Antijagdtraining und jagdambitionierte Hunde / Der Sammelthread

Es ist aber ein Unterschied, ob och einen jagenden "Familienhund" oder einen jagenden Jagdhund habe.
Diese Gerüche gibt es und sie werden auch verwendet, die träufeln das Zeugs auf Dummies oder legen Fährten damit. Ich denke, sie treffen den eigentlichen Wildgeruch nicht und eine Hundenase ist ohnehin nicht so einfach zu "betrügen". Aber auch bei der Ausbildung von Jagdhunden gibt es 100 Meinungen und viele Wege führen nach Rom.
Die meisten, die ich kenne, verwenden eingefrorenes Wildblut (Reh, Damwild, Schwein) oder ersatzweise Rinderblut. Es braucht ja nicht viel, in der Realität verlieren angeschossene Tiere ja auch nicht literweise Schweiss, ansonsten liegen sie nach 200 Metern.
Danke für die Infos.
"Richtige" Jagdhunde waren in dem Workshop nicht, eher so in Richtung Golden Retriever, Harzer Fuchs...
 
Und jetzt hat das Bundesverwaltungsgericht noch die beliebten Halbautomaten verboten, die einen schnellen zweiten Schuss ermöglichten.


Vielleicht wollen sie den Jägern die Chance geben, rechtzeitig zu erkennen, wenn sie versehentlich einen Treiber erwischt haben. :happy2:

Schau mal, was die bei uns für Zielhilfen brauchen:
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LG,
Stadtmensch
 
@ Dieter
Ich habe mal eine aktuelle Doku über einen Jägerlehrgang mit Prüfung gesehen. Die angehenden Jäger die dort saßen waren gefühlt zu 90% irgendwelche Schnösel die höchstens 3-4 mal im Jahr jagen gehen wollen. Irgendwelche BWL- und Jurastudenten, denen der Golfplatz wohl nicht aufregend genug ist. Entspricht das der Realität?
Wenn ja frage ich mich auch, wie es da mit der Treffsicherheit am Gewehr aussieht?

Ich finde es auch gut, dass die Baujagd zunehmend verboten wird und ausstirbt.
Ich würde allerdings Füchse generell nicht bejagen, denke ich. Ich glaube nicht dass es etwas ändert. Ich lese immer wieder, dass eine intensive Bejagung nur zu mehr Nachwuchs beiträgt. Wenn man die Jagd dann plötzlich sein läßt, explodiert die Population. Wäre es dann nicht besser Füchse gar nicht mehr zu bejagen und einige Jahre zu warten, ob es sich reguliert?
Tierschutztechnisch gedacht müsste man dann eigentlich auch Katzen bejagen. Katzen sind es doch meist die Nester von Kiebitzen plündern oder Nonnengansküken töten.
Wo richtet der Fuchs schaden an, wo es Katzen nicht tun? Vielleicht übersehe ich etwas.

Ich finde den Artikel nicht wieder, aber ich meine etwas über ein Kanton in der Schweiz gelesen zu haben, wo gar nicht mehr gejagd wird. Egal was. Und dass die Natur sich dort solangsam reguliert. Natürlich gibt es dort auch Nutznießer der modernen Kulturlandschaft. Landwirdschaft verändert die Natur, manche Tiere kommen damit gut zurecht und andere weniger. Aber kann man das nicht einfach seinen Weg gehen lassen?

Das Nachsuchen stelle ich mir als eine Arbeit vor, die einem nicht wirklich gedankt wird. Jeder sieht doch nur die großen Erfolge und nicht den Hund der sein Herrchen zu einem leidenden Tier führt. Vor allem wenn das dem Jäger der abgedrückt hat seine Unfähigkeit vor Augen führt, ein Tier vernünftig zu treffen und/oder einzuschätzen, ob er falsch getroffen hat und eine Nachsuche wichtig wäre.

- - - Aktualisiert - - -

Das ist eine Salzlecke. Und wenn die da Wild erlegen, ist es eine Sauerei. Weiter nichts.

Das passiert hier leider tatsächlich :( Ich habe generell nichts gegen Jäger und habe im Bruchteil einer Sekunde selbst einmal mit dem Gedanken gespielt, weil ich unheimlich gerne in der Natur bin, Wildtiere liebe und gerne Wild esse. Und einen Angelschein habe ich schon. Aber was man hier so mitbekommt, wenn man sich im Naturschutz beteiligt oder anderweitig mit dem Thema zu tun hat (meine Eltern besaßen lange Zeit Moor im Naturschutzgebiet).
Hier werden Tiere an Futterstellen geschossen und Jäger lassen ihre Hunde im Vogelschutzgebiet Tiere aufschrecken. Auch wird auf Tiere geschossen, die man gar nicht schiessen darf.

Da kriege ich wirklich einen Hals, denn das ist das gleiche wie mit asozialen "Kampfhund"haltern die ihre Hunde schlecht behandeln. Sowas versaut den Ruf einer ganzen Gruppe.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Dieter
Ich habe mal eine aktuelle Doku über einen Jägerlehrgang mit Prüfung gesehen. Die angehenden Jäger die dort saßen waren gefühlt zu 90% irgendwelche Schnösel die höchstens 3-4 mal im Jahr jagen gehen wollen. Irgendwelche BWL- und Jurastudenten, denen der Golfplatz wohl nicht aufregend genug ist. Entspricht das der Realität?
Wenn ja frage ich mich auch, wie es da mit der Treffsicherheit am Gewehr aussieht?

Ja, das entspricht der Realität, ein Großteil der angehenden Jäger sind solche Typen. Keine Jagdethik, in 20 Tagen Jagdschule wird der Prüfungsstoff reingehämmert und anschliessend vergessen. 3 - 4 mal im Jahr eine Drückjagd, vielleicht mal eine Ansitzjagd auf den Bock (aber nur 1 Abend) und vielleicht noch eine Jagdreise nach XY um dort ein heimisches Tier zu schiessen.
Das sowas die Jagd als solche massiv in Frage stellt, sehen die nicht.

Der Rest sind ältere Menschen, die schon immer den Jagdschein machen wollten (die sind kein Problem) und zunehmend Frauen, die über die Hundehaltung und -ausbildung zur Jagd gekommen sind (die sind auch kein Problem).

Die Schiessfertigkeit der Schnösel willst Du nicht wissen. Rein technisch ist die auch in Ordnung, nur leider können die mangels Ausbildung, Interesse und Übung nicht richtig ansprechen. Und so übersehen sie die Striche an einem Stück Schwarzwild und schiessen eine führende Bache, das Schlimmste, was einem anständigen Jöger - die gibt es massenweise - passieren kann.
Oder holzen drauf - wurde ja bezahlt, muss sich lohnen, also Blei in die Heide - auf alles was 4 Beine hat und irgendwie wie ein Schwein aussieht, auch wenns der Heideterrier ist. Deshakb ist es so wichtig, spurlaute Hunde einzusetzen, Sichtlaut reicht nicht (wirklich) aus.


Ich finde es auch gut, dass die Baujagd zunehmend verboten wird und ausstirbt.
Ich würde allerdings Füchse generell nicht bejagen, denke ich. Ich glaube nicht dass es etwas ändert. Ich lese immer wieder, dass eine intensive Bejagung nur zu mehr Nachwuchs beiträgt. Wenn man die Jagd dann plötzlich sein läßt, explodiert die Population. Wäre es dann nicht besser Füchse gar nicht mehr zu bejagen und einige Jahre zu warten, ob es sich reguliert?
Tierschutztechnisch gedacht müsste man dann eigentlich auch Katzen bejagen. Katzen sind es doch meist die Nester von Kiebitzen plündern oder Nonnengansküken töten.
Wo richtet der Fuchs schaden an, wo es Katzen nicht tun? Vielleicht übersehe ich etwas.

Früher machte Fuchsjagd wirklich Sinn, einerseits wegen des Pelzes (heute out) und andererseits wegen des Niederwildes. Raubwild musste zu Gunsten des Niederwildes kurz gehalten werden. Hege also.
Niederwild ist heute allerdings nicht mehr wirklich viel vorhanden, ein paar Fasane, ein paar Hasen und das wars. Rebhühner sind praktisch verschwunden.
Die innere Rechtfertigung zur Fuchsjagd fehlt zunehmend, deswegen ist ja in NRW schon die Baujagd verboten worden (allerdings mit der rosaroten Begründung, dass es nicht angehen könne, Fuchs und Dachs quasi zu Hause in der Wohnung zu stören).
Sicherlich reguliert sich die Populationn von selbst, einerseits durch das verfügbare Nahrungsangebot und andererseits durch Krankheiten wie etwa Räude. Ein jämmerliches Sterben der betroffenen Tiere.
Katzen richten bei Bodenbrütern immense Schäden an. Das wäre dann noch Natur und hinzunehmen, wenn es durch die wenigen echten Wildkatzen geschehen würde. Geschieht aber nicht, es handelt sich um Hauskatzen, also mehr oder weniger verwilderte Tiere. In NRW ist der Katzenabschuss schon verboten, andere Bundesländerwerden folgen. So werden sie dann in Lebenfallen gefangen und indieTierheime gebracht. Katzen sind ein schwieriges, emotionales Thema.


Ich finde den Artikel nicht wieder, aber ich meine etwas über ein Kanton in der Schweiz gelesen zu haben, wo gar nicht mehr gejagd wird. Egal was. Und dass die Natur sich dort solangsam reguliert. Natürlich gibt es dort auch Nutznießer der modernen Kulturlandschaft. Landwirdschaft verändert die Natur, manche Tiere kommen damit gut zurecht und andere weniger. Aber kann man das nicht einfach seinen Weg gehen lassen?

Ja, kann man. Wenn das sehr schadensträchtige Schwarzwild nicht wäre. Ich weiss nicht, ob in der Schweiz nennenswerte Bestände vorhanden sind. Ich hab auch mal was von dem Jagdverbot dort gelesen und muss mich mal damit befassen, Ich denke aber, dass die Funktion des Hobbyjägers durch staatliche Leute (Förster oder Ranger) wenigstens teilweise ersetzt wird. Aus Sicht des Wildes ist es egal, von wem die Kugel stammt.


Das Nachsuchen stelle ich mir als eine Arbeit vor, die einem nicht wirklich gedankt wird. Jeder sieht doch nur die großen Erfolge und nicht den Hund der sein Herrchen zu einem leidenden Tier führt. Vor allem wenn das dem Jäger der abgedrückt hat seine Unfähigkeit vor Augen führt, ein Tier vernünftig zu treffen und/oder einzuschätzen, ob er falsch getroffen hat und eine Nachsuche wichtig wäre.

Bei Drückjagden sind die Schützen meist garnicht mehr dabei. Der "Anschuss" wird kenntlich gemacht und die Nachsuchengespanne verteilt. Sowas stört das Jagderlebnis bei Bezahljagden (Kill for Cash). Ansonsten werden die gerufen, wenn der eigene Hund oder der vom Jagdkumpel das Stück nicht findet. Nur wenige gehen heute noch hinter dem Nachsuchengespann die Strecke ab zum Wild. Die sitzen dann schon längst in der Kneipe und löffeln ihre Suppe und der gesellschaftliche Teil der Jagd beginnt.

Das passiert hier leider tatsächlich :( Ich habe generell nichts gegen Jäger und habe im Bruchteil einer Sekunde selbst einmal mit dem Gedanken gespielt, weil ich unheimlich gerne in der Natur bin, Wildtiere liebe und gerne Wild esse. Und einen Angelschein habe ich schon. Aber was man hier so mitbekommt, wenn man sich im Naturschutz beteiligt oder anderweitig mit dem Thema zu tun hat (meine Eltern besaßen lange Zeit Moor im Naturschutzgebiet).
Hier werden Tiere an Futterstellen geschossen und Jäger lassen ihre Hunde im Vogelschutzgebiet Tiere aufschrecken. Auch wird auf Tiere geschossen, die man gar nicht schiessen darf.

Es gibt diese Sauereien, keine Frage. Wobei Jagd an der Futterstelle (Kirrung oder Luderplatz) eine alte Form derselben auf Schwarzwild oder Fuchs ist.

Da kriege ich wirklich einen Hals, denn das ist das gleiche wie mit asozialen "Kampfhund"haltern die ihre Hunde schlecht behandeln. Sowas versaut den Ruf einer ganzen Gruppe.

Ja, zumal die Jägerei eine recht angestaubte Angelegenheit ist, die mühsam ihren Platz in einer modernen Gesellschaft sucht. Und dabei bisher nicht sonderlich geschickt agiert hat.
 
Das mit den Katzen denke ich mir auch immer: Wenn es zumindest Wildkatzen wären. Aber es sind ja nicht einmal (nur) verwilderte Katzen. Hier bei uns gibt es praktisch keinen Wald mehr der so abgelegen ist, dass nicht die Katzen der umliegenden Höfe und kleinen Siedlungen hinein gelangen und dort jagen.
Hauskatzen unterliegen ja keinerlei natürlicher Selektion. Sie sterben nicht im Winter, sterben nicht durch Krankheiten, sterben nicht durch Nahrungsknappheit. Sie sind ein Jäger der außerhalb der Natur steht, gewissermaßen.
Ich mag Katzen, sehe sie im Hinblick auf bedrohte Tierarten aber als wesentlich schlimmer an als Füchse.

Ich muss mich mit dem Schweizthema auch noch mal näher beschäftigen. Ich weiß aktuell gar nicht ob dort nur die Jagd durch Jäger verboten wurde oder ob auch der Förster nicht mehr eingreifen darf. Es las sich für mich damals so, als wenn dort überhaupt nicht mehr gejagd/eingegriffen wird. Wenn weiterhin der Förster durch Jagd den Bestand reguliert wäre das ja Augenwischerei.

Die Drückjagd liest sich in deinen Beschreibungen wirklich unschön :( Ich habe die "romantische" Vorstellung man könne stundenlang mit Hund und Gewehr durch die Natur gehen, dabei viel lernen, und dann -so man will und es sich anbietet- ein Tier schiessen. Gibt es das in der Art überhaupt?
 
Jäger sind selber schuld an ihrem schlechten Image.

Ich kenne 4 Jäger. Einer ist schon älter, knapp 70. Der macht das mit Herzblut, und auch anständig, mit Sachverstand.

Die anderen drei (zwei Ärzte und ein Bäckermeister) machen das, weil es eben "schick?" ist! Da wird sich vor der Jagd immer schon auf die Trink-Sessions auf dem Hochsitz gefreut und damit geprahlt. Mir wird schlecht bei dem Gedanken, das besoffene oder angetrunkene Männer mit Gewehren im Anschlag im Wald hocken! Und dann wundert man sich das die oft nicht richtig treffen...
Und bei zwei weiß ich das auch getrunken wird wenn keine große Jagd stattfindet, und sie allein abends/Nachmittags/Wochenende auf ihrem Hochsitz hocken!

Ich wurde mal von einem eingeladen an einer Treibjagd teilzunehmen, wären es solche Jäger wie der knapp 70-jährige hätte ich mir das sicher rein interessehalber mal angeschaut, da ich gegen solche Jäger auch nichts habe! Aber bei den Akademiker-Möchtegern-weil man es in den Kreisen eben so macht-Jägermeisterfan-Jägern...nee danke.

Ich verabscheue Klischees, hier wo ich wohne treffen die leider, was Jäger angeht
zu.
 
Das ist eine Salzlecke. Und wenn die da Wild erlegen, ist es eine Sauerei. Weiter nichts.

Naja, du siehst ja, der Hochsitz ist ca 50 m entfernt. Was mich noch wundert ist, dass keine 100m zur rechten ein langer 2m hoher Zaun um eine große Gärtnerei ist und 200m nach links eine vielbefahrene Straße durch den Wald führt. Ich würde Wildunfälle befürchten und wundere mich sehr, dass sowas gemacht wird.

LG,
Stadtmensch
 
Hi Luva,

Ich könnte nicht beurteilen, welchen Vorurteilen Jäger entsprechen. Saufen und Jägerlatein erzählen?
Ich hab nur einen Jäger in der Verwandtschaft. Landwirt, Ca. 60 Jahre. Ob es sein muss, dass man immer wieder mal nach Polen fährt, um dort Bären zu schießen, weiß ich ja nicht... Inzwischen schmeißt die Frau den Hof allein, mit altmodischen Kuhstall, wo noch alles von Hand geschaufelt wird.
Sein Second-Hand Deutsch Drahthaar hat ab und zu mal ne Nachsuche gemacht, ich glaube aber nicht, dass der je zuverlässig gehört hat. Inzwischen ist der Hund 17 Jahre alt und er sieht sich nach einem Welpen um. Und ist fassungslos über die Preise.
Soweit, so gut.

Aber an der Uni bin ich mal in einen Sprachkurs mit BWLlern geraten. Bei einem gemütlichen Beisammensein des Kurses in den Räumlichkeiten einer Burschenschaft sprach der Organisator mit dem wahnsinnig männlichen Schmiss an der Backe launig zu seinen Kommilitonen, dass sie unbedingt mal wieder bei einer Jagd "so richtig einen drauf machen" müssen.

Vorher hatte ich mich schon durch Erzählungen vom Yachturlaub gelangweilt, aber spätestens nach dem Outing der anwesenden Jägerschaft hab ich die Veranstaltung mit leichtem Brechreiz verlassen. Das ist nicht meine Welt. Gott sei dank!
 
Och komm, dass war lieb gemeint.
Ich mag die Langhaarigen und eher ruhige(re) gemütliche(re) Hunde schlechthin.
Ich weiss doch wie die durchstarten können.

Na gut, dann habe ich nichts gesagt :eek:.

Deine ausführlichen Antworten zum Thema finde ich übrigens super, ich fürchte nur, du hast noch ordentlich was zu tun :happy33:.
 



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