Auslandstierschutzorganisationen

Also ich weiß ja nicht in welchen Ländern du so suchst, aber ich bin mir ziemlich sicher, wenn ich jetzt nach Frankreich, Polen oder Tschechien fahren würde und dort ins erstbeste Tierheim ginge, dass ich da sofort ohne Probleme so ziemlich jeden Hund mit nach hause nehmen könnte.
 
Schlimm genug, dass es überhaupt salonfähig ist, sich ein Lebewesen nach Foto zu kaufen....
Ich finde den Gedanken so fürchterlich, dass für mich eine Orga, die das überhaupt tut, schon mal per se nicht seriös sein kann.

Ich finde ein erstes Auswählen nach einem Bild nicht verwerflich. Egal ob jetzt vom TS oder vom Züchter. Züchter haben ja schließlich meist auch HP, wo sie sich und ihre Rasse vorstellen. Und auch deutsche TH haben mittlerweile alle eine Seite im Internet.

Allerdings sollte die Auswahl nach einem Foto nicht das einzige Kriterium sein.

Ich habe mich vor Jahren, als ich dem Auslandstierschutz noch nicht so kritisch gegenüber stand, zweimal für einen Hund beworben. Und bin jedesmal abgelehnt worden.
Das erste Mal kam es sogar zu einer Vorkontrolle, war alles okay. Ich sollte den Hund dann in Berlin vom Flughafen abholen. Wären etwas über 200km Fahrt gewesen, hätte ich aber gemacht. Drei Tage vorher bekomme ich einen Anruf, die Hunde kommen nicht nach Berlin, sondern sind in Köln abzuholen. Über 600km, dazu dann noch Übernachtung usw., weil ich so einen Strecke nicht an einem Tag hin und zurück fahre. Das war mir dann doch zu viel.
Stieß auf völliges Unverständnis, das müßte mir der Hund doch schließlich wert sein.

Das andere war eine junge Hündin, knapp 5 Monate. Ich wollte sie sofort übernehmen, die Orga war der Meinung, sie MUSS erst kastriert werden. Hin und her diskutiert, das ersten Frühkastration dem Hund nicht gut tut und eigentlich schon tierschutzrelevant ist und ich zweitens auch gern einen unkastrierten Hund aufnehmen würde, weil ich in der Lage bin, selbst dafür zu sorgen, das kein unerwüschter Nachwuchs entsteht.
So übel bin ich selten beschimpft worden. Vermehrer war noch das schmeichelhafteste.

Dann war der Auslandstierschutz für mich erstmal gestorben.

Später zog dann Rosie ein, aus den verpönten e-bay Kleinanzeigen.
 
Das ist schlichtweg falsch! Nicht nur, dass rezessive und dominante Allels so weitergegeben werden, es entstehen so sogar neue Dispositionen! Kein Scherz, fragt doch mal einen Zuchthygieniker oder Genetiker.

Jep - genau richtig. Und daher halluzinieren Züchter sich was vor, wenn sie denken, sie könnten die Rasse "verbessern".
Klar können sie einzelne Dinge verbessern, das Haarkleid, die zu steile Kruppe oder sonstwas. Was sie dabei gleichzeitig verschlechtern wissen sie nicht und das zeigt sich oft erst später in "neuen" Problemen.

Gute Züchter sind nicht die, die ein Seminar beim VDH besuchen, da kommen sie im Grund ebenso ahnungslos raus wie sie reingekommen sind. Schliesslich sind Genetik und Zuchthygiene Studienfächer - und keine leichten zumal.

Sie müssen "es" in der Nase haben, wie die großen Gestalten der Hundezuchtgeschichte, sei es von Stephanitz bei den Schäferhunden, zu Solms-Braunfels und Dr. Kleemann bei den Deutsch-Kurzhaar und besonders der geniale Zuchtleiter (über Jahrzehnte) der Hannoverschen Schweisshunde, Konrad Andreas. Der hat immerhin aus den Resten der Rasse nach 2 Weltkriegen das heutige Leistungs- und Gesundheitsspektrum der HS geschaffen und erhalten.
Und die anderen großen Gestalten wie Fritz Ostermann, Dr. Tabel, Fritz Haydt, H.F.Seiger, Claus Rolfs, von Trott zu Soltz, Herbert Bansen und noch viele andere.

Die hatten "es" eben, die hatten das Gefühl für Leistung und das Gefühl für Zucht.
Von da kommt der Spruch "durch Leistung zum Typ" - eine etwas kurze Kruppe oder sowas war völlig Latte, so lange der Hund seine Arbeit machte.

Die würden im Grab rotieren, wenn die wüssten, was ihre Nachfolger angerichtet haben.
 
Ich finde immer noch, dass alle Varianten ihre Berechtigung haben. Der Rassehund vom Züchter, inländischer Tierschutz, ausländischer Tierschutz.

Unabdingbar ist, dass der Interessent weiß was er will und worauf er sich jeweils einlässt.
Keine der oben genannten Varianten ist per se besser oder schlechter, sondern kann nur für das jeweilige Individuum geeignet oder ungeeignet sein.

Niemand ist der bessere Tierhalter, nur weil er ein Tier aus dem Tierschutz statt vom Züchter hat. Aber er ist deswegen auch nicht schlechter.

Und es macht auch keinen Unterschied ob es inländischer Tierschutz ist oder ausländischer.

Scwarze Schafe gibt's in allen Sparten, den Kopf muss man immer einschalten.

Für mich war meine Entscheidung absolut richtig und ich tendiere dazu, später wieder im (Auslands)tierschutz zu suchen.

Da ich aber keine Lust mehr habe, irgendwelche Verträge zu unterschreiben, werde ich mir mein Tier selbst aussuchen. Sollte ich bis dahin noch fit genug sein.
Auf der Seite von Kiras Auffangstation finde ich immer wieder Hunde, die mich interessieren. Irgendwann werde ich dort hin fahren und mir "meinen" Hund aussuchen, ihn auslösen und solange mit ihm im Land bleiben bis die Tollwutimpfung gültig ist.
Den Rest erledige ich hier in Ruhe, sollte er krank sein, ist das halt so, ich habe einen guten Tierarzt.

Hier zieht ohnehin erst dann wieder ein Hund ein, wenn auch die Katzen mal nicht mehr sind, bis dahin sind auch evtl. Enkel bereits "kapitelfest" und der zukünftige Hund muss keine großen Anforderungen erfüllen. Sollte ich bis dahin noch gesund sein, ist das der richtige Weg für mich.

Die (moralischen) Vorgaben von anderen interessieren mich da, ehrlich gesagt, nicht die Bohne.
 
Vielleicht mach ich es mir mit meinen "Luxuskötern" (durfte ich mir kürzlich von einer Tierschutzuschi anhören) auch "einfach" "einfach"... Seufz. Ist das so?
Ja. Ich finde durchaus, dass man es sich mit einem Welpen vom guten Züchter leicht macht. Aber nicht nur sich selbst, sondern auch dem Hund und der Umwelt. Und ich sehe nicht, warum ich es meinem Tier in seinem Leben nicht auch so angenehm machen soll wie möglich.
 
Wenn man in diversen Foren mal nachliest, wie häufig Leute Probleme mit ihrem Welpen vom Züchter haben, scheint ein Züchterhund per se nicht die einfachere Wahl zu sein. Auch in meinem Umfeld erlebe ich Tierschutzhunde nicht als komplizierter als Züchterhunde. Probleme mit dem Alleinebleiben haben jedenfalls auch diverse mir bekannte Züchterhunde, auch andere Baustellen treten genauso auf. Ich finde gerade als Ersthund einen bereits erwachsenen und charakterlich gefestigten Hund aus dem Inlandstierschutz oft tatsächlich die "einfachere" Wahl.

Zum Eingangsbeitrag kann ich nicht viel sagen. Ja, es gibt leider auch viele unseriöse Vereine. Allerdings kennen wir ja auch nur eine Seite der Story. Wenn man von mehreren Vereinen abgelehnt wird, könnte es dafür ja eventuell auch andere Gründe geben... Ich hatte jedenfalls keine Probleme, zwei Tierchutzhunde zu bekommen, einmal Inland- und einmal Ausland. Kann natürlich auch sein dass die Themenerstellerin einfach nur Pech hatte mit den Orgas.
 
Eine mir gut bekannte, jetzt nicht mehr (zumindest nicht unter dem bekannten Namen) existierende TS-Orga karrte regelmäßig rumänische Hunde nach D.
Natürlich wurde den Individuen damit geholfen, aus der rumänischen Hölle heraus zu kommen, keine Frage.

Aber: die Pflegeeltern (und somit sicherlich auch die Adoptanten) wurden mit den Problemen allein gelassen.
Schon bei der 1. dringend notwendigen Vorstellung beim TA kam die "Drohung": das zahlst Du aber alles selbst, da haben wir nichts mit zu tun!
Dann stand fest, der Hund mußte operiert werden.
Schwups, war ich keine PS mehr, sondern plötzlich "Eigentümerin" des Hundes.

Als dann heraus kam, wieviel Welpen zu welchem Preis innert kurzer Zeit tatsächlich von diesem Ehe(?)paar in D "vermittelt" worden sind, sträubten sich allen die Haare, aber da war es zu spät.

Mir persönlich ist es egal, inwiefern diese Leute sich bereichert haben und ihr Hartz IV dadurch "schwarz" enorm aufstockten, denn es gab ja auch die hohe Anzahl der geretteten Hunde.

Aber fair oder ok ist das natürlich nicht, die Gelder wurden nicht wie versprochen in Rumänien zur Milderung des Tierleides eingesetzt, sondern in D fröhlich verlebt.
 
Auf der Seite von Kiras Auffangstation finde ich immer wieder Hunde, die mich interessieren. Irgendwann werde ich dort hin fahren und mir "meinen" Hund aussuchen, ihn auslösen und solange mit ihm im Land bleiben bis die Tollwutimpfung gültig ist.

So wollte ich das auch - nach Frankreich fahren, dort im Tierheim (die haben eine zentrale Seite und man sieht alle Bretonen in allen Tierheimen) "meinen" Bretonen sehen, ihn dort länger kennenlernen, dort urlauben bis die Impfung zur Ausreise greift und ihn ärztlich untersuchen lassen.

Und dann lief Milan mir hier im Dorf über den Weg.
 
Dieses Argument "Mischlinge sind gesünder" wurde unter anderem von Ganßloser, Krivi u. Co schon längst anhand wissenschaftlicher Daten revidiert (man muss nur Google bedienen, dann findet man was dazu, ansonsten gibts bei amaz...u. Co Fachliteratur dazu)...
Lies mal bitte nach, das habe ich so nicht geschrieben.
Ausgderückt habe ich, dass beide Hunde, der vom Züchter wie auch der vom Auslandstierschutz, durchaus ihre Krankheiten in sich tragen können.
 
Es gibt so viele Tiere in D, die unbedingt der Rettung bedürfen....

Ehrlich gesagt sitzen in "unserem" TH auch ausschließlich Problemhunde. Das muß man können, das muß man sich zutrauen, sowie "antun" wollen.

Aber allein all die Miezen, die dort händeringend auf Vermittlung warten, lassen mir immer wieder das Herz bluten.
Und diese sind ganz sicher nicht halb so "problematisch" wie die angebotenen Hunde, wirklich nicht!
 



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