Autobox = Sicherheit (weniger Angst) ?

Erster Hund
Räuber / Mix (+07)
Zweiter Hund
Ronja / Mix (*07)
Hallo,

blöder Titel irgendwie. Wußte nicht, wie ich es besser so knapp formulieren sollte.

Folgendes:

Ronja hat Angst bei Gewitter, Feuerwerk und anderen Knallereien, die sie nicht zuordnen kann.
Hier zu Hause verkriecht sie sich irgendwo und zittert, hechelt und speichelt wie verrückt. Sie ist nur bedingt ansprechbar und irgendwie "ganz weit weg". Es hat sich gebessert, sie sucht mittlerweile unsere Nähe und unseren Schutz und wenn ich ganz nah bei ihr bin (sie evtl. sogar auf den Arm oder auf den Schoß nehme), beruhigt sie sich auch etwas. Eine generelle Grund-Panik ist aber da.

Knallt es draußen irgendwo, hängt sie sich in die Leine und will nur noch nach Hause, Rute eingekniffen, Ohren ganz eng angelegt.

Im Urlaub nun oben an der Ostsee war "Piratenspektakel". Wir wußten, daß es dort am Freitag richtig knallt, wenn die Piraten über Eckernförde herfallen (Kanonenschläge und so weiter). Also sind wir an diesem Tag nach Husum gefahren, quasi vor der Böllerei geflüchtet.

Samstags waren wir dann am Hafen und haben Ronja in einem nahegelegenen Parkdeck im Auto gelassen. Dort hat sie eine Box, in die sie gerne und bereitwillig geht.

Am Hafen überraschte uns dann ein Gefecht zwischen Piraten und Eckernfördern, es wurde geschossen und auch Kanonen abgefeuert. Mein erster Gedanke war "Scheiße, Motte ist allein im Auto und sicher kurz vor Herzinfarkt...!".

Wir sind also so schnell es möglich war (proppevoll am Hafen) zurück zum Auto. Zwischenzeitlich war der kleine Kampf auch vorbei. Am Auto angekommen habe ich ein vollgesabbertes und zitterndes Bündel Hund erwartet...falsch gedacht...

Ronja schaute recht entspannt und freute sich, als wir sie rausließen. Keine gekniffene Rute, kein Zittern, alles gut.

Selbiges am Sonntag-Abend beim Feuerwerk. Ronja war wieder im Auto, wir standen etwas davon weg an der Hafenpromenade. Ronja konnte uns aber nicht sehen. Nach dem Feuerwerk schauen wir nach ihr und die Maus ist annähernd entspannt. Guckte leicht verwirrt, aber das war nach 2 Sekunden vorbei. Sie hat weder gehechelt noch gespeichelt.

Zu Hause dauert es manches Mal Stunden bis sie sich wieder beruhigt hat und auch nur eine Pfote vor die Tür setzt. Direkt nach dem Feuerwerk ist sie raus aus dem Auto, freut sich wie Bolle, schnüffelt rum...alles gut.

Gibt ihr das Auto und die Box soviel Sicherheit? Und wir waren ja auch nicht da, also keine Menschen, die ihr Sicherheit geben und für sie da sind. Sie war alleine bei der Knallerei.

Bevor die Frage aufkommt...: Wir betüddeln sie nicht, wenn sie solche Angst hat. Ich rede nicht beruhigend auf sie ein oder sowas. Ich gebe ihr nur die Nähe, wenn sie sie sucht. Bin einfach da, mehr nicht.

Ich versuche gerade, das zu sortieren und einzuordnen, warum das so war, wie wir es jetzt erlebt haben. Sollte ich ihr hier zu Hause auch eine solche Box aufstellen, wie sie im Auto ist? Eine Box zu Hause kennt sie eigentlich. Ich befürchte aber eher, daß es das Auto an sich ist, wo sie sich sicher fühlt, nicht die Box allein.

Irgendwelche Ideen dazu...!?

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo Blackbetty,
ich kann jetzt nicht aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, aber dir zumindest erzählen, wie es eine Bekannte mit ihrem Hund hält.

Sie hat eine schon recht alte Hündin, die immer enorm gestresst war, wenn jemand zu kam.
Irgendwann hat der Hund damit angefangen, wahrscheinlich, weil die Tür zufällig aufstand, sich im Auto zu verkriechen wenn jemand fremdes da war.
Da die Garage direkt mit dem Haus verbunden ist, kann sie das Auto offen lassen und der Hund kann sich zurückziehen, wenn es ihr zu viel ist.
Seitdem die Hündin diese Rückzugsmöglichkeit hat, ist Besuch kein Problem mehr.

Evtl. fühlt sich dein Hund im Auto ja auch sicherer und es wäre toll, wenn sie sich dahin zurückziehen könnte.
Natürlich hat man leider nicht unbedingt die Möglichkeit dazu, da man das Auto gar nicht immer direkt vom Haus oder gar in einer Garage am Haus abstellen kann.
Aber du könntest es ja demnächst einfach mal drauf ankommen lassen und beim nächsten Gewitter Ronja einfach vorher ins Auto bringen.
Du könntest dann vom Fahrersitz aus lauschen und schauen, wie sie sich verhält.
Wenn sie sich dann dort ruhig verhält, weißt du zumindest, dass sie sich im Auto am sichersten fühlt, und wenn du die Möglichkeit hast sie im Auto zu lassen wenn wieder eine Stresssituation droht, wäre das zumindest zum üben geeignet (falls es nicht wie bei meiner Bekannten wohnlich so gut passt)
Ob das Ganze dann mit einer Box in der Wohnung funktioniert kann ich leider nicht sagen, das käme dann auf einen Versuch an.
Der Sommer verspricht ja noch einige "schöne" Gewitter.

Liebe Grüße Ginny
 
Hallo,

ob nun Gewitter, Feuerwerk oder Besuch...eigentlich egal...ist auf alles übertragbar, was Hunden Angst macht.

Leider ist unsere Garage etwa 100 Meter von der Wohnung weg die Straße runter und direkt vor'm Haus kann ich auch nicht immer parken. Aber ich werde bei der nächsten Gelegenheit wirklich mal schauen, ob sie sich im Auto eher entspannt als hier zu Hause.

Wobei ich es im Auto unangenehmer empfinden würde. Dort bekommt sie die Lichtblitze (oder die Lichteffekte bei Feuerwerk) ja viel eher mit als Zuhause. Auch denke ich, daß die Knallerei im Auto viel besser zu hören ist. Zuhause ist es ja noch gedämpfter durch die Wände und verdunkelte Fenster.

Manchmal geben uns unsere Hunde Rätsel auf, ehrlich.

Bei Deiner Bekannten kann ich es ja noch nachvollziehen. Der Hund verdrückt sich ja vor dem Unangenehmen, er geht auf Distanz zum Besuch. Das klingt durchaus logisch (für mich als Mensch).

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Hallo,

vielleicht ist bei Ronja die Verknüpfung im Kopf einfach anders als zu Hause.
Sie hat evtl bei euch zu Hause die Erfahrung gemacht und sei es durch den noch so kleinsten Reiz, "oh Gewitter... das ist gruselig", dadurch konditioniert sie sich quasi selber auf ein schlechtes Gefühl, wenn es draußen kracht. Das schlechte Gefühl bringt sie dabei dann direkt mit der Wohnung in Verbindung, da es da ja zu dem ich nenne es mal Zwischenfall kam.

Wenn ihr jetzt im Urlaub die Erfahrung gemacht habt, dass sie bei dem ganzen Krach draußen im Auto für ihre Verhältnisse total locker war, spricht das für die Verknüpfung Gewitter(oder jegliche Situation die ihr Stress bereiten)+Ihr zu Hause = gruselig

Wenn du es tatsächlich ausprobieren solltest und sie im Auto in ihrer Box ruhig bleibt, (die Scheiben aus denen sie direkt rausschauen kann, kannst du ja bei Bedenken wg der Lichtblitze abdunkeln) weißt du auf jeden Fall, dass sie mit ihrer Box einen sicheren Platz verknüpft.
Diesen sicheren Platz kannst du ihr dann ja auch mit einer ähnlichen Box zu Hause einrichten, in dem sie sich zurückziehen. Das könnte dann auch bei Besuch funktionieren, da sie in ihrer kleinen Festung dann sicher vor allem und jedem ist.

Liebe Grüße
Ginny
 



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