Angst vor allem und jedem

Hallo
Wie ihr an dem Thema sehen könnt hat mein Hund ein Angstproblem.
Die letzte Situation kann ich ja mal kurz beschreiben.
Ich bin am Abend (so gegen 18 Uhr) eine Runde mit meinem Hund zusammen mit meiner Mutter gegangen. Wir gehen meist die gleiche Runde also war ihm alles bekannt. Das einzige was an diesem Tag anders war, war eine etwas große Gruppe Jugendlicher die auch etwas lauter waren. Und da fing das Problem auch an. Mein Hund zog mich dann fast über die Straße weil er so eine große Angst hatte. Auf seinen Namen oder sonstige Äußerungen reagierte er gar nicht mehr. Für ihn stand nur noch im Vordergrund „bloß weg von hier“. Er fing dann auch an zu weinen als ich mich gegen das ziehen gewehrt hatte.
Diese Situation passierte auch nicht zum ersten Mal, jedoch hatte er sonst noch nie so angefangen zu weinen.
Wir hatten bereits auch schon eine Hundetrainerin gehabt aber das greift bei ihm in solchen Situationen auch nicht mehr.

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen dass mein Hund nicht mehr so viel Angst hat und wir eine entspannte Runde gehen können.
 
Wie lange lebt Tico schon bei euch und was ist über seine Vergangenheit bekannt?

Was hat die Trainerin euch geraten wie ihr euch verhalten sollt wenn Tico Angst hat?

In welchen Situationen hat Tico sonst noch Angst?
 
Also wir haben Tico schon ab dem Zeitpunkt nach der Geburt wo er zu uns durfte.

Sie hatte uns geraten ihn abzulenken. Also zum Beispiel ihn sitz machen lassen oder anderes. Manchmal klappt das auch aber wenn die Angst dann so groß ist klappt das auch nicht mehr.
Wir haben jetzt auch immer ein Geschirr und ein Halsband um. Am Geschirr darf er lang an der Leine laufen und am Halsband soll er bei Fuß laufen. Und in den meisten Situationen wo er solche Angst hat läuft er mit langer Leine.

Also seine Angst kommt immer bei größeren Menschenmassen und wenn es laut ist. Und wenn er dann einmal in seiner Angstphase drin ist hat er wirklich vor allem Angst. Also vor lauteren Autogeräuschen, vor Mülltonnen und vor jedem einzelnen Mann der ihm entgegen kommt (er hat auch mehr Angst vor Männern als vor Frauen)
 
Welcher Rasse gehört Tico an und wie alt ist er inzwischen?

Von Angst einfach nur abzulenken, klappt natürlich nicht. Wie soll der Hund sich noch auf Kommandos konzentrieren können, wenn er die Panik bekommt?

Grundsätzlich würde ich Ticos Bedürfnis, von diesem "Grusel" wegzukommen, ernst nehmen. Also den Abstand vergrößern und ggf. auch beruhigend mit ihm sprechen, ihm durch eigenes ruhiges Auftreten vermitteln, dass alles in Ordnung ist und du die Situation unter Kontrolle hast.

Konkrete Angstauslöser kann man durch kontrolliertes Begegungstraining für den Hund "harmloser" machen. Du wirst dafür aber Zeit und Geduld brauchen und ich würde einen Trainer empfehlen, der wirklich Erfahrung mit ängstlichen Hunden hat und nicht die "Dominanz"- oder reine "Kommando"-schiene fährt, sondern das Training bedürfnisorientiert gestaltet.
 
Hat sich etwas im Leben von Tico geändert wonach er diese Angst gezeigt hat?

Ich würde größere Menschenmassen meiden sofern möglich und mich Menschenmasse nur soweit nähern, dass Tico noch keine Angst hat. Wenn Hunde wirklich richtig Angst haben dann können sie keine Kommandos mehr ausführen.
 
Tico ist ein Beagle
Große Menschenmassen meiden wir eigentlich auch weil wir ja wissen wie Tico darauf reagiert.
Ich habe auch versucht ruhig auf ihn einzureden aber das hat auch nicht wirklich funktioniert 🙈 ich weiß auch nicht ob es was bringen würde ihn zu streicheln. Also einfach Körperkontakt um zu zeigen dass man da ist.
Wir sind 2015 umgezogen und danach fing es auch eigentlich erst so schlimm an. Ich weiß halt nicht ob es damit was zu tun hat. Aber passiert ist ihm in der Umgebung auch nichts.

Es ist halt auch schwierig einen Hundetrainer zu finden der sich mit solchen Hunden auskennt 😔 also das war jetzt schon die zweite Trainerin die wir hatten und die war im Bezug auf die Leinenführung super weil wir da auch ein paar Probleme hatten aber mit der Angst sind wir noch nicht wirklich weiter gekommen und das macht uns auch eigentlich am meisten Sorgen.
 
Ich schließe mich linas Meinung an.

Das braucht sehr sehr viel Geduld und ruhige Führung, einen Angsthund aus dieser Schiene rauszuholen. Jeden Angstauslöser sollte er auch (für ihn) noch sicherer Entfernung betrachten dürfen. Wenn er weg will, ist es zu nah.

Und wenn er einmal in Panik ist, sind Kommandos nutzlos, weil Angst alles andere blockiert.

Meine Frage dazu, war er eigentlich imemr schon ängstlich? Ich meine, 7 Jahre, da taucht ja sowas selten einfach aus dem Nichts auf. Es sei denn, es gibt irgendwelche gesundheitlichen Probleme.
 
Mein Hund hatte auch Vor allem Angst, als er zu mir kam

Wir schauten uns alles Gruselige (was er als gruselig empfand 😘) aus Entfernung an...aber manchmal kommt man in Situationen, wo es einfach nicht geht...ich habe mich dann immer zwischen den Angstauslöser und den Hund gebracht und den Hund beruhigt und gesagt, das das nicht schlimm ist.
Anscheinend hat er mir geglaubt, denn heute gibt es wenige Situationen, die richtig angsteinflössend sind. Vorsichtig wird er immer bleiben...
 
Gab es einen Auslöser oder war er schon immer so? Stammt er aus schlechter/nicht gut sozialisierter Haltung?

Ich würde sein Selbstvertrauen fördern und gleichzeitig in Mini mini mikro Schritten an den Problemen arbeiten.
Ist er verfressen?

Beispiel, sagen wir mein Hund hat Angst vor Mülltonnen.
Dann stelle ich meine raus und kucke welchen Abstand er braucht um entspannt sein zu können. Man kann sich auch in die Nähe der Tonne setzen und dem Hund mit länger Leinendie Chance geben soweit wegzubleiben wie es eben ok ist. Mit Lob, Futter, streicheln animieren sich das Müllmonster anzukucken.
Liest sich aber einfacher als es ist, sowas braucht Zeit, viel Geduld und Einfühlvermögen.
 



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