Man sollte bei all dem nicht vergessen, dass tomase mit seinem Hund in China lebt.
Daher hat er Sophy durch die Adoption vermutlich das Leben gerettet.
Ich finde es auch wirklich toll, dass du versuchst, die Probleme zu lösen und nach Rat fragst, statt zu resignieren oder aufzugeben.
Ich habe mit Rottweilern und ihrem Schutz- und Wachtrieb keine Erfahrung.
Im Gegensatz zu Mali und Co hatte ich aber auch noch keine unschönen Begegnungen mit Rottweilern.
Eine Frau, die ihren Rotti aus dem Tierheim geholt hat, weicht immer großräumig aus, wenn ihr andere Hunde entgegen kommen.
Das ist aber die Einzige, die sich mit Rotti so verhält.
Ein anderer Mann, der mir manchmal entgegen kommt, fordert frühzeitig den Blickkontakt ein, die beiden können ruhig an uns vorbei gehen und danach höre ich immer ein ruhiges Lob. Ob er auch Leckerlie gibt, weiß ich nicht.
Ich war auch bisher der Ansicht, man könne Rottis gut als Familienhunde halten, wenn man sie draußen auslastet.
Ohne besondere Schutz- und Wachaufgaben. Ein Lehrer meines Sohnes hatte immer Rottis, er war der Rasse verfallen, zeigte immer Fotos von seinem Hund und später auch von seinem Enkelkind, das an den Hund gekuschelt da lag.
Er ist gern wandern gegangen und war viel mit seinen Rottis draußen, aber sowohl er als auch seine Frau waren Vollzeit beschäftigt als Lehrer an derselben Schule. Ich gehe eher nicht davon aus, ohne es ganz sicher zu wissen, dass da irgendwelcher Schutzdienst gemacht wurde.
Er betonte nämlich jahrelang, was für tolle Familienhunde seine Rottis wären.
Kira hat ja auch Schutz- und Wachtrieb, außer dass sie im Garten und an der Wohnungstür melden darf, kann sie diesen Trieben ebenfalls nicht nachgehen.
Von mir ausgehend, ich habe Kira beigebracht, dass ausschließlich ich draußen verantwortlich bin.
Dass ich alles regele und sie das nicht zu tun braucht.
Wenn sie abends an der Terrassentür meldet, falls da jemand am Garten entlang geht, dann darf sie das zwei, drei Mal tun, dann kommt von mir ein Okay und "Schluss".
In der Regel stehe ich dafür nicht auf, die verbale Ansage reicht.
Macht sie (mittlerweile selten) trotzdem weiter, dann stehe ich auf, stelle mich zwischen sie und Terrassentür, mit der Vorderseite zu ihr und sage deutlich und bestimmt "Schluss". Anfangs musste ich das öfter machen, mittlerweile reicht es meist, das von der Couch aus zu sagen.
Draußen hatte ich mit Kira keine Probleme, andere Menschen und Hunde waren ihr egal bzw. war von Anfang an klar, dass ich mich drum kümmere.
Wir haben aber das Problem, dass viele Hunde aggressiv auf Kira reagieren und sie keinen Kontakt will.
Daher läuft Kira an dann sehr kurz gehaltener Leine neben oder hinter mir, wenn andere Hunde auftauchen. Sie braucht auch da nichts zu regeln, das übernehme ich allein. Da ich das nach relativ kurzer Zeit bereits begriffen und angewandt habe, kann es natürlich sein, dass sie dadurch auch bei allen anderen "Objekten" auf meine Führung vertraut und deshalb draußen nichts "meldet".
Wenn ich einen Hund hätte, der gern mit anderen Hunden spielt, wie Sophy, würde ich sie bei Begegnungen trotzdem an kurzer Leine maximal neben mir laufen lassen und dann mit dem anderen HH klären, ob ein kurzes Spiel okay ist.
So kannst du die Reaktion beider Hunde vorher sehen und beurteilen, ob das Zusammentreffen klappt.
Ebenso würde ich bei entgegen kommenden Menschen agieren, so dass Sophy nicht mehr die Möglichkeit hat, als Erste Kontakt aufzunehmen.
Wenn du das regelmäßig so durchziehst, dann wird sie bald verstehen, dass du draußen "regelst" und sie nichts zu melden/verteidigen braucht.
Wirkt sich dann vielleicht auch auf drinnen aus, wenn sie erst mal begreift, dass du "führst" und einschätzen kannst, was okay ist und was nicht.