Bissige Border in der Nachbarschaft - woran liegt’s?

... dass die's nicht so unbedingt mit anderen Rassen (bzw. sogar Hunden allgemein) haben?
->
Wenn wir Gassi sind, ignorieren sie meistens andere Hunde.
...
Obwohl sie ansonsten so gut wie nie etwas von anderen Hunden wissen will - und spielen sowieso nicht!
Sowas meinte ich im Hinterkopf zu haben. Ich meinte nicht, dass BCs aggressiv sind. Ich drücke es mal anders aus: sie sind mit sich zufrieden (wobei "sich" die direkten Sozialpartner beinhaltet).
 
Nun hab ich schon mehrfach miterlebt (nicht mit meinen Hunden), wie die drei (also natürlich jeweils einzeln, bzw. die zwei gemeinsamen auch zusammen) andere Hunde angegriffen haben. Für mich (ich steh ja auf langsame Hunde und denke glaub ich auch langsamer als so ein BC 🤣) immer sehr schlecht oder nur sehr kurz vorher vorhersehbar und meist ohne einen der klassischen Gründe wie Ressourcen oder so... was dann anfangs nach Kommentkampf aussieht, resultiert aber regelmäßig in Löchern in den anderen Hunden... Situationen waren zum Beispiel: Hündin will ihr eigenes Spielzeug aufheben, BC greift blitzschnell an; neuer Rüde kommt auf Hundewiese (territorial?); Streit entsteht während eigentlich Spiel mit bekanntem Rüden...
Vorab: Ich kenne nicht viele Border Collies und kann daher nicht beurteilen, ob es sich dabei um "typische" Verhaltensweisen dieser Rasse handelt.

Für mich hört sich nach erwachsenen Rüden an, die nicht für Hundewiesen geeignet sind, wie meiner Meinung nach die meisten erwachsenen Rüden die nicht zu einer auf artgenossenverträglich gezüchteten Rasse gehören. Balou würde sich auf einer Hundewiese genauso verhalten (wenn man das Spielzeug durch Futter ersetzt), er ist aber nicht so ernsthaft und sorgt nicht für Verletzungen bei anderen Hunden. Ich weiß das natürlich und meide Hundewiesen und Fremdhundekontakte.

Und ein Kommentkampf kann ja schnell mal in einen Ernstkampf kippen wenn man nicht rechtzeitig eingreift bzw. keiner der Hunde Beschwichtigungssignale zeigt. Oder Hundehalter übersehen ob ein Spiel ausgeglichen ist und es kommt zu Mobbing.

Mir begegnen öfters ernsthafte, erwachsene Rüden die sicherlich für Verletzungen sorgen würden wenn sie nicht angeleint werden und das sind unterschiedliche Rassen und nicht nur Border Collies.
 
Vielen Dank schonmal für euren vielseitigen Input, da waren viele interessante Punkte dabei.

Mal vorab, ich kenne sehr viele verträgliche und unverträgliche Hunde, wir sind viel auf hochfrequentierten Hunde-Strecken unterwegs. Also @Hermann so grundsätzliche „Auslöser“ wie Ressourcen, usw. sind mir gut bekannt. Auch das Thema was du, @Wautzi eingebracht hast, ist natürlich ein wichtiger Aspekt. Allerdings ist einer der drei eine Hündin, einer ein Kastrat und einer ein intakter Jungrüde. Da ist also kein Muster a la „ernsthafter, intakter, erwachsener Rüden“.

Mein Interesse galt hauptsächlich den Fragen, ob es beim Border rassespezifische Besonderheiten gibt. Da gibt’s ja bei jeder Rasse was anderes, unterforderte Labbis gehen beispielsweise gern jagen oder Müll suchen 😘

Und borders warnen auch nicht zwingend immer so vor wie andere Hunde.

Das ist interessant und ja genau meine Beobachtung bei den Vorfällen.

Wenn man beim Border der Hüteersatz ist, dann sieht es eher anders aus.

Dann bleibt der Border auf 12 Uhr stehen kommt nicht, der Besitzer wird umkreist.

Ja richtiges Hüten war das nicht, aber vielleicht eine Reaktion die mit Hüteverhalten zu tun hatte, wie Verteidigung der Herde? Oder machen Border das gar nicht?

Du beobachtest sehr gut und findest mögliche Erklärungen. Da sind zwei Balljunkies, die einen Ball sehen.

Ja aber bei keinem der Vorfälle ging es um den eigenen oder einen ähnlichen Ball...

aber habe ich nicht irgendwo mal ausgeschnappt, dass die's nicht so unbedingt mit anderen Rassen (bzw. sogar Hunden allgemein) haben?

Das habe ich hier im Forum eben auch schon ein paarmal so oder so ähnlich gelesen.


Danke auch an @BorDobi für deinen erfahrenen Beitrag. Haben deine Border dann wenig Hütetrieb? Gibt ja glaube ich große Unterschiede...
 
Ich habe noch nie gehört/gelesen, dass Borders die Herde verteitigen aber kommen sie auch in die Situation?
Aber manchmal beim Training oder ähnliches halten manche Hunde die Herde und ein andere/fremdhund übernimmt die.

Was gefühlt oft bei Borders ist, dass sie halt ihre "Distanz" haben.
Und wenn was im Weg ist, wird es "korrigiert".
Um so tiefer/gestresster er ist um so schlimmer kann es sein ( und je nach dem wie der andere reagiert ).

Und oft sind sie dann gerade aufs Spielzeug fixiert und bekommen gar icht unbedingt den andere Hund mit.
Aber wenn der dann auf einmal körperkontakt auf nimmt/zu dicht ist, dann kann dann ein Border schnell handeln
auch ohne vorzuwarnen.

Ich sehe oft auf Turniere, wenn ich mit Bekannte unterwegs bin wo Spielzeug im Einsatz ist.
Da gibt es eigentlich so gut wie nie Probleme ( da wird aber auch geguckt das es passt ).
Oft liegen Borders am Parcourrand mit Spielzeug ( oft ist sogar die Leine das Spielzeug ) und da gehen andere
Hunde vorbei.
Und wenn dann mal in eine Gruppe zb. nach Training, oder beim warm machen was geworfen/gespielt wird ist
es auch kein Problem, da die Hunde einen Abstand einhalten.
Ich war schon auf Turniere da wurden Bälle in den Teich usw geworfen. Ganz viele Hunde und kein Problem, da die
Hunde keinen anderen bedrängen.
 
Ohne sowas live zu sehen, ist das in Summe eigentlich immer eine Vermutung. Die Border, die ich kenne, haben nicht weniger kommuniziert oder gewarnt, als andere Hunde auch. Und ich hatte durchaus schon mal einen im Arm hängen, weil ich ihn von meiner Hündin runter gepflückt habe. Die zwei Löcher hatte ich mir redlich verdient, denn eigentlich war mir klar, dass das mit dem Rüden schief gehen wird. Aber ich hatte es der Besitzerin zuliebe doch probiert. 🙄

Ich vermute hier spielen evtl. zwei Dinge zusammen....

Zum Einen das allgemeine Problem, dass eine spezialisierte Rasse zum "Familienhund" wurde, da dann auch Besitzer dabei sind, die halt nicht geeignet sind Hunde zuverlässig zu führen und Hunde, die dann eben selbst (unter Umständen unliebsame) Entscheidungen treffen und sich eine kurze Zündschnur aneignen. Das finden wir ja nicht nur beim Border.

Der zweite Punkt könnte damit zu tun haben...
Für mich (ich steh ja auf langsame Hunde und denke glaub ich auch langsamer als so ein BC ) immer sehr schlecht oder nur sehr kurz vorher vorhersehbar und meist ohne einen der klassischen Gründe wie Ressourcen oder so...
Für mich hat sich das wie gesagt fast nie angekündigt...

Schnelle Hunde verwenden unter Umständen keine Ewigkeiten auf Warnungen - sie sind eben schnell 😉. Und wenn man nicht daran gewöhnt ist, kann es sein, dass man wenige Anzeichen sieht. Deshalb haben sie's aber dennoch angezeigt. Ich habe schon des Öfteren Hunde aus einer Situation genommen bzw. schon im Ansatz abgestoppt, da hatten andere Menschen um mich herum noch gar nicht bemerkt, dass da was los war. Sowas ist zT Übungssache - je mehr man mit reaktionsschnellen Hunden zu tun hat, umso natürlich wird es, diese Dinge wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Und zum anderen Teil liegt es einem einfach oder eben auch nicht 😅
 



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