster Hund war ein Beauceraunt, Angstbeißer. Ich habe ja Verständnis das man mir nicht ansieht und daher evtl. nicht zutraut das wirklich zu schaffen. Auch wegen dem Spruch "kann ja sein das er sich meinen Mann als Bezugsperson aussucht und auf Sie (also mich) losgeht" Für mich ist das kein Grund dagegen, aber mehr als zu versichern das ich wirklich weiß worauf ich mich einlasse...offenbar scheinen sie mir das nicht abzukaufen.
Auch wenn mal was passieren sollte, womit ich auch rechnen müsste, wäre das für mich kein Grund den Hund sofort wieder abzuschieben. Ich würde den Hund ja nehmen wissentlich seiner Probleme und Vorgeschichte.

Ich versuche mal deinen Vorschlag, mal mit jemand vorgesetztem zu reden. Bisher waren es nur Mitarbeiter die das entschieden hatten. Aber ich werde auf jeden Fall dran bleiben. So oft passiert es nicht das man einen Hund kennen lernt und es funkt sofort. Es passt einfach auf beiden Seiten und es wird auch so schnell kein anderer Hund als Alternative in Betracht kommen.
Wir suchen ja keinen Hund weil wir irgendeinen wollen sondern es sollte ja auch untereinander passen.
 
Wenn du den Hund als Gassigänger nehmen kannst, würde ich da parallel dranbleiben. Vielleicht über zeugt das auch, dass ihr es Ernst meint.
Eigentlich seltsam! Bist du als Gassigeher größer und stärker als sonst?:confused:
 
Verstehe auch nicht dass eine unerfahrene Familie in Ordnung ist, dass du Gassi gehen darfst aber sonst nichts? Obwohl du offenbar über Erfahrung und den Willen verfügst. Die tun dem Hund damit doch auch nichts gutes.
Ich würde auch mit jemandem reden der da einen gewissen Einfluss hat und alles, was für dich spricht, erzählen.
 
Wie kommt die Bulldogge denn mit anderen Hunden aus?

Du hast doch einen Jack Russell Mix, vielleicht ist das auch der Grund, weshalb das Tierheim nicht an euch vermitteln möchte.
Wenn die Bulldogge schon Probleme damit hat, dass ein anderer Mensch ihrer (ausgesuchten) Bezugsperson zu nahe kommt, dann kann es gut sein, dass sie das von einem anderen Hund schon mal gar nicht duldet. Erst recht, wenn sie die letzten 4 Jahre als verwöhnte Einzelprinzessin gelebt hat.

Ich kann mir gut vorstellen, dass das Tierheim da eine erneute Konfliktsituation sieht, zusätzlich zu den bereits vorhandenen Problemen.
 
Ja @Lesko ich werde versuchen ob ich sie vielleicht direkt live selbst von meiner Kompetenz überzeugen kann. Ich trage eben kein Schild um den Hals auf dem meine Kentnisse aufgelistet sind. Nur nach dem Äußeren einer Person kann man nicht beurteilen wie fähig jemand ist.

@Ayoka, das ist auch ein Aspekt den ich nicht verstehe. Wie man einen Hund mit der Vorgeschichte so fehlvermitteln kann, das ein erneuter Beißvorfall passiert und der Hund schon nach 3 Stunden am selben Tag zurück kommt. Bei den einen wird offenbar kaum bis gar nicht gründlich vorab die Tauglichkeit geprüft, und bei anderen dafür pauschal nicht Mal die Chance gegeben.

@Martina, im Text steht "mit anderen Hunden kommt die Bulldogge super zurecht" Das mit der Eifersucht wäre verständlich, aber die hat er nur weil er so (v)-erzogen wurde. Jemand wo ihm erklärt wie es richtig ist und er die Möglichkeit hat umzulernen, hat er auch die Möglichkeit seine Eifersucht abzulegen.

Das ist immernoch ne Franz.Bulldogge vom Charakter und kein bissiger Schäferhund oder irgend eine Rasse, die rassetypisch dominant, revierverteidigend oder beschützend drauf wäre. Seine Eifersucht ist rein anerzogen und angelernt.

@Bububka, nur weil ich nicht an jeder Ecke meine Erfahrung direkt raushängen lasse, heißt das nicht das ich nicht mehr Erfahrung hätte als meine bisherigen eigenen Hunde. Ich habe seit 2006 Erfahrung mit verhaltensauffälligen Tierheimhunden, jeder Rasse und Größe. Zusätzlich dazu habe ich auch mit fremden Hunden gearbeitet.
Ich kann gut einschätzen was ich mir zutrauen kann, was ich hinbekomme und wovon ich die Finger lassen sollte. Ich werde jetzt auch gucken das ich Nachweise über meine bisherigen Kentnisse bekomme die ich dann vorzeigen kann.
 
Ich habe mich jetzt an den Vorstand gewandt und die Situation sachlich geschildert.
Zum Einen ist die Wahrscheinlichkeit sowieso sehr gering, das ein Hund mit der Vorgeschichte überhaupt Interessenten findet. Dann auch noch welche, die es wirklich ernst mit ihm meinen, sich dessen bewusst sind und ihn nicht beim ersten Problem sofort wieder abgeben. Und jemand der trotz dessen Vorgeschichte und den Hürden weiterhin so viel Engagement für so einen Hund aufbringt, sollte es ersichtlich sein das man es wirklich ernst mit dem Hund meint.

Ich halte mich nicht für allmächtig, rechne auch damit ggf. festzustellen das es doch nicht klappt oder mein Hund dagegen sein könnte. Das kann man vorab nicht pauschal sagen. Aber weder bekommen die Hunde die Chance sich kennen zu lernen, noch bekommen wir überhaupt die Chance weder den Hund näher kennen zu lernen, noch unsere Eignung zeigen zu können.
Das ist es hauptsächlich was ich negativ finde. Das einem nicht Mal die Chance gegeben wird, dafür das es durch Fehlentscheidung in der Vergangenheit schlecht ausging kann weder der Hund etwas, noch wir als Interessenten.

Jetzt können wir nur abwarten und diplomatisch bleiben...Zwingen kann man das Tierheim nicht, und wenn man unfreundlich würde, hat man sich jegliche Chance selbst verspielt. Ich gucke auch noch das ich von früheren Personen meine Kentnisse "bescheinigt" bekomme. Auch wenn es nichts bringen sollte, ein Versuch ist es Wert. Zum Sachkundenachweis habe ich mich schon angemeldet.

Was ich mir auch überlegt habe ist evtl. eine rein persönliche Sache, das gibt es ja leider auch manchmal. Die Mitarbeiterin die das entschied war auf der Webseite unter "Team" zufällig mit diesem Hund zusammen abgebildet. Kann auch nur reiner Zufall gewesen sein, will da auch nicht paranoid werden.
Manchen kann es auch nicht passen, wenn da mal eben eine unscheinbare junge Frau daher kommt und tatsächlich besser den Hund im Griff hätte. Es gibt leider auch im Tierheim Mitarbeiter, die sich für einzig kompetent und den Besten Hundeflüsterer der Region halten. Auch da will ich keinem was unterstellen, aber wenn es keinen sachlichen Grund dagegen gibt, muss es einen anderen Grund haben.
 
Momentan macht es den Eindruck, als ob es doch eine persönliche Sache wäre.
Den Hund den sie uns vor 2 Tagen als Alternative vorgeschlagen hatten, mit dem wir dann auch gestern erneut spazieren waren um ihn näher kennen zu lernen, käme heute urplötzlich doch nicht mehr in Frage. Wir schrieben gestern eine Mail, da für uns der vom Tierheim vorgestern vorgeschlagene Hund evtl. doch eine Option wäre.
In der Beschreibung des Tieres steht wörtlich drin "als Zweithund geeignet" und heute kommt eine Mail, es ginge doch nicht der Hund sei nicht als Zweithund geeignet. Da kommt man sich allmählich dann doch etwas verar**scht vor muss ich sagen.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben