Hallo -
die Kastration einer Hündin ist kein ganz unerheblicher Eingriff. Es ist eine Bauchoperation unter Vollnarkose - es wird körpereigenes Gewebe ( Eierstöcke und evt. auch die Gebärmutter) entfernt.
Im Bauchraum werden Blutgefäße "ligiert" (d.h. so abgebunden, dass keine Nachblutungen auftreten können), die sog. Bauchdecke wird hinterher durch Naht verschlossen und die darüberliegende Haut mit einer weiteren Naht.
Für den Hund bedeutet das einen erheblichen "Eingriff", auch wenn es heute oft als "Kleinigkeit" oder Routine-OP bezeichnet wird.
Im Allgemeinen bekommt der Hund anschließend Schmerzmittel - das ist auch gut so, schließlich soll der Hund keine unnötigen Schmerzen erleiden (und wer schon mal eine solche Bauch OP hatte, weiss, dass das richtig weh tun kann, auch noch Tage danach).
Wenn der Hund allerdings dann weitgehend schmerzfrei ist, dann ist es am Hundehalter gelegen, darauf zu achten, dass der Hund sich "schont".
Ein Hund, der keine Schmerzen hat, sieht ja von sich aus keine Notwendigkeit, sich vorsichtiger und langsamer als "normal" zu bewegen.
Dies ist aber wichtig! Durch zu frühe oder zu heftige Bewegung nach einer OP kann es zu einer Reihe von Komplikationen kommen, die man vielleicht als Hundebesitzer gar nicht so einschätzen kann.
Wie oben erwähnt, werden Blutgefäße "abgebunden"....
wenn eine solche Ligatur durch zuviel "rumhampeln" abrutscht, dann kann der Hund innerlich verbluten.
Die beiden Nähte (innen die Bauchdecke und außen die Haut) halten zwar einiges aus, aber ganz sicher tritt die Wundheilung besser und schneller ein, wenn die Wundränder nicht zu oft und zu heftig gegeneinander verschoben werden.
Es ist also sinnvoll und vernünftig, einen Hund nach einer Bauchoperation zu "schonen".
"Bewegung tut gut"????? Ja, auf jeden Fall ist es richtig, mit dem Hund spazieren zu gehen - gut für den Kreislauf, fürs Allgemeinbefinden, ganz sicher sogar.
Und wenn es dem Hund gut geht nach der OP, kann man sogar ein wenig länger als nur fünf Minuten gehen.
Aber toben und rennen sind mit einer frischen Operationswunde einfach sehr gefährlich - auch wenn der Hund es selber gerne möchte, weil ihm durch moderne Schmerzmittel einfach nix mehr weh tut. Man kann und sollte sich als Hundhalter gerne darüber freuen, dass alles so gut gelaufen ist und es dem Hund gut geht .....
aber trotzdem den Hund "bremsen" und die paar Tage bis zum Fäden ziehen "vernünftig" sein.
LG
Bettina