Umstellung auf BARF

Fastentage gibt es bei uns nicht. Mir erschließt sich der Sinn nicht, einen ganzen Tag einen hungrigen Hund zu ertragen. Dann müssze ich die anderen Tage ja entsprechend mehr füttern, damit er langfristig gesehen, bedarfsdeckend ernährt wird.
Ob du jetzt zwei oder drei Mahlzeit gibst oder die Fleischknochen mittags extra, würde ich einfach ausprobieren, womit der Hund ausgeglichener und zufriedener ist. Da gibt es auch bei erwachsenen Hunden Unterschiede.

Einfach z.B. ein paar Löffel Kokosflocken (ggf. noch mit Flohsamenschalen) mit Wasser in den Napf und fertig ist der Fastentag - klappt bei Hund (und Mensch) wunderbar. Nach meinen Erfahrungen gibt es nahezu keine hungernden Hunde sondern nur Hunde, die daran gewöhnt sind zu bestimmten Zeiten etwas vorgesetzt zu bekommen. Bei Menschen verhält es sich ähnlich.

Torsten
 
Wie macht ihr das so mit dem eingefrorenen Fleisch? Also taut ihr es über Nacht auf oder gleich im Kühlschrank etc.?

Ich nehm das Futter abends aus dem Froster und tau es bei Zimmertemperatur auf. Sie bekommt 1x am Tag mittags was.Ich bereite das Futter meistens für 3 Tage im Voraus vor und dann stehts fertig im Kühlschrank.

Wie macht ihr das im Urlaub? Dosenfutter mitnehmen oder das Fleisch in den Hotelkühlschrank im Zimmer(Gefrierschrank haben wir dort nicht)?

Kommt ja immer auf den Urlaub an ;) Also wenn wir in ein Ferienhaus fahren, mach ich es meist so, dass ich Vorrat für 3 Tage mitnehme und dann dort z.B. ne Packung Hühnerschenkel kaufe. Hund stirbt nicht, wenn er mal ein paar Tage das gleiche bekommt.

Für die ganze Rechnerei bin ich persönlich nicht der richtige Ansprechpartner. Bei mir ist es eben keine Wissenschaft. "Das passt schon"- wenns mal ne Woche weniger Innereien gibt und mehr Knochen und mein Hund das verträgt, dann bin ich der Ansicht, dass es sich ausgleicht. Außerdem bekommt sie- tatsächlich als Magenfüller- rohes Obst/Gemüse. Sie liebt es, sie verträgt es. Warum also nicht?
 
Kurzes Update:

Die Umstellung hat geklappt.

Ich bereite nun immer Abends die Mahlzeiten für den nächsten Tag vor. Lasse die Früh-Mahlzeit gleich (abgedeckt ;-)) in der Küche, dann ist sie morgens aufgetaut und zimmerwarm und die Mittag- und Abendmahlzeit stelle ich abgedeckt auf den Balkon, hole sie dann bei den jetzigen Temperaturen (über null) so 2-3 Stunden vor Fütterung rein.

Sissi liiiiiebt es, sie steht schon sabbernd bereit, wenn es wieder Essenszeit wird. Sie hatte körperlich kein Problem mit der Umstellung, kein Durchfall oder Erbrechen, im Gegenteil: statt 5 mal täglich macht sie nur noch 2 mal.

Ausserdem ist auch das ständige Futtersuchen besser geworden. Klar - wenn sie irgendwo irgendwas riecht, versucht sie immer noch, ranzukommen. Aaaaber sie hat nicht mehr diese Unruhe nach dem Fressen.

Wir sind also ganz happy und mir fehlt es einfach noch an Routine beim Zubereiten, aber das kommt bestimmt irgendwann. Momentan zerstückel ich noch tiefgefrorene Innereien und nehme es mit dem Wiegen zu genau. Nehmen wir an, sie soll täglich 144 g Pansen und 108 g Innereien bekommen - wäre es dann möglich, ihr an einem Tag 200 g Innereien (also z.B. eine Rinderniere) und am nächsten Tag 300 g Pansen/Blättermagen zu geben? Dann müsste ich nicht so viel zerstückeln.

Und überhaupt, was für Innereien gebt ihr? Ich habe Niere und Leber (was man wohl beides nicht im Übermaß geben soll, wegen Vit A (Leber) und irgendwas anderem bei der Niere). Herz ist ja anscheinend keine Innerei sondern Muskelfleisch? Pansen und Blättermagen sind ja eine eigene Kategorie. Also was bleibt da noch? Und Kehlköpfe - wozu zählen die? RFK?

Liebe Grüße
Nadine
 
Kehlköpfe würde ich wegen Schilddrüse nicht füttern.
An Innereien gibt es noch Milz und Lunge.
Die klassische Aufteilung beim tierischen Anteil sind 50% Muskelfleisch mit 15 bis max 25% Fett, 20% Pansen, 15% RFK, 15% Innereien (1/3 Leber, 1/3 Herz, 1/3 aufgeteilt in Niere, Lunge, Milz).
Herz zählt bei Barf zu Innereien, soll man aber auch bei anderen Rohfütterungsmodellen nicht übermäßig geben, einfach in etwa an die Verteilung im Beutetier halten.
Du kannst theoretisch auf Tage aufteilen, allerdings verträgt das nicht jeder Hund. Zuviele Innereien auf einmal können Durchmarsch geben, muss man ausprobieren!
 
Jojo hat die wesentlichen Dinge schon geschrieben. Ich füttere als Innereien nur Leber, Niere und für den Bretonen Pansen.

Auf (zu) viele Innereien reagieren manche Hunde mit weichem Kot oder Durchfall. Hast Du aber einen magenmäßig robusten Hund, macht es nichts, 200 Gramm Leber an einem Tag an Stelle von 2 x 100 Gramm an zwei Tagen zu geben. So auch beim Pansen.
Entscheidend ist, wie es das Tier verträgt und dass alle Bestandteile so über eine Woche gegeben werden. Ausserdem macht es ohnehin jeder ein bischen anders.
 
Jetzt ist Sissi 6,5 Monate alt, 24 kg schwer und wir haben "Energie und Nerven" für die Umstellung.

Finde ich prima. Da kann ich bei dir mitlesen, denn ich habe für Amys Umstellung Anfang Januar angepeilt, dann ist sie 6 Monate alt.
Kira wird ja schon seit einem Jahr hauptsächlich gebarft, ab und an gibt es mal eine Dose Nassfutter.

Amy bekommt momentan Trockenfutter und Nassfutter, außerdem alles, was vom Tisch so anfällt, mal etwas gekochtes Fleisch, mal Joghurt, Obst, Gemüse oder ein rohes Ei.

Rohes Fleisch hat sie auch schon gefuttert.

Ich wollte in den ersten 6 Monaten auf Nummer sicher gehen was die Nährstoffversorgung betrifft, aber im neuen Jahr wird sie dann ebenfalls umgestellt.

Wie macht ihr das so mit dem eingefrorenen Fleisch? Also taut ihr es über Nacht auf oder gleich im Kühlschrank etc.?

Kira wird zweimal täglich gefüttert, mittags zwischen 12 und 13 Uhr (sie mag morgens höchstens ein bisschen Wurst oder Käse vom Frühstückstisch, richtig futtern tut sie dann noch nicht) und dann nochmal abends zwischen 20 und 21 Uhr.

Ich hole die vorbereitete eingefrorene Portion gegen 19 Uhr abends aus der Truhe und taue sie in einer abgedeckten Glasschüssel über Nacht im Kühlschrank an. Genauso den fleischigen Knochen. Morgens gegen 8 Uhr hole ich die Glasschüssel aus dem Kühlschrank und lasse sie bei Zimmertemperatur komplett auftauen. Unmittelbar vor der Mahlzeit dünste ich das Gemüse, püriere das Obst und gebe es zum aufgetauten Fleisch/Innereien/Pansen.

Das Ganze teile ich auf 2 Portionen auf, die eine bekommt Kira mittags, die andere wandert wieder abgedeckt in den Kühlschrank und wird vor dem Abendgassi rausgeholt, damit sie beim Futtern Zimmertemperatur hat.

Wie macht ihr das im Urlaub? Dosenfutter mitnehmen oder das Fleisch in den Hotelkühlschrank im Zimmer(Gefrierschrank haben wir dort nicht)?

Da wir dieses Jahr nicht in den Urlaub gefahren sind, habe ich damit noch keine praktischen Erfahrungen.
Ich werde aber Amy genau wie Kira ab und an mal einen Tag lang Nassfutter geben und davon für beide ein paar Dosen in den Urlaub mitnehmen.
Und dann vor Ort schauen, was es in den Metzgereien/Supermärkten so gibt.

Vor 2 Jahren waren wir mit Kira in der Toskana, zu der Zeit bekam sie noch ausschließlich Nassfutter.
Ich habe ihre gewohnten Dosen mitgeschleppt, aber Madame hat jenseits der Grenze beschlossen, dass man die in Italien nicht fressen kann.

Also bekam sie jede Menge gekochten Schinken, Käse, Joghurt, Eier und alles, was ich so gegessen habe.
Hat sie anstandslos verputzt und daheim sofort wieder ihre Dosen gefuttert.
Von daher mache ich mir da keine großen Gedanken, irgendetwas Freßbares wird sich im Urlaub schon finden lassen.:)

Immer wieder ist von einem Fastentag die Rede: bei manchen Autoren bekommen die Hunde an dem Tag gar nichts, bei anderen fleischfrei (also mehr oder weniger Gemüseeintopf oder ähnliches), bei wieder anderen ist das ein "Pansen und Blättermagen-Tag", an dem eine normale Menge Futter (also in unserem Fall dann knapp 1000 g) gegeben wird, aber eben nur Pansen.

Ich mache mit Kira keinen Fastentag, das würde sie garantiert nicht verstehen und mit Amy werde ich das auch nicht machen.
Die Portionen bereite ich so vor, dass jeden Tag in etwa die richtige Menge Fleisch, Innereien, Pansen im Gefrierbeutel ist.
Obst und Gemüse mache ich jeden Tag frisch, da halte ich mich so pi mal Daumen an die Durchschnittswerte.

Ab und zu gibt's mal eine Kartoffel oder etwas Reis dazu, ohne großartige Berechnung.
Außerdem bekommen beide immer mal vom Tisch, Pizzarand, ein kleines Stück Kuchen, Fleisch, Fisch.
Einmal die Woche ein rohes Eigelb und ab und an Joghurt oder Hüttenkäse.

Ich behalte das Gewicht im Auge und das Allgemeinbefinden. Solange da alles stimmt, mache ich mir keine weiteren Gedanken.

Das Vorbereiten der Gefrierbeutel ist allerdings etwas Arbeit, insbesondere das Abwiegen dieser krummen Zahlen bei den Innereien, da gebe ich dir recht. Ich fühle mich aber besser wenn ich weiß, es ist jeden Tag in etwa der richtige Anteil von Fleisch/Innereien und Pansen in der Portion.

Und zweitens, Dieterl, hast du empfohlen Sissi dreimal täglich zu füttern. Ich habe aber nach tierärztlicher Empfehlung bereits vor ein paar Wochen (so mit 6 Monaten) auf zweimal täglich füttern umgestellt. Kann ich es dabei belassen oder würdest du nochmal eine Mittagsmahlzeit einführen? Oder könnte ich beispielsweise mittags immer den Tagesanteil Fleischknochen geben - die sie dann im Garten isst ;-)

Ich füttere Amy noch dreimal am Tag und werde das auf Dauer beibehalten, solange das ohne Probleme klappt.
Kira mit ihren 14 - 15 Kilo kommt mit zwei gleich großen Mahlzeiten sehr gut zurecht, aber Amy wird sich später bei 30 -32 Kilo einpendeln und da ist mir die Menge, die sie bei zweimaliger Fütterung zu sich nehmen müsste zu groß.
Ich habe immer etwas Bammel vor einer Magendrehung, zumal Amys Urgroßmutter wohl an den Folgen einer Magendrehung verstorben ist.

Kira bekommt ihren Knochen übrigens immer direkt nach der Mittagsfütterung, weil ich gelesen habe, dass man Knochen nicht ohne "Füllmaterial" verfüttern soll. Sie kriegt ihn dann als "Nachtisch", allerdings immer im Garten. Insbesondere ihren Knochen liebt sie heiß und innig.

Wobei sie nur 3 bis 4 mal wöchentlich einen bekommt, weil bei ihr die Menge so gering ist (55 Gramm), dass ich sonst jeden Knochen zersägen müsste. Bei den Knochen rechne ich die wöchentliche Menge aus und verteile es je nach Gewicht auf 3 bis 4 Gaben pro Woche.

Und überhaupt, was für Innereien gebt ihr? Ich habe Niere und Leber (was man wohl beides nicht im Übermaß geben soll, wegen Vit A (Leber) und irgendwas anderem bei der Niere). Herz ist ja anscheinend keine Innerei sondern Muskelfleisch? Pansen und Blättermagen sind ja eine eigene Kategorie. Also was bleibt da noch? Und Kehlköpfe - wozu zählen die? RFK?

Liebe Grüße
Nadine

Ich habe an Innereien Herz, Leber, Niere, Milz und Lunge.
Bei mir sind in jedem Portionsbeutel alle 5 Innereien enthalten. Kira bekommt 55 Gramm Innereien pro Tag, davon jeweils 13 Gramm Herz, Leber, Milz und jeweils 8 Gramm Niere und Lunge.

Kehlkopf füttere ich gar nicht.
 
Ich wollte in den ersten 6 Monaten auf Nummer sicher gehen was die Nährstoffversorgung betrifft, aber im neuen Jahr wird sie dann ebenfalls umgestellt.

:) :) :)

Ich kenne viele Barfer, die sowas von überzeugt von dieser Fütterungsmethode sind.
Nur den eigenen Welpen ernähren sie die erste Zeit/das erste Jahr mit Industriefutter, weil man "sichergehen" will.
Der Mensch ist schon ein diffiziles Wesen :).
 
Da haste Recht.:)

Aber in diesen ersten Wochen ist Amy so rasant gewachsen, hat quasi jeden Tag zugenommen, ich wäre heillos überfordert gewesen, da jedes Mal die richtige Menge zusammen zu stöpseln.

Jetzt geht das langsamer, aber gerade über die Feiertage will ich auch nicht umstellen, da habe ich dermaßen viel zu tun, dass es ungut wäre, wenn Hundi plötzlich Durchfall hätte und ich mehr draußen als drin bin.

Also machen wir das Anfang Januar und hoffen, dass alles ohne Probleme klappt.
Fressen wird sie es sicherlich super gern, sie frisst nämlich alles super gern.:)
 
Danke, marita für deine ausführliche Antwort.

Wir sind bisher ja wirklich super happy mit der Umstellung. Ich bereite momentan noch täglich frisch zu. Also mache abends die Näpfe für den nächsten Tag komplett fertig und lasse den Früh-Napf gleich in der Küche, den Mittags- und Abends-Napf hole ich dann so weit vorher von draussen rein, dass sie zum Füttern dann plus/minus Zimmertemp. haben.

Auf Dauer (wenn die Keller-Gefriertruhe nicht mehr für Weihnachtsessen benötigt wird ;-)), will ich es aber so machen wie du: gefrorenes Fleisch ein/zwei mal monatlich sortieren, wiegen und in Gefrierbeutel-Portionen einfrieren. Gemüse und Obst dann frisch dazu.

Vom Tisch bzw. aus der Reihe bekommt sie momentan gar nix ausser Leckerlies zum Üben (meist Lungenwürfel). Hab da zu viel Angst um ihr Gewicht, bei ihr reichen leider echt 3 Tage ETWAS mehr als sonst und schon steht ein dicker Hund vor mir :-(
 
Da habe ich mit beiden Hunden irgendwie Glück.
Kira frisst für ihr Alter und ihr Gewicht wirklich viel am Tag und es gibt immer noch Zusätzliches. Nie ein Problem, dass sie zunehmen würde.
Trotz Kastra.

Und bei Amy ist es ähnlich. Sie bekommt Trocken und Nass, jeweils die Durchschnittsmenge, die auf der Packung angegeben ist und zusätzlich Leckerlie und "Menschenessen". Auch sie behält ihre Figur.
Wenn ich da auch noch rechnen müsste, würde ich vom Glauben abfallen. Reicht ja schon, dass ich bei mir dauernd aufpassen muss.;)
 



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