Argumente gegen einen Hund - hier Berner Sennenhund Welpe

Hallo ihr Lieben,

ich bitte um eure Meinung:

Meine Nichte, demnächst 20Jahre alt, ist vor ein paar Wochen mit ihrem Freund zusammengezogen in eine Mietwohnung in einem Hochparterre eines Mehrfamilienhauses. Es gibt keinen Balkon und auch keinen Garten, jedoch ist man nach 5 - 10 Minuten Fußmarsch im Wald.

Meine Nichte ist im 1. Ausbildungsjahr, ihr Freund arbeitet in Früh- und Mittag-Schichten. Nichte ist von Mo - Fr 6.30 - 15.30Uhr außer Haus.

Nun hat sie sich mit ihrem Freund in den Kopf gesetzt, einen Berner Sennenhund Welpen zu kaufen. Sie hat einen Hunde-Verkäufer im Internet gefunden dessen Hündin in etwa 14 Tagen einen Wurf Welpen in die Welt setzt. Die Welpen kosten bei ihm immer 800€ - da hätte er dann keine Probleme die Hunde an gute Menschen zu verkaufen... (soll eine seiner Aussagen gewesen sein)
Und: ich gebe die Hunde gerne an junge Leute, dann brauche ich keine Angst haben, dass die mal im Tierheim landen wenn jemand stirbt...

Ich möchte jetzt das Welpenangebot nicht hierher verlinken - denn ganz ehrlich: so ein Typ als Hundeverkäufer bekäme Ärger mit mir...

Zurück zu meiner Nichte und ihrem Hunde-Kauf-Wunsch:

Mein Bruder (ihr Papa) und ich haben mit Engelszungen geredet... Wir haben alles Mögliche an Argumenten gebracht... Sie will nicht hören.
Sie findet gar nichts dabei den Welpen, Junghund und dann auch erwachsenen Hund 7 Stunden oder so alleine zu lassen. Dann kommt er eben in die Küche und soll schlafen... Andere Leute und auch Arbeitskollegen haben ja schließlich auch Hunde...

Zu mir meinte sie unter anderem, ich dürfe gar nicht mitreden, ich hätte ja immer Hunde gehabt und ich wäre ja auch arbeiten gegangen... Ich habe erklärt, dass ich a) als junges Mädchen zwar immer einen Hund hatte, der aber sehr wohl "unser Familien-Hund" gewesen ist, b) als ich ausgezogen bin und gearbeitet habe, konnte mein eigener Hund während meiner Arbeitszeit zu meinen Eltern, ich habe ihn nach Feierabend wieder abgeholt, c) nachdem wir geheiratet haben sind wir in unser Haus eingezogen mit Garten und Land drumherum, d) ich habe im Nachtdienst gearbeitet, so dass ich mich durchaus um Kinder und Hunde kümmern konnte und kann...

Hunde als Welpen stundenlang alleine lassen - das geht nun mal gar nicht !!!

Ein Hund kostet nicht nur seinen Anschaffungspreis - ich habe sie auf die laufenden Kosten hingewiesen... Sie hat zur Zeit 700€ netto-Einkommen.

Ich habe ihr gesagt, dass sie ihren Hund nicht bei mir "parken" kann... Ich bin nicht bereit, einen Welpen für sie aufzuziehen und wenn es ihr dann mal gerade nicht passt, auch wieder bei Schietwetter usw. mit dem Berner-Kerlchen loszuziehen...
Sie kann den Hund auch nicht bei ihren Eltern parken - dort ist Hundehaltung verboten.

Geld für eine HuTa hat sie auch nicht... (sie brachte nämlich als Beispiel, dass meine Tochter ja auch zwei Hunde hätte und berufstätig sei...)
Aber es macht ja wohl auch einen Unterschied, dass meine Tochter (37) und ihr Partner mit beiden Beinen fest im Beruf stehen und seit 15 Jahren zusammen leben und eine sehr gute finanzielle Absicherung haben...

Ich kriege dieses Thema nicht aus dem Kopf...
Mein Bruder und ich wissen nicht was wir noch als Argument bringen können...

Sagt mir doch mal eure Meinung und wenn ihr 'ne Idee habt was wir ihr mal noch sagen können... Immer raus damit...

Danke schon mal im Voraus...
...sagt die
Ulla
 
Hall Ulla,
laß die Nichte einfach, du wirst es sowieso nicht ändern können. Je mehr Gegenargumente du bringst, desto mehr wird sie auf stur schalten.
Kannst dich nur ärgern und Augen zumachen, alles andere hast du ja schon versucht. Jeder Mensch muß seine Erfahrungen selbst machen, die Erfahrung anderer Menschen nützen einem nichts.
 
Meine Argumente gegen den Hund wären:
- Ärger mit dem Vermieter wenn der Hund bellt.
- Die Wohnung stinkt mein Nachhausekommen nach Kot und Urin weil der Welpe in die Wohnung macht.
- Es kommen keine Freunde mehr zu Besuch weil der überdrehte, nicht ausgelastete Berner die Besucher anspringt, bellt und man sich nicht mehr unterhalten kann.
- Es ist kein spontanes Treffen mit Freunden auswärts mehr möglich weil der Hund vorher Gassi gehen muss und man nach der "Hundebespaßung" zu müde zum weggehen ist.

Das wären meine Argumente.Sie sind zugegebenermaßen sehr negativ. :zwinkern2:

Aber wäre der Hund überhaupt 7 Stunden allein? Wie überschneidet sie die Arbeitszeit deiner Nichte mit dem Schichtdienst ihres Freudes?
 
ich glaub auch nciht dass du deine Nichte überzeugen kannst.

Vielleicht übergibst du ihr ja einen stinklangweiligen Hausprospekt einer Pension im Bayerischen Wald, und erzählst ihr dass es da ganz toll ist den Jahresurlaub zu verbringen, denn mit Hund könne sie ja jetzt nicht mehr wegfliegen. Aber es gibt da ein wunderbares Fingerhutmuseum und einen Barfusspfad. :jawoll:

Und wenn sie meint sie gibt den Hund in die Hundepension, übergibst du ihr zeitgleich deren Preisliste, guckst zufällig drauf und meinst dann, dass es schon erstaunlich ist, dass die Woche Mallorca mit Halbpension ja genau so teuer ist wie der Aufenthalt für den Hund. :zwinkern2:
 
Hallo Ulla
Das Einzige was ich tuen würde.
1. Mit dem Bruder gleichziehen also " zusammen arbeiten"
2. Nicht mehr dagegen " predigen"
3. Die Option das der Hund zu dir kommt und auch verbleibt, ein kalkulieren.

Viele ältere User waren mit 20 " fertig" Ausbildung beendet, usw.
Dies ist heute oft das Einstiegsalter.
Ich habe viele junge Leute in diesem Alter ausgebildet.
Die glaubten wirklich, ich habe eine Lehrstelle " was kostet die Welt"?

Die Realität sieht anders aus.
Es kann viel passieren, mit dem man als junger Mensch nicht rechnet
Der Himmel hängt " voller Geigen" wenn man jung und verliebt ist.
Wir wissen wie schnell es anders kommen kann.

Diese Erfahrung mus der Nachwuchs selber machen
Alles was du/ihr machen könnt , ist aufpassen , das das Mädchen auf Glatteis nur aus rutscht und nicht den Halt verliert.
Und ja, ich weiß da ist ein Welpe, wenn es trotz allem unken klappt, wird der gut versorgt.
Wenn nicht, wirst du wohl einspringen.

In beiden Fällen aber, ist Hilfe in Form von Rat und Tat, bestimmt von Nöten.
Also laßt die " Türen offen".
Das sagt mit schönen Ostergrueßen der Rudi.
 
Also mit einem Berner der 7h täglich in der Küche verbringen muss würd ich nicht mit überdreht und springt Besucher an argumentieren. Ein Berner hüpft dann nicht rum, der kriegt mit der Zeit mal so richtig miese Laune und ein 50-60kg Hund mit richtig mieser Laune macht aus einer Küche und aus jedem Besucher in null komma nix kleinholz und zwar jeden Tag aufs neue.:happy4:
 
Ich glaub nicht, dass reden was bringt.

Es gibt leider einfach Leute, die wollen einen Hund und schaffen des dann auch an. Ohne Rücksicht auf Verluste.

Ich hab hier im Wohnumfeld genügend Beispiel dafür.

U.a. auch 2 junge Pärchen mit einem Berner. Der eine Hund ist ca. 2 Jahre und ziemlich unausgelastet. Was man leider auch merkt, wenn man denen begegnet. Die Frau wird ihm kaum Herr, der Mann wird richtig barsch, dann kuscht der Hund. Die gehen aber auch nie wirklich lange. Der Hund bellt auch recht viel, sobald sich im Treppenhaus was regt.Man kann sich überraschen lassen, wie lang die damit noch klar kommen.

Der andre Hund ist noch jung, ein halbes Jahr vllt. Die wohnen weiter oben und haben den Welpen anfangs getragen. Jetzt ist er zu schwer und muß laufen. Sicher nicht zuträglich für seine Gesundheit.

Aber egal, man hat den gewünschten Hund. Und auch denen wurde aus ihrem Umfeld abgeraten.
 
Ich glaube leider auch nicht, dass du sie davon abbringen kannst. Es gibt einfach Leute, die sich weder informieren noch Einsicht zeigen wollen. Unser Nachbar und seine Freundin haben genau dasselbe getan: Jack Russel Mischling angeschafft, 2 Wochen Urlaub gehabt und nach den 2 Wochen war der Kleine jeden Tag 8 Stunden alleine. Er gat geschrien und die Wohnung zerlegt, stubenrein wurde er auch nicht und als Strafe wurde das arme Kerlchen auch noch angeschrien. Spazieren gegangen wurde nur einmal um den Block, 2 mal täglich. Jegliche Versuche von mir, man könne ja zusammen gehen, wurden abgeblockt. "Wir können ihn nicht losmachen, dann läuft er weg." Als "Baddy" dann mit 8 Monaten in der Pubertät war, wurde er bei Kleinanzeigen reingesetzt. Nur leider wollte niemand einen unerzogenen Hund in der Rüpelphase , also blieb er. Mittlerweile sind sie umgezogen (wurden wohl rausgeworfen, laut Hausverwaltung. Wohnung völlig demoliert hinterlassen). Jetzt haben sie einen Garten und der Hund wird gar nicht mehr spazieren geführt... trauriges Schicksal
 
Ja, nun ist es leider so gekommen wie befürchtet: meine Nichte hat sich mit ihrem Freund aufgemacht zur Welpenbesichtigung bei diesem Hundehändler...
Ich finde es unmöglich, dass dieser "Züchter" wildfremden Menschen erlaubt an die Welpenkiste zu gehen - noch sind die Welpen nur bei der Hündin und haben die Augen auch noch zu...

Aber egal: Mademoiselle hat einen Rüden ausgesucht, hat 200€ Reservierungsgebühr auf den Tisch des Hauses gelegt, darf noch 2 X zu Besuch in die Kinderstube kommen und beim 3. Mal darf sie dann "ihren" Berner Sennenhund Welpen mit nach Hause nehmen.

Ich weiß gar nicht ob ich nur wütend auf solche Hundehändler sein soll oder einfach die Klappe halten und still sein soll...

Meiner Nichte haben wir mit vereinten Kräften mehrfach 'nen Marsch geblasen... Das Mädchen, ach nee: die junge Frau, ist absolut beratungsresistent !!!

Der Hundehändler hat sie natürlich auch noch bei ihren Plänen wie mit dem Welpen umzugehen ist, bestärkt.

Armer Hund!!!

Nein, ich bleibe diesmal hart: ich werde mich nicht für die Drecksarbeit heranziehen lassen!!!

Für mich selber habe ich beschlossen, dass ich keinen eigenen Großen Schweizer Sennenhund Welpen mehr aufziehen werde - da werde ich doch ganz bestimmt nicht den Berner Welpen einer beratungsresistenten Göre aufziehen...

Übrigens: einige von euch hatten wirklich gute Ideen um noch zu versuchen ihr den Welpen auszureden. DANKESCHÖN an euch!!!

Es war leider vergebene Müh...

Ach so: in den Sommerferien, in den 2. drei Wochen, muss dann der Welpe schon mit nach Damp in die Rettungswache der DLRG...
Ich will mich ja nicht mehr aufregen...

Eigentlich bin ich sogar traurig... Hoffentlich ist der kleine Kerl wenigstens gesund...

Jede 2. Woche ist der Hund dann 7 Stunden am Stück alleine...

Für mich ist das schon Tierquälerei!!! ...

...denkt die
Ulla
 
...

Armer Hund!!!

Nein, ich bleibe diesmal hart: ich werde mich nicht für die Drecksarbeit heranziehen lassen!!!

Für mich selber habe ich beschlossen, dass ich keinen eigenen Großen Schweizer Sennenhund Welpen mehr aufziehen werde - da werde ich doch ganz bestimmt nicht den Berner Welpen einer beratungsresistenten Göre aufziehen...

...

Hallo Ulla,

ich verstehe Deine Haltung absolut, und manchmal muss man als "EwigBesserwissendeErwachseneNervensäge" auch mal hart bleiben und den Posten: "Du wolltest es nicht glauben, -nun sieh wie Du klar kommst!" einnehmen.

Vielleicht könnte dieser jemand aber einen "Plan B Notlösung zu gunsten des Tieres" entwickeln.
Ich befürchte, das der Hund an Weihnachten nicht mehr bei deiner lieben Nichte wohnen wird - falls ja ist entweder alles besser gegangen als erhofft - oder es ist einfach nur traurig. Für den Fall den ich durchaus vermute (das der Hund so schnell weg muss wie er her musste) könnte man ja still und leise versuchen das Tier vor der Abschiebung ins Tierheim zu bewahren. Weil die liebe Tante """zufällig""" jemand kennt, der einen BernerSennen-Junghund sucht :zwinkern2:

So konntest Du zwar der lieben Nichte jetzt nicht zur Vernunft verhelfen - aber dem Tier später für den Worst-Case-Fall eine zweite Chance.
Ist ja kein Muss - nur ne Idee.... :jawoll:

Grüße
Jochen
 
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