Ausschluss-Diät, Hilfe und Erfahrungen gesucht

Erster Hund
Andy/Mix ( 7 Jahre)
Wer hat mit seinem Hund schon mal eine Ausschluss-Diät gemacht? Meine Freundin braucht Hilfe und ich kenne mich da nicht aus.
Klar ist soweit, dass man mit einer Fleischsorten anfängt. Mit was fängt man an? Relativ schnell verfügbar sind Rind, Lamm und eventuell Pferd. Gibt es da Unterschiede? Und gibt man nur das reine Fleisch, oder auch Innereien? Ist Fleisch roh oder gekocht besser? Was ist mit Knochen? Kann auch Knochenmehl Allergien auslösen?
Laut Test werden auch Kartoffeln vertragen. Könnte man die also dazu geben? Gemüse?
Elli reagiert auf alle möglichen Konservierungsstoffe, alle Getreidesorten (auch Reis) und wohl einige andere Sachen.
Die kompletten Testergebnisse erhält sie erst Freitag. Da der Hund aber kaum frisst ( bisher gab es TroFu) und sehr wenig Energie hat, möchte meine Freundin bald möglichst umstellen.
Kann mir jemand eine Anfangsration sagen?
Es handelt sich um eine einjährige Schäferhündin.
 
Generell: Für eine Ausschlussdiät fängt man mit möglichst wenigen Komponenten an, und füttert diese zunächst ausschließlich. Wichtig ist dabei vor allem beim Fleisch, dass man eine Sorte wählt die der Hund möglichst noch nie bekommen hat. Wenn sie einen Test gemacht hat, dann kann sie den als Anhaltspunkt nehmen - absolut zuverlässig sind diese Tests allerdings nicht. (Wobei meist die Dinge, die als unbedenklich getestet wurden, zunächst auch vertragen werden sollten. Bei denen, die der Test als Auslöser angezeigt hat, muss aber nicht jedes auch Symptome auslösen.)

Sie sollte sich also zunächst eine Fleischsorte nach den o.g. Kriterien auswählen. Und von dieser Fleischsorte würde ich zunächst auch keine Innereien oder Knochen geben, sondern wirklich nur das Fleisch. Dazu eine Kohlenhydratquelle wie etwa Kartoffeln. Nix sonst! Und zwar so lange, bis die Symptome sich deutlich gebessert haben. (Das ist selbstverständlich nicht ausgewogen! Aber für eine so überschaubare Zeit ist das nicht dramatisch.) Ist klar, dass der Hund diese Sorten verträgt, dann kann man eine(!) weitere Komponente dazu nehmen, die für 10-14 Tage zusätzlich gegeben wird. Treten in dieser Zeit die Probleme wieder auf: Sofort absetzen und auf die rote Liste damit! Wird es vertragen, dann kann die nächste Komponente dazu. Ok, das dauert eine Weile - hilft aber alles nix, wenn man rausfinden will was der Hund nun wirklich verträgt und was nicht.

Ob man das Fleisch roh oder gekocht gibt, das kommt auf den Hund an. Manche vertragen besser rohes Fleisch, andere gekochtes. Und natürlich würde ich persönlich auch die Vorlieben meines Hundes berücksichtigen.

Was Gemüse und Kartoffeln angeht: Nicht vergessen, dass auch verschiedene Sorten eine Rolle spielen können! Ich kenne Menschen, die vertragen zum Beispiel bestimmte Apfelsorten und andere nicht. Sandor verträgt die Kartoffelflocken zum Einweichen super, bei selbst gekochten Kartoffeln gehen manche Sorten und andere nicht so gut. Das muss man rausfinden. Nicht vergessen: Als Komponente zählt alles, was in den Hund reingeht! Also auch Öle und Fette, Kekse, wirklich alles. Und je nach dem, um welche Probleme es sich handelt, kann auch die Konsistenz eine Rolle spielen. Bei Hautgeschichten wird das weniger der Fall sein, bei Reaktionen über den Magen-Darm-Trakt kommt das recht häufig vor. Es empfiehlt sich während dieser Testphase ein Futtertagebuch.

Da sich das ganze eine Weile hinzieht, macht es in diesem Fall Sinn, zeitnah auf ein Ergänzungspräparat zurückzugreifen. Sandor bekommt zum Beispiel das Vitamin Optimix Sensitive von Futtermedicus, das verträgt er super.

Meine Vorgehensweise war: Zuerst einmal ein paar Grundkomponenten finden, die er verträgt. Dabei ging es zunächst wirklich nur um die Verträglichkeit, das hatte absolute Priorität. Nachdem ich da ein paar beisammen hatte, hab ich daraus eine Rationsberechnung machen lassen. Und auf Basis dieser Rationen inklusive Ergänzungspräparat, so dass der Grundbedarf zuverlässig gedeckt war, hab ich dann in kleinen Schritten das "Sortiment" erweitert, einfach um etwas mehr Abwechslung in die Sache zu bringen.

Und, last but not least: Auf jeden Fall ein paar Fleischsorten in "Reserve" behalten! Also nicht beim ersten testen dann gleich alles verwenden, was der Hund laut Allergietest haben darf. Denn Allergien sind leider ziemlich unberechenbar. Es kann der gute Fall eintreten, dass der Hund bei ausreichend langer und konsequenter Fütterung wieder ziemlich stabil wird und auch Dinge zumindest in Maßen verträgt, die eigentlich Auslöser waren. Es kann aber auch blöd laufen und er fängt irgendwann an, auch auf die bisher gut vertragenen Komponenten zu reagieren. Da ist es dann wichtig, noch eine Ausweichmöglichkeit zu haben.
 
Wie läuft eine Eliminationsdiät ab?
Dazu gibt es – wie immer im Leben – verschiedene Ansätze.
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Die Uni München empfiehlt den Einsatz eines einzigen Futtermittels (genauer gesagt, einer Proteinquelle, wie z.B. Pferdefleisch) für mindestens sechs Wochen und rechtfertigt das damit, dass der Hund ja auch auf die eingesetzte Kohlenhydratquelle reagieren könnte.
Die gängige Fachliteratur (wird unten aufgeführt) sieht eine 2-Komponenten-Fütterung vor, also z.B. Pferdefleisch und Kartoffeln. Der angegebene Zeitraum variiert und sollte an den Hund angepasst werden.

Bei beiden Methoden ist eine Mindestdauer von 6-8 Wochen angegeben – und es wird empfohlen möglichst unbekannte Futterkomponenten zu wählen. Bestand das Futter des Hundes also z.B. aus Pferdefleisch, macht es Sinn, sich eine andere Proteinquelle zu suchen – gleiches gilt auch für die Kohlenhydrate.
Sind alle Symptome abgeklungen, kann man die Ration um ein (!) neues Futtermittel erweitern. Sind nicht alle Symptome abgeklungen, ist es möglich, dass der Hund einfach mehr Zeit braucht oder er auf eines der beiden oder beide verabreichten Futtermittel reagiert. Nach etwa 8 Wochen sollte man sich allerdings doch Gedanken machen, ob nicht doch eine andere Erkrankung für die Symptome verantwortlich sein können oder die Futterkomponenten ungünstig gewählt wurden bzw. man einfach Pech hatte bei der Auswahl. Dann gilt es, eine neue Kombination zu testen und auf Erfolg zu hoffen.
Stück für Stück erweitert man bei Symptomfreiheit die Ration nun (je nach Hund) alle 1-2 Wochen um jeweils eine Futterkomponente. Reagiert der Hund, geht man einen Schritt zurück und macht weiter mit der Ration, die der Hund vertragen hat.
Insbesondere bei Hunden, die auf sehr viele Futterkomponenten reagieren, ist die Ausschlussdiät eine sehr zeitintensive Sache, bietet letztendlich aber die einzig zuverlässige Möglichkeit, den Hund dauerhaft von seinem Leiden zu erlösen.

Noch einmal kurz zum Ansatz der 1-Komponenten-Fütterung:
Ich persönlich finde die wochenlange Fütterung ohne irgendeine Kohlenhydratquelle nicht empfehlenswert und würde es niemandem ans Herz legen. Man muss bedenken, dass viele Fleischsorten sehr mager sind (z.B. das oft empfohlene Pferdefleisch), nicht jeder Hund den Einsatz von größeren Mengen Fett verträgt und der ohnehin schon durch die Allergien angeschlagene Organismus des Hundes dann auch noch gezwungen wird, seine Energie aus Proteinen zu gewinnen.
Ich habe die Ration außerdem von Anfang mit Calciumcitrat ergänzt. Möglich ist auch ein Knochenmehl, wenn man sich sicher ist, dass der Hund nicht auf Futtermilben reagiert (serologische Blutuntersuchung!) und man darauf achtet, dass das Knochenmehl vom gleichen Tier stammt, wie die eingesetzte Proteinquelle (also z.B. Pferdeknochenmehl bei Pferdefleisch, Rinderknochenmehl bei Rindfleisch und Schweineknochenmehl bei Schweinefleisch). Mehr als die drei genannten Knochenmehle kenne ich offen gestanden nicht. Beginnt man also z.B. mit Kaninchenfleisch, wird man es schwer haben, ein Knochenmehl zu finden.
Kann man eine Allergie auf Futtermilben nicht sicher ausschließen, gibt man ganz klassisch besser gar nichts hinzu. Ein Hund überlebt auch 8 Wochen ohne Calcium, es sollte nur kein Hund im Wachstum sein.

Gefunden und geklaut in einem anderen Forum ;)
 
Danke.
Soweit ist es klar. Die Sache dürfte sich ziemlich hinziehen, da die Unverträglichkeit sich nicht über die Verdauung (was man relativ schnell merken würde) zeigt, sondern durch Ohrenentzündungen. Bester Indikator ist vielleicht noch die Futterverweigerung (sie frisst momentan nur etwa 1/2 Ration) und damit einhergehender "Energiemangel".
Großes Blutbild wurde gemacht und war wohl okay. Verdacht auf Borreliose konnte auch ausgeschlossen werden.
Gibt es einen Shop, der mit Hermes versendet? Da sie dort arbeitet, könnte sie die Pakete "abfangen".
Wo bestellt ihr so? Ich möchte ihr die Angst nehmen, dass jetzt alles wahnsinnig kompliziert wird.
 
Ich hätte die Ausschlussdiät tatsächlich besser nur mit einer Fleischsorte durchgezogen, hätte Grizu einiges erspart.
Er verträgt pflanzliches nämlich nicht in den Mengen die beim Barf berechnet werden.
Vom Tier das man ausgewählt hat kann man alles füttern, es wird nur wie bei der Umstellung auf Barf langsam alles eingeschlichen. Auch Fett wird langsam erhöht.
Auf jeden Fall braucht man viel Geduld.
Hier sind viele Infos schön zusammen gefasst:
https://mashanga-burhani.blogspot.de/2017/10/futtermittelintoleranzen-wenns-juckt.html
 
Danke.
Sie schaut heute erstmal, was es hier gibt wo ich mein Rohfutter hole. Pferd und Lamm hab ich schon gesehen. Sonst hab ich nicht weiter drauf geachtet, weil Andy Rind gut verträgt.
Das Blöde ist, dass die nicht immer alles da haben. Die bestellen erst, wenn die Truhe fast leer ist. Sie wird also ums selbst bestellen nicht herum kommen.
Den Link oben hab ich ihr geschickt. Da steht doch, dass man auch Knochen und Innereien der selben Tierart füttern könnte. Gleich, oder auch erst nach ein paar Wochen?
Vielleicht hat sie ja Glück, und Elli verträgt Lamm. Da käme man noch vergleichsweise gut dran.
 
Hier mal meine Nachricht an sie:
"Guten Morgen. Versuch, ob du Pferd oder Lamm bekommst. Also eins von beiden. Nur das blanke Fleisch ohne Innereien, nix anderes.
Tagesration sind 2% vom Körpergewicht, also rund 600g. 80% Fleisch + 20% Kartoffeln = 450g + 150 g. Kein Öl, keine Zusätze.
Nur Fleisch, Kartoffeln und Wasser!
Als Leckerli max. getrocknetes Fleisch von der selben Sorte.
Alles wird gut! "
Damit müsste sie erstmal hinkommen, bis sie was bestellt hat.
 
Kommt drauf an ob der Hund Rohfütterung schon kennt.
Wenn ja kann gleich alles gefüttert werden.
Wenn nicht fängt man mit Muskelfleisch an, so mager wie möglich.
Dann schleicht man ganz langsam zuerst Fett, dann Innereien und zum Schluss Knochen ein.
 
Kartoffeln nur wenn sie vorher noch nie Kartoffeln gefüttert hat!
Da die bald in jedem Futter enthalten sind hatte sie die bestimmt schon mal!
Es muss alles neu für den Hund sein!
 
Auch, wenn sie auf Kartoffeln negativ getestet wurde? Soweit ich es verstanden habe, sind die negativen Testergebnisse zuverlässig, nur bei den positiven gibt es Fehlanzeigen?
Das schwierige ist, dass sie ständig wechselnde TroFu- Sorten gefüttert haben. Da weiß keiner mehr, was schon drin war...:rolleyes:
 



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