Auslandstierschutzorganisationen

Schlimm genug, dass es überhaupt salonfähig ist, sich ein Lebewesen nach Foto zu kaufen....
Ich finde den Gedanken so fürchterlich, dass für mich eine Orga, die das überhaupt tut, schon mal per se nicht seriös sein kann.

Das ist mir zu schwarz-weiß gedacht.
Halten wir doch mal fest, dass es vernünftigen Tierschutz gibt, und unvernünftigen.
Vernünftige Zucht und unvernünftige.

Es gibt gut überlegte Tierschutz-Aschaffung. Wie nicht gut überlegte Tierschutzanschaffungen.
Genauso wie es gut überlegte Welpen-Zucht-Anschaffungen gibt. Wie auch unüberlegte Welpen-Zucht-Anschaffungen.

Vergleichen wir also einfach mal den vernünftigen Züchter + vernünfitgen Welpen-Zucht-Anschaffer mit der
vernünftigen Auslandstierschutz-Orga + vernünftigen Tierschutz-Hund-Anschaffer.

Zunächst erfolgt die Rasse- und Züchterwahl. In der Regel über Infos im Internet - vor allem auch Bilder. (Welpenbilder, Elterntiere, ... )
Auch ein Rasse-Hunde-Halter sucht sich einen Hund aus, den er optisch ansprechend findet..
Das ist nicht viel Anders als das "kaufen nach Foto" beim Auslandstierschutz - denn gut überlegt, kauft man den Auslandshund eben nicht nur vom Foto. Man hat Infos vom Verein, liest sich die Beschreibung des Hundes durch, überlegt ob die Anschaffung einer "Wundertüte" realistisch ist.

Dann nimmt man Kontakt zum Züchter auf, "prüft" den, ob die Vorstellungen überein stimmen. Das selbe tut man bei der Organisation auch.
Im Gegenzug wird man auch vom Züchter geprüft und befragt - und das selbe tut die Orga auch.

Bis hierhin sehe ich tatsächlich keinen Unterschied zwischen Zucht+Auslandstierschutz.

Das vorherige Besuchen fällt natürlich flach beim Auslandstierschutz. Bei einer Pflegestelle hingegen (wo ich mir auch den Hund erstmal auf Foto angucke!) ist dies gegeben.

Die "Nachsorge" hingegen ist dann wiederum ähnlich - man hält Kontakt, Züchter/Orga stehen für Fragen zur Verfügung und im Fall der Fälle hilft man bei der Wiedervermittlung.

Wenn eine Organisation für dich unseriös ist, wenn Bilder der Vermittlungshunde auf der Internetseite sind.
Ist dann ein Züchter auch unseriös, wenn er Bilder seiner Welpen+Zuchttiere auf seiner Homepage hat?

Jede gute Organisation wir einen Interessenten abweisen der lediglich sagt "ich habe mich in Hund XY verliebt, der sieht soooo süß aus!! Wann können Sie ihn bringen?!" Genau wie jeder gute Züchter einen Interessenten abweisen wird, dessen einzige Sätze "Hallo, ich will den schwarzen Welpen, wie viel kostet der?" sind.


Bei vielen anderen Lebewesen ist das Kaufen über Foto oder kurz angucken, übrigens tatsächlich gang und gäbe.
Fast jedes Kleintier wird doch so verkauft. Auch beim guten Züchter (Wellesittiche, Fische)
Im Kleinnagerbereich gibt es nur sehr sehr wenige gute Züchter - und Tierschutztiere werden da meist nur über Internetanzeige "gehandelt" - durchaus seriös.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und es ist kein Unterschied, einen unverbildeten Welpen vom Züchter zu bekommen oder einen Angsthund, der als "unsicher" angeboten wurde?
Oder einen mit Leishmaniose, Herzwürmern oder Babesiose?
Oder einen "richtigen" Strassenhund, der nicht auf Menschen geprägt ist?

Es gibt seriöse und weniger seriöse Organisationen, aber ihre Hunde loswerden wollen sie alle.
 
Bei Züchtern unterscheiden wir sehr genau zwischen seriös (Züchter) und unseriös (Vermehrer).
Für unseriösen Tierschutz haben wir leider kein anderes Wort, außer eben immer noch Tierschutz.

Ich finde nicht, dass Orgas mit der Devise "hauptsache rüberkarren" - Angsthunde wissentlich als Umweltsicher vermitteln usw. - viel mit Tierschutz gemeinsam haben.

Kranke Welpen, unsichere Welpen, Welpen mit Deprivationsschaden gibt es auch beim Züchter - nur heißt er dann eben Vermehrer ...

Klar wollen auch die Guten Organisationen ihre Hunde los werden - und ein Züchter will seine Welpen alle behalten?
 
Mir wäre neu, dass Züchter - ich rede von Züchtern, wie Du oben auch - ihre Welpen per Mitleidsmasche anpreisen.

Und mir wäre auch neu, dass Züchter per Fb nach Menschen suchen, die Vorkontrollen machen.

Und mir wäre neu, dass Züchter über 300 Welpen pro Monat - wie eine Orga in NRW Auslandshunde - an den Käufer bringen.

Sicher gibt es beim Züchter auch mal kranke Welpen, aber sichtbar kranke verkauft der nicht.

Ich hab auch nichts geschrieben von umweltsicher - ich schrieb von "unsicher". Klar machen die das wissentlich - es wird halt nur etwas beschönigt.

Es gibt die 20% seriöse Orgas, keine Frage. Aber die muss ein Anfänger oder Neuling erstmal finden und sie von den unseriösen unterscheiden können.

Und es gibt noch einen riesigen Unterschied. Ein Züchter ist bestrebt, gesunde Welpen zu züchten, Orgas sind bestrebt, Hunde zu retten. Die Gesundheit steht da nicht im Vordergrund.

Ich habe auch einen Hund aus dem Auslandstierschutz - aber den habe ich vorher 1 Woche kennengelernt.
Und vor allem konnte ich dem vorher in die Augen schauen - und der mir. Und wir konnten sehen und fühlen, obs passt.

Es gibt Leute, die drehen sich auf dem Flughafen spontan wieder um, wenn sie ihren Hund in Natura sehen - und hauen ab. Ohne mit der Wimper zu zucken. Komischerweise liest man darüber nichts.
 
Dieter, ich schließe mich dir an.

Bis auf einen Minipunkt: Doch, es gibt auch "seriöse" Züchter unter VDH, die offensichtlich kranke Welpen verkaufen. Dies ist uns ja mit unserem ersten Welpen geschehen.

Ansonsten sehe ich das alles absolut genauso. Es ist eine super schwierige, hinterfragenswerte Materie...
 
Mir wäre neu, dass Züchter - ich rede von Züchtern, wie Du oben auch - ihre Welpen per Mitleidsmasche anpreisen.
Wozu sollte denn ein Züchter auch auf der Mitleidsmaschen reiten?
Die meisten vermitteln doch nur die "ach so süßen Welpen"....

Nicht jeder Hund aus dem Auslandsstierschutz wird versucht per Mitleidsmasche zu vermitteln.
Das kommt einem so vor, weil es viele Vereine gibt, die das versuchen.
Beobachtet man aber über eine länger Zeit nur eine HP, dann verliert sich der Eindruck eher, wenn es sich um einen seriösen Verein handelt


Und mir wäre auch neu, dass Züchter per Fb nach Menschen suchen, die Vorkontrollen machen.
Findest du es denn nicht OK, wenn man Menschen (egal über welche Plattform) sucht, um eine Vorkontrolle zu machen?

Ein Hund vom Züchter, der z.B. in ein anderes Bundesland vermittelt wird, wird auch keine Vorkontrolle erhalten.
Da wird sich dann eher noch auf Bilder, Videos und den berichten der neuen Halter verlassen, ein Züchter hätte auch niemals das Geld bzw. die Zeit bei jedem in Frage kommenden Interessenten eine Vorkontrolle zu machen.

Und mir wäre neu, dass Züchter über 300 Welpen pro Monat - wie eine Orga in NRW Auslandshunde - an den Käufer bringen.
Welche Orga soll das denn gewesen sein?
Aber hier wird wieder seriöses und unseriöses Vorgehen vermischt...

Sicher gibt es beim Züchter auch mal kranke Welpen, aber sichtbar kranke verkauft der nicht.
Dafür kommen andere Krankheiten dann eben später zum Vorschein und da spreche ich nun von den Rassekrankheiten wie DCM, ED und HD bei versch.Rassen, krebsanfälligkeit beim Boxer (und andere Rassen) usw.
Darüber kann man sich natürlich streiten, was nun "besser" für das Mensch/Hund-Team ist.

Viele Menschen sind auch bereit, einen kranken Hund (egal woher er nun kommt) bei sich aufzunehmen.
Das muss jedem seine eigene Entscheidung bleiben.


Ich hab auch nichts geschrieben von umweltsicher - ich schrieb von "unsicher". Klar machen die das wissentlich - es wird halt nur etwas beschönigt.
Unsicherheit kann jeden Hund betreffen, auch die von einem Züchter.
Lebt der Züchter auf dem Land, kennt der Hund eben die Dinge auf dem Land, wenn er dann in die Stadt vermittelt wird, kennt er das alles nicht..Dann liegt es in der Hand des Halters, den Hund "sicherer" zu machen. Egal, woher der Hund am Ende kommt.

Es gibt die 20% seriöse Orgas, keine Frage. Aber die muss ein Anfänger oder Neuling erstmal finden und sie von den unseriösen unterscheiden können.
Man kann sich die HP und die dazugehörigen Seiten mal genauer anschauen:
Sind die Spenden/Finanzen transparent aufgeschlüsselt, wie viele Hunde wurden in welchem Zeitraum vermittelt, werden nur gesunde Hunde vermittelt? Nur Welpen? Wie war bisher die med. Versorgung, welche Krankheiten sind vorgekommen, an was starben Hunde? Sind sog."Dankesschreiben" veröffentlicht und was schreiben die neuen Halter? Wie viele Hunde betreut denn der Verein und woher kommen sie?
Ist der Verein eingetragen und was ist sein Ziel? Was macht er noch, außer die Hunde zu vermitteln?

Ich persönlich würde dann im Netz noch schauen, was ich noch so finde.

Und es gibt noch einen riesigen Unterschied. Ein Züchter ist bestrebt, gesunde Welpen zu züchten, Orgas sind bestrebt, Hunde zu retten. Die Gesundheit steht da nicht im Vordergrund.
Was ist daran falsch, wenn man auch kranke Hunde vermitteln möchte?

Viele Orgas machen auch Untersuchungen (z.B. MM-Krankheiten), zwar muss ein neuen Halter das bezahlen, weiß dann aber auch woran er ist. Da kommt es eben schon sehr auf den Verein an, wie damit umgegangen wird.
Aber auch hier wird unseriöses und seriöses Vorgehen vermischt.

Und viele sind bereit, auch einen kranken Hund bei sich aufzunehmen. Das muss jedem selbst überlassen werden.

Ich habe auch einen Hund aus dem Auslandstierschutz - aber den habe ich vorher 1 Woche kennengelernt.
Und vor allem konnte ich dem vorher in die Augen schauen - und der mir. Und wir konnten sehen und fühlen, obs passt.
Das war deine Wahl so vorzugehen. Das ist doch OK.
Aber von kennen lernen kann da eher nicht die Rede sein, eher davon, sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen.

Andere lassen sich ihren Hund kommen und viele Hunde bleiben dann auch in ihrer Familie.
Wenn es ein seriöser Verein ist, dann wurden die Hunde auch entsprechend ausgewählt.

Es gibt Leute, die drehen sich auf dem Flughafen spontan wieder um, wenn sie ihren Hund in Natura sehen - und hauen ab. Ohne mit der Wimper zu zucken. Komischerweise liest man darüber nichts.
Dafür kann der Verein nichts, wenn diese Leute abspringen. Das hat doch nichts mit der Orga zu tun, das passiert den Züchtern doch auch.
Gelesen habe ich das schon oft, dass der neue Halter oder eine Pflegestelle abgesprungen ist und man nun dringendst einen neuen Pflegeplatz sucht. Meist haben die Vereine aber für solche Fälle auch eine Not-Pflegestelle, dann wird der Hund ganz normal vermittelt, wozu sollte man das dann breit treten?


Nur hat uns hier die Themenerstellerin gar nicht ihr Vorgehen und das des Vereines genauer geschildert.
Von daher kann man auch nicht viel dazu sagen. Auch nicht, ob der Verein seriös ist oder nicht.
Die Gründe, warum sie keinen Hund erhalten hat, können durchaus berechtigt sein...
 
Kurz etwas OT, in Bezug auf Schlawuffels Kommentar zur Gesundheit...

Ein Mischling ist ein Mix (!) aus Rassen (!) ist, wo dann also alle (!) rassespezifischen Erkrankungen ebenso zum Vorschein kommen können.

Dieses Argument "Mischlinge sind gesünder" wurde unter anderem von Ganßloser, Krivi u. Co schon längst anhand wissenschaftlicher Daten revidiert (man muss nur Google bedienen, dann findet man was dazu, ansonsten gibts bei amaz...u. Co Fachliteratur dazu)...

Und: Ich kenn in der Praxis ebenso Beides. Kranke Mixis und kranke Zuchthunde (haben ja selber einen...).
 
Das ist schlichtweg falsch! Nicht nur, dass rezessive und dominante Allels so weitergegeben werden, es entstehen so sogar neue Dispositionen! Kein Scherz, fragt doch mal einen Zuchthygieniker oder Genetiker.
 
*Allele - dieses Handyyyy! :D Sorry!
 



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