Aktion "Tausche Stachelhalsband gegen Training"

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Ich bin da natürlich kein Profi, kann nur wiedergeben was ich gesehen habe. Es gibt da einen Hund der regelrecht in einen Wahn verfallen ist, sobald er andere Hunde sieht. Man hat alles Mögliche versucht um ihn beruhigen zu können, vielmehr, dass er halt nicht austickt sobald ein Herrchen mit seinem Hund den Weg kreuzt.

Hier würde mich interessieren, wie alt der Hund ist, wie die Haltungsbedingungen waren, was vorher alles versucht wurde und aus welchem Grund der Hund so reagiert.

Hat der Hund hier Beschädigungs-/Tötungsabsicht oder will er einfach nur zu dem anderen Hund?
Wie wurde an der Impulskontrolle und Frustrationstoleranz gearbeitet?

Wie gut steht dieser Hund allgemein im Gehorsam?

Man schaffte es nicht, den Hund aus dieser Aktion zu holen. Mit dem Würgehalsband gelang dies.

Hat man nur versucht, den Hund aus der Aktion zu holen, oder wurde auch einmal daran gearbeitet, den Hund im entsprechenden, für ihn aushaltbaren, Radius zu kontrollieren um diese Begegnungen erträglicher zu machen?

Dies funktionierte nicht so, wie ihr es gerne hinstellt. Der Hund hat das Halsband um und wenn ein anderer Hund den weg kreuzte wollte er sofort auf ihn los, er löste den Zug am Halsband aus, weil er ja nach vorn ging. Der Trainer lockerte nach dem Zug sofort die Leine und sagte nein. Das riss den Hund aus seiner Aktion und so konnte man ihn wieder beruhigen.

Hier liegt das Problem - man reagiert nicht erst, wenn der Hund das Verhalten zeigt. Im Normalfall reagiert man bevor der Hund das Verhalten zeigen kann bzw. zu Beginn der ersten Anzeichen.
Das Problem beim Zuziehen des Halsbandes sehe ich persönlich darin, dass der Impuls für meine Begriffe zu lang dauert - der Hund steigert sich schon richtig rein, bis der Zug überhaupt zur Wirkung kommt, weil sich die Kette ja nicht auf einmal zuzieht. Der Druck verstärkt sich langsam - will man über Meideverhalten und Abbruchsignale arbeiten, dann sollte man den Erstimpuls schon so setzen, dass sich der Hund beeindruckt zeigt und diese Impulse nicht erst langsam steigern.
Das führt früher oder später zu einem Gewöhnungseffekt und man muss den negativen Reiz stetig erhöhen, um zum Hund durchzudringen.

Sowas hab ich mal beobachtet. Des Weiteren kenn ich hier eine Polizeihundestaffel. Die funktionieren alle 1a die Kerlchen dort. Seltsamerweise tragen die alle Würgehalsbänder und co. Ich will damit sagen, es mag Situationen geben, wo ein Würgehalsband anwendbar ist, vor allem von Personen die wissen was sie tun.

Jap, das dachte ich auch immer, bis ich sehr viel mit diversen Diensthundeführern zu tun hatte. Einige sind Top, einige ein Flop - wie überall.
Die Polizei arbeitet übrigens auch bevorzugt mit Stachelhalsbändern und nicht nur mit normalen Ketten.

Ich glaube die allgemeine Vorstellung das man damit seinen Hund würgen soll bis er blau an läuft ist weit hergeholt und falsch zugleich.

Ich glaube, das wird hier auch nicht pauschal unterstellt.
 
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Wie und was dem allen vorgegangen ist kann ich dir nicht genau wiedergeben. Ich kann ja den ursprünglichen Vorgang nicht mal erklären. Ich kann halt nur davon berichten was ich gesehen habe.

Dennoch, und da kommen wir an den Punkt wo die Diskussion begann. Möchte ich ein "Kettenhalsband" auch Würger genannt, nicht auf die gleiche Stufe wie Stachel oder Elektrohalsband setzen. Da dies durchaus sinnvoll eingesetzt werden kann.
 
Ja und genau dazu wurde nach dem Wie gefragt, womit wir wieder am Anfang stehen. :zwinkern2:

Übrigens würde mich die Vorgeschichte zu deiner Erklärung wirklich interessieren, vielleicht magst du da den Besitzer oder so mal fragen und dann berichten?
Es gibt ja auch Leute, die sich gezielt Hunde mit solchen Problemen nehmen oder die den Hund trotz dieser Probleme nehmen - und da finde ich die Vorgeschichte immer superinteressant. :)
Wäre nett, muss ja nicht heute oder morgen sein, sondern einfach mal, wenn du zufällig daran denkst. :)

Viele Grüße
Birgit
 
Ich habe vor einigen Jahren bei meinem Rüden ein Würgehalsband verwendet. Ich glaube, vor geraumer Zeit hatte ich das auch schonmal erwähnt. Es hat nicht funktioniert. Nie. Und ich bekam Anweisungen vom "Profi", in diesem Fall vom Polizeihundeführer. Das Ergebnis war ein angstmotiviertes Meideverhalten gegenüber dem Laufen an der Leine generell. Das Würgehalsband hat meinem Hund nicht geholfen zu lernen, noch hat es ihn erzogen, weder an der Leine, noch offline. Es führte nur dazu, dass er bei jeder kleinsten Bewegung meiner "Leinenhand" zusammenzuckte und zur Seite sprang. Bei Fuß ging er dadurch aber trotzdem nicht. Und die Leinenaggression ging dadurch auch nicht weg. Er zockelte unbeholfen und ängstlich mal vor mir, mal hinter mir durch die Gegend, dann zog er plötzlich wieder an der Leine, im selben Moment sprang er ängstlich zur Seite. Sah er einen Hund, war die Hölle los, er ging nach vorne, beachtete das Würgen nicht, doch bei jeder meiner Bewegungen schrumpfte er zusammen, kauerte sich auf den Boden.

Das war STRESS pur.

Ein Würgehalsband, völlig EGAL wie man es anwendet, löst immer negative Gefühle beim Hund aus. Ein Würgehalsband ist unangenehm. Würger mit Zugstopp finde ich überflüssig, da kann man sich auch gleich ein normales Halsband kaufen. Ein Endloswürger ist ein verdammt gefährliches Hilfsmittel, weil es zu Situationen kommen kann, in denen man die Kontrolle über den Hund verliert und sich das Teil zuzieht - endlos. Ich kenne NIEMANDEN persönlich, der ein Würgehalsband korrekt verwendet und den Hund damit vorbildlich korrigiert. Das Dind hat nur einen Zweck: Sich zuziehen und den Hund zu würgen.

Heute arbeite ich mit meinem Rüden über einen Kong an der Kordel. Ich arbeite über Belohnung OHNE Leckerlis, weil sich mein Rüde null dafür interessiert. Aber er vergöttert seinen Kong. Er kann sich allgemein nur sehr schwer konzentrieren, ist oft unaufmerksam. Aber winkt der Kong als Belohnung, bemüht er sich, ordentlich mitzuarbeiten. Mein Rüde trägt nur noch Geschirr. Ein Würger käme mir nie wieder ins Haus. Ich sehe darin absolut nichts Positives, empfinde ihn als überflüssig. Alles, was der Hund mit Würger lernen kann, kann er auch ohne lernen. Kein Hund braucht einen Würger.

EDIT:
Gerade erst gelesen: Mein Rüde war auch einer, der mit Tötungsabsicht wahllos auf andere Hunde losging. Er zeigte keinerlei Warnzeichen. er sah einen Hund und legte sich in die Leine. Nichts konnte ihn beruhigen. Er hörte erst auf, wenn der andere Hund nicht mehr in Sichtweite war und selbst dann war er noch total aufgedreht. Den Schlussstrich habe ich gezogen, nachdem er auf einen Welpen losgehen wollte, obwohl er immer ein großer Welpenfreund war. In diesem Moment war mir klar: Dein Hund ist gefährlich. Dein Hund könnte töten. (Hinweis: Mein Rüde wurde zweimal von einem Schäferhund angegriffen und einmal leicht, einmal schwerer verletzt. Beide Male war es der gleiche Hund. Danach hat sich mein Rüde verändert. Zudem verbrachte er etwas über ein halbes Jahr in Obhut meiner Schwester, weil ich umgezogen bin. Sie hielt ihn nur im Hof, ging nicht mit ihm spazieren, arbeitete nicht mit ihm. Seitdem flippte er regelmäßig aus, wenn er Hunde sah. Es war davor schon schlimm, aber nach diesem halben Jahr habe ich meinen Hund nicht wiedererkannt.)

Ich habe, um meinen Hund zu korrigieren, über ein Jahr gebraucht und bin immer noch nicht wirklich "fertig". Die einzigen Mittel, die ich benutzt habe: Kong an der Kordel und Wasserflasche.
Das Angreifen anderer Hunde hat er bereits nach zehn Minuten sein gelassen. Woran ich jetzt immer noch arbeite ist, dass er gelassen an anderen Hunden vorbeiläuft. Er geht zwar auch auf engstem Raum an anderen Hunden vorbei, ist dabei aber nach wie vor sehr aufgeregt und unkonzentriert (heißt: Er vergisst, dass ich da bin). Lässt es der Raum zu, kann ich ihn schon im Vorfeld mit dem Kong beschäftigen. In dem Moment, in dem wir mit dem anderen Hund auf einer Höhe sind, werfe ich den Kong einen halben Meter zur Seite, weg vom anderen Hund.

Er greift keine anderen Hunde mehr an. Aber noch immer findet er sie enorm spannend und vergisst dann alles um sich herum. Der Kong gleicht das etwas aus, aber mein Hund ist noch nicht gelassen, er ist immer noch aufgeregt. Das wird noch eine Weile dauern, aber ich bin recht zuversichtlich.

Das einsetzen eines Würgers ist definitiv der einfachste Weg. Es ist aber auch ein schmerzhafter Weg. Und darum für mich nicht der richtige.
 
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Zentral Asiatischer Owtscharka
Herdenschutzhunde, die in Russland und Co bevorzugt für Hundekämpfe eingesetzt werden, weil sie sehr 'extrem' reagieren. So einen Hund zu händeln, ihn in eine Hundegruppe zu integrieren, ihm ein 'sittliiches Verhalten' anzutrainieren ist enorm schwer. Diese Hunde wurden und werden speziell darauf selektiert eigenständig zu handeln und keine Skrupel zu zeigen.
(Es gibt auf einigen Videoportalen 'nette' Videos von CAO's, die Streuner wortwörtlich in der Luft zerfetzen)

Des Weiteren kenn ich hier eine Polizeihundestaffel. Die funktionieren alle 1a die Kerlchen dort. Seltsamerweise tragen die alle Würgehalsbänder und co. Ich will damit sagen, es mag Situationen geben, wo ein Würgehalsband anwendbar ist, vor allem von Personen die wissen was sie tun..
Polizei und Bundeswehr hunde sind eine komplett andere Liga. Die Hunde müssen 'hart' sein, Schmerzen, Angst und Selbstzweifel ertragen.
Otto- normal- Hund nicht.

Desweiteren stimme ich Birgit in allen Punkten zu.
 
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Da brauchst Du nur nach Polen schauen da gibt es Owtscharkas mit eisenen !!! Maulkörben.
Nach dem Motto je schärfer umso mehr ist der Hund wert = umso teurer.
Zum Würgehalsband warum sollte man einen Hund erst drosseln damit er gehorcht ?
Erziehung ist das Zauberwort !
 
da Bedarf es keiner Worte mehr!

Ja ein Hund lernt durch den Würger! Das der Mensch am anderen Ende der Leine ihm nichts gutes will!

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Wenn das sie richtige Art der Erziehung eines Hundes ist, dann frag ich mich WARUM hat man einen Hund? Ich glaube jeder der meint solche gewaltsamen Methoden anweden zu müssen sollte seinen Wunsch nach einem Haustür nochmal überdenken.

Arthur Schopenhauer (1788-1860)
Philosoph

Die Güte des Herzens besteht in einem tief gefühlten, universellen Mitleid mit allem, was Leben hat.

Mitleid mit Tieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen. Dass man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Tiere grausam ist, könne kein guter Mensch sein.

Das Mitleid ist die Grundlage der Moral.
 
Kasses Bild, ist aber kein Würger sondern ein Stachelhalsband. Darf man also nicht verwechseln. Hinzu kommt, dass dieses Tier scheinbar schwer misshandelt wurde.
 
Vllt solltest du einfach das Wort "Kettenhalsband" benutzen, anstatt Würger, um Missverstände zu vermeiden.

Ein Kettenhalsband, korrekt an der Leine befestigt, kann nämlich gar nicht würgen :denken24:

Ich benutze auch Kettenhalsbänder, würge meinen Hund damit aber sicherlich nicht.
 
Aber er meint doch Würger!
Kettenhalsbänder können zwei oder dreigliedrig sein und einen Zugstopp haben, der Begriff würde mich deshalb eher verwirren als 'Würgehalsband'.
 
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