Barfen laut Tierarzt schädlich

Hi,

ich war heute bei unserer Tierärztin und diese war überhaupt nicht erfreut als sie gehört hat, dass ich Rocco barfe.

Aber zuerst einige Infos vorab:
Rocco ist jetzt knapp 16 Wochen alt und ein Labrador. Er wiegt jetzt etwas über 15 Kilo (nicht dick, einfach groß :happy33:). Seit knapp 5 Wochen ist er nun mein Mitbewohner und macht sich super. Er bekam anfangs TroFu Select Gold Junior Maxi, doch das hat er irgendwie nicht so ganz vertragen. Hat sich ständig gekratzt, Haut war sehr schuppig und es hat extrem gestunken.

Nachdem ich mich dann eingelesen habe, habe ich mich entschieden zu barfen. Das hat auch alles super geklappt und die ganzen Symptome haben abgelassen. Hat allgemein alles super vertragen und auch gerne gegessen. Barfe nun seit drei Wochen.

Ich verfüttere aktuell 6% des Körpergewichts an Gesamtnahrung. Dabei 20% Obst und Gemüse und 80% Fleisch und Knochen.
Also:
888g Gesamtnahrung
710g Fleisch und Knochen
177g Obst, Gemüse

Das wird natürlich immer angepasst an sein Gewicht.

Gemüse kommt natürlich in den Mixer mit etwas Öl. Fleisch verfüttere ich meistens Putenhälse oder Hühnerteile. Ab und zu gibt's auch mal Rinderrippchen mit Fleisch zum Knappern. Die Knochen knabbert er sehr gerne. Pansen und Innereien wie Herz etc. stehen auch auf dem Plan.

Nun meinte aber meine Tierärztin, dass barfen für einen so jungen Hund überhaupt nicht gut sei, weil er sich noch im Wachstum befindet und es enorm schwer wäre das richtige Verhältnis zu finden. Besonder Calcium und Phosphor. Gerade für die Gelenke ist es besonders problematisch. Sie habe total viele Hunde, die gebarft wurden und nun Gelenkprobleme haben.

Das hat mich natürlich etwas stutzig gemacht. Ich bin zwar davon überzeugt, dass es dem Hund deutlich besser geht aktuell mit dem barfen, dennoch möchte ich auch nichts falsch machen. Deswegen möchte ich so vielleicht auch andere Meinungen einholen. (Extra kein Barf-Forum, da es vielleicht nur einseitige Meinungen gäbe.)

Was denkt ihr? TroFu oder Barfen für einen 16 Wochen alten Hund?

Ist es sinnvoll noch Nahrungsergänzungsmittel zu besorgen z.B Calcium, oder reicht der "Plan" oben vollkommen aus? Habe auch von Buttermilch oder Käse gehört.

Für Tipps und Anregungen bin ich natürlich sehr dankbar! :)

Schönes Wochenende
 
Vorab: Ich habe nicht wirklich viel Ahnung vom Barfen, wir füttern unserem inzwischen 6 Monate alten Welpen gutes Trockenfutter und das scheint sehr gut zu gehen.


Nun meinte aber meine Tierärztin, dass barfen für einen so jungen Hund überhaupt nicht gut sei, weil er sich noch im Wachstum befindet und es enorm schwer wäre das richtige Verhältnis zu finden. Besonder Calcium und Phosphor. Gerade für die Gelenke ist es besonders problematisch. Sie habe total viele Hunde, die gebarft wurden und nun Gelenkprobleme haben.
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie in ihrer Praxis viele gebarfte Hunde mit Problemen hat. Das sollte man aber nicht überbewerten. Zum einen liegt es in der Natur der Sache, dass Tierärzte viel mit kranken Tieren zu tun haben, bzw. ihnen nur die im Gedächtnis bleiben. Gerade Gelenkprobleme können so vielfältige Ursachen haben, dass ich nicht zwingend immer einen Zusammenhang mit dem Barfen sehen würde, allein schon weil vermutlich viele ihrer Patienten nicht aus einer kontrollierten Zucht stammen, so dass das Risiko für Gelenkerkrankungen ohnehin schon hoch ist.
Ich möchte aber auch nicht ausschließen, dass es tatsächlich schwieriger ist einen Welpen richtig zu barfen und kann mir gut vorstellen, dass einige ihrer Kunden dadurch eben auch etwas falsch gemacht haben, was die Gesundheit des Hundes beeinträchtigt hat. Die Warnung sollte man also durchaus Ernst nehmen. Daher gut, dass du hier nachgefragt hast und bewusst auf kontroverse schaust :zustimmung:

Ich bin sicher, dass man auch Welpen gut barfen kann, aber wie und worauf man achten muss, kann ich dir nicht sagen, da braucht es jemand mit mehr Wissen und Erfahrung.

Ich bin zwar davon überzeugt, dass es dem Hund deutlich besser geht aktuell mit dem barfen, dennoch möchte ich auch nichts falsch machen.
Dass es ihm mit dem Barfen besser geht, darf man jetzt aber auch nicht überbewerten. Ein entsprechendes, gutes Trocken- oder Nassfutter, hätte vermutlich auch zu einer vergleichbaren Besserung geführt.
Unser Welpe bekam mit zunehmen Alter auch mehr Probleme mit seinem ursprünglichen TroFU (flüssiger, stinkender Stuh; drahtiges Fell; ...), was sich aber mit Umstieg auf ein hochwertigeres TroFu sofort gebessert hat.

Was denkt ihr? TroFu oder Barfen für einen 16 Wochen alten Hund?
Ich denke eine pauschale Antwort darauf gibt es nicht. Letztlich wird beides gehen. Man kann auch beides machen. Wir füttern auch nicht nur stumpf TroFu. Fawkes kriegt auch immer mal wieder Knochen, Apfel, ...
TroFu ist mit Sicherheit einfacher und ich würde nicht nur, weil ihm ein Futter nicht gut bekam, zwangsweise Barfen. Aber wenn dir das Barfen besser erscheint, spricht auch dagegen nichts (es sollte eben nur nicht aus den "falschen" Gründen heraus passieren. Falsche Angst vor Folgeschäden durch TroFu, Nötigung durch TA oder Internetbeiträge, unrealistische Versprechungen wie "mit Barfen sind alle Gesundheitsprobleme weg", ...)
Ich hab absolut nichts gegen Barfen, aber für uns ist es nichts aus unterschiedlichen Gründen. Und solche Sprüche wie "nur natürliches Futter ist gutes Futter" etc. gehen mir gewaltig gegen den Strich, weil es einfach so eine Selbstbeweihräucherung ist mit den man andere unter Druck setzen will, während es eigentlich keinen vernünftigen Grund dafür gibt, daher wollte ich nur sicherstellen, dass nicht durch sowas ein falsches Bild entstanden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da könnte was dran sein, da wir Instinct für Welpen auch nicht empfehlen. Es besteht zu über 70% aus Fleisch und hat einen heftigen Protein-Anteil. Ich "teil-barfe" Nushi, aber der ist auch schon 15 Monate alt. Täglich 2 Hühnerkarkassen zum Trockenfutter, dazu Ei, Haferflocken, Molasse, und Schafsfett oder Nudeln. Aber wie gesagt, nur teils.

Aber guck dich in einer Tierarztpraxis auch immer um, ob die für ein bestimmtes Futter Werbung machen. Wie zum Beispiel die Marke mit dem roten Schriftzug. Wenn, dann wollen die dir natürlich das andrehen. Klar ist deine Methode dann falsch - bringt dem Tierarzt ja nix ein!
 
Hatte ich auch gedacht, nachdem bei Molasse irgendwas mit Sedimentgestein vorkommt, aber... Melasse ist doch quasi Zucker? Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Zucker füttert. Daher dachte ich das ist evtl etwas, was nur in Israel bekannt ist oder so :denken24: evtl klärt Sayeret es ja noch auf.
 
Man kann auch Welpen barfen. Melo hat von Beginn (bei der Züchterin) frische Nahrung gekommen. Allerdings in Form eines hochwertigen komplett Menüs (Carnibest, niederländische Sorte).
Da wir nach dem Wachstum bei unserer Tierärztin waren, um den Spirtscheck zu machen, wissen wir, dass bei ihm keinerlei Probleme bestehen.

Eine befreundete Doggenzüchterin barft ihre Welpen auch.

Aber ich denke, "aus dem Bauch heraus" sollte man das nicht tun, sondern sich gut damit beschäftigen, was und wieviele Nährstoffe ein Welpe braucht.
 
Ich verfüttere aktuell 6% des Körpergewichts an Gesamtnahrung. Dabei 20% Obst und Gemüse und 80% Fleisch und Knochen.
Also:
888g Gesamtnahrung
710g Fleisch und Knochen
177g Obst, Gemüse

Das wird natürlich immer angepasst an sein Gewicht.

Gemüse kommt natürlich in den Mixer mit etwas Öl. Fleisch verfüttere ich meistens Putenhälse oder Hühnerteile. Ab und zu gibt's auch mal Rinderrippchen mit Fleisch zum Knappern. Die Knochen knabbert er sehr gerne. Pansen und Innereien wie Herz etc. stehen auch auf dem Plan.

Natürlich kann man einen Welpen ebenso gut barfen wie einen erwachsenen Hund.
An Deiner Ration kann ich nichts erkennen, was unzulänglich oder falsch wäre. Allenfalls könnten wir über die genauere anteilige Zusammensetzung (Muskelfleisch, Innereien, rohe fleischige Knochen und Fett) reden.

Welches Öl gibst Du denn?

Hier ist ein Tierarzt, der Barfen völlig anders als Deine TÄ sieht. Er ist Österreicher, dort sehr gut angesehen, aber leider durch den Dialekt des Bergvolkes :)D) schlecht zu verstehen:

https://www.youtube.com/watch?v=xDcelWL7KLA

Die restlichen Videos findest Du bei YouTube:).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Schloroc,

lass Dich mal nicht verunsichern. Natürlich kann man Welpen barfen.
Ich würde auch keine Zusätze füttern. In den Putenhälsen, Rippchen und Hühnerteilen ist ausreichend Calcium enthalten.

Wenn Du willst, lass Dieter Deine Rationen mal nachrechnen. Dieter ist unser Rechenexperte.:zwinkern2:

Auch auf dieser Seite findest Du Tabellen, wo Du Deine Fütterung überprüfen kannst:

http://mashanga-burhani.blogspot.de/2010/12/hilfe-wie-erstelle-ich-einen-barf-plan.html

Die ganze Homepage ist sehr informativ.
 
Ich kann mir gut vorstellen, dass sie in ihrer Praxis viele gebarfte Hunde mit Problemen hat. Das sollte man aber nicht überbewerten. Zum einen liegt es in der Natur der Sache, dass Tierärzte viel mit kranken Tieren zu tun haben, bzw. ihnen nur die im Gedächtnis bleiben.

Stimmt, so habe ich das gar nicht betrachtet!

Dass es ihm mit dem Barfen besser geht, darf man jetzt aber auch nicht überbewerten. Ein entsprechendes, gutes Trocken- oder Nassfutter, hätte vermutlich auch zu einer vergleichbaren Besserung geführt.
...
TroFu ist mit Sicherheit einfacher und ich würde nicht nur, weil ihm ein Futter nicht gut bekam, zwangsweise Barfen. Aber wenn dir das Barfen besser erscheint, spricht auch dagegen nichts (es sollte eben nur nicht aus den "falschen" Gründen heraus passieren. Falsche Angst vor Folgeschäden durch TroFu, Nötigung durch TA oder Internetbeiträge, unrealistische Versprechungen wie "mit Barfen sind alle Gesundheitsprobleme weg", ...)

Danke für den kritischen Hinweis. Ich muss nicht zwangsweise barfen und habe auch nichts gegen ein Trockenfutter. Allerdings stellt es für mich kein Problem da zu barfen. Finde, dass es kaum mehr Aufwand ist. Ich möchte nur, dass es dem Hund gut geht. Ob mit TroFu oder Barf ist mir eigentlich total egal. Möchte jetzt auch nur nicht unnötig viele TroFus ausprobieren, wenn der Hund Barf bereits gut verträgt. (Ich also ein verträgliches Futter gefunden habe.)

Ich hoffe ich konnte das verständlich erklären. :happy33:

Aber guck dich in einer Tierarztpraxis auch immer um, ob die für ein bestimmtes Futter Werbung machen.

Ja, dort stehen ganz viele Säcke mit Trockenfutter rum. Habe aber weder nachgefragt, noch wurde mir etwas angeboten.

An Deiner Ration kann ich nichts erkennen, was unzulänglich oder falsch wäre. Allenfalls könnten wir über die genauere anteilige Zusammensetzung (Muskelfleisch, Innereien, rohe fleischige Knochen und Fett) reden.

Welches Öl gibst Du denn?
Danke für die Einschätzung.

Ich mache das jetzt nicht ganz nach Plan, wenn ich denn ehrlich bin. Aktuell ist der Hauptbestandteil Putenhälse. Diese sind ja etwas magerer. Vor zwei Wochen gabs aber oft Hühnerrücken, die etwas fettreicher waren. Reines Muskelfleisch komplett ohne Knochen gibt es eher seltener. 2-3 Mahlzeiten die Woche ersetze ich mit Innereien (aktuell Herz). Mit dem Pansen mache ich das ähnlich.

Die Rinderrippen mit etwas Fleisch gibts alle zwei bis drei Tage zum knabbern. Er knabbert dann einige Zentimeter vom Knochen ab und dann nehme ich ihm das auch wieder weg.

Beim Öl variiere ich auch. Mal Olivenöl, mal Leinöl.

Ist das so in Ordnung?

Danke auch für das Video!

Wenn Du willst, lass Dieter Deine Rationen mal nachrechnen. Dieter ist unser Rechenexperte.

Auch auf dieser Seite findest Du Tabellen, wo Du Deine Fütterung überprüfen kannst:

http://mashanga-burhani.blogspot.de/...barf-plan.html

Die ganze Homepage ist sehr informativ.

Danke für die Tipps. Da muss ich wohl mal eine Nachricht verfassen :frech3:
 



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