Anfängerfragen

Hallo zusammen,

vor 6 Tagen ist meine kleine Paula bei mir eingezogen. Sie ist ein 11 Wochen alter Golden Retriever Welpe. Da dies mein erster Hund ist, haben sich ein paar Fragen/Probleme ergeben:

Sobald Paula aufwacht gehen wir in unseren Garten. Da lasse ich sie dann einfach machen und rumtoben. Ich bin natürlich trotzdem die ganze Zeit dabei, um aufzupassen, dass sie nicht in den Teich fällt oder ähnliches. Anfangs bin ich noch hinterhergerannt, wenn sie an irgendwas gerupft oder was ins Maul genommen hat. Ich habe aber schnell gelernt, dass es absolut keinen Sinn macht, weil das alle paar Minuten passiert 😅 Ich habe mich auch damit abgefunden, dass sie meine Seerosenblätter zerpflückt und gehe nur dazwischen, wenn sie versucht, meine Pflanzen zu entwurzeln🙄
In den ersten 1-2 Tagen war das auch genug, um sie müde zu machen. Aber das ist leider nicht mehr so. Anscheinend bietet der Garten nicht mehr genug Reize, um die Dame auszupowern. Ich versuche zwar aktiv mit ihr zu spielen, aber daran hat sie so gut wie kein Interesse. Ich werfe etwas, sie bringt mir das ein mal zurück, und danach rennt sie damit weg, weil sie einfach nur darauf rumkauen will. Also habe ich angefangen, mit ihr kurze Runden Gassi zu gehen (maximal 10-15 Minuten). Das klappt auch ganz gut, in 80% der Fälle schläft sie danach. Das Problem ist nur: Sie MAG es anscheinend nicht. Sobald ich die Leine raushole, rennt sie vor mir weg. Wenn die Leine angelegt ist, weigert sie sich, zur Haustür rauszugehen. In den ersten Minuten des Spaziergangs springt sie ständig an mir hoch, winselt zwischendurch und bleibt ab und zu auch einfach mal sitzen. Dann trage ich sie ein kleines Stück und dann gehts weiter. Nach ein paar Minuten wird sie dann auch locker und läuft gut mit.

Bin ich zu schnell mit ihr? Soll ich damit lieber doch noch warten, und erstmal zuhause bleiben? Ich denke eher, dass man Welpen schon gewisse Reize kennenlernen lassen muss, damit sie später keine Angst davor haben. Ich möchte aber auch nicht das Vertrauen zwischen uns gefährden..

Gestern bin ich mit ihr in ein Waldstück gefahren und habe sie dort ohne Leine laufen lassen, weil weit und breit niemand zu sehen war. Da hatte sie in den ersten Minuten auch Angst, aber danach hatte sie den Spaß ihres Lebens und ist fröhlich rumgerannt. Auf Abruf hat sie trotzdem wie eine 1 reagiert (Geflügelwurst machts möglich) 😁 Das werden wir heute mit Hundegesellschaft auch wiederholen.

Ich habe trotzdem manchmal das Gefühl, meinen Hund nicht richtig auslasten zu können (wenn man den Spaziergang jetzt mal außer Acht lässt). Ich habe es auch schon mit Denkspielen versucht (Kong und Schnüffeldeck befüllt), aber damit ist sie einfach viel zu schnell fertig. Sie lernt sowieso sehr schnell (sitz, platz und Abruf klappt schon richtig gut, dabei belasse ich es jetzt auch erstmal).

Eine andere Frage habe ich auch noch. Paula darf nicht auf die Couch und das will sie einfach nicht akzeptieren (vor allem wenn dort eine Katze liegt). Sie legt immer wieder die Vorderpfoten drauf oder springt sofort ganz hoch. Ich setze sie jedes Mal runter und sage „Nein“ (das kennt sie und hört ansonsten auch drauf). Sie versucht es aber immer weiter, manchmal mehrere Minuten am Stück, Wenn sie nicht weiterkommt bellt sie mich an und manchmal schnappt sie auch in meine Richtung. In so einer Situation bin ich dann kurz überfordert. Ich schirme die Couch dann einfach mit meinem Körper ab und beanspruche den Platz für mich. Dann dreht sie völlig am Rad, springt an mir hoch, rast durch die Wohnung und reißt die Decken von meinen Möbeln etc.

Das ist wahrscheinlich normales Welpenverhalten und Grenzen austesten, oder? Ich möchte nur sichergehen, dass ich nichts falsch mache.

Lieben Dank schonmal für eure Antworten.

Liebe Grüße
Michelle
 
Halo Michelle,

herzlichen Glückwunsch zu deinem Welpen.
Ich bin auch eine unerfahrene und habe seit zwei Wochen einen Welpen zu Hause.
Die erste Zeit war es fast genauso wie du beschrieben hast. Viele Tips kann ich leider noch nicht geben 🙈 eins hat mir aber am meisten geholfen.
Das mit der Leine und Gassiproblem hatten wir auch. Ich hab ihn immer mit Leckerlies gelockt. FEHLER! 😅
Mir wurde beigebracht ihn nicht dafür noch zu belohnen.
Also Leine dran und los, wenn er sich wehrt also stehen bleibt und nicht will, dann drehe ich mich nicht zu ihm sondern bleibe weiterhin mit dem Rücken zu ihm so in einer Art Starre und die Leine ist angespannt. Ziehe aber nicht. Er lässt dann schnell nach und tapst sofort hinterher. Das Soll signalisieren, dass es einfach das normalste der Welt ist und er merkt dass er keine Angst braucht.
Es hat wirklich was gebracht.
Ihn wirklich nicht anschauen.
Das wäre jetzt mein Vorschlag. Allerdings klappt auch nur das um sich weiter fortzubewegen 😅 sonst sieht es ziemlich witzig aus wenn wir mit Leine Gassi sind. Da ist er mal rechts und links und rennt auch mal. Müssen wir noch lernen.
Der Tipp klappt auch super an kleinen Treppen. Die Angst ist schnell genommen und danach schafft er es oft alleine.
LG
 
Auf keinen Fall zu Hause bleiben! Du bist mitten in der Sozialisierungs-/Habituierungsphase, der Welpe muss jetzt die Welt kennenlernen. Und zwar auch den Teil (Stadt/Land) in dem ihr nicht wohnt!

Wenn Rika sich unterwegs hingesetzt hat habe ich sie sitzen gelassen. Sie hat sich dann ein paar Minuten (? scheint ewig...) die Situation betrachtet und dann ging es weiter.

Was die Couch angeht, das Problem habe ich nicht (die Couch ist einer der natürlichen Lebensräume des Windhunds). Aber ich vermute, das Verbot stresst Paula, und Stressabbau durch körperliche Aktivität ist grundsätzlich gesund. Wenn es geht (d. h. deine Wohnung es überlebt), würde ich sie machen lassen. Und Videos drehen - das gibt dir was Vernünftiges zu tun und du hast was zur Erinnerung. Welpen werden so schnell groß.

Last but not least finde ich das Wort auslasten völlig fehl am Platz. Ich habe mal ne 70-Stunden-Woche gearbeitet und weiß, wie es sich anfühlt, ausgelastet zu sein. Muss ich nicht wieder haben! Kein einziges meiner Tiere (mich eingeschlossen) ist in irgendeiner Weise ausgelastet, aber alle können sich bewegen, so viel sie WOLLEN!

Welpen brauchen Möglichkeiten, Angebote, kein Programm. Wenn Paula nach Spielen ist, wird sie spielen, wenn nicht, dann eben nicht. Mit gleichaltrigen, gleichgrossen Kumpels würde spielen übrigens mehr Spaß machen - gibt es die bei euch?
 
Hallo,
Du solltest Dir nicht unnötige Sorgen machen , das Verhalten bei dem Welpen ist völlig normal .
Welche Regeln es für den Hund geben soll , bleibt Dir überlassen , wichtig ist nur , dass Du diese auch konsequent und ohne Ausnahmen durchsetzen mußt , sonst ist es zwecklos . Die Auslastung bei einem Welpen sollte individuell , auf seine Möglichkeiten abgestimmt werden ,
eine pauschale Regel kann es dabei nicht geben . Spiele im Freilauf ,mit anderen Welpen und gutmütigen, erwachsenen Hunden sind nötig
und für die Sozialisierung und Entwicklung unbedingt erforderlich .
Die Gewöhnung an Halsband und Leine ist Trainingssache und es muss häufig lange geübt werden , bis ein Hund wirklich perfekt an einer Leine gehen kann .
Eine gute Hundeerziehung sollte alle Lebensbereiche beim Hund mit einschließen und auf die jeweiligen , entwicklungsbedingten
Möglichkeiten eines Welpen ausgerichtet sein . Die Prägung umfasst genauso Sozialisierung , Bindung und eine gezielte Konditionierung ,
damit aus dem Welpen, Dein souveräner Traumhund wird .

Natürlich ist auch eine positive Motivation mit Lockmitteln , wie Futter oder Spielgeräten häufig sehr sinnvoll
und auch in manchen Situationen ohne Alternativen .

Eine Beißhemmung ist beim Welpen nicht angeboren , wenn Du gebissen wirst , solltest Du dieses möglichst schnell unterbinden.
Da helfen leise , oder laute Worte kaum , auch mit Unterbrechungen beim Spielen, kann dem Welpen kaum vermitteln,
dass der Einsatz seiner Zähne nicht erwünscht ist . Nur durch sofortigen , direkten , handgreiflichen Einsatz und mit einer eindrucksvolle Abwehr, kann der Welpe verstehen , das sein Beißen nicht erwünscht ist . Jedes Beißen muss sofort , strikt verhindert werden .

Leider ist es auch in diesem Forum bei einigen Hundehaltern noch immer nicht angekommen , dass Welpen in dieser Situation,
akustische Signale nicht verstehen können und das nur durch eine direkte , eindrucksvolle , körperliche Korrektur, die Beißhemmung entstehen kann .
 
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Hallo

Bei uns sind die Welpen eigentlich immer den ganzen Tag im Garten gewesen und durften sich so richtig austoben. Dazu gehört auch mal ein Loch buddeln,Gras fressen oder welchen Unfug auch immer,das lassen sie später von allein.Es wird auch schon mal ein Klumpen Dreck gefressen, das will alles erst gelernt werden, was gut ist.Das alles gehört nun einmal zum Welpen dazu und ist auch wichtig für seine Entwicklung.

Da braucht man auch keine Spielzeiten einhalten, der Welpe merkt von allein, wann es Zeit für ein Schläfchen ist. Der kann dann auch ruhig da schlafen wo er gerade umfällt.

Mir war es immer eine Freude die Kleinen einfach nur zu beobachten, man muss sich nicht unbedingt immer einmischen. Die können sich sehr gut allein beschäftigen.

Es schadet aber auch nichts wenn man mal mit dem Welpen schimpft, wenn er es übertreibt,und alle Blumen ausgräbt. Unser Klausi hat als Welpe sämtliche Seerosenblätter im Teich entfernt, da hab ich mal beide Augen zugedrückt ,und hab ihm seinen Spaß gelassen .😁 Ich hatte mindestens den gleichen Spaß ihn dabei zu beobachten.

Kommandos braucht er jetzt noch nicht lernen ,das allermeiste lernt er so ganz nebenbei.
Er wird oft von allein zu euch kommen und sich setzen,dann gibt es sofort ein "sitz" und es dauert nicht lange bis er weiß was ihr wollt. Das funktioniert mit vielem Anderem ebenso.

Drinnen wird dann nicht mehr viel gemacht, dann lernt er gleich das dort Ruhe herrscht und nicht randaliert wird.Unsere Welpen haben auch immer nachts durchgeschlafen.

Wenn ihr denn einen sicher eingezäunten Garten habt,wäre das eine sehr schöne Lösung. Wenn kein Garten vorhanden ist, dann geht in den Park oder auf eine abgelegene Wiese soviel ihr könnt und lasst ihn toben und erkunden.
Wenn der Welpe sich tagsüber richtig austoben kann ist er abends dann auch viel ruhiger.

Wenn sie nicht auf die Couch soll, musst du eben von Anfang an konsequent sein,versuch es ruhig mit einen etwas barschem Ton.Die kapiert es mit der Zeit schon
Das an der Leine gehen ist nur in den ersten Tagen ein Problem, der Welpe gewöhnt sich garantiert daran. Wenn er bockt ,einfach stehen bleiben,irgendwann wird es ihm zu langweilig und er folgt dir.

Du kannst ja auch einen Hundesportverein suchen ,die sind preiswerter als Hundeschulen,wichtig ist ja bloß das der Welpe mit anderen Welpen zusammen kommt . Viele HSV bieten Welpenstunden an.

Und auch die anfangs kleinen Spaziergänge nicht vergessen, wo er die Möglichkeit hat ,auch andere Hunde, Autos usw kennenzulernen.
 
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Danke für eure Antworten!

Unsere Welpenschule beginnt leider erst am 28.08. aber nächste Woche lernen wir ein Pärchen mit einem Welpen im gleichen Alter kennen und dann wird ausgiebig und regelmäßig miteinander gespielt.

Der Ausflug in den Wald hat ihr richtig viel Spaß gemacht, deswegen werde ich jetzt täglich mit ihr in abgelegnere Gebiete fahren und sie laufen lassen. Dabei werden wir manchmal auch von einer Bekannten mit Hund begleitet. Auto fahren klappt zum Glück schon richtig gut, obwohl sie alleine auf der Rückbank bleiben muss (nur da kann sie ordentlich angeschnallt werden)

Bezüglich der Couch: Während ich „nein“ sage schubste ich sie an der Brust nach hinten, bis wieder alle vier Pfoten auf dem Boden sind. Das Spiel wiederholt sich dann ein paar Mal. Konsequent bleibe ich immer, aber kann ich in meiner Körpersprache irgendwie drastischer sein? Bzw verständlicher für den Hund?

Liebe Grüße
Michelle
 
Sags ihr einfach oft genug laut und deutlich,es dauert nicht lange,dann hat sie es begriffen. Sie merkt dann schon das etwas unerwünscht ist,es schadet ihr nicht wenn sie bei unerwünschtem Verhalten auch mal einen Anranzer kriegt.

Es ist natürlich blöd,Mieze darf und sie nicht.Leg doch einfach eine Decke drauf und lass sie🤗

Aber das ist selbstverständlich deine eigene Entscheidung.Meine Beiden dürfen, aber wenn Herrchen auf die Couch möchte ,wird eben Platz gemacht .
 
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...
Bezüglich der Couch: Während ich „nein“ sage schubste ich sie an der Brust nach hinten, bis wieder alle vier Pfoten auf dem Boden sind. Das Spiel ...

Du sagst es selbst 😉 Schubsen wird auch von Hunden gerne als Spielaufforderung verstanden. Vielleicht hat jemand anders eine Idee, wie man das Nein verständlicher unterstreichen könnte. Kannst du selbst den Platz einnehmen, auf den sie gerade will?
 
Sie darf später gerne auf die Couch, damit habe ich generell kein Problem. Momentan ist die Couch aber der einzige Platz in der Wohnung, wo die Katzen mit mir kuscheln können, ohne Angst vor dem Hund haben zu müssen. Wenn alle sich aneinander gewöhnt haben darf auch gerne Paula zu uns auf die Couch ☺️

Wenn ich gerade auf der Couch sitze, rutsche ich einfach zu der Stelle, an der sie hoch möchte, und versperre ihr so den Weg. Oft versucht sie es aber klammheimlich wenn ich gerade NICHT auf der Couch bin. Dann muss ich schnell hinrennen.
 
In unserem Haushalt gibt es keine Katzen,wenn es welche geben würde, hätte ich einen Katzenbaum aufgestellt wo sie vor dem Ungeheuer ihre Ruhe haben.Ohne jeden Zweifel gewöhnen sie sich mit der Zeit aneinander,am Anfang ist es nun einmal so und da muss man eben das Beste draus machen.Wenn es vielleicht jetzt noch nicht so aussieht, in ein paar Wochen lachst du darüber.
 
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