Hundebegegnungen usw.

Da hast du sicher in weiten Teilen recht. Aber jeder hatte mal ahnungslos den ersten Hund und ich finde es nicht verwerflich mich zu informieren und um Rat zu bitten.

Grundsätzlich gehts ums Wesen/Verhalten des Welpen. Sie ist sehr schnell völlig überdreht.. gerade bei Hundebegegnungen und das sehe ich in dieser Form bei keinem anderen bekannten Welpen. Die bleiben ruhig bei ihren Besitzern und kucken doof.. und ja - ich habe auch gehört nicht zu vergleichen.. aber so irre ist sonst eben kein einziger!

Zum Thema Ruhe und Schlaf... es wurde immer geraten auf viel Ruhe und Schlaf zu achten, damit sie Entspannung lernt und ausgeglichener ist...

Ist das jetzt etwa falsch??
 
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Zum Thema Ruhe und Schlaf... es wurde immer geraten auf viel Ruhe und Schlaf zu achten, damit sie Entspannen lernt und ausgeglichener ist... Ist das jetzt etwa falsch??
Nein, das ist keineswegs falsch, sondern sehr wichtig. Ich kenne viele Hunde, die durch zu viel " Freizeitstress" regelrecht hochgepusht wurden und nun total zappelig sind. Die Kunst ist es, den Spagat zwischen Ruhe und Aktivität zu finden. Und zwar durch beobachten deines Hundekinds. Das schaffst Du leicht, mach Dir selber keinen Stress. Dein Hund zeigt es Dir, wenn es zu viel wird, manchmal eben durch " anspringen" ;)
 
Grundsätzlich gehts ums Wesen/Verhalten des Welpen. Sie ist sehr schnell völlig überdreht.. gerade bei Hundebegegnungen und das sehe ich in dieser Form bei keinem anderen bekannten Welpen. Die bleiben ruhig bei ihren Besitzern und kucken doof.. und ja - ich habe auch gehört nicht zu vergleichen.. aber so irre ist sonst eben kein einziger!

Jeder Welpe / Junghund lernt anders und in unterschiedlichem Tempo. Enzo ist jetzt über ein Jahr alt und freut sich auch bei jeder Begegnung mit anderen Hunden einen ab. Wir haben das jetzt soweit trainiert, das er im Gehorsam ist - aber wenn ich nicht aufmerksam genug bin und zeitig weiter gehe - dann prescht er auch heute noch vor...

Welpen/Hunde zu vergleichen macht schon deshalb keinen Sinn, weil die Wahrscheinlichkeit, dass du den gleichen Charakter und das gleiche Energielevel im gleichen Alter bei gleicher Erziehung und Prägung nicht finden wirst. Das sind zu viele Argumente - das geht einfach nicht!

Was machst du jetzt?

Erstens erinnerst du dich mal an die Zeit mit deiner Tochter: Waren alle Kinder im gleichen Alter trocken? Konnten alle Kinder im gleichen Alter sitzen/stehen/gehen? Haben alle im gleichen Alter ihre Zäune bekommen - in der gleichen Reihnfolge?
Merkste, ne? ;) Geht auch noch so weiter: Sind alle Kinder in Mathe, Deutsch und Englisch gleich gut?

Besorg dir Schleppleine und Geschirr (gibts auf allen Plattformen auch gebraucht, die reichen vollkommen) - spätestens in der Pflegelphase möchte man beides nicht missen.

Erkundet die Welt und habt Spaß: Die Blümchen auf der Wiese, kleine Krabbeltiere, das neue Mäuseloch in der Wiese. Die Feldwege sind euch Abendteuerspielplatz - auf jedem cm ist was neues!
Erinner dich noch mal an deine Tochter als sie die erste Zeit allein gehen konnte: Da war doch auch alles toll und interessant! Hast du sie da nicht in sicheren Ecken einfach gehen lassen und nur aufgepasst, dass nicht gefährliches in den Mund wandert und nicht alles angefasst wird? Mach es bei dem Welpen genauso... Die Welt erkunden lassen und aufpassen, das nichts passiert ;)

Es macht einem Hund gar nichts aus, wenn er mal nur 20 Meter aus dem Dorf raukommt und da eine halbe Stunde auf der Wiese schnüffelt und kuschelt und dann wieder heim geht!
Im Sommer bin ich mittags meistens nur zur Bach, Enzo ins Wasser, ich auf die Bank, halbe Stunde "abgammeln" und wieder heim. Manchmal hat er mir einen Stock gebracht und wir haben gespielt, manchmal lang er nach 10 Minuten auf meinen Füßen und hat auch gegammelt.

Wie war das mit Brennnesseln und deiner Tochter? Gefühlt millionen-mal hast du gesagt "nein - aua" und? Sie hat bestimmt doch mal zugepackt - und dann? Vermutlich heulend zu Mama gelaufen :) Schon aufpassen, aber wo nichts wirklich schlimmes passieren kann auch ruhig mal Erfahrungen sammeln lassen.
Enzo ist mir bis zum Spätsommer immer in/an die Zäune gelaufen - bis endlich mal einer Strom drauf hatte :D "Zaun" fuktioniert jetzt super ;)
 
Da hast du sicher in weiten Teilen recht. Aber jeder hatte mal ahnungslos den ersten Hund und ich finde es nicht verwerflich mich zu informieren und um Rat zu bitten.

Das macht man idealerweise vor der Anschaffung des Hundes.
Ein Welpe entwickelt sich so schnell. Wenn man da grobe Fehler macht, ist er schnell falsch geprägt.

Grundsätzlich gehts ums Wesen/Verhalten des Welpen. Sie ist sehr schnell völlig überdreht.. gerade bei Hundebegegnungen und das sehe ich in dieser Form bei keinem anderen bekannten Welpen. Die bleiben ruhig bei ihren Besitzern und kucken doof.. und ja - ich habe auch gehört nicht zu vergleichen.. aber so irre ist sonst eben kein einziger!

Meistens sind die Welpen von Hundeanfängern völlig überdreht, durch Über- oder Unterforderung.

Zum Thema Ruhe und Schlaf... es wurde immer geraten auf viel Ruhe und Schlaf zu achten, damit sie Entspannung lernt und ausgeglichener ist...

Welpen müssen keine Entspannung lernen.
So lange sie bei ihrer Mutter und den Geschwistern sind, klappt das auch von allein.
Warum sollte es nach dem Umzug zum Menschen anders sein?

Spielen, Toben und Erkunden ist für einen jungen Hund sehr wichtig. So wichtig wie das Fressen und Trinken.
Das bedeutet nämlich Lernen für den jungen Hund, das Gehirn entwickelt sich dabei genauso wie der Körper.
Man muss einem Welpen nicht beibringen, was er lernen soll und wie er lernen soll.
Das bringt er mit seinem genetischen Programm mit. Es wird einfach abgespult.
Welpenverhalten ist Lernverhalten.

Du kannst einem Kleinkind, welches Laufen lernen will, auch nicht mit einem Buch zum Vorlesen kommen.
Es würde ein großes Geschrei geben, wollte man es an seinem Lernen hindern.
So ist das auch beim jungen Hund. Er macht das, was für ihn dran ist.
Wenn er genug gelernt hat, wird er müde und legt sich von allein schlafen.

Biete deiner Hündin einfach Abwechslung an, damit sie auch Neues kennenlernt.
Das muss nicht jeden Tag sein, aber zeig ihr z. B. mal Kühe auf einer Wiese oder Pferde.
Erst in einem Abstand, wo sie in Ruhe schauen kann und wenn sie näher ran will, lässt du sie mal schnuppern.
Gewöhne sie an Menschenmengen, indem du sie erstmal abseits schauen lässt.
Dann mischt ihr euch im zweiten Schritt am Rande unter die Menschen.
Immer nur so viel, dass es ihr keinen Stress macht.

Warum ist die Einstellung "ich will alles richtig machen bei meinem Welpen" falsch?
Weil du damit denkst, Erziehung ist ein Tun und Machen.
Dabei ist Erziehung ein Gewähren lassen, Begleiten, Beobachten, einen sicheren Freiraum schaffen.
Der Mensch ist dabei der Ruhepol, der dem jungen Hund Vertrauen und Geborgenheit vermittelt.

Generell tickt sie meist aus, wenn wir unsere gewohnte Strecke laufen, sie auf einer Wiese freilaufen darf und wir dann den Rückweg antreten..

Versuch sie doch mal zu verstehen.
Was soll denn dieses starre Programm mit 5 Minuten Freilauf auf der Wiese bringen?
Vielleicht ist sie nach 5 Minuten gerade warm geworden und will die Wiese mit euch erkunden.
Vielleicht springt sie deine Tochter an, weil sie sie zum Spielen und Rennen animieren will?

Warum müsst ihr auf der Wiese den Rückruf üben? Habt ihr kein Vertrauen, dass sie kommt?
Geh doch mal kreuz und quer durch die Natur und ruf die Hündin nur bei einem Richtungswechsel.
Sie wird euch nicht verlieren wollen. Ruf sie heran, weil du sie knuddeln willst, aber nicht zum Üben.
Das Herankommen kann auch schon ein junger Welpe, das muss er nicht lernen.

Und gib ihr auch Zeit, außerhalb des Grundstücks alles zu erkunden.
Wenn sie 20 Minuten lang immer wieder auf einen Holzstapel klettert und herunterspringt, dann lernt sie gerade das Springen.
Sie macht genau das, was sie braucht. Darauf kannst du vertrauen.
Wenn sie einen Tannenzapfen findet und den in Einzelteile zerlegt, hat sie den Tannenzapfen kennengelernt und eingeordnet.
So funktioniert Lernen.

Wenn die erste Lebenszeit zusammen mit dem Menschen von Freude, Spaß und Verständnis geprägt ist, dann wird der Mensch zum Mittelpunkt für den Hund. Es entsteht ein unsichtbares Band.
Gehorsam muss nicht eingefordert werden, weil beide ein Team sind.
 
Danke für die ausführliche Antwort! Natürlich haben wir uns auch VORHER informiert, aber Theorie und Praxis sind halt nicht dasselbe ;-)

Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht.. ich muss entspannter werden! Ich kann den Welpen nicht mit 4 Monaten schon durchs Studium prügeln, nur weil ich so gerne den sofort perfekt funktionierenden Hund hätte.

Ich werde das beherzigen!
 
Letztens auf der kurzen Abend-Runde passiert:

Ich stehe mit einem anderen HH auf der Wiese, dann kommt ein Bach und dann ein Feldweg. Unsere Hunden laufen über die Wiese, mal spielen, mal in die Bach, mal schnüffeln.
Plötzlich quietschen Reifen und es knallt - 2 Autos haben sich auf dem Feldweg "getroffen". Der andere Hund ist panisch in die andere Richtung über die Wiesen (kann zum Glück erst mal lange nichts passieren) - abrufbar war er nicht...

Enzo hatte sich auch sichtlich erschreckt - ich habe ihn direkt ruhig gerufen "Enzo, hier bin ich". Er kam zu mir, sichtbar aufgeregt und nervös, aber setzte sich dann direkt auf meinen Fuß (was übermäßiges knuddeln und beruhigen zur Folge hatte).

Der andere Hund ist etwas jünger als Enzo, kann aber schon sooo viel - nur Vertrauen, das hat er wohl nicht gelernt. Denn in solchen Situationen bringt dir nur Vertrauen was - da kann der beste Gehorsam einfach "weg" sein.

Deshalb ist es so wichtig - wie @Bubuka das schon sagte - MIT dem Welpen einfach die Welt zu erkunden. Diese "Kleinigkeiten" die echt nach "nichts" aussehen - die bringen dir Vertrauen und Bindung.

Meistens erreicht man mit 15 Minuten nur "stumm und dumm" nebeneinander sitzen in der Pampa mehr - als in 2 Wochen Boot-Camp ;)
 
Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht.. ich muss entspannter werden! Ich kann den Welpen nicht mit 4 Monaten schon durchs Studium prügeln, nur weil ich so gerne den sofort perfekt funktionierenden Hund hätte.

Genau.
Der junge Hund muss so viel lernen, er kennt sich selbst und das Leben noch nicht.
Was für uns unbedeutend aussieht, ist vielleicht für sein Selbstvertrauen sehr wichtig.

Alles was du jetzt an Zeit, Geduld, Humor und Verständnis investierst, ist eine Investition in die Zukunft.
Ein selbstsicherer Hund ist ein entspannter Begleiter.
 
Hallo wildblume,

inzwischen sehr viel entspannter. Auch weil ich mich entspannt habe und eine sehr gute Hundetrainerin gefunden habe, mit der die Wellenlänge stimmt. Andere Hunde und freundliche Menschen findet sie immer noch klasse, aber es wird alles besser.

Lg Kati
 
Super! Das freut mich zu hören.
Viel hat das mit der eigenen Einstellung zu tun, das spüren die Hunde einfach.
Ich war mit meiner 3 Monate alten Hündin heute zum 2. Mal bei Pferden und Rindern, es war riesen Gebell, aber schon besser als letztes Mal. Also: dran bleiben, dann wird das auch!
 



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