Aber das ist doch dann richtiger Quatsch. Gute Sozialisierung vererbt sich doch nicht.
Das würde ich so nicht sagen. Das geht dann in die Epigenetig, da wird aber auch noch weiter geforscht.
Woran weiterhin geforscht wird:
Lebewesen besitzen Rezeptoren, die ein- oder ausgeschaltet sind, je nachdem, was für Lebenserfahrungen das Lebewesen macht.
Die eingeschalteten Rezeptoren vererben sich weiter (je nachdem, wie Mutter Natur das an die Welpen verteilt, mehr oder weniger und zufällig).
D.h., eine Art Grundgerüst ist schon einmal da.
Natürlich kann man, je nach Eziehung und zu bietenden Lebenserfahrungen, auch hier wieder einwirken.
Deshalb z.B. wird vor Zuchtzulassungen oft ein Wesenstest gemacht, deshalb sind Welpen mit zig schärfegeprüften Vorfahren auch eher/schneller "scharf" als Hunde, bei denen auf "ich-gehe-mit-jedem-Fremden-mit-Mentalität" gezüchtet wurde (was diese Schärfe-Sache betrifft, so hab ich das selbst am Hund meiner Schwiegereltern erlebt).
Beispiel:
Ein Deckrüde, starker Charakter, der Anleitung und Förderung braucht - wenn er angeleitet wird, ein wunderbarer Hund mit tollem Arbeitswillen.
Sein Frauchen hat in der Erziehung anfangs einiges versemmelt und schleifen lassen, ihm keine Anleitung gegeben, sondern ihn oft selbst entscheiden lassen (und hinterher oft noch für verkehrte Dinge gelobt), weil sie zu der Zeit einfach nicht in der Lage war, es anders zu machen.
Hund wurde extrem wachsam, teils schwierig - er bekam eine neue Ausbildung und ist mittlerweile gut zu händeln - die alten Rezeptoren sind aber da.
Ab und zu gab es ebensolche Welpen in seinen Würfen, sobald sie in die Pubertät kamen.
Und hier nun der Wendepunkt:
Gerieten diese Welpen in Hände, die ähnlich vorgingen wie die Besitzerin früher (Erziehung schleifen lassen, Inkonsequenz, Hund viel selbst bestimmen lassen), wurden die Hunde durchaus teilweise schwierig und manche Menschen waren überfordert.
Kamen die Welpen zu souveränen Menschen (mussten noch nicht mal Erfahrene sein), die einen strikten Plan hatten, Konsequent waren und dem Hund eine Führungsperson...dann war die Erziehung zwar oft etwas anstrengender, aber die Hunde waren ausgeglichen und nicht anders, als andere Hunde.
Wir waren vor 3 oder 4 Jahren 1 mal (und nie mehr wieder) zu einem Agility-Turnier in Kellenhusen, da konnte ich diese völlig überdrehten Kläff-Border anschauen.
Widerlich, einfach nur widerlich.
Das finde ich auch total schlimm. Mit meiner Rasse wird das teilweise auch vermehrt veranstaltet - ist ja der tolle Trieb, den die brauchen. :wuetend2:
Ich kenne übrigens 5 tolle Border Collies - 2 davon in normaler Familienhand. Aber die Beiden sind supr erzogen und wirken recht ausgeglichen, obwohl mit ihnen kein Extremhundesport betrieben wird.
2 in Hand eines Kenners - kleiner Bauernhof (Pferde, Schafe,...), arbeitet die Hunde, hat auch ab und an mal einen Wurf .
1 in Hand eines damals Normalbürgers, der dann als Hobby seinen Hund mit Hilfe ausgebildet und sich dann ein Schafe zugelegt hat - mittlerweile sind aus den 5 Schafen eine ganze Herde geworden, die sein Hund hier regelmässig treibt.
Den Drahthaar, der auch die Schafe rein- oder umtreiben kann?
Ja glaubst Du denn im Ernst, das könnten nur diese Border Collies?
Sie mögen es besser können, präziser oder auch schneller. Abgestellt auf Wettbewerbe - für die tägliche Arbeit eines Hobby-Schäfers ist das völlig ohne Belang.
Ich denke auch, dass Hunde ja auch immer noch einen Individualcharakter haben und warum soll man ihnen nicht auch was anderes beibringen können?
Ich könnte wetten, dass 2 meiner Hunde besser Schweißrbeit machen würden, als die Deutsch Kurzhaar meines Schwiegervaters.
Und ich kann mir vorstellen, dass der Besitzer des Drahthaares, der ja vorher jahrelang Boder gehabt hat, schon ein wenig auf bestimmte Eigenschaften "seines" zukünftigen Hundes geprägt ist.
Er hat ja selbst schon Welpen aufgezogen und kennt Hinweise auf das Verhalten, dass ihm zusagt.
Wer weiß, womöglich hat er seinen Drahthaar (unbewusst) nach Merkmalen ausgesucht, nach denen er sich auch einen Borderwelpen für die Arbeit ausgesucht hätte.