Betreuung eines neuen Hundes so okay?

Hallo,
ich möchte mir gerne einen Labrador anschaffen, zwar hatte ich schon lange immer wieder den Wunsch gehabt, aber habe es stets wieder verworfen, weil ich einem Hund zeittechnisch nicht gerecht geworden wäre. Ich arbeite Vollzeit und einen Hund so lange alleine lassen wollte ich nicht, ist dem Tier gegenüber nicht fair.
Jedenfalls ist mein Vater nun in Rente gegangen und hat sich schon fest dazu bereit erklärt als Hundesitter zu fungieren, falls ich mir einen anschaffe. Genau genommen würde sich mein Vater sehr über die Gesellschaft eines Hundes freuen : -)
Wenn, dann würde ich mich zum Sommer hin nach einem Vierbeiner umschauen, weil ich dann vier Wochen am Stück Urlaub nehmen könnte und meine Schwester im Anschluss drei Wochen am Stück Zeit hätte sich um den Kleinen zu kümmern (sie ist 16 und hat ein äußerst gutes Händchen für Hündchen).
Wenn ich wieder arbeiten muss, würde ich den Hund morgens zu meinem Vater bringen und nach der Arbeit wieder abholen. An vier Tagen sind es 9 Stunden und an einem Tag 7 Stunden, die der Hund bei meinem Vater wäre. Und nach der Arbeit, sowie Wochenenden etc. möchte ich mich natürlich ausgiebig mit dem Hund beschäftigen, ihn auch geistig fordern usw.
Wäre das eine gute Lösung für mich als Berufstätige mit Hundewunsch?
Und wäre es für den Hund so auch okay oder etwa zu stressig?

Danke im voraus für Antworten und Hilfen
 
Hallo,

ich finde das komplett okay. Soll es ein Welpe werden oder ein älterer Hund (aus einem Tierheim z.B.)...? Für einen älteren Hund, der schon Einiges gelernt hat, finde ich die Lösung optimal. Bei einem Welpen könnte es schwierig werden...Erziehung Stubenreinheit und alles was dazu gehört, einen jungen Hund auf sein Leben vorzubereiten, das alles dauert seine Zeit und das Hin und Her zum Opa könnte ihn verwirren. Muß aber nicht so sein, wenn auch der Opa in Bezug auf die Erziehung eines Welpen mit Dir auf einer Wellenlänge liegt.

Du solltest für alle Fälle einen Plan B haben, falls der Opa mal ausfällt. 9 Stunden ist auch für einen erwachsenen Hund zu viel. Aber da Dein Grundgerüst für die Betreuung ja quasi schon steht, sehe ich auch da kein Problem, daß Du auch da eine Lösung findest.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Das sehe ich aus der Erfahrung heraus sehr ähnlich. Vielleicht solltest du andenken, dass generell dein Vater die "Hauptbezugsperson" für den Welpen zu Beginn ist und du nach dem Erlernen der "Basics" sozusagen miteinsteigst in die Ausbildung & Erziehung. Gerade das Berufsleben bringt doch einige Unwägbarkeiten mit sich und ich habe es wirklich bereut, dass wir gerade in der Prägungsphase unseres ersten Hundes einfach zu wenig Zeit hatten.

Gut, wir hatten auch einen Beagle und keinen Labrador aber trotzdem würde ich empfehlen, dass gerade zu Beginn die Rollenverteilung recht klar geregelt ist. Da ich aber mit Labradoren (noch) keine Erfahrung habe - wir erwarten unseren Welpen sehnsüchtig am 1. Jänner - ist meine Meinung bestimmt nicht repräsentativ.

Gruß

Markus
 
Hallo Maracuja,

ich finde solche Lösung nicht im Sinne des Hundes.
Ein Hund hat Gefühle, geht eine Bindung zu seinem Sozialpartner ein.

Es ist für ihn jeden Tag wieder eine Umstellung, wenn er die Umgebung wieder wechseln muss.
Das kann für einen erwachsenen Hund schon schwierig sein, bei einem Welpen geht das gar nicht.
Ein Welpe sollte eine verlässliche Bezugsperson haben, die auch verfügbar ist.

Du kannst auch nicht bestimmen, dass es Dein Hund wird. Ein Hund sucht sich seine Bezugsperson aus.
Das ist wahrscheinlich die Person, die ihm am meisten Sicherheit bietet. Das könnte dann durchaus Dein Vater sein.
 
Ein Welpe sollte eine verlässliche Bezugsperson haben, die auch verfügbar ist.

Hallo,

das habe ich gemeint. Einem Welpen würde ich das so nicht zumuten. Da fehlt die Konstanz, um sich an die Bezugsperson zu binden und Sicherheit zu bekommen.

Sicher ist es auch für einen erwachsenen Hund nicht das Ideale, täglich woanders zu sein. Aber es gibt "Vertreter", denen macht das nur wenig aus. Und wenn der Hund beide (Halter und Sitter) gleichermaßen mag und die beiden im Umgang und der Erziehung konform gehen, halte ich es für eher unproblematisch. Da käme dann aber eher ein Hund aus dem Tierheim in Frage, den man ausgiebig kennenlernen kann und wo man auch schauen kann, ob die Chemie auch beim Opa stimmt.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo, ich finde deine Überlegungen gut. Meine Schwester und auch ich haben auf diese Weise (Hund zur Mutter) zwei Welpen aufgezogen und sie sind damit ohne Probleme klar gekommen, sie waren/sind sicher gebunden und stabile Hundepersönlichkeiten.

Meine jetzige Hündin habe ich mit 9 Monaten bekommen und es auch ohne Probleme so gemacht.
 
Mmh...

Ein Danke erstmal für die bisherigen Antworten!
Ich weiß, dass man es nicht auf den Tag genau sagen kann, jeder Hund ist anders, aber wie lange in etwa dauert die "Prägephase"?
Wie gesagt zumindest vier, vielleicht auch fünf Wochen kann ich am Stück Urlaub nehmen, um den Hund einzugewöhnen. Die Prägephase dauert sicher die ersten Monate, nehme ich an?
Dass so ein hin und her nicht optimal für einen Welpen ist, war mir auch schon durch den Kopf gegangen, deswegen bin ich auch nicht unbedingt auf einen Welpen fixiert. Ich hätte kein Problem damit einen erwachsenen Hund aufzunehmen.
Wenn ältere Hunde auch stressig auf einen täglichen Umgebungswechsel reagieren, wären also allgemein Hundesitter keine so gute Wahl? Es sei denn sie kommen in die Wohnung des Hundebesitzers und nicht andersherum?
Ich hab schon öfter die Befürchtung gehabt erst genug Zeit für einen Hund zu finden, wenn ich Rentnerin bin und kann noch dauern^^
Ich möchte natürlich, dass es einem Hund bei mir gut geht, wenn ich mir einen anschaffe!

@Anoia
Das ist schön zu hören!
Und wer war/ist die Bezugsperson der Hunde? Du/deine Schwester oder eure Mutter? (Wenn man das überhaupt genau beantworten kann)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, das hört sich gut an.
Einen Welpen würde ich in der Situation zwar nicht anschaffen, aber mit erwachsenen Hunden habe ich da positive Erfahrungen.
Es ist ein paar Jährchen her, als mein Ex und ich uns getrennt haben.
Ich musste dann eine Lösung funden. Zum einen hatte ich einen Gassiservice, der meine Hunde abholte während ich auf der Arbeit war, mit ihnen und einer Gruppe von ca. 8 Hunden rausfuhr, 1,5 Stunden liefen sie dann in der Gruppe frei in der Natur und wurden danach zu Hause wieder abgeliefert. Mit mir liefen sie dann vor der Arbeit kurz 30min Gassi und danach minimal 1Stunde plus 1-2x pro Woche HuSchu. Den Rest der Zeit - auch mit mir - haben sie verschlafen. Die waren gut ausgepowert.
In Ferienzeiten des Gassiservice gingen sie in eine Hundetagesstätte.
Ich habebnie Probleme mit der Bindung gehabt und in der Zeit ist es mir selbst mit meiner jagderfahrenen Podenco gelungen, dass ich sie ableinen konnte. Ich denke nicht, dass das für eine gestörte Bindung spricht.
Und auch jetzt: Mein heutiger Partner arbeitet von zu Hause, ist also immer da. Man sollte also meinen, dass die Bindung zu mir schlechter sei. Dennoch kommt mein Podengo bei mir auf einen einzigen Ruf angeschossen, selbst wenn jagdbares Wild in seinem Sichtfeld ist, während er meinen Partner dann schonmal ignoriert. Welche Bindung ist nun besser?
Meiner Meinung wird die absolute Zeit überbewertet und geht es mehr darum, die Zeit, die man mit dem Hund verbringt, qualitativ gut zu gestalten.
 
Wäre das eine gute Lösung für mich als Berufstätige mit Hundewunsch?
Und wäre es für den Hund so auch okay oder etwa zu stressig?

Ja, ich finde, es wäre eine gute Lösung.
Im Grunde ist es doch eine Haltung, die einem Familienhund entspricht, auch wenn der Vater nicht im gleichen Haus(halt) wohnt.

Es gibt doch zahllose Familienhunde, mit denen "Mutter" morgens ausgiebig spazierengeht, mit anderen Hundehaltern ein bischen quasselt derweil die Hunde spielen. "Vater" macht mit dem Mantrailing, Hundesport oder sonstwas und die Kinder bespassen den auch noch und bringen ihm "schäm dich", "roll dich", "high five" und ähnliches bei.

Ich kenne ohne groß nachzudenken 4 Familien mit unterschiedlichen Hunden in denen das so läuft - bei völlig problemlosen Hunden im übrigen.

Allerdings würde ich - wie es schon anklang - der TE zu keinem Welpen raten. Aber für einen erwachsenen, gut erzogenen, menschenfreundlichen und gut sozialisierten Hund ist das schon ein super Leben.

Wichtig ist allenfalls, dass sich die Beteiligten über die wesentlichen Dinge einig sind und es daher in Bezug auf Futter, Figur und Art der Beschäftigung (incl. der Beschäftigungs-Person) zu keinen - gerne auch emotionalen - Konflikten kommt.

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Meiner Meinung wird die absolute Zeit überbewertet und geht es mehr darum, die Zeit, die man mit dem Hund verbringt, qualitativ gut zu gestalten.

Das entspricht exakt auch meiner Meinung.
 
Wenn ich mich wirklich für einen Hund entscheide, werde ich wohl nach einem erwachsenen Hund suchen. Ich sehe das schon ein, dass die Situation für einen jungen Hund zu stressig wäre bzgl. Prägungsphase etc.
Aber ich werde alles nochmal gut durchdenken.
Trotzdem ist es schön, wenn ich von Fällen lese in denen es mit der Betreuung ähnlich abläuft, wie ich es mir für einen möglichen Hund überlegt habe und in denen es super klappt bzw. die Hunde anscheinend auch keine Probleme damit haben.
 
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