Hallo ihr,
ich bin neu hier und hoffe auf ein wenig Rat von euch. Habe mich eben recht ausführlich in der Rubik "Mitglieder stellen sich" vorgestellt. Wer mag, kann ja mal reinschauen.
Es geht darum, dass ich seit August 2012 meinen ehemaligen Patenhund Fritzi (11-jähriger Jagdterriermix) aus dem Tierheim zu uns nach Hause geholt habe. In unserem Haushalt leben mein Mann, ich und drei Katzen. Fritzi steht außerdem ein sehr großes Grundstück zum Tollen zur Verfügung.
Bisher hat - meiner Meinung nach - alles recht gut geklappt. Fritzi ist Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen und "nett", meine Katzen haben ihr Fell alle noch am Leib - auch hier gibt es keine Probleme.
Da Fritzi immer ganz schlimm ausflippt, wenn er andere Hund sieht, sie riecht oder an Grundstücken vorbeikommt, wo hinter dem Zaun Hunde sind, habe ich mich entschlossen, mir nun endlich Hilfe zu holen. In den Momenten ist er überhaupt nicht mehr ansprechbar, schraubt sich in ungeahnte Höhen etc. Bisher habe ich mir nicht zu helfen gewusst und es mit Anbrüllen (wie bescheuert von mir!), an der Leine reißen, weitergehen versucht. Nichts aber auch gar nichts hat geholfen.
Mittlerweile war es so, dass ich Hundebegegnungen vermieden habe, wo es nur geht. Manchmal lese ich den spöttischen Blick der anderen HH aus deren Augen "die hat ihren Hund überhaupt nicht im Griff" - was ja auch stimmt. Wenn uns nun ein anderer Hund entgegenkommt steht mir der sprichwörtliche kalte Angstschweiß auf der Stirn, weil ich genau weiß, was gleich wieder passiert.
Fritzi fixiert den Hund, wird steif und dann geht es richtig los.
Am Samstag nun hatte die Hundetrainerin endlich für mich Zeit.
1 1/2 Stunden, die mein Weltbild in Bezug auf Hunde richtig auf den Kopf gestellt haben. Bisher habe ich gedacht, ich bin nett zu dem Dicken und alle ist in Butter - war es ja für mich bisher auch, er war super anhänglich, verschmust, und quasi mein Schatten. Nicht mal auf Toilette gehen kann ich mehr alleine.
Die Hundetrainerin hat diese Verhalten als Kontrollverhalten des Hundes mir gegenüber benannt. Er ist keinesfalls "nett" und hat eben keine gute Bindung zu mir.
Wobei alle aus meiner Familie bisher sagten: der ist aber auf dich fixiert, der muss dich ja abgöttisch lieben... " Wir haben es völlig falsch interpretiert. Zumal ich ihm auch Futter aus der Schnauze nehmen kann ohne dass er aggressiv reagiert. Ich dachte, wenn ich das kann, erkennt mich der Hund als Obrigkeit an??
Kurz: die Trainerin hat Fritzi die meiste Zeit voll im Griff gehabt. Sie hat mir geraten, ab jetzt die Flexleine wegzulassen, ihn nicht mehr vor mir gehen zu lassen, und Aggression bereits in der 1. Stufe der Erregung zu korrigieren. Dazu hat sie ihn mit der Hand in die Seite gestupst und tzzzt-Laute von sich gegeben. Wir sind an Hunden vorbeigegangen und sind sogar mit zwei Rüden spazieren gewesen. Bei ihr sah alles so easy aus.:traurig2:
Und ganz wichtig: ich soll eine ruhige bestimmte Energie ausstrahlen. Bin mir zwar noch nicht klar, wo ich die im Konfliktfall hernehmen soll, aber gut. Ich habe bisher zwei Bücher von C. Millan gelesen, sie wendet wohl m. E. nach seine Methoden an.
Einmal war er wieder kurz vorm Explodieren, als ihn der andere Rüde angesehen hat. Da fing er an zu tänzeln und wollte auf den anderen Hund los. Sie hat ihn mit einem geschickten Griff auf den Rücken gedreht und ihn so lange runtergedrückt, bis er wieder ruhig war. Allerdings hat er ihr dabei in den Ärmel geschnappt. Ich habe für mich selbst gleich entschieden, dass ich so eine Korrektur nicht anwenden möchte, weil ich ein Schnappen/Beißen nach mir unbedingt verhindern möchte. In dem Fall hätte ich wohl Angst vor ihm und unser Verhältnis ist für immer gestört - von meiner Seite aus - wie das für ihn aussehen könnte, kann ich nicht beurteilen.
Na ja, nun nach dieser ellenlangen Beschreibung mein Problem: seit Samstag wende ich nun die Tipps der Treinerin an. Interaktionen erst nach MEINER Aufforderung, Leine kurz, wenn er sich entfernt eine Korrektur zur Seite, bei Hundekontakten versuche ich die 1. Stufe der Erregung zu unterbrechen... etc.
Nur: er ist irgendwie komisch zu mir. Kommt nicht mehr schmusen und hält sich irgendwie von mir fern. Er kommt nicht mal an den Tisch zum Betteln (ok, Betteln ist nicht in Ordnung, weiß ich).
Nun bin ich total unsicher, was ich meinem Hund da antue. Er ist doch schon 11. Ich möchte nicht, dass er ab jetzt ein unterkühltes Verhältnis zu mir hat oder ganz und gar ANGST:zornig: vor mir hat.
Bisher war er meine Schmusebacke und das soll er auch bleiben.
Sagt mal eure Meinung dazu. Danke.
Nici
ich bin neu hier und hoffe auf ein wenig Rat von euch. Habe mich eben recht ausführlich in der Rubik "Mitglieder stellen sich" vorgestellt. Wer mag, kann ja mal reinschauen.
Es geht darum, dass ich seit August 2012 meinen ehemaligen Patenhund Fritzi (11-jähriger Jagdterriermix) aus dem Tierheim zu uns nach Hause geholt habe. In unserem Haushalt leben mein Mann, ich und drei Katzen. Fritzi steht außerdem ein sehr großes Grundstück zum Tollen zur Verfügung.
Bisher hat - meiner Meinung nach - alles recht gut geklappt. Fritzi ist Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen und "nett", meine Katzen haben ihr Fell alle noch am Leib - auch hier gibt es keine Probleme.
Da Fritzi immer ganz schlimm ausflippt, wenn er andere Hund sieht, sie riecht oder an Grundstücken vorbeikommt, wo hinter dem Zaun Hunde sind, habe ich mich entschlossen, mir nun endlich Hilfe zu holen. In den Momenten ist er überhaupt nicht mehr ansprechbar, schraubt sich in ungeahnte Höhen etc. Bisher habe ich mir nicht zu helfen gewusst und es mit Anbrüllen (wie bescheuert von mir!), an der Leine reißen, weitergehen versucht. Nichts aber auch gar nichts hat geholfen.
Mittlerweile war es so, dass ich Hundebegegnungen vermieden habe, wo es nur geht. Manchmal lese ich den spöttischen Blick der anderen HH aus deren Augen "die hat ihren Hund überhaupt nicht im Griff" - was ja auch stimmt. Wenn uns nun ein anderer Hund entgegenkommt steht mir der sprichwörtliche kalte Angstschweiß auf der Stirn, weil ich genau weiß, was gleich wieder passiert.
Fritzi fixiert den Hund, wird steif und dann geht es richtig los.
Am Samstag nun hatte die Hundetrainerin endlich für mich Zeit.
1 1/2 Stunden, die mein Weltbild in Bezug auf Hunde richtig auf den Kopf gestellt haben. Bisher habe ich gedacht, ich bin nett zu dem Dicken und alle ist in Butter - war es ja für mich bisher auch, er war super anhänglich, verschmust, und quasi mein Schatten. Nicht mal auf Toilette gehen kann ich mehr alleine.
Die Hundetrainerin hat diese Verhalten als Kontrollverhalten des Hundes mir gegenüber benannt. Er ist keinesfalls "nett" und hat eben keine gute Bindung zu mir.
Wobei alle aus meiner Familie bisher sagten: der ist aber auf dich fixiert, der muss dich ja abgöttisch lieben... " Wir haben es völlig falsch interpretiert. Zumal ich ihm auch Futter aus der Schnauze nehmen kann ohne dass er aggressiv reagiert. Ich dachte, wenn ich das kann, erkennt mich der Hund als Obrigkeit an??
Kurz: die Trainerin hat Fritzi die meiste Zeit voll im Griff gehabt. Sie hat mir geraten, ab jetzt die Flexleine wegzulassen, ihn nicht mehr vor mir gehen zu lassen, und Aggression bereits in der 1. Stufe der Erregung zu korrigieren. Dazu hat sie ihn mit der Hand in die Seite gestupst und tzzzt-Laute von sich gegeben. Wir sind an Hunden vorbeigegangen und sind sogar mit zwei Rüden spazieren gewesen. Bei ihr sah alles so easy aus.:traurig2:
Und ganz wichtig: ich soll eine ruhige bestimmte Energie ausstrahlen. Bin mir zwar noch nicht klar, wo ich die im Konfliktfall hernehmen soll, aber gut. Ich habe bisher zwei Bücher von C. Millan gelesen, sie wendet wohl m. E. nach seine Methoden an.
Einmal war er wieder kurz vorm Explodieren, als ihn der andere Rüde angesehen hat. Da fing er an zu tänzeln und wollte auf den anderen Hund los. Sie hat ihn mit einem geschickten Griff auf den Rücken gedreht und ihn so lange runtergedrückt, bis er wieder ruhig war. Allerdings hat er ihr dabei in den Ärmel geschnappt. Ich habe für mich selbst gleich entschieden, dass ich so eine Korrektur nicht anwenden möchte, weil ich ein Schnappen/Beißen nach mir unbedingt verhindern möchte. In dem Fall hätte ich wohl Angst vor ihm und unser Verhältnis ist für immer gestört - von meiner Seite aus - wie das für ihn aussehen könnte, kann ich nicht beurteilen.
Na ja, nun nach dieser ellenlangen Beschreibung mein Problem: seit Samstag wende ich nun die Tipps der Treinerin an. Interaktionen erst nach MEINER Aufforderung, Leine kurz, wenn er sich entfernt eine Korrektur zur Seite, bei Hundekontakten versuche ich die 1. Stufe der Erregung zu unterbrechen... etc.
Nur: er ist irgendwie komisch zu mir. Kommt nicht mehr schmusen und hält sich irgendwie von mir fern. Er kommt nicht mal an den Tisch zum Betteln (ok, Betteln ist nicht in Ordnung, weiß ich).
Nun bin ich total unsicher, was ich meinem Hund da antue. Er ist doch schon 11. Ich möchte nicht, dass er ab jetzt ein unterkühltes Verhältnis zu mir hat oder ganz und gar ANGST:zornig: vor mir hat.
Bisher war er meine Schmusebacke und das soll er auch bleiben.
Sagt mal eure Meinung dazu. Danke.
Nici