Vor allem denke ich, man sollte sich immer eines vor Augen halten: Die Anwendung aversiver Maßnahmen ist ein Zeichen dafür, dass ich als Mensch mir einfach nicht anders zu helfen weiß. Mein Wissen und/oder meine Fähigkeiten sind an ihre Grenzen gestoßen, und - auch wenn das jetzt hart klingt - mein Hund badet es aus. (Denn eigentlich immer gibt es Wege, auch ohne solche Mittel zum Ziel zu kommen - sie erfordern möglicherweise nur mehr, als ich momentan weiß und kann.) So gesehen kann natürlich niemand ausschließen, dass er nicht doch irgendwann aus reiner Hilflosigkeit und Verzweiflung zu Mitteln greift, die aversiv wirken. Allerdings sind wir es unseren Hunden, über die wir uns schließlich eine gewisse Machtposition anmaßen, schuldig, diesen Moment so weit wie irgend möglich hinauszuzögern. Also an uns und unseren Fähigkeiten zu arbeiten, Probleme auch anders zu lösen. Ich finde es zwar nicht gut, kann es aber entschuldigen, wenn jemand mit seinem Latein total am Ende ist und dann aus Verzweiflung und HIlflosigkeit zu weniger schönen Lösungsansätzen greift. Tut das aber jemand aus Bequemlichkeit, weil ihm der Aufwand eines vernünftigen Trainings bzw. die Arbeit an sich selbst und seinem Wissen / seinen Fähigkeiten zu anstrengend ist, und weil er den für sich schnellen und bequemen Weg bevorzugt - dann fehlt mir dafür jegliches Verständnis. Und, so unschön das auch sein mag, aber dann kommen mir so manche uncharmante Gedanken...