10 Monate alter Rottweiler knurrt und bellt

Ich habe mir den Hund nicht aktiv zugelegt. Sie war bei einem Wurf übriggeblieben und wurde nicht verkauft. Ich habe sie quasi adoptiert, sonst würde sie jetzt wohl im Heim sitzen oder längst "unter die Räder" gekommen sein. Ich habe der Besitzerin angeboten auszuhelfen und aus dem "Aushelfen" wurde eine Adobtion. Trotzdem stecke ich all meine Energie in diesen Hund damit was vernünftiges dabei rauskommt. Ich habe auch viel Spass mit ihr, aber diese Wachsamkeit, die ausarten kann macht mir dann doch Sorgen. Ich kann einfach nicht entspannt durch die Straßen gehen. Das hört sich mittlerweile alles sehr extrem an. Also ich kann schon noch normal spazieren gehen, spielen mit anderen Leute und Hunden interagieren etc.
Aber irgendwo läuft jetzt die Unsicherheit mit nachdem sie 2-3 mal versucht hat jemanden anzuspringen.


Ah ok. Trotzdem hast du die Verantwortung übernommen. Hilft jetzt alles nix.
Versuch das wirklich mal mit Mauli, du wirst sicherer und es kann wirklich nix passieren. Grundgehorsam ist die nächste Baustelle. Du solltest sie immer und jederzeit zurück rufen können,also auch vom fliegenden Ball beim ersten rufen.
 
Neutralize the Triggers


"Take him for long walks to burn off as much energy as possible. Rottweilers have lots of energy but thrive when given physical challenges like jumps and tug-o-war. Use this to your advantage. Once he’s tired, he’s more likely to behave passively.

Expose him to aggression triggers, such as other dogs or people. Ensure he is on a leash or harness.

Give him verbal praise for as long as he remains passive. As soon as he becomes aggressive, walk him away from the stimulus and cease praising him. This is called negative punishment. By enriching his environment with praise to begin with, you show your Rottweiler that passive behavior has positive consequences, but aggressive behavior causes that positive consequence to disappear.

Ignore him and behave calmly. He’ll look to you for guidance. If he sees you aren’t threatened, agitated or upset by the trigger, he will follow your lead.

Reward him with a treat when he goes from aggressive to passive. This reinforces the message that passive behavior has a positive consequence. Repeat the exposure to the triggers for 10 minutes a day until he learns to cope."

Belohung wenn sie von aggressiv zu passiv wechselt? wie zeitnah denn? Nicht dass die denkt ich belohne grade das Bellen.
 
Bellen ist nicht Aggression und warten bis der Hund bellt um dann zu belohnen find ich Käse.
Ich würde versuchen so vorausschauend zu gehen das du weisst in 2 Metern wufft sie, also drehst du bei 1,50 ab und belohnst sie.
Blick zu dir belohnen, auch ohne Ablenkung.
Wenn denn trotzdem ein bellen kam würde ich belohnen wenn der Hund wieder aufmerksam bei dir ist, oder zumindest kurz kuckt.
 
Man sollte bei all dem nicht vergessen, dass tomase mit seinem Hund in China lebt.
Daher hat er Sophy durch die Adoption vermutlich das Leben gerettet.

Ich finde es auch wirklich toll, dass du versuchst, die Probleme zu lösen und nach Rat fragst, statt zu resignieren oder aufzugeben.

Ich habe mit Rottweilern und ihrem Schutz- und Wachtrieb keine Erfahrung.
Im Gegensatz zu Mali und Co hatte ich aber auch noch keine unschönen Begegnungen mit Rottweilern.
Eine Frau, die ihren Rotti aus dem Tierheim geholt hat, weicht immer großräumig aus, wenn ihr andere Hunde entgegen kommen.
Das ist aber die Einzige, die sich mit Rotti so verhält.

Ein anderer Mann, der mir manchmal entgegen kommt, fordert frühzeitig den Blickkontakt ein, die beiden können ruhig an uns vorbei gehen und danach höre ich immer ein ruhiges Lob. Ob er auch Leckerlie gibt, weiß ich nicht.

Ich war auch bisher der Ansicht, man könne Rottis gut als Familienhunde halten, wenn man sie draußen auslastet.
Ohne besondere Schutz- und Wachaufgaben. Ein Lehrer meines Sohnes hatte immer Rottis, er war der Rasse verfallen, zeigte immer Fotos von seinem Hund und später auch von seinem Enkelkind, das an den Hund gekuschelt da lag.

Er ist gern wandern gegangen und war viel mit seinen Rottis draußen, aber sowohl er als auch seine Frau waren Vollzeit beschäftigt als Lehrer an derselben Schule. Ich gehe eher nicht davon aus, ohne es ganz sicher zu wissen, dass da irgendwelcher Schutzdienst gemacht wurde.
Er betonte nämlich jahrelang, was für tolle Familienhunde seine Rottis wären.

Kira hat ja auch Schutz- und Wachtrieb, außer dass sie im Garten und an der Wohnungstür melden darf, kann sie diesen Trieben ebenfalls nicht nachgehen.
Von mir ausgehend, ich habe Kira beigebracht, dass ausschließlich ich draußen verantwortlich bin.
Dass ich alles regele und sie das nicht zu tun braucht.

Wenn sie abends an der Terrassentür meldet, falls da jemand am Garten entlang geht, dann darf sie das zwei, drei Mal tun, dann kommt von mir ein Okay und "Schluss".
In der Regel stehe ich dafür nicht auf, die verbale Ansage reicht.

Macht sie (mittlerweile selten) trotzdem weiter, dann stehe ich auf, stelle mich zwischen sie und Terrassentür, mit der Vorderseite zu ihr und sage deutlich und bestimmt "Schluss". Anfangs musste ich das öfter machen, mittlerweile reicht es meist, das von der Couch aus zu sagen.

Draußen hatte ich mit Kira keine Probleme, andere Menschen und Hunde waren ihr egal bzw. war von Anfang an klar, dass ich mich drum kümmere.
Wir haben aber das Problem, dass viele Hunde aggressiv auf Kira reagieren und sie keinen Kontakt will.
Daher läuft Kira an dann sehr kurz gehaltener Leine neben oder hinter mir, wenn andere Hunde auftauchen. Sie braucht auch da nichts zu regeln, das übernehme ich allein. Da ich das nach relativ kurzer Zeit bereits begriffen und angewandt habe, kann es natürlich sein, dass sie dadurch auch bei allen anderen "Objekten" auf meine Führung vertraut und deshalb draußen nichts "meldet".

Wenn ich einen Hund hätte, der gern mit anderen Hunden spielt, wie Sophy, würde ich sie bei Begegnungen trotzdem an kurzer Leine maximal neben mir laufen lassen und dann mit dem anderen HH klären, ob ein kurzes Spiel okay ist.
So kannst du die Reaktion beider Hunde vorher sehen und beurteilen, ob das Zusammentreffen klappt.

Ebenso würde ich bei entgegen kommenden Menschen agieren, so dass Sophy nicht mehr die Möglichkeit hat, als Erste Kontakt aufzunehmen.
Wenn du das regelmäßig so durchziehst, dann wird sie bald verstehen, dass du draußen "regelst" und sie nichts zu melden/verteidigen braucht.

Wirkt sich dann vielleicht auch auf drinnen aus, wenn sie erst mal begreift, dass du "führst" und einschätzen kannst, was okay ist und was nicht.
 
Ich war auch bisher der Ansicht, man könne Rottis gut als Familienhunde halten, wenn man sie draußen auslastet.
Ohne besondere Schutz- und Wachaufgaben.

Kann man auch. Jedenfalls die allermeisten.

Sophy ist einfach noch sehr jung. Sie muß die Welt erst kennenlernen.

Und grad Hunde mit Wach- und Schutztrieb müssen in diesem Alter eben erstmal lernen, die Dinge einzuordnen. Um als Erwachsene die Welt mit mehr Gelassenheit zu sehen.

Die Aufgabe des Halters ist es, dem jungen Hund zu zeigen, das alltägliche Situationen eben ungefährlich sind. Ihn schauen lassen, beruhigen, Sicherheit vermitteln.
Hört sich jetzt einfach an, kann aber gelegentlich schon nervig sein und ist auch von Rückschlägen begleitet.

Ich habe mich, wenns paßt, eben auch mit Leuten unterhalten, die mein Hund suspekt fand. Und ruhiges Verhalten seinerseits dann auch belohnt. Oder geübt, einfach vorbei zu gehen. "Alles gut" und weiter. Kein großes Gedöns drum gemacht. Ruhiges Verhalten immer zeitnah belohnt.
 
Blöde Frage. Rottweiler sind, wie Sennen ja auch, Spätzünder. Irgendwer schrieb das er mal warten soll bis der Hund mal 3 Jahre alt und erwachsen ist.

Luke hat im Spieltrieb auch häufig geknurrt und phasenweise hatten wir auch das Thema Leute anspringen. Vielleicht nicht mehr mit 10 Monaten aber in Ausnahmefällen konnte das schon mal vorkommen.

Könnte das nicht auch noch ein großer Teil (Welpen-)Spieltrieb sein?

Ich mein nichts desto trotz muss natürlich daran gearbeitet werden allein weil ein einjähriger Rottweiler schon ne Nummer ist und nicht jeder Mensch Hunde gleich gut leiden kann und weil sich das Verhalten natürlich nicht generalisieren darf. Es ist jetzt mehr ein Interesse meinerseits.
 
Wenn du mal in den Medien verfolgst, @Crime, es sind tatsächlich meistens die jungen Rottweiler, die es in die Negativschlagzeilen schaffen- leider.
Und ja, Rottis sind die Spätzünder der Spätzünder meiner bescheidenen Erfahrung nach.
 

So ich bin also gestern abend mit ihr raus. Eine Dame wollte wieder zur Eingangstür bei uns rein und ich habe sofort gemerkt wie Sophy anfing zu starren und schneller zur Tür zu spurten. Ich habe sie sofort umdrehen lassen und bin zurück in die Lobby, danach wieder zur Tür und sobald sie wieder diese angespannte Haltung einnahm wieder weg. Die Frau kam zum Glück nicht bei uns rein, daher war es eine schöne Auffwärmübung. Komischerweise hat sie nie Probleme beim rausgehen gemacht, deswegen wundert es mich jetzt schon, dass ich bei solch alltäglichen Sachen auf einmal aufpassen muss wie ein Höllenhund. "Anyway" ich bin dann mit ihr in den naheliegenden Sportpark wo es haufenweise Leute gibt die alleine rumlaufen und von weitem als Schatten erkennbar sind. Sobald Sophy ihre starre Haltung, wuffen, oder irgendwohin zog mit erhobenen Schwanz, habe ich sie sofort umgelenkt. Wenn wir an Leuten vorbeikamen wo sie relaxt war habe ich es mit Klicker und Fresschen belohnt. Also belohne ich jetzt Sachen, die ich vorher eigentlich nicht belohnt habe, weil es normal war. Der Gang gestern über eine Stunde war 80% entspannt und 20% hat sie sich öfters in eine Richtung fixiert, was meiner Einschätzung nach Potential gehabt hätte, dass sie vielleicht wufft oder bellt oder was auch immer.
Alles in allem war gestern Abend "ok".

Wenn wir anderen Hunden begegnen und sie in ihre Schleichhaltung geht, wende ich sie auch wieder ab und gehe ein paar Meter zurück und wieder in Richtung Hund. Das wiederhole ich solange bis sie "normal" läuft. Irgendwann legt sie sich hin und wartet bis der andere Hund auf sie zukommt. Sie hällt das normalerweise bis auf einen halben Meter aus bis sie losspringt und spielen will. Manchmal bleibt sie auch komplett sitzen, aber nur wenn ich quasi auf der Leine stehe und sie im Takt belohne, dass sie liegen bleibt und nicht loshechtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
WIeder etwas neues hinzugekommen: Gestern waren wir wieder auf der besagten Wiese. Es kam ein Hund hinzu den Sophy x-mal getroffen und mit ihm gespielt hat. Diesemal jedoch anders. Anstatt eines Taus hatte ich einen Gummiball dabei. Als der andere Hund ihr den Ball wegnehmen wollte ist sie schon ziemlich ausgerastet und hat versucht zu beissen. Das ist das erste mal, dass ich sowas bei ihr gesehen hab.

Frage:
Entweder lag es an dem Spielzeug, da man es nicht teilen kann oder sie hat wieder eine weitere Entwicklungsstufe in Richtung Wachhund gemacht. Ich bin überaus neugierig was sie mit ihrer besten Freundin macht. Diese spielen über den ganzen Tag hinweg. Teilen sich sogar Futter, Wasser und Spielzeug. Ich möchte nicht dass da auch irgendwas passiert. Ich werde sie genau beobachten und falls sich Aufregung, Agression etc absehen lässt beide sofort trennen.
 



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