Anfängerfragen

Hallo zusammen :)

Ich bin neu hier und habe einige Fragen, bevor mein zwölf Wochen altes Golden Retriever Mädchen Mitte August bei mir einzieht. Ich möchte alles richtig machen und freue mich auf die Hilfe von erfahrenen Hundebesitzern!

- Thema Training:
Ich habe mir schon gefühlt 350 Videos zum Thema Welpentraining angeschaut und fühle mich eigentlich auch schon ganz gut aufgeklärt, was das betrifft. Ich würde jedoch gerne wissen, wie oft bzw. lange am Tag ich mit Paula trainieren kann, ohne sie zu überfordern. Fange ich direkt am ersten Tag an, oder gebe ich ihr erst einmal Zeit zum Eingewöhnen?

- Thema Leckeris:
Für das Training sind natürlich Leckerlis erforderlich. Bei einem regelmäßigen Training möchte ich meinen Hund nicht mit Abfall belohnen (beispielsweise diese 500g Leckerli-Dosen für 0,45 €). Wenn man inhaltlich hochwertige Leckerlis kaufen möchte, zieht es einem aber sehr schnell das Geld aus der Tasche. Es gibt doch sicherlich auch kostengünstigere aber gleichzeitig gesunde Alternativen als Leckerli, oder? Bekannte von mir geben ihrem Dalmatiner beispielsweise Käsewürfel (Gouda). Geht das als dauerhaftes Leckerli? Muss man dann darauf achten, weniger Futter am Tag zu geben?

- Thema Hundebox:
Ich habe vor, Paula nachts in der ersten Zeit in einer großen Hundebox schlafen zu lassen, die neben meinem Bett steht. So wird es zumindest überall empfohlen (oder ist das bereits überholt?). Ich würde ihr ein Kuscheltier mit Herzschlag dazu legen, damit sie besser schlafen kann. Die Box ist meiner Meinung nach auch praktisch, um nach und nach das Alleinsein zu trainieren, ohne dass sie mir die Wohnung auseinander nimmt. Liege ich damit richtig?

- Thema Tierarzt:
Paula kommt natürlich geimpft, entwurmt und gechipt zu mir. Wann ist die nächste Impfung dann fällig? Wie oft muss entwurmt werden? Wie auch bei Katzen alle 3 Monate? Ich habe vor, eine OP Versicherung abzuschließen. Mir ist wichtig, dass 100% der Kosten ohne Eigenanteil gedeckt werden, und unbegrenzt OPs inbegriffen sind. Habt ihr da Empfehlungen für mich?

- Thema Leinenführigkeit:
Hier habe ich verschiedene Dinge gelesen. Manche sind der Meinung, dass man den Welpen bei den ersten richtigen Spaziergängen nicht an die Leine nehmen soll, damit das Vertrauen zwischen beiden gestärkt wird, und der Welpe den Spaziergang nicht direkt mit „angekettet sein“ verbindet. Andererseits lese ich, dass es total wichtig ist, den Welpen so schnell es geht positiv verstärkt an die Leine zu gewöhnen, und dass man am besten schon im Garten üben sollte. Was ist jetzt richtig? Wann sollte der Welpe überhaupt das erste Mal vor die Haustür (ausgenommen vom Garten)? Anfangs sollen die Kleinen ja noch nicht lange laufen wegen den Knochen. Woher weiß ich, wann ich wie lange laufen kann?

- Thema Futter:
Und zu guter Letzt das gruseligste Thema: Was füttere ich? Schon im Katzenforum, in dem ich schon lange aktiv bin, wird man regelrecht gekreuzigt, wenn man auch nur das Wort „Trockenfutter“ ausschreibt. Ich bin kein extremer Bekehrer, der alle verurteilt, die seine Katzen Trockenfutter füttern, aber ich selbst habe ich mich für hochwertiges Nassfutter mit sehr hohem Fleischanteil und ohne Getreide und Zucker entschieden. Wie ich das verstanden habe, muss man bei Hunden im Prinzip auf genau das gleiche achten. Meine Züchterin wird mir natürlich das Trockenfutter mitgeben, an welches Paula gewöhnt ist. Ich habe den Namen leider vergessen, da frage ich gleich nochmal nach. Ich habe mich entschieden NICHT zu barfen, sondern auch meinem Hund hochwertiges Nassfutter zu füttern. Ich habe im Internet Anifit gefunden, das ziemlich gut klingt. Liege ich da richtig? Ich werde aber erst einmal bei Trockenfutter bleiben und später dann langsam auf Nassfutter umsteigen. Ich weiß, dass ihr jetzt sagen werdet, dass es kein GUTES Trockenfutter gibt, deswegen lasst es mich so formulieren: Welches Trockenfutter ist eurer Meinung nach am WENIGSTEN schlecht? :)

Entschuldigt meine vielen ausführlichen Fragen, aber ich will einfach nichts falsches machen bei meinem ersten Hund…

Liebe Grüße
Michelle Heise
 
Der erste Fehler liegt schon da drin.dass nicht falsch machen willst.
Du wirst Fehler machen,so wie jeder andere Hundehalter auch.Und die Fehler die du beim ersten Hund gemacht hast,wirst du beim zweiten nicht mehr machen.Dafür andere. 😘
Das Allerallerwichtigste ist: Entwickle ein Bauchgefühl für DEINEN Hund!!
Wenn du merkst,es kommt was nicht gut,dann ändre es zum Besseren.
Zu deinen Fragen:
-Thema Training:
Du kannst ab dem ersten Tag schon alles was die Kleine anbietet,ausnutzen.Legt sie sich hin,lobst und belohnt du das gleich.Klappt das Pipi darußen,Loben und belohnen.Kommt sie auf dich zugerannt/-gehopst:pARTY!!!
Dann brauchst du nichtmal extra Trainingszeit.
Dreht sie zu sehr auf,dann einfach weniger loben.

Leckerlis: Ich bevorzuge Käse,Wurst,und Reinfleischleckerlis-Alles was man schön klein machen kann.

Hundebox: Finde ich ganz okay so,wenn der Hund nicht im Bettschlafen soll.

Tierarzt: Die Impfungen erklärt normal der Züchter,wann sie das nächstemal fällig sind.Entwurmen muss man eigentlich nur bei Befall,regelmäßig Kotprobe untersuchen lassen reicht dafür.
Tierarztbesuche,ohne dass das Hundekind behandelt wird,fände ich ganz wichtig.
Zur OP Versicherung kann ich nichts sagen.

Leinenführigkeit: Kann auch ab Tag 1 beginnen,es reicht am Anfang wenn die Kleine 2-3 Meter an der Leine läuft und das Nicht-Ziehen belohnt wird.Der Welpe kann ab Tag 1 vor die Haustür,traut sich aber evtl.noch nicht zu laufen.Dann macht halt bissle Party vor der Haustür,bis sie mutig genug ist und läuft.Oder ihr fahrt direkt ins Grüne und lasst sie dort ein bisschen die Umwelt kennenlernen.
Ich bin Freund der 1Minute laufen pro Lebenswoche.Bei einem 8Wochen alten Hund sind das pro Spaziergang 8Minuten aktives laufen.das muss jetzt nicht mit der Stoppuhr gemessen werde.Sind es mal 10 Minuten gleicht es sich beim nächsten Gassi wieder aus.

Trockenfutter: Nicht mein Thema.Ein Sack Trockenfutter steht hier immer im Keller,a.für den Notfall und b. weil das Wolfsblut Trofu so schön schwimmt.
Ich würde ab der zweiten Woche nach Ankunft eine Mahlzeit nach der anderen durch Nassfutter ersetzen.
 
Ich habe im Internet Anifit gefunden, das ziemlich gut klingt.
Nein, das tut es nicht.
Ich persönlich rate dir dringend davon ab.
Allein bei einer Dose mit Geflügel "Gockels Duett" habe ich folgende Angabe gelesen:
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, Gemüse, Mineralstoffe, Dill
Was soll das sein?
Eine Angabe zur Zusammensetzung?
Welches Fleisch? Hochwertiges Muskelfleisch?
Welche tierischen Nebenprodukte (Schnäbel, Krallen, Federn?)
Und der Rest? Welches Gemüse?
In welchem Verhältnis steht das "Fleisch" zum Rest?

Ganz ehrlich? Für mich klingt das nach Schrottfutter.
Und so liest sich das bei Marleys Nassfutter, ebenfalls Huhn:


Zusammensetzung​

Hühnerherz (24 %), Tomate (17 %), Hühnermagen (16 %), Hühnerleber (11%), Birne, Amaranth (5 %), Muskelfleisch vom Huhn (4 %), Hirse, Rote Bete, Staudensellerie, Kokosmehl, Leinöl, Eierschalenpulver, Bierhefe, Basilikum (0,4 %), Schnittlauch, Mineralerde, Seealge, Andensalz, Hagebutte

Verhältnis:
Fleisch : Gemüse/Obst/Kräuter : Amaranth + Hirse : übrige Rohstoffe = 55 % : 33 % : 5 + 5 % : 2 %
Wenn du magst, schicke ich dir meine Empfehlung per PM, denn ich möchte (und darf!) hier keine Werbung machen.
 
Zum Training:
Vom ersten Tag an kannst du Paula deine Hausregeln erklären, also wenn sie nicht aufs Sofa darf dann darf sie es ab dem ersten Tag nicht und wenn ein Raum tabu ist weil dort z.B. Kinderspielzeug rumliegt dann ist er ab dem ersten Tag tabu.

Wenn du sitz oder platz üben möchtest dann immer kurze Einheiten und aufhören solange Paula noch motiviert und mit Spaß mitmacht. Als Grundregel im Hundetraining gilt, dass das Training immer positiv beendet wird.

Leckerlis:
Für Übungen wie sitz/platz bekommen meine Hunde einen Anteil ihres Trockenfutters als Belohnung. Den Abruf belohne ich immer hochwertig weil er mir sehr wichtig ist.
Käsewürfel kannst du Paula beim Abruf geben, ich ziehe einen Teil des Futters ab. Meine Hunde wiegen aber auch nur zwischen 5 und 8 Kilo und zuviel Futter sieht man natürlich schneller als bei einem großen Hund.

Du kannst auch Obst/Gemüse als Leckerlis verwenden. Viele Hunde lieben Mohrrüben oder du dörst Fleisch selber. Das kommt natürlich auch gut an.

Hundebox:
Wenn du Paula in einer Box schlafen lassen möchtest braucht sie Körperkontakt zu dir, also deine Hand, die du in die Box hängen lässt. Davon den Welpen beim Alleinsein in einer Box einzusperren, halte ich gar nichts. Mach deine Wohnung welpensicher, damit Paula mehr Bewegungsfreiheit hat als in einer Box. Es gibt Welpengitter mit denen du Bereiche absperren kannst.

Tierarzt:
Das Wort Wurmkur ist irreführend da sich ein Hund theoretisch einen Tag nachdem er entwurmt wurde erneut mit Würmer anstecken kann. Ich entwurme nicht regelmäßig. In 10 Jahren Hundehaltung mit bis zu drei Hunden hatte ein Hund einmal Wurmbefall nachdem er eine Maus gefressen hatte.. Dann habe ich alle Hunde entwurmt. Dieser Hund ist auch verwurmt eingezogen.

Regelmäßig Kotproben beim Tierarzt untersuchen lassen ist ausreichend.

Ich habe eine OP-Versicherung für meine Hunde, würde das aber nicht mehr machen. Mein 10 Jahre alter Hund hatte im März eine teure OP wegen einem Darmverschluss. Wir mussten 20 % Eigenanteil zahlen (weil der Hund über 5 Jahre alt ist) und die Versicherung legt uns einen anderen Tarif nahe, hat uns also gekündigt. Leg Geld zur Seite. Das ist besser als eine OP-Versicherung. Diese OP (2.300 €) war die erste teure Behandlung bei allen 3 Hunden.

Leinenführigkeit:
Ein Welpe hat Welpenbindung und geht noch nicht groß eigene Wege. (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.)

In der Nähe von Straßen muss der Hund natürlich angeleint werden. An der Leine laufen und sich unserem langsamen Tempo anpassen ist anstrengend für Hunde und für Leinenspaziergänge gilt, dass man 5 Minuten/Lebensmonat mit dem Hund an der Leine laufen soll. Ohne Leine oder wenn du dich das nicht traust an einer 5 m Schleppleine darf ein Hund dort wo ihm nichts passieren kann länger unterwegs sein.

Welpen verlassen ungern ihren "sicheren Hafen" und es kann passieren, dass Paula den Garten nicht verlassen möchte. Es hilft wenn du sie eine Weile trägst oder den Spaziergang nicht direkt von Zuhause startest.

Futter:
Meine Hunde bekommen morgens Nassfutter und beim Gassigehen als Belohnung Trockenfutter. Die Auswahl von Trocken- und Nassfutter kann schwierig sein weil man sich mit der Zutatenliste sehr genau befassen muss was mit welcher Bezeichnung gemeint ist und dass der Fleischanteil oft nicht so hoch ist wie er scheint weil man das Frischfleisch im Trockenfutter noch umrechnen muss. Meine vertragen ihr Trofu gut und ich experimentiere nicht mehr.

Und du wirst etwas falsch machen. Das macht jeder beim ersten Hund. Aber solange du dich Paula gegenüber fair und berechenbar verhälst und sie natürlich gewaltfrei erziehst nimmt sie dir das nicht übel. 😉

Und weil du in einem anderen Thema wegen Hundebegegnungen gefragt hast: Kontakte ohne vorher mit dem anderen Hundehalter gesprochen zu haben sind unhöflich (außer auf Hundewiesen denn dort gehe ich ja hin weil ich Kontakte möchte) denn nicht jeder Hund ist zu 100 % verträglich, Hündinnen können läufig sein, ein Hund soll nach einer OP nicht toben oder man ist im Training mit dem Hund. Kontakte aus meiner Sicht immer gern, nach vorheriger Absprache und nicht mit allen Hunden. Meine Hunde haben auch an der Leine mit ausgewählten Hunden Kontakte.

In meinen Jack Russell Terrier ist in letzter Zeit einmal zu oft der "so verspielte" Rideback oder der Riesenschnauzer reingelaufen von dem das Herrchen dachte, dass er zuverlässig sitzen bleibt, dass mein Hund mittlerweile bei großen Hunden knurt weil er nicht umgerannt werden möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte alles richtig machen
Das wirst du nicht und das ist OK.
Es liest sich bei dir derzeit noch sehr verkopft ... Information und Nachdenken bevor man was tut ist sinnvoll - wenn der Hund dann aber da ist, ist es wichtig ein bauchgefühl für den Hund zu entwickeln.
Das bekommt man nicht durch Youtube-videos und Hundeschulen, Blogs oder Forenmeinungen.

Es gibt zum Thema Hund selten richtig und falsch, selten schwarz und weiß.
Du musst den Weg finden, der zu dir und dem Hund passt.
Das geht nicht über Training, sondern über Bindung und Kommunikation.

Ich würde jedoch gerne wissen, wie oft bzw. lange am Tag ich mit Paula trainieren kann, ohne sie zu überfordern. Fange ich direkt am ersten Tag an, oder gebe ich ihr erst einmal Zeit zum Eingewöhnen?
Ich unterscheide zwischen Training und Erziehung.
Erziehung läuft ab dem ersten Tag, der ersten Minuten. Erziehung ist wechselseitig (Der Hund wird dich genauso erziehen wie du ihn).
Erziehung funktioniert nicht in 10 Minuten des Tages - sondern in jeder Situation in der man mit seinem Hund interagiert.
Erziehung erfolgt nicht durch Clicker und Leckerchen - sondern durch Kommunikation.
Eine (in meinen Augen) gute Erziehung fußt auf Verständnis, Akzeptanz, Struktur, Fairness und Geduld.

Willst du dass der Hund deine Grenzen achtet, achte seine Grenzen.
Willst du dass der Hund Höflichkeit lernt, sei höflich zu ihm.
Willst du dass der Hund deine Sprache versteht, lerne seine Sprache zu verstehen.
Willst du dass der Hund dich mit Respekt und Vertrauen behandelt, reskeptiere ihn und bewesie ihm dass er dir vertrauen kann.

Das Training kommt später und ist in meinen Augen mit einer art "Schulbildung" zu vergleichen.
Training erfordert
Konzentration (davon haben Welpen sehr wenig)
einen guten Lehrer (der Schüler ist nur so gut wie der Lehrer - und da musst du dich erstmal reinfuchsen)
und eine passende Methode (die Methode kommt sehr auf den Lehrer und den Schüler an - dazu muss man einander kennen lernen und eine gemeinsame Sprache haben)

Daher würde ich dir empfehlen, mach dir noch gar keine Gedanken um irgendwelche Trainingseinheiten.
Lernt euch kennen, lernt eine gemeinsame Sprache sprechen, findet einen Alltag indem alle im haushalt zufrieden sind.
Ob, wann und wie lange man dann irgenwas trainiert entscheidet dann dein Bauchgefühl. Vielleicht schon kurz was am 1. Tag - vielleicht erst nach einer Woche ... Lege dich da nicht fest. Mach dir keinen "Trainingsplan" und vergleiche dich nicht mit anderen.

Und vor allem, habe keine Angst dass sie jetzt alles lernen müsse da sie es sonst nie lernt.
Ein Hund der sicher und geborgen aufwächst, dessen Bedürfnisse befridigt werden, der geachtet wird, höflich und sozialisiert ist, der ausgeglichen und in sich ruhend ist - ein Hund der eine vertrauensvolle Bindung und gute Kommunikation mit seinem Halter hat - der wird Kommandos und auch neue Regeln im nu lernen - egal ob 1, 5 oder 10 Jahre.

Diesen Beitrag möchte ich dir ans Herz legen:

Für das Training sind natürlich Leckerlis erforderlich.

Nicht zwangsläufig.
Auch ein gemeinsames Spiel/gemeinsame Aktivität kann sich als Belohnung herausstellen.
Das würde ich mir, gerade im Welpenalter, nicht durch Leckerlies nehmen lassen.

Bsp. Rückruf:
ich rufe, Welpe kommt zu mir, als Belohnung gibt es ein tolles Spiel mit mir (vielleicht auch mit einem ganz besonderen Spielzeug welches es NUR dann bei mir gibt).
Auch (bessere) Alternativen können eine Belohnung sein.
Bsp. Nicht am Stuhlbein knabbern:
Welpe knabbert dran, ich unterbrinde es - Welpe hört auf und bekommt dafür eine gekühlte Karrotte als Alternative (soll gerade beim Zahnen bei Welpen ein sehr beliebtes Kauobjekt sein)

Wie bereits erwähnt würde ich nicht all zu viel trainieren und nicht ständig mit Leckerliebeutel umherlaufen.
(obwohl ich durchaus ein Freund von positiven Verstärkern in Form von Futterbelohnung bin)
Das heißt, bei mir würde ein Hund/Welpe eher wenig Futterbelohnung bekommen - also würde ich da nicht großartig auf Preis und "hochwertig" achten. Was der Hund sehr mag und was er gut vertägt wird hier genommen. Da ziehe ich auch nichts vom Grundbedarf ab.
Leberwurst in der Tube, Käse, Wiener sind hier heißt geliebt. Ich nutze gerne Dinge die man sehr klein schneiden kann um (z.b. wenn wir Tricks üben) sie häufiger zu verwenden.

- Thema Hundebox:
Ich habe vor, Paula nachts in der ersten Zeit in einer großen Hundebox schlafen zu lassen, die neben meinem Bett steht. So wird es zumindest überall empfohlen (oder ist das bereits überholt?). Ich würde ihr ein Kuscheltier mit Herzschlag dazu legen, damit sie besser schlafen kann. Die Box ist meiner Meinung nach auch praktisch, um nach und nach das Alleinsein zu trainieren, ohne dass sie mir die Wohnung auseinander nimmt. Liege ich damit richtig?

Die Box wird empfohlen um dem Welpen Stubenreiheit von Tag 1 beizubringen.
Der Welpe möchte nicht sein Nest beschmutzen, also macht er sich in der Box bemerkbar, du wachst auf und gehst mit dem welpen raus.
Das ist der Grund für die Box. Und es klappt - räumliche Begrenzung, damit der Welpe nachts nicht umher wandern und sich irgendwo lösen kann ist die gängige Praxis.

Auch wenn es funktioniert und die meisten Hunde "keinen Schaden" davon tragen,
ist es nicht mein Weg den Welpen Nachts in eine Box zu sperren.
Dein Welpe ist es von Geburt an gewohnt, mit seinr Familie eng aneinander gekuschelt zu schlafen.
Ihre Wärme, ihre Gemeinschaft, ihre Nähe, ihre Geräusche sind nicht nur vertraut, sondern bieten auch die für den Welpen überlebensnotwenige Sicherheit.
Dann kommt der massive Einschnitt - Verlust von Allem was ihm bisher vertraut war - der Umzug zu euch.
Dann kommt die Nacht (für Säugetier-Kinder eine besonders gefährliche Zeit) - und dann ist er alleine in der Box.
Ein "Herzschlagkuscheltier" ersetzt nicht das, was er die ersten 12 Wochen gekannt hat und was so wichtig für ihn ist ... Sehr viele Welpen haben Probleme damit, randalieren (zu Recht) - und geben auf oft schnell auf ...

Eine geschlossene Box wäre nicht mein Weg für die Nacht ...
Eine sehr einfache Form Bindung aufzubauen - wobei man nichts falsch machen kann - ist das gemeinsame Schlafen.
7h Körperkontakt, vertrauen und Sicherheit geben - bindung entsteht im schlaf. ich würde mir diese einfachste aller Möglichkeiten nicht durch eine Box nehmen lassen.
Möchte man den Hund langfristig nicht im Bett haben, legt man sich selber ein paar Tage/Wochen mit einer Matte auf den Boden und bietet so Körperkontakt an. Es ist ein tolles Gefühl mit einem Hund am Bauch eingekuschelt zu schlafen ^^
man braucht auch keine Angst haben dass der Welpe dies nun sein ganzes Leben verlangt ...
Ich trage mein 1-Jähriges Kind auch noch viel mit mir rum ohne Angst zu haben dass der bengel mit 10 Jahrem immer noch von mir durch die gegend getragen werden will.

Babys werden erwachsen - und Welpen werden erwachsen.
Wie wir die Grundbedürfnisse (z.B. nach Nähe und Sicherheit) im Kindesalter stillen hat großen Einfluss darauf, zu was für Erwachsenen sie heranreifen.

Eine geschlossene Box zum alleine bleiben - damit die Wohnung heilt bleibt - ist der verkehrte Ansatz.
Wenn dein Hund beim alleine sein die Wohnung demoliert, hat er Stress/Ängste/Langeweile.
Wenn dein Hund die Wohnung demoliert, geht es ihm schlecht. Das Ziel sollte nicht sein die Möbel zu schützen, sondern dem Hund das stressfreie Alleine bleiben bei zu bringen.

Eine geschlossene Box ist mMn nur dann akzeptabel, wenn der Hund sicher transportiert werden soll (Auto)
oder wenn er einen Klinikaufenthalt o.ä. hat.
Darüber hinaus gibt es für mich keinen akzeptablen Grund, einen Hund für einen längeren Zeitraum (oder generell) in eine Box zu sperren.
(Ja, es gibt Ausnahmen - diese gelten jedoch nur, wenn der Hund diverse Verhaltensauffälligkeiten aufweist. Und beim Einzug eines Hundes würde ich erstmal NICHT davon ausgehen dass der Hund sich in eine solche Richtung entwickelt. Ich habe bei der Geburt meines Babys ja auch kein Ritalin im Haus für den fall, dass es ADHS haben könnte ...)

Gegen eine offene Box hingegen,
die der Hund nutzen und verlassen kann wie er will, ist nichts einzuwenden.
Viele Hunde schätzen das Höhlenartige. Außerdem ist es gut eine Box - für den Fall - als sicheren Rückzugsort kennen zu lernen und positiv aufzubauen.
Dies geschieht aber durch Zeit und Geduld und nicht durch stunden langes einsperren ab der 1. Nacht.


Wann ist die nächste Impfung dann fällig?
Da würde ich die Züchterin und den TA fragen.
Wie oft muss entwurmt werden?
Da würde ich den Züchter und TA fragen.
Bei Welpen macht das regelmäßige entwurmen vielleicht eher Sinn weil die alles in die Schnute nehmen ^^
Bei gesunden, erwachsenen Hunde finde ich regelmäßiges Entwurmen mäßig sinnvoll.
Eine Wurmkur wirkt nicht prophilaktisch - sie tötet die aktuellen Würmer ab - und 2 Tage später kann der Hund wieder neue Würmer aufnehmen.
Ich würde meinem Hund nicht auf Verdacht eine Wurmkur geben.
Sondern den Kot regelmäßig anschauen (macht man ja eh beim einsammeln) und erst dann eine Wurmkur geben, wenn der Hund tatsächlich Würmer hat (mein Hund frisst recht viel Zeugs vom Boden ... leider ... hatte in 7 Jahren jedoch noch nicht ein mal Würmer)

- Thema Leinenführigkeit:
Welpen brauchen sehr viel freie Bewegung - also über Stock und Stein ohne Leine.
Sie müssen ihre Welt erkunden, ihre Muskeln und Gelenke schulen, ihre motorischen Fähigkeiten erlernen.
Sie müssen sich in ihrem Tempo Bewegen und ihre Welt erkunden dürfen. Das geht nicht an der Leine.

Da würde ich mich an die 5-Minuten Regel halten.
Maximal 5 Minuten Leinenspaziergang pro Lebensmonat am Tag. Mit 12 Monaten bedeutet das maximal 15 Minuten an der leine über den Tag verteilt. (jeh weniger desto besser) - freie Bewegung muss deutlich mehr seuin. Wie viele Stunden am Tag - in welchen Abständen ... da gibt es kein Schema F - guck auf den Hund und vertraue auf deinen Bauch.
Für mich wäre die Leine erstmal nur eine Sicherung - ich würde da gar nicht viel trainieren. Das erfordert viel Konzentration für einen Welpen.
Und da das Kleinteil in die Leine springen wird, würde ich immer ein Geschirr wählen.
Der Hund kann später locker unterscheiden dass am geschirr mal gezogen werden darf, aber am halsband nicht. Richtige Leinenführigkeit kann man dann gut am Halsband trainieren. Wann du damit anfängst, ist deine Entscheidung.

Mein Hund kam mit 2.5 Jahren zu mir - auch am Geschirr hat er gezogen wie ein Ochse.
Am Geschirr haben wir gar nicht weiter trainiert sondern eben nur gesichert. Leinenführiegkeit habe ich am Halsband trainiert.
Irgendwie sind wir dann doch beim Geschirr hängen geblieben und ich nutze (obwohl wir viel Leine gehen) das Halsband gar nicht.
Ich habe "Leinenführigkeit" am Geschirr nie wirklich trainiert - trotzdem zieht mein Hund mich nicht durch die Gegend am Geschirr.
Wie genau wir das gemacht haben weiß ich gar nicht mehr - vielleicht einfach Kommunikation, Bindung, aufeinander warten ... - aber trainiert (also mit Kommando und Leckerchen) habe ich am Geschirr eigentlich nicht.
Und für eine gute "Bei-Fuss"-Leinenführigkeit am halsband haben wir 3 Monate gebraucht - und Arek war da schon erwachsen und hatte eine deutlich längere Konzentrationsspanne als ein Welpe ;) - also habe Geduld und übe stets ohne Druck.

Anfangs sollen die Kleinen ja noch nicht lange laufen wegen den Knochen. Woher weiß ich, wann ich wie lange laufen kann?
Wenn sie ihr eigenes tempo bestimmtn kann würde ich mir da erstmal keine Gedanken machen (also klar dass ihr jetzt nicht 4h am Tag wandert oder so).
Hat der Welpe freie Bewegung (du sagst du hast einen Garten?) kennt er seinen eigenen Körper besser als du und wird das selber einschätzen können. Ausnahme wäre eventeull beim spiel mit anderen Welpen/Hunden - da kann es apssieren dass der Welpe hochpuscht und über das Ziel hinaus schießt und selber kein Ende findet. Da würde ich mir aber dann Gedanken machen wenn ich das Gefühl habe dem ist so.
 
Ich denke, AniFit ist eins der bessere Nassfutter.

@Rubia ich war auch erst irritiert wegen der angaben.
Scrollt man weiter runter, findet man Genaueres:

Quelle: https://www.anifit.de/content/tierf...oltes_schrecken_200g_6_stueck_?category=62183

Liste der Einzelfuttermittel

Hühnermuskelfleisch
43 %​
Rindermuskelfleisch14 %
Lachs
14 %​
Rinderlunge
11 %​
Hühnerleber
6 %​
Rinderstrossen
4 %​
Summe Fleisch
92 %
Reis
4 %​
Karotten
2 %​
Erbsen
1 %​
Anteile < 1 %
Zichorie (Inulin),
Hagebutte, Salz
1 %​

Klingt für mich nicht verkehrt.
Du schreibst selber, hochwertiges Muskelfleisch ist wichtig - aber das von dir verlinkte Futter hat ja nur 4 % Muslekfleisch ...
oder überlese ich da etwas?
 
Vielen Dank Manfred, dass du dir so viel Zeit genommen hast, meine Fragen so genau zu beantworten. Das mit dem gemeinsam schlafen erscheint mir absolut sinnig, so wie du es erklärt hast, und das werde ich jetzt auch definitiv so machen. Ich denke dann mal, dass Paula nicht ins Bett pieseln wird, da sie das ja dann als ihr Nest betrachtet, und sich stattdessen bemerkbar machen wird.
 
Ich denke dann mal, dass Paula nicht ins Bett pieseln wird, da sie das ja dann als ihr Nest betrachtet, und sich stattdessen bemerkbar machen wird.
Es kann gut sein, dass sie halt vom Bett runter geht und sich irgendwo in der Wohnung erleichtert.
Eigentlich hat man die ersten Nächte einen sehr leichten Schlaf - und sobald Welpi sich im Bett bewegt wird man ohnehin wach und kann dann reagieren.

Mir wäre es außerdem wichtig, dass der Hund die Wahl hat bei mir zu schlafen, es aber nicht muss.
Wir haben ein sehr hohes Bett - ein Welpe würde dort nicht alleine hoch und runter kommen.

Daher würde ich bei einem Welpeeinzug:
- meine Matratze auf den Boden legen (Bettgestell vermutlich übergangsweise abbauen).
- dem Welpen irgendwie (mithilfe von Wänden und Möbeln) einen kleinen Bereich abgrenzen (in diesem Bereich steht ein Hundekörbchen - falls der Welpe nicht mit Körperkontakt schlafen möchte - und Wasser - ich finde Frischwasserzugang zu jeder Zeit wichtig)
- irgendwie so abgrenzen, dass der Welpe, um zu pischern, über mich rüber muss - und davon werde ich wach und kann reagieren.

Bei unserem kleinen Schlafzimmer würde es wohl reichen, einfach die Schlafzimmertür zu zu machen und Welpe würde sich melden.
Aber das kommt eben auf die Wohnsituation an.

Und wenn dann Nachts was daneben geht, dann ist das so. Mir ist nächtlicher Körperkontakt wichtiger als schnelle Sauberkeitserziehung.
(fast) Alle Welpen/Babys lernen irgendwann ihre Blase zu kontrollieren - ganz egal wie viel Gewese wir darum machen ;)

Und mit 12 Wochen ist die Wahrscheinlichkeit auch recht hoch, dass der Welpe nachts schon einhalten kann.
Die meisten Welpebesitzer - mit 8-Wöchigen Welpen - berichten bereits ab der 2. oder 3. Nacht dass der Welpe nicht mehr rein macht.

Mach dir weniger Gedanken ^^ Guck auf die Situation wenn das Kleinteil da ist.
 
Ja das werde ich, danke! Ich habe ein sehr hohes Boxspringbett, da kommt Paula noch lange nicht alleine hoch und runter. Aber ich lasse mir was einfallen, dass ich mit ihr auf dem Boden schlafen kann.
Die Züchterin schrieb mir heute, dass Paula heute schon von ganz alleine in den Garten gegangen ist, um Pipi zu machen. Und sie ist noch nicht einmal 4 Wochen alt. Mein schlaues Mädchen 🥰
 



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