Auch Hunde haben Rücken - Wann eine Physiotherapie Sinn macht

In meinem Umfeld haben mich zuerst alle nur müde belächelt, weil ich wegen Lindas Athrose und Spondylose zu einer Tierphysiotherapeutin gegangen bin. Seit die aber sehen, dass Linda aufgrund der Unterwassertherapie und den Muskelübungen gänzlich ohne Schmerzmedikamente auskommt, sind die wirklich begeistert davon und sehen auch einen Sinn darin.
 
Ich sehe das Gefälle besonders stark, hier bei uns, die wir ja eher ländlich liegen, ist das echt so ein Schnickschnack in den Augen der Hundehalter und in denen der Nichthundehalter erst recht. In Wien und Niederösterreich denken die Leute ganz anders - und ich konnte dort auch schon viele Hunde kennen lernen, denen Physiotherapie echt geholfen hat. Sei es nach Bandscheiben-OPs, bei Arthrose, Patella oder auch nur Verspannungen durch falsches Training.

Die Möglichkeiten sind so vielfältig und man sollte der Physiotherapie echt eine Chance geben. :jawoll:
 
hallo,

nach einer nicht unerheblichen anzahl an berufsjahren in der ambulaten physiotherapie weiß ich, wie sehr diese art der behandlung von VIELEN seiten belächelt und geringgeschätzt wird. ist ja viel einfacher, zwei schachteln bunter pillen beim doc abzugreifen als die langweiligen übungen zu machen, die die physioterroristin einem auf den hausaufgabenzettel schreibt. keine termine, keine wartezeiten, keine manchmal unangenehmen behandlungen. geht schnell, macht keine mühe, und das mit den nebenwirkungen wird eh total überbewertet. beipacktexte sind was für weicheier ... :wuetend2:

dass der (unbedarfte) patient so denkt, mag ja noch irgendwo angehen.
aber dass innerhalb der ärzteschaft (für mensch UND tier) diese denkweise gar nicht mal so selten ist, dass die krankenkassen extrem merkwürdige vorstellungen haben darüber, wie viele behandlungen jemand brauchen kann/darf und in ihren verrechnungsmodalitäten immer rigoroser werden, ist schlicht zum :uebel1:

wenn man der PT schon in der humanmedizin keine ausreichende wertschätzung entgegenbringt, kann man das wohl in der vet.med. schon gar nicht erwarten.:traurig2:

LG
andrea
 
Andrea, da hast du recht :zornig: :zornig: ich hab bei meinem Orthopäden zu hören bekommen - nein bei uns ist die Regel nur 10 manuelle Therapien im Quartal - bei meinem Krankheitsbild wäre lt. Heilmittelkatalog 18 Anwendungen erlaubt, die von der Krankenkasse übernommen werden - toll - so werde ich die Beschwerden halt nie los :happy2:
 
Ich habe mit Tierphysiotherapie sehr gute Erfahrungen gemacht, allerdings beim Pferd.
Unsere Physiotherapeutin ist sehr kompetent, konnte mir bei allen möglichen Handgriffen genau sagen, wie das Pferd reagieren wird ("Gleich leckt er sich das Maul", etc.) und man merkt immer wieder, wie gut es dem Pferd tut.
Nun liegen ja zwischen Pferd und Hund schon Unterschiede. Beim Pferd sind eigentlich immer Verspannungen da, die gelöst werden müssen, öfter auch andere Blockaden, aber es trägt eben auch einen Reiter, der selber in vielen Fällen die Verspannungen des Tieres verursacht. Viele laufen mit unpassenden Sätteln etc.
Das ist ja beim Hund nun nicht so. Dennoch überlege ich, ob ich auch meinen Hund so zwei Mal im Jahr durchgucken lassen werde.
Derzeit bemerke ich selber keine Probleme an ihm, aber das heißt ja nun nicht, dass da wirklich alles "richtig" sitzt.
Meint ihr, es macht Sinn, der Physiotherapeutin meinen acht Monate alten Hund einfach mal vorzustellen?
Unsere Hundetrainerin lässt ihren nun 12 Jahre alten Rüden wohl ca. alle 4 Monate bei ihr durchgucken und der ist total fit und läuft noch viele Kilometer am Pferd mit.

Andererseits weiß ich nicht, ob ich das zu übertrieben sehe, das "jetzt schon" und "nur mal so" machen zu lassen.
Was denkt ihr?
 
Hallo,

ja, augenscheinlich denkt man, es wäre alles in Ordnung - und dann guckt jemand drüber und man merkt Verspannungen im Rückenbereich, im Halsbereich oder Hunde, die Bewegungseinschränkungen haben. Viele Hunde - selbst junge Hunde, können sich oft nicht schön im Kreis biegen - also links oder rechts.

Und Hunde, mit denen sportlich sehr viel in der Unterordnung trainiert werden neigen zu Verspannungen im Hals-Nackenbereich, sowie im Rückbereich - durch das konzentrierte, gespannte Gehen über längeren Zeitraum hinweg.

Ich denke, einmal Drübergucken kann nicht schaden - und dann sagt sie dir ja, ob alles in Ordnung ist oder ob Verspannungen, Einschränkungen vorhanden sind. :jawoll:

Wenn du bei jemandem warst, erstattest du dann bitte einen kurzen Bericht? Würd mich freuen. :jawoll:

Liebe Grüße
Birgit
 
Ja, ich denke schon, dass es Sinn macht, einfach mal gucken zu lassen. Ich werde wohl die Physiotherapeutin mal im neuen Jahr anrufen und mit ihr sprechen. Sie ist oft voll, daher wird ein Termin auch nicht von jetzt auf gleich klappen.
Ich bin gespannt, wie sie am Hund ist. Wie gesagt, am Pferd ist sie meiner Meinung nach wirklich spitze.
 
Mormel hatte vor 2 Jahren einen Bandscheibenvorfall. Den haben wir ohne OP mit PT und am Anfang unterstützend Schmerzmedis wieder fit bekommen.
Das kam allerdings nur dadurch, dass ich während meiner Weiterbildung ein Jahr in der neurologischen Reha gearbeitet habe und dort sehen konnte, dass auch beim Menschen die meisten Bandscheibenvorfälle besser ohne OP behandelt werden. Für das gesparte Geld einer Bandscheiben-OP kann man viiiiel PT bezahlen.....
 



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