Andere Länder, andere Sitten...

Halli hallo,

ich habe mir die letzten Tage die Finger wund telefoniert und Mails ohne Ende geschrieben, weil wir
auf der Suche nach einem Rhodesian Ridgeback Welpen sind. Es gibt genau 1(!!!) Welpe, der aber 5 Stunden Autofahrt
von uns entfernt wohnt und $2800 kosten soll. :traurig2:

Eine andere Züchterin sagte mir dann, sie habe einen Welpen an ein Tiergeschäft verkauft und ich sollte dort mein Glück versuchen.
Habe dort eben angerufen und tatsächlich ist der Welpe noch da. Kostet auch "nur" $1900, oder $1600 ohne Papiere.

Jetzt frage ich mich gerade
a) sind die Preise gerechtfertigt? Es handelt sich um Tiere von Top-Züchtern, Elterntiere sind Champions, Tiere sind gechipt, geimpft etc pp. Papiere sind vorhanden.

b) warum verkaufen Züchter ihre mit Mühe und Liebe großgezogenden Welpen an ein Tiergeschäft?


Ich bin ein wenig platt muss ich gestehen...


LG Cali
 
Warum sie den Welpen an ein Tiergeschäft verkauft hat, kann nur sie selber beantworten.
da musst du sie selber fragen.

Ganz spontan würde ich ja sagen, dass sie geld für den welpen haben will, aber nicht selber nach Käufern suchen will - den Aufwand will sie sich nicht machen. Oder sie hat keinen Abnehmer gefunden.

Naja, natürlich kann es auch sein dass das Tiergeschäft dieser Aufgabe (Einen welpen aufnehmen, gut betreuuen und verantwortungsvoll abgeben) genauso gut nachkommt wie ein seriöser Züchter.
Ich kenne die Tiergeschäfte bei euch nicht, aber vorstellen kann ich es mir nicht.

Ob die Preise gerechtfertigt sind kann ich dir auch nicht sagen.
Hier zu Lande finde ich 1000 - 1300 Euro schon gerechtfertigt für einen welpen aus wirklich guter Zucht.
dabei verdient sich der Züchter in der Regel keine goldene nase und deckt meist nur die Ausgaben die er mit dem Wurf hat.

Ich würde keinen Welpen kaufen wo gezüchtet wird, um erheblichen Gewinn zu machen.
Erheblichen Gewinn machen und Seriösität schließen sich nicht aus - es hinterlässt bei mir aber einen faden Beigeschmack
(das zu erläutern würde jetzt aber den thread hier sprengen und gehört woanders hin).

Es kommt auch drauf an wie "teuer" das Leben bei euch ist, wie viel die TA-Untersucheungen kosten vor allem - wenn die mal eben doppelt so teuer sind wie bei uns, kann 2800 schon gut hinkommen.
Da solltest du dich noch weiter informieren.
Bist du denn auch in amerkinaischen Hundeforen?
Da findest du eher raus was "seriös" ist - hoffe ich mal.

Wenn ich ein einem anderen Land bin, würde ich beim Welpenkauf trotzdem "meine" (durch deutsche Foren, Bücher, Infos, Gespräche, Menschen) Ansprüche an den welpenkauf beachten.

- Ich würde keinen Welpen im Tiergeschäft kaufen
- Ich würde keinen welpen vom Züchter kaufen der Tiere ins Welpengeschäft abgiebt
- Ich würde mich drauf einstellen einige Monate zu warten bis Mein Mein Welpe da ist. (Wenn du hier einen welpen vom seriösen Züchter möchtest, kann es auch mal sein dass du 1 Jahr arten muss)
- ich würde 5h Autofahrt in Kauf nehmen
- Ich würde nicht JETZT SOFORT einen Welpen holen wollen sondern nach nächsten Würfen fragen

- Dabei würde ich auch die Züchter sehr genau kennen lernen wollen
- Mehrfache Besuche wären ratsam (Bei ner 5 stündigen Autofahrt zugegeben etwas komplizierter - könnte man aber gleich mit Urlaub/nem verlängerten Wochenende verbinden)
- Mir wäre es eher unwichtig das Tiere Champions sind.
- ich will sehen wie die Hunde beim Züchter leben, wie sie behandelt werden, wie sie aufgezogen werden
- ich will mit dem Züchter reden - ob er Fragen beantworten kann, Ahnung hat
- Ob er Fragen an mich stellt - wie ich lebe und wie ich mir das Zusammenleben mit Hund vorstelle.
- das dem Züchter wichtig ist WO seine Welpen hinkommen und er ggf. auch Nein sagt wenn es nicht passt.
- Wenn ich zum Weimaranerzüchter gehe und saagen, mit Jagdtrieb würd eich so gar nicht klar kommen, aber ich möchte einen großen, kurzhaarigen, eleganten Hund haben, erwarte ich dass er mir keinen seiner welpen anvertrauen würde.

- Wie will man den Züchter und die Elterntiere kennen lernen, wenn man einen Welpen im Geschäft kauft ...

Anbei:
Auch wenn ich im Auslandwäre und mir irgendein Tier anschaffen würde (Katze, Hund, Maus, ...)
würd eich nicht nur die landestypischen Infos sammeln, sondern immer auch deutsche Bücher und vor allem Foren (was du ja hier tust) nach guten Infos durchsuchen.

Ich habe die Erfahrung gemacht dass wir irgendwie in der Tierhaltung etwas "weiter" sind als viele andere Länder.
Das gilt natürlich nicht in allen Haushalten, Regionen, usw.
Aber so im allgemeinen.

Das ging damals bei den Hamstern los - wir haben "hier" ganz andere Haltungs-mindestanforderungen als "drüben".
Da hats mich immer gegruselt die amerikanischen Hamsterkäfige zu sehen - da ist das gute Hamsterhaltung - bei uns wäre das Tierquälerei.
Klar, andere Länder andere Sitten - ich will jetzt auch nicht vom hohen Ross runter schauen - wie lange hat es bei uns gedauert bis ein langsames Umdenken im Kopf statt fand ...

Ich will nur für meine Tiere ein vernünftiges Leben - und da richte ich mich eher nach dem, was in Deutschland als "Mindestanforderung" gestellt wird - auch an Hundehalter.
Und ja, es kommt auch immer drauf an in welchen "Kreisen" man sich so bewegt was als vernünftig gegolten wird.

Schwierig schwierig ...
Aber ich denke hier im Forum bist du sehr gut aufgehoben wenn du Fragen hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
In welchem Verein züchtet die Züchterin?
Sind dir Eltern auf Krankheiten untersucht?
Mit Papieren weniger Geld verlangen ist eigentlich der größte Schwachsinn überhaupt. Wenn der Hund Papiere hat, dann hat er sie, kostet es 300 Dollar um ein Blatt Papier zu drucken ? Um Papiere zu bekommen muss der Welpe ja bereits irgendwo bei einem Verein registriert sein, es sei denn der Verein hat da andere regeln und das würde gegen eben diesen sprechen.
Warum ein Ridgeback ? Passt diese sehr anspruchsvolle Rasse überhaupt zu euch?
Es ist außerdem normal, dass man einen Welpen nicht direkt bekommt, sondern den Züchter vorher kontaktiert und auf den nächsten Wurf wartet.
 
Ich würde an deiner Stelle keinen Welpen aus einem Tiergeschäft kaufen. Damit unterstützt man es nur, dass Welpen weiterhin dort angeboten werden, obwohl die Haltung und Aufzucht dort alles andere als optimal für einen Hund ist und zu allen möglichen Verhaltensstörungen führen kann.

Ich weiß noch, als Kind war ich mal in einer solchen Tierhandlung, die Welpen anbot... die waren dort die ganze Zeit hinter Glas eingesperrt, keiner beschäftigte sich mit ihnen, und ständig gingen Leute vorbei, die hineinstarrten, laut waren etc. Ist bei euch wohl nicht anders.

5 Stunden Autofahrt sind zwar recht lange, aber das sollte meiner Ansicht nach kein Hinderungsgrund sein, es sei denn, man kann das Ziel weder mit dem Auto noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen, was aber wohl nicht wahrscheinlich ist.

Ich würde mir auch den Züchter angucken wollen und darauf bestehen, die Elterntiere kennenzulernen. Und den Welpen mehr als einmal besuchen wollen. In ihrem Buch "Das andere Ende der Leine" gibt Patricia B. McConnell übrigens auch ein paar wertvolle Tipps zum Welpenkauf und wie man einen seriösen Züchter erkennt.
 
Ich persönlich finde 2800$ schon etwas überzogen. Ich habe zwar selber einen Rassehund und dafür auch die bei dieser Rasse üblichen 1500 € bezahlt, aber das sind immer noch gut 1000,- € weniger als "dein" Welpe kosten würde. Dass die Elterntiere Champions sind rechtfertigt diesen Preis auch nicht....der Deckrüde von dem meine Hündin abstammt ist auch mehrfacher Champion (Biss Multichampion).

Wenn ich richtig informiert bin, haben alle Deckrüden Championtitel, weil sie das wohl auch für die Zuchtzulassung brauchen (korrigiert mich, wenn ich falsch liege), das alleine rechtfertigt noch nicht einen so hohen Welpenpreis. Aber bekanntlich regeln den Preis ja Angebot und Nachfrage....
 
Mit einem Wort, dein Text macht mir Bauchweh.


Manfred trifft es mit dem Nagel auf den Kopf.

Bei Hunden bestimmt Preis absolut nicht die Qualität.

Ich hab mich jetzt mal knappe 5min umgesehen und bin auf diese Züchter gestossen

http://www.pineacresrhodesianridgebacks.com/Puppies-2013.html

Mit meinen eingerosteten Englisch-Kenntnissen, auf den ersten Blick und mit mehreren tausend Kilometern Abstand würde ich sagen, die könnten mir gefallen.

Auf jeden Fall würd ich mich im AKC nach Züchtern umsehen.
 
Wohnst du in USA?

Die Preise dort find ich total überzogen (habe dort auch eine Weile gelebt).

Da kannst du dir einen Designerbreed (Mix aus x und y) kaufen und 2000 Dollar hinlegen, weil er so süß ist.

ich bin da auch oft in Tiergeschäften rumscharwenzelt und habe mir kleine Welpen, darunter Chis bis 4000 Dollar angeschaut. (weil extra klein).

Gehst du dann in ein Tiergeschäft in ein weniger hippes Viertel, sind die Hunde auch gleich wieder billiger.

Die Züchterin verkauft wohl an das Tiergeschäft, weil sie sich dann eine Menge arbeit erspart und es ihr Wurscht ist wer den Welpen schlussendlich erhält. Die Kohle bekommt sie, die Arbeit ist weg. Dann weiss man ja warum die züchtet....

So einen Hund würde ich nicht aus dem Tiergeschäft kaufen, weil die da oft ganz alleine in ihrer Box sitzen, nix kennen lernen, keinen Kontakt haben und 20.000 Mal am Tag angetatscht werden.
Hund muss keinen Hau wegkriegen, kann aber. (unsozialisierter Hund).

Persönlich würde ich nie so viel Geld für einen Hund ausgeben.

In USA gibt es doch für jede Rasse so eine REscue group, schau doch mal ob es so etwas gibt oder auf petfinder.com.
https://www.petfinder.com/pet-search?location=CA&animal=dog&breed=Rhodesian+Ridgeback

ist dann vielleicht kein Welpe, wird dann aber auch nciht so teuer.
 
Ich finde es kommt darauf an was ihr mit dem Hund tun wollt. In Schäferhundkreisen ist es üblich Champions für mehrere tausend Euro ins Ausland zu verkaufen. Aber die Käufer haben dann entweder die Absicht mit der ehrwürdigen Abstammung im Stammbaum weiter zu züchten, auf Shows zu gehen oder es handelt sich um einen bereits ausgebildeten, adulten Hund.
Für einen Welpen der einfach nur Familienhund sein soll, würde ich niemals so viel bezahlen.

Und im Tiergeschäft würde ich auch nicht kaufen. Ich hätte zu große Angst vor Defiziten in der Sozialisation.
 
Wenn ich richtig informiert bin, haben alle Deckrüden Championtitel, weil sie das wohl auch für die Zuchtzulassung brauchen (korrigiert mich, wenn ich falsch liege)

Korrigiert :denken24:

Einen Championtitel haben Hunde (Rüden und Hündinnen) in der Regel:
- weil sie eine gewisse Anzahl an Ausstellungen mit bestimmten Ergebnissen für die ZZL brauchen, öfter zum Üben dort waren und immer die beste Bewertung in ihrer Klasse bekommen haben
- die Besitzer gern auf Ausstellungen gehen (vielleicht, um sich und seinen Hund auch unter Züchter-/Deckrüdenkollegen) zu präsentieren und im Laufe der Zeit genügend Anwartschaften für einen Titel angesammelt haben
- das Sammeln der Anwartschaften schnell ging weil kaum Konkurrenz unterwegs war
.....

Mein Rüde ist auch Deutscher Jugendchampion und Deutscher Champion. Ich bin zu der Zeit gern auf Ausstellungen unterwegs gewesen, mir hat es Spaß gemacht mich dort mit Freunden zu treffen und mein Rüde hat bis auf 1x immer die Bestnote bekommen. Da ging das mit den Titeln ganz schnell (ist für mich aber nur schmückendes Beiwerk - bin schon bissel stolz - und preise ich nicht überall an).
Ich wurde auch mehrfach gefragt, ob ich nicht noch international weiter machen will. Wollte ich nicht. Ich habe gemerkt, dass das Neo eigentlich gar nicht so viel Spaß gemacht hat.

Willow dagegen ist eine Rampensau und hat eine Menge Spaß bei Ausstellungen. Aber ich bin zur Zeit eher lustlos.
 
Danke für eure lieben Antworten!

Wir wollten nichts überstürzen und uns ist es auch lieber, den Welpen mindesten 2 oder 3 Mal zu besuchen und ihn kennen zu lernen. Und natürlich um zu schauen in welchen Verhältnissen er aufwächst, wie die Züchter drauf sind etc. Aber als wir dann die Preise erfahren haben, ist uns echt die Kinnlade runter gefallen.
Laut dem Tiergeschäft (telefonische Auskunft einer netten Mitarbeiterin) gibt es keinen Welpen unter 10 Wochen und wenn der Hund nach 16 Tagen nicht
verkauft ist, geht er wieder "zurück". Sie sind alle geimpft und gechipt. Die Welpen werden jeden Tag von den Mitarbeitern beschäftigt und es wird mit "Sitz und Platz" angefangen.
Hört sich eigentlich noch recht "tierfreundlich" an, wenn man das überhaupt so sagen kann... :nachdenklich1:

Ich habe schon eine Zeit lang in einem anderen Bundesstaar gelebt und kannte die dorten Preise. Lag alles so zwischen $500 und $1000.

Zum Thema 5 Stunden Autofahrt: 5 Stunden Fahrt für den "perfekten" Welpen, der zu und passt und wir zu ihm, ist nicht zu weit. Allerdings wird es dann schwer
vorher schon einmal dorthin zu fahren und die Spritpreise darf man auch nicht außer Acht lassen. Warum wir es nicht getan haben hat allerdings nichts mit dem Hund zu tun.
Es ist ganz banal: ich möchte meine Tochter nicht 10 Stunden (+evtl Stauzeit) im Autositz lassen. Das hat kein Kind in dem Alter verdient.


Für uns hat sich das Thema "Hund" leider gerade eben erledigt. Grund: Fehler des Vermieters. :traurig8: Ich bin super doll enttäuscht und ärgere mich die Bohne.
Für die, die es interessiert: hier gibt es ca 8 Häuser mit Wohneinheiten, alles Neubau. Es gibt 12 tierfreundliche Wohnungen, 6 davon Hunde gerecht.
Wir haben gesagt, dass wir die hundefreundliche Wohnung wollen. Papierkram wurde fertig gemacht und es war schon fast unterschrieben, als die Bürotante sagte, sie habe eine andere Wohnung die "sofort" einzugsbereit sei und wir nicht noch 2 Wochen warten müssen. Mein Fehler an dieser Stelle: ich habe nicht noch einmal betont das es hundefreundlich sein soll. Ihr Fehler: sie hat nicht erwähnt, dass in der Wohnung jegliche Tiere verboten sind. (Sogar Fische...)
Da wir gerade vor 4 Wochen eingezogen sind und die Wohnung auf 12 Monate geleast haben, heißt das im Klartext: wir müssen weitere 11 Monate die Miete zahlen. Wir könnten versuchen jemanden zu finden der unsere Wohnung übernimmt. Aber das ist nicht so einfach, da es hier noch andere freie Wohnungen gibt.
Ende August wird ein weiteres Haus fertig und eventuell kommen dort hundefreundiche Wohnungen rein. Das sei aber wohl noch nicht sicher. Falls das so ist, könnten wir dort einziehen.
Dann würde sich die Kaution um weitere $1000 erhöhen und die monatliche Miete um $100 pro Hund. Ach ja und die Gesamtmiete ist um $300 teurer, weil vor dem Haus eine Wiese ist.
Und um das ganze zu toppen: im Falle des Wohnungswechsels würden wir eventuell unsere jetzige Kaution verlieren. Sind mal eben so $2500. Das wissen die im Büro leider nicht. :wuetend10:



Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll, jetzt hilft nur noch ein Schnaps. :zwinkern2:


Ganz liebe Grüße,
Cali
 



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