Allgemeiner Gehorsam, Abruf und Belohnung

Was der sich wohl dafür gekauft hatte? Hundefutter, Leckerli, Kauartikel? Und dann sicher heimlich im oder unters Körbchen versteckt. Ja, ja. Diese Lauser haben immer eine Überraschung für ihre Besitzer bereit. Da kann man nur staunen.

Hundefutter, Leckerlie kommt schon hin allerdings hat er da was missverstanden und das Geld nicht gegen diese getauscht sondern das Geld als diese genutzt fürchte ich. 😅
Es wurden auch verdächtig blaue Kleinstteile beim aufsammeln der Hinterlassenschaften erspäht. Ganz sicher war man sich aber tatsächlich nie (naja andererseits hatte mein Paps das Geld wirklich an diesem Tag abgehoben und war danach nur noch nach Hause gelaufen).
 
Dann nenn mir einen einzigen trifftigen Grund warum man zuhause nicht die Teppiche kurzzeitig entfernt wenn der Hund damit offensichtlich seine Probleme hat?
Weil sich nicht jeder Teppich entfernen lässt?

Oder, da es ja um Teppiche bei anderen geht, den Hund nicht sichern kann?
Natürlich kann man den Hund sichern, wenn es dafür einen Grund gibt.
Wie den, dass er tatsächlich am Teppich knabbert und sich nicht stören lässt.
Um das herauszufinden muss er aber erst mal ungesichert sein.

Gehe ich zu Bekannten/Freunden, frage ich vorher, ob es okay ist, dass der Hund mitkommt.
Wenn wir dort sind, frage ich, ob es okay ist, wenn er frei läuft.
Ist es okay und er läuft frei und macht irgendeinen Blödsinn, kommt er an die Leine und das wars.

Bei meiner engen Familie dagegen läuft es anders.
Dazu zähle ich Mutter, Schwiegermutter, meine Kinder.
Dort weiß ich, der Hund ist willkommen, ich weiß, dass ich öfter dort sein werde und daher muss der Hund die dort geltenden Regeln möglichst frühzeitig lernen.
Kann er aber nur, wenn er frei läuft.

Und dann handhabe ich es so wie oben beschrieben.

Egal wo ich bin, ich lasse mich von meinem Hund nicht anknurren und abschnappen, wenn ich für mich wichtige Regeln etabliere.
Weder vom Welpen noch vom erwachsenen Hund.
Und ich werde dieses eventuelle Problem auch nicht dadurch umgehen, dass ich den Hund gar nicht erst frei lasse, also ins Vermeiden gehe.
Zumindest nicht bei einem Welpen, der noch keine entsprechenden, schlechten Erfahrungen gemacht hat.

Das hat gar nichts damit zu tun, dass der Hund grundsätzlich nicht knurren darf, sondern damit, dass er es in bestimmten Situationen nicht tun darf, nämlich dann, wenn ich eine für mich wichtige Regel durchsetze, er aber weiterhin ungefrustet sein Bedürfnis ausleben will.

Wie gesagt, dann biete ich Alternativen, die kann er annehmen oder es lassen.
Aber er bringt mich nicht davon ab, für mich wichtige Grenzen zu setzen.

Bei Besuch bleibt ein Hund der noch nicht ausreichend sozialisiert ist, dazu gehört eben auch keine Teppiche von anderen zu fressen, gesichert!
Soll das jetzt ein Befehl sein?
Kannst du, mich betreffend, vergessen.

Ich sehe einen Unterschied zwischen Sozialisation und Erziehung.
Im Haus geltende Regeln zu akzeptieren, ein "Nein" zu akzeptieren, gehört für mich eindeutig zur Erziehung, nicht zur Sozialisation.

Bei der Sozialisation, z.B. was Verkehr betrifft, was Untergründe betrifft, was andere Hunde betrifft, darf mein Hund in seinem Tempo lernen und auch mal vermeiden. Dann darf er knurren, wenn's zuviel wird und ich breche ab.

Bei der Erziehung, und darunter fallen bei mir nur einige wenige Regeln, kann er zwar auch knurren, ich nehme seinen Unmut zur Kenntnis, es ändert aber nix am Ergebnis, nämlich dass meine Regeln gelten.
Schnappt er nach mir, was ja das Problem der TE war, dann gibt's eine deutliche Reaktion meinerseits und die besteht sicher nicht darin, dass ich sage, der ist noch zu klein, der kann das jetzt nicht lernen, mein Fehler.

Analog wie das draussen gehandhabt wird.
Für mich ein Unterschied.
Draußen eher Sozialisation, im Haus geltende Regeln, das Etablieren von Nein=Erziehung.
Und Erziehung beginnt bei mir am ersten Tag.

Von der ersten Sekunde an darf er die Katze nicht jagen, er darf den Besuch nicht bellend und hochspringend begrüßen, er darf nicht an Stuhl,- und Tischbeinen kauen ohne eine Alternative anzunehmen, er darf nicht zu heftig in Beine oder Hände beißen.

Wenn wir draußen unterwegs sind, darf er nicht zu jedem Menschen/ jedem Tier laufen, der/das uns entgegen kommt.
Er hat dann zu mir zu kommen und wir fragen erst mal nach.
Auch das ist essentiell für mich und wird von dem Moment an geübt, in dem wir draußen unterwegs sind.

Und das wars im Großen und Ganzen schon mit den Regeln und der (frühen) Erziehung.

Dafür darf er mir hinterher laufen solange er will, er darf schlafen wo er will und wird dann auch von niemandem gestört.
Er darf in Ruhe fressen, darf den Garten erkunden, Löcher buddeln, darf in seinem eigenen Tempo stubenrein werden, muss nicht nach Tag x allein bleiben können, muss außer einem Abbruchkommando und sicherem Rückruf erst mal nichts lernen, sofern er nicht will.

Wenn die Gastgeber das wünschen bleibt der Hund selbst dann gesichert wenn er sich nicht daneben benimmt.
Das ist sowieso klar, war hier ja aber irgendwie nicht das Thema.
Sondern die Tatsache, dass der Hund knurrt/schnappt und keine Alternative akzeptiert, wenn er aus berechtigten Gründen ein Verhalten unterlassen soll.
Bleibt er von Anfang an gesichert, obwohl es dem Gastgeber eigentlich egal ist, dann vermeide ich zwar diesen einen Konflikt, der Hund hat aber immer noch nicht gelernt mal mit Frust klar zu kommen bzw. eine Alternative zu akzeptieren.

Und ja wenn der Hund sich trotz Sicherung nicht kontrollieren lässt dann muss ich entweder den Hund zuhause lassen oder solange auf Besuch verzichten was locker machbar ist für die paar Wochen/Monate.
Natürlich ist er kontrollierbar, wenn er angeleint ist.
Ich persönlich würde ihm aber immer wieder die Gelegenheit geben, zu lernen, wie er sich angemessen zu verhalten hat.
Sofern es dem Gastgeber nichts ausmacht.

Wie lange soll man denn deiner Ansicht nach auf Besuche in der Familie verzichten anstatt dem Welpen/Junghund ein paar Regeln beizubringen?
Immerhin ist der Hund bereits 13 Wochen alt, also 4-5 Wochen bei seiner Familie.

Ich persönlich würde jedenfalls nicht monatelang meine Familie nicht besuchen, weil meinem Welpen/Junghund nicht zuzumuten ist, ein paar grundlegende Regeln zu lernen.

Auch bei deiner engen Familie, wie Großeltern oder bei deinen Kindern?
Ich muss sagen, da kommen wir zur Tür rein und Kira wird von Leine und Geschirr befreit, darf sich absolut frei bewegen.
Weil sie genau weiß, was nicht erlaubt ist, z.B. auf die Couch zu springen oder im Garten Löcher zu buddeln.
Da kann ich mich hundertprozentig auf sie verlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen,

wollte mich hier nochmal melden, weil ich das immer für ein Unding halte hier Tipps und Erfahrungen zu holen und dann spurlos von der Bildfläche zu verschwinden :D Also falls es jemanden wirklich interessiert hier mal die derzeitige Lage:
Zu den Ursprungsthemen:
Der Abruf funktioniert nicht besser, eher etwas schlechter. Das liegt aber daran, dass der in letzter Zeit kaum bis gar nicht trainiert wurde. Woran das liegt, erklär ich gleich :)
Der allgemeine Gehorsam ist schon WESENTLICH besser jetzt. In der Wohnung reicht meist ein "HEY" und der Blödsinn wird sein gelassen. Im Allgemeinen macht sie drinnen nur noch ganz selten Radau und ist viel ruhiger. Man merkt, dass sie so langsam etwas Vertrauen und Respekt zu uns (insbesondere zu mir) aufbaut und das rechnen wir ihr hoch an und belohnen sie dafür! Rasen pflücken, Sachen anknabbern oder ähnliches kommt nicht mehr wirklich vor - sei es wegen "älter werden" oder weil sie weiß, dass sie es nicht darf. Mir eigentlich egal! :p
Wenn ich ihr jetzt Dinge verbiete kommt keine Gegenreaktion mehr, sondern ein Ablassen und ein leicht beschwichtigender Blick - ich versuche dann sofort den Druck zurückzunehmen und sie zu loben. Das klappt gut. Wenn sie dann doch mal nicht ablässt werde ich etwas direkter - das klappt dann auch ohne hart zu werden.
Im Allgemeinen ist sie immer noch sehr unsensibel für Belohnungen. Es gibt ein paar wenige Leckerlis, die einigermaßen klappen - so richtig scharf ist sie aber auf nichts :D

Das führt dazu warum es besser geworden ist und wie ich sie jetzt kennengelernt habe.

Ellie ist unglaublich reizsensitiv für Menschen und Hunde - aber im "positiven". Und in meinen Augen geht das auch über das normale Welpengehabe hinaus. Sie steigert sich so in die Freude hinein, dass sie mit NICHTS mehr zu kriegen ist, außer Hand vor die Brust und beruhigen. Das muss ich dann bestimmt 5 Minuten machen, bis sie ruhig ist und ich mit ihr weiter kann. Ich finde das jetzt aber ok, weil wir daran stetig jeden Tag arbeiten - es wird auch besser! Ich mache viele Geduldsübungen mit ihr: Leckerchen erst vom Boden, wenn das ok kommt; Ball erst jagen, wenn ich ok mit Blickkontakt gebe und das "Bleib" wird viel geübt.
In der Wohnung ist jetzt Ruhe meist und das liegt daran, dass wir den Tagesablauf MASSIV entschleunigt haben. Es mag sein, dass manche Welpen den ganzen Tag mit einem im Garten verbringen können und ihre Welt entdecken und irgendwann dann einschlafen etc. Ellie ist NICHT so :D Es gibt jetzt nur 2-3 Spaziergänge am Tag für je 15 Minuten. Ansonsten nur Pipi und Kacka, was sie langsam echt gut meldet. Wenn wir mal in den Garten gehen und dort ein bisschen üben oder spielen fällt auch ein Spaziergang aus. Das tut ihr alles sichtlich gut. Sie kennt von selber keine Grenze und dann kommen die typischen Überforderungssymptome. Besuche bei anderen gibt es jetzt nur in ganz kontrolliert. Egal was sie möchte, es muss mit Ruhe passieren und das fordere ich auch strikt ein. Seitdem kann man das Ganze auch besser. Unten bei der Schwiegermutter in die Wohnung kommt sie jetzt erstmal nicht, weil sie dann immer gut aufdreht.

Ja es spielt sich langsam ein Hauch von Harmonie ein :p Für einen Anfänger ist sie aber auf jeden Fall eine ordentliche Wucht :D Genau das Richtige für mich.
Der Name und der Rückruf laufen dementsprechend nicht gut "für ihr Alter" (17 Wochen), aber das ist dem geschuldet, dass wir hier erstmal einen guten Flow gebraucht haben. Wir üben das beiläufig mal hier mal da!

Nur meine Freundin muss ich noch ab und zu briefen. Sie liebt sie wirklich sehr und textet sie deswegen den ganzen Tag voll. Außerdem dreht sie sie immer gut auf, weil sie sie noch nicht so gut liest. Das kommt aber langsam. Ellie ist eine Hündin, der man mit viel viel Ruhe begegnen muss. Sie ist so ein richtiger Spiegel :D
 
Hallo zusammen,

ich bin es nochmal nach einiger Zeit :)

Ich könnte da nochmal so ein paar Ratschläge gebrauchen! Erstmal zur Situation.

Jetzt ist Ellie fast 7 Monate alt und ein absoluter Sonnenschein. Die Milchzähne sind jetzt ade und sie ist in der Wohnung bei Weitem ruhiger und entspannter. Als uns auffiel wie reizsensitiv sie ist, haben wir die Welpengruppe sein gelassen (war einfach viel zu viel für sie) und mit dem Standardrepertoire an Erziehung haben wir was den Bezug zu uns angeht eine super tolle und liebe Hündin. Stubenreinheit läuft jetzt seit langem 1a und Möbel und weitere Gegenstände sind mittlerweile auch tabu. Außerdem dreht sie nur noch sehr selten in der Wohnung auf, die meiste Zeit döst sie in ihrem Bett oder liegt mit uns auf der Couch. Solange keine Ablenkung in Form von anderen Menschen oder Hunden besteht ist sie auch schon echt gut in der Leinenführigkeit und die Übungen, die wir gerade zur Aufmerksamkeitssteigerung draußen durchführen funktionieren auch recht gut. Sie ist immer noch SEHR aufgeregt, wenn man draußen andere trifft, das wird aber in sehr kleinen Schritten besser (zumindest an der normalen Leine). Ich gehe mit ihr auch fast täglich eine knappe Stunde mit Freilauf an unserem Fluss entlang (Schleppleine). Sie ist da in unbekannteren Bereichen sehr aufmerksam und achtet auf mich. Wenn sie die Bereiche aber kennt sieht es etwas anders aus.

Mir wird so langsam bewusst, dass Ellie auf jeden Fall die selbständige Art von Hütehund ist. Ich finde das auch toll und will sie da auch gar nicht versuchen umzubiegen. In vielen Bereichen des Zusammenlebens merke ich, dass sie meine Autorität anerkennt. Da natürlich auch viele andere Hundehalter an unserem Fluss entlang gehen trifft sie dort auch immer wieder Menschen und Hunde. So lange wir auf gewissem Abstand sind, kann ich sie dann sogar abrufen oder mit ihrem Namen stoppen. Kommen diejenigen dann aber näher, reichen Worte alleine nicht mehr. Das sehe ich jetzt aber als nicht zu schlimm an. Sie ist noch jung und es wird besser. Sie ist dann zum Beispiel so aufgeregt, dass sie anfängt zu zittern - klar also, dass sie da gar nicht richtig hören KANN. Ich sorge dann dafür (solange die anderen Halter nicht so dumm sind und ihren Hund einfach darauflassen), dass sie sich etwas beruhigt. Stellt sie dann Augenkontakt her, gebe ich sie frei - das funktioniert mal so, mal so :D

Wieso ich mich jetzt nochmal melde ist, weil ich an unserer Bindung und ihrer Aufmerksamkeit zu mir arbeiten möchte. Ich habe gelesen, dass man bei so selbstständigen Hütehunden Spiele einbeziehen soll, die primär auf die 1 zu 1 Beziehung ausgelegt sind. Ich muss aber ehrlich sagen, mir fehlt manchmal echt die Kreativität :(
Ellie ist mit Lecker so gut wie gar nicht zu motivieren und mit Spielzeug auch nur, wenn keine andere Ablenkung herrscht. Suchspiele mit Leckerlies sind mir also kaum zu machen, alles andere draußen ist viel interessanter. Sie hat aber sehr Spaß am Zerren und manchmal auch am Apportieren. Ich glaube aber, dass sie zu schlau und auch selbstständig ist, um dadurch zufrieden zu sein. Ich möchte ihr da gerne mehr Abwechslung bieten. Gleichzeitig würden glaube ich auch ein paar Gehorsamkeitsübungen gut tun.
Vielleicht habt ihr ja Ideen auf Basis dessen, wie ich Ellie geschildert habe. Wäre super dankbar für Anreize :)

Viele Grüße,
Marvin
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ihr apportieren gefällt, les dich mal in die Thematik ein. Das kann einen Hund durchaus auslasten wenn man da die ganze Bandbreite ausschöpft.
 



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