Abschlecken, Wachhundallüren und andere "Baustellen"

Hallo ihr Lieben,

meine kleine Maus ist jetzt gerade 7 Monate alt und legt doch so einige Verhaltensweisen an den Tag, bei denen ich nicht so genau weiß, wie ich mich verhalten soll :nachdenklich1: Vielleicht hat ja jemand den ein oder anderen nützlichen Tipp für mich!?

1. Das Abschlecken...JEDEN...es gibt keine Begrüßung, Streicheleinheit oder Hundebegegnung, bei der nicht die kleine Zunge rauskommt um ordentlich rumzuschlecken. Menschen und Hunde werden gleichermaßen feucht begrüßt. Was am Anfang noch irgendwie süß war (und deshalb von mir nicht direkt unterbunden wurde :verlegen1: ) führt jetzt im alltäglichen Umgang mit Mensch und Hund doch vermehrt mal zu Beschwerden und Kritik. (ihre Wurfgeschwister und auch ihre Mutter legen, wie ich erfahren habe, das gleiche Verhalten an den Tag...ablecken, ablecken, ablecken...)

2. Sie liegt besonders gerne an der Terassentür...leider mutiert sie dabei oft zum Wachhund und zeitweise wird alles und jeder angebellt, der draußen auf der Straße vorbeigeht.

3. Wenn es an der Tür klingelt, ist sie kaum zu beruhigen.

4. In letzter Zeit versucht sie immer wieder mal meinen anderen Hund zu besteigen...sieht fast wie "rammeln" aus...muss / sollte man da eingreifen?

5. Wenn es um Leckerchen geht reagiert sie manchmal recht agressiv und fällt ihr Brüderchen an. Bisher hab ich mich noch nicht recht getraut die beiden das unter sich regeln zu lassen, zumal mein Rüde auch eher nicht der Typ ist, der sich wehrt.

Ich wäre froh, wenn vielleicht jemandem was zu diesen Punkten einfällt, was und ob ich etwas machen sollte und wenn ja, wie...
 
Mogli möchte meinen Mann und mich auch ständig abschlecken und Balou die Augen und Ohren sauberlecken. Ich lasse das immer eine Weile laufen und puste ich ihn vorsichtig (!) an wenn er sich da zu sehr reinsteigert. Direkt unterbinden möchte ich das nicht weil es vom Hund ein „Liebesbeweis“ ist. Du kannst es eventuell auf die Hände umlenken und nach einer Weile abbrechen.
Balou ist immer ein bisschen abgenervt wenn Mogli ihn ableckt, dreht aber nur den Kopf weg.

Wegen der Bellerei an der Terassentür und an der Tür musst du ihr zeigen, dass du die Situation übernimmst. Das funktioniert bei meinem Balou ganz gut in dem ich mich vor ihn stelle und ihn wegschicke. Wegen der Bellerei an der Tür kannst du üben sie auf einen Platz von dem sie die Tür nicht sehen kann zu schicken. Das wirst du wahrscheinlich öfters üben müssen. Am Besten ist es wenn du dir eine Hilfsperson suchst die mehrmals am Tag klingelt wenn du dann keinen Ärger mit den Nachbarn bekommst. :zwinkern2:
Die Terassentür ist vielleicht auch kein guter Schlafplatz wenn sie da alles mitbekommt was draußen los ist.

Ich greife konsequent ein wenn hier gerammelt wird. Ein Rammeln ist oft eine Bewegungseinschränkung und hier dürfen sich alle Hunde frei bewegen und wenn ein Hund in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird dann von mir.
Wenn es eine Übersprungshandlung ist musst du gucken in welcher Situation gerammelt wird.

Ich würde beim Fressen nichts regeln lassen denn Futter ist eine Ressource und manchen Hunden so wichtig, dass dann schon mal der Hundekumpel getackert wird. Sorg für ausreichend Abstand bei der Fütterung zwischen den Hunden. Das können einige Meter sein oder auch ein anderer Raum.
 
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2. Sie liegt besonders gerne an der Terassentür...leider mutiert sie dabei oft zum Wachhund und zeitweise wird alles und jeder angebellt, der draußen auf der Straße vorbeigeht.
Die Terassentür ist vielleicht auch kein guter Schlafplatz wenn sie da alles mitbekommt was draußen los ist.

Das sehe ich wie Wautzi. Ich würde ihr nicht mehr erlauben, an der Terrassentür zu liegen. Es kann auch sein, dass sie deswegen das Gefühl hat, es sei ihre "Aufgabe", aufzupassen und euch zu "warnen", wenn sie jemanden/etwas sieht. Indem du ihr diesen Schlafplatz verbietest, demonstrierst du ihr auch, dass sie nicht den Job als euer Türsteher übernehmen muss.

3. Wenn es an der Tür klingelt, ist sie kaum zu beruhigen.

Das machen meine auch. Unsere Hundetrainerin empfahl uns folgendes: Wir trainieren mit den Hunden, dass sie sich auf einen best. Platz (Körbchen, Decke) schicken lassen und dort bleiben (Schritt 1). Immer, wenn es klingelt, werden die Hunde zunächst auf ihren Platz geschickt; erst dann wird die Tür geöffnet (Schritt 2). Die Hunde müssen auf ihrem Platz bleiben, während der Besuch hereinkommt. Sofern sie das noch nicht so gut können, werden sie an ihrem Schlafplatz angeleint. Gut ist auch, ihnen auf ihrem Platz einen Kauknochen, Kong o.Ä. zu geben. Erstens wirkt Kauen beruhigend, und zweitens lernen die Hunde schnell, dass es beim Klingeln bzw. beim auf die Decke gehen etwas Leckeres gibt. Die Hunde müssen auf ihrem Platz bleiben, bis sie absolut entspannt sind. Wenn es soweit ist, werden sie abgeleint (bzw. bekommen das "Lauf"-Kommando) und haben die freie Wahl, ob sie den Besuch begrüßen oder lieber auf ihrem Platz bleiben möchten. Lucy bleibt meist lieber in sicherer Entfernung, Rico kommt dann gerne mal gucken.
Auch diese Übung hat den Zweck, den Hunden zu zeigen, dass sie nicht die Türsteher sind. Sie müssen Besuch weder empfangen noch "dessen Gefährlichkeit beurteilen" - das übernehmen alles die Menschen.

4. In letzter Zeit versucht sie immer wieder mal meinen anderen Hund zu besteigen...sieht fast wie "rammeln" aus...muss / sollte man da eingreifen?

Auch das sehe ich wie Wautzi. Rico versucht das auch immer mal wieder bei Lucy, und oft merkt man, dass Lucy das nicht so gerne möchte. Da sie aber sehr gutmütig ist, versucht sie immer nur halbherzig, sich herauszuwinden, und da Rico sich oft sehr "festklammert", sind diese Versuche dann i.d.R. erfolglos. Deshalb komme ich Lucy in diesen Fällen immer zur Hilfe.

5. Wenn es um Leckerchen geht reagiert sie manchmal recht agressiv und fällt ihr Brüderchen an. Bisher hab ich mich noch nicht recht getraut die beiden das unter sich regeln zu lassen, zumal mein Rüde auch eher nicht der Typ ist, der sich wehrt.

Ich würde beim Fressen nichts regeln lassen denn Futter ist eine Ressource und manchen Hunden so wichtig, dass dann schon mal der Hundekumpel getackert wird. Sorg für ausreichend Abstand bei der Fütterung zwischen den Hunden. Das können einige Meter sein oder auch ein anderer Raum.

Auch hier stimme ich Wautzi zu. Erstens kann es, wenn es um Futter geht, wirklich hoch hergehen, da es sich um eine lebenswichtige Ressource handelt. Auch Hunde, die sich sonst gut verstehen, können hier ernsthaft aneinandergeraten. Wenn du sagst, dein Rüde wehrt sich nicht, würde ich ihn in dieser Situation erst recht "schützen". Denn er ist vielleicht gutmütig, hat aber möglicherweise trotzdem Stress, wenn eure Hündin an sein "überlebenswichtiges" Futter geht. Ich würde die beiden beim Fressen strikt trennen. Wenn du mit beiden Hunden gemeinsam trainierst, würde ich jedem seine Leckerlies direkt ins Maul geben, anstatt sie z.B. auf den Boden zu werfen. Auf diese Weise ist immer ganz eindeutig, welches Leckerli für wen ist, und niemand kann dem anderen etwas klauen.

Liebe Grüße,
Amica mit Lucy und Rico
 
Erstmal danke euch beiden :danke:

zu 1) Ja...das komplett zu unterbinden tut mir auch irgendwie leid :-/ Das mit dem vorsichtigen Anpusten finde ich eine gute Idee :zustimmung: Wenn es da nur um mich ginge, dann wäre es auch nur halb so wild, aber sie versucht das halt bei jedem und nicht jeder reagiert da so freundlich drauf. Wobei ich sagen muss...wenn jemand meinen Hund anfastt ohne vorher zu fragen...selbst schuld :p Aber auch an anderen Hunden springt sie hoch und versucht denen Küsschen zu geben bzw. das Maul abzulecken :-/
Das Augen und Ohren ablecken macht Sie bei Gizmo auch...der lässt sich das aber gutmütig / gleichgültig gefallen.

zu 2 und 3) Ja...das hatte ich im Grunde schon geahnt...ist natürlich sehr schade, weil das vom ersten Tag an IHR Platz war...sie hat sich ein Kissen dahin gezerrt und damit war das für sie dann auch schon klar :p Im Moment geht es, weil die Türe ja nicht mehr ganz auf ist, aber das Problem ist damit ja nicht aus der Welt, denn irgendwann qwird es ja auch wieder wärmer...
Das mit dem anbinden, wenn es klingelt, werde ich versuchen. Das "Sitz" beibehalten, wenn ich weggehe, klappt nämlich noch nicht so gut...wir üben ja ansich noch und haben grade erst von der Welpenstunde in die normale Hundestunde gewechselt. Habe aber eben schonmal ein Schild für die Tür ausgedruckt, dass der/die Klingelnde bitte ein wenig Geduld haben soll ;-)

zu 4) Bisher habe ich da auch immer eingegriffen...eben weil Gizmo sich da fast überhaupt nicht wehrt oder zumindest nicht durchsetzen kann. So werde ich das dann auch weiter handhaben...bei anderen Hunden macht sie das zum Glück nicht.

zu 5) Beim normalen Füttern klappt eigentlich alles gut...aber ich füttere sich auch ein Stückchen voneinander entfernt. Am Anfang hat sie immer gucken wollen, ob Gizmo nicht vielleicht doch was besseres bekommen hat als sie, aber das ist jetzt auch nicht mehr. Es passiert tatsächlich nur, wenn die beiden mal was zum rumkauen bekommen...sie klaut dann Gizmo seinen knochen (der sich sich natürlich auch da nicht wehrt), schleppt ihn weg und wenn Gizmo hinterherkommt, um ihn zurückzuholen, wird er attackiert. :( Ich versuche immer schon sie auf dem Weg dahin zu stoppen, aber manchmal verpass ich den Moment einfach. Ich finde nur das verhalten ansich recht unschön irgendwie :nachdenklich1:
 



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