Beisshemmung, Rangordnung, Grenzen austesten?

Hallo zusammen!

Inzwischen sind wieder ein paar Wochen mit unserer Kleinen vergangen und es hat sich viel gebessert. Sie ist jetzt 16 1/2 Wochen alt und komplett stubenrein. Schläft länger morgens usw.
Das mit dem Beissen (also Schnappen halt, nicht beissen um zu verletzen) hat deutlich nachgelassen! An meinen Händen gibt es inzwischen keine Kratzer mehr. :p

Jetzt ist es allerdings so: Bei mir schnappt sie gar nicht mehr. Und wenn sie es mal versucht, dann reicht ein etwas ernsteres "Nein" damit sie es sofort völlig einstellt. Bei meiner Freundin klappt das so aber noch nicht. Bei ihr schnappt sie noch sehr oft nach den Händen und beim auf dem Sofa liegen auch mal nach anderen Stellen. Wenn meine Freundin dann das "Nein" sagt, dann hört sie manchmal auf, aber manchmal fängt sie dann an sie anzuknurren und anzubellen und ist dann nur schwer wieder runterzubekommen.

Mir ist jetzt nicht ganz klar woran dieser Unterschied im Verhalten genau liegt. Geht es da um die Rangordnung, dass sie versucht irgendwie vor meine Freundin zu kommen oder will sie da Grenzen austesten? Auf der anderen Seite hört sie in anderen Situationen auf meine Freundin (Sitz, Platz, Nein, und Komm wenn sie unangeleint ist usw.).

Es ist so, dass meine Freundin den ganzen Tag mit dem Hund zusammen ist, ich bin arbeiten und nur abends und am Wochenende da. Von daher wundert es mich eigentlich, dass sie es eher bei mir komplett eingestellt hat und meine Freundin da noch Probleme hat.

Hat da einer eine Idee?

LG

P.S.: Ich weiss, dass man das Beissen nicht komplett unterbinden soll. Das mit dem "Nein" beim schnappen bezieht sich darauf, wenn sie eben zu doll schnappt, wenn sie meine Hand oder einen Finger gefühlvoll mal in den Mund nimmt, was ab und an vorkommt, dann verbieten wir das auch nicht. Nur noch so als Info.
 
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Rangordnung kennt der Hund nicht. Das ist ein rein menschliches Konstrukt.

Du bist wohl die Hauptbeugsperson? Nun das ist das ganz normal. Dieses "Welpenbeissen" ist normales Sozialverhalten.
Ich würde es auch nicht komplett verbieten, das ganze ist gut für die Bindung. Ich sage nur was, wenn es zu doll wird. Mausi nabbelt heute noch an mir rum

Edit sagt, der letzte Absatz hat sich erledigt.
 
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Hallo Lena! Danke für deine Antwort!

Ich weiss natürlich schon, dass das Welpenbeissen normal ist und Sozialverhalten. Wie gesagt verbieten wir das ja nicht komplett. Wenn sie es gefühlvoll macht, darf sie das ja auch. Am Anfang haben wir es bei zu dollem Schanppen mit Spiel abbrechen, Hände wegnehmen und im Notfall aufstehen und weggehen gemacht. Inzwischen hat das zu dolle schnappen sehr sehr stark nachgelassen. Das ist ist schön und erfreulich, so war ja auch der Plan. Hat also wohl funktioniert. ;-)

Inzwischen macht sie es wie gesagt seltener und wenn dann reicht ein "Nein", damit sie aufhört. Sie weiss dann wohl schon warum das "Nein" jetzt kommt, schätze ich mal.

Meine Frage geht eher zum Unterschied im Verhalten: bei mir akzeptiert sie es, bei meiner Freundin fängt sie teilweise an zu knurren und sie anzubellen. Und das obwohl ich nur abends und am Wochenende da bin und meine Freundin immer den ganzen Tag für sie da ist.

Meine Freundin beschäftigt das etwas, weil sie nicht versteht, warum der Hund das ihr gegenüber macht und mir gegenüber nicht. :-/
 
Ihr seid unterschiedliche Menschen, mit unterschiedlichen Verhaltensweisen. Ihr reagiert unterschiedlich auf den Hund. Von daher agiert er unterschiedlich mit euch. Vielleicht traut er sich bei deiner Freundin eine Spielaufforderung (Bellen) hinterher zu schicken, bei dir nicht. Oder er hat mit dem Bellen mal eine Reaktion bekommen, die ihm gefallen hat.
 
Mh... ok an eine Spielaufforderung habe ich noch gar nicht gedacht... wobei da das Knurren etwas deplatziert wäre... aber gut... ;-)
 
wobei da das Knurren etwas deplatziert wäre... aber gut... ;-)

Nicht unbedingt, man muss es nur lernen richtig zu deuten (das kommt mit der Zeit).
Knurrren ist nicht immer ein Warnsignal, es gibt Hunde die setzen ihre Stimme generell gern ein.

Meine beiden Hündinnen knurren auch, wenn ich mit ihnen tobe, oder wenn sie untereinander spielen.
Sie sind dabei auch recht laut, mit tiefer Stimme. Wenn ich mit ihnen rangele, nehmen sie z.B. knurrend meinen Arm ins Maul - wobei mein Jungspund von 6 Monaten manchmal noch etwas zu heftig wird, womit ich das Spiel dann untebreche. Im Eifer des Gefechts vergisst sie halt selten noch, dass meine Haut empfindlicher ist.
Mein Rüde knurrt nur beim Zergeln oder wenn er mit den Mädels fangen spielt und er der Fänger ist.
 
Unser Felix macht da auch Unterschiede. Das, was er sich bei meinem Freund erlaubt, würde er sich bei mir nie trauen. Kommt auch daher, dass ich von Anfang nicht zugelassen habe, dass er mich zwickt beim spielen. Da wurde sofort abgebrochen. Ich rangel schon ab und an mit ihm, aber wie gesagt das ganze ohne Zähne. Er nimmt auch mal meinen Arm oder die Hände in den Fang, würde mich da aber nie beißen oder zwicken.

Mein Freund ist da anders (Männer unter sich halt :D) und der Felix weiß das natürlich und geht da ganz anders ran und zwickt auch mal in die Waden. (alles spielerisch aber mich persönlich würde das stören) Er hat dem Hund seine Grenzen nie konsequent aufgezeigt und durchgesetzt.

Da Bellen und Knurren würde ich auch eher als Spielaufforderung verstehen. Vor allem wenn deine Freundin nicht gleich mit macht, manche Hunde werden da ja ungeduldig vor allem in dem Alter. ;)
 
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Hunde suchen sich ihre Bezugsperson aus und das ist nicht immer der Mensch, der mehr Zeit mit dem Hund verbringt. Manchmal ist es der Mensch, der eindeutiger im Verhalten ist. Meine Hunde reagieren selbst nach teilweise 5 Jahre Zusammenleben noch unterschiedlich auf meinen Mann und auf mich.

Ich sehe das Knurren und Bellen auch als Spielaufforderung. Mein Hermann knurrt sehr viel, meinen anderen Hunden gegenüber und auch beim körperlichen Spielen mit mir. Mogli bellt ganz oft. Das ist normales Hundeverhalten und hat nichts mit Austesten von Grenzen oder einer Rangordnung zu tun. Eine Rangordnung gibt es wenn überhaupt auch nur innerartlich und dann auch nur situtionsbedingt.
 
Es gibt Hunde die haben ein Spielknurren. Das kann es sein muss es aber nicht. Um das sagen zu können müssten wir den Hund schon in live sehen und das ist natürlich über ein Forum schwierig.

Es muss auch nicht sein, dass du die Bezugsperson bist und sie deine Freundin im Rang niedriger sieht.

Beispielweise bei uns war es so. Meine Schwester mag keine Hunde. Ich würde nicht wetten das sie Luke überhaupt schon einmal gestreichelt hat dabei hat sie 4 Jahre mit ihm zusammen gewohnt.
Luke hat bei ihr kaum ein Fehlverhalten gezeigt. Von Anfang an nicht. Er hört auch meist sehr gut wenn sie ihm ein Kommando gibt dabei hat er von ihr dafür noch nie ein Lob, ein Leckerchen oder sonst etwas bekommen (natürlich nur Kommandos die vorher entsprechend aufgebaut wurden). Meine Schwester strahlt aber sehr viel Ruhe und gleichzeitig auch Autorität aus (sie arbeitet auch als Erzieherin im Kindergarten).

Bei meinem Bruder oder Papa ist das schon anders. Besonders bei Papa. Da werden/wurden Kommandos ignoriert. Luke bellt nie bzw. fast nie aber bei meinem Papa wohl regelmäßig wenn er was von ihm will. Mich direkt hat Luke seit Jahren nicht mehr angebellt.
Vor 1-2 Jahren hab ich Luke bei meinem Dad in der Stadt abgeholt. Sie saßen zusammen vor einem Cafe. Ich setzte mich noch kurz dazu auf einmal bellte Luke meinen Papa an und der stand sofort auf. Ich fragte was das jetzt wird meinte mein Dad "Wenn Luke bellt will er immer kurz laufen". Ich dachte echt ich fall vom Stuhl.
Das beste war. Luke bellte wie gesagt meinen Dad an und dann auf einmal schaute er zu mir und machte sich dann regelrecht klein. Kopf runter, Schwanz eingezogen und einmal das komplette Beschwichtigungsregelwerk durch.

Erstmal müsst ihr jetzt also raus finden was die kleine will.

Ist es Spiel oder doch etwas anderes und dann entsprechend daran arbeiten besonders eben jetzt deine Freundin.
 
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Meine Frage geht eher zum Unterschied im Verhalten: bei mir akzeptiert sie es, bei meiner Freundin fängt sie teilweise an zu knurren und sie anzubellen. Und das obwohl ich nur abends und am Wochenende da bin und meine Freundin immer den ganzen Tag für sie da ist.

Meine Freundin beschäftigt das etwas, weil sie nicht versteht, warum der Hund das ihr gegenüber macht und mir gegenüber nicht. :-/

Weil die Kleine bei Deiner Freundin mehr Vertrauen hat.

Knurren und Bellen ist eine Spielaufforderung.
 



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