Unausgelastet???

@Wautzi nein, viel Kontakt mit anderen Junghunden hat er nicht (mehr) vor ca. 2 Monaten hat er angefangen SO in die Leine zu springen, sobald er nur andere Hunde hört (bzw das Geräusch von Leinen). Ich darf ihn da erst hinpassen, wenn er aufhört zu spinnen und runterkommt. Meistens haben die anderen Leute nicht die Geduld so lange zu warten.... aber wenn ich ihn so zu den anderen lasse (also dieses in die Leine stellen, winseln vor Freude, auf nix mehr reagieren), dann denkt er ja er nachts richtig, wenn ich ihn dann zur Belohnung auch noch hinlasse. :confused: er hat schon häufiger Kontakt zu Hunden, weil Freunde oder Bekannte von mir Gott sei dank auch welche haben und die dann auchGeduld haben... aber das ist halt i.d.R. vielleicht... keine Ahnung.. höchstens 1x die Woche.. :(

Er sollte mehr als einmal/Woche Kontakt zu Hunden haben damit er einfach mal Spaß haben und mit anderen Hunden spielen kann.

Als mein Hermann vor gut drei Jahren mit 14 Monaten bei mir eingezogen ist hat er sich bei allen anderen Hunden auch aufgeregt und hysterisch gebellt. Ich habe einerseits daran gearbeitet, dass wir ruhig an anderen Hunden vorbeigehen denn jeder Kontakt ist nicht möglich aber dass er auch ab und zu Kontakt zu Fremdhunden haben darf. Vorher sollte er mich nur ein kurz angucken und dann habe ich ihn gleich abgeleint und zum Hund hinlaufen lassen. Junge Hunde wollen Kontakte und springen dann schon mal in die Leine.

Vielleicht hilft es euch auch wenn du mit dem anderen Hundehalter erstmal ein paar Meter gehst bis Theo etwas ruhiger wird und ihn dann erst ableinst.
 
Grundsätzlich stimme ich meinen Vorschreiberinnen zu :)
Zu viel Stress, zu viel Druck.
Viele der Verhaltensweisen deuten auf Stressabbau hin.

Genauso deuten bei dir einige Verhaltensweisen auf Überforderung hin, was dir ja aber auch bewusst ist.
Das blöde: damit untergräbst du deine eigene Autorität.
Z.B. das energische anschreien des Hundes.
Mein Freund hat in entsprechenden Situationen den Hermes auch energisch angerüffelt und es klappt immer.
Also hab ich das damals auch immitiert. Zunächst funktionierte das auch super, aber Hermes hatte schnell raus, dass es bei mir eben nicht authentisch war.
Wie bei dir.
Du musst es meinen, oder es lassen.
Schreien aus Verzweiflung nötigt dem Hund leider keinen Respekt ab ;)

Läuft der Hund weg: Schleppleine dran. Wo das Rumrennen gefahrlos möglich ist: rennen lassen.

HundeKontakte finde ich auch wichtig. Du hast zwar Recht, dass du das unangemessene Verhalten nicht bestätigen willst, aber der Frust verstärkt das Verhalten auch nur wieder.
Unsere erste Trainerin hat explizit Hundebegenungstrainings angeboten. Ansonsten wirklich versuchen das mit Bekannten zu üben oder Leute die man draußen trifft darum zu bitten.

Apportierspiel:
Zum Einen würde ich auch die Konzentration nicht so sehr ausreizen und den Hund schneller zum Suchen schicken, zum anderen würde ich vorher kein Kommando geben sondern verlangen, dass der Hund sich eigenständig kontrolliert und nicht ohne Freigabe hinterher geht.
Die beste Version ist natürlich, wie meine Vorschreiberinnen bereits gesagt haben, das Spiel zu beenden, solange es noch Spaß macht.
Kommt es trotzdem mal soweit, dass er das Interesse verliert, würde ich trotzdem noch dieses eine Mal verlangen, dass er das Spielzeug bringt.
Er ist jetzt kein Welpe mehr und darf schon lernen, dass es wichtig ist, zugeteilte, machbare Aufgaben auch zu erledigen. Auch wenn er gerade nicht so Bock darauf hat.
Apportieren ist eben nicht nur Spiel, sondern ab jetzt auch sein Job.
Also einmal noch die Übung anständig beenden, super freuen und dann aufhören.

Anspringen und beißen:
Meine Taktik wäre konsequentes Wegdrehen und Abblocken. (Nicht mit den Händen, sondern mit dem Körper)
Schnappt er, zackiges zum Hund umdrehen und 2-3 Schritte auf ihn zu gehen. Er soll sich respektvoll verhalten und Abstand einnehmen. Tut er das, gleich wieder weich werden, ihn zu dir einladen.
Ein souveräner älterer Hund würde sich so ein respektloses Verhalten eines Junghundes auch nicht gefallen lassen.
Ziel ist natürlich nicht, dass er dich dauerhaft meidet, aber sehr wohl, dass er lernt, dass du derartiges Verhalten nicht duldest.
Immer wenn du ein Fehlverhalten sanktionierst ist es deshalb ganz wichtig, dass du in dem Moment, wo der Hund sich richtig verhält, sofort wieder ehrlich freundlich zu ihm bist.
 
Meiner Absicht nach machst du zu viel mit deinem Hund und überforderst ihn massiv durch all diese Aktivitäten und deine hohe Erwartungshaltung. Tricks und Suchspiele sind gut und schön, aber bei einem jungen Hund konzentriere dich doch lieber auf das wirklich Wichtige, zB den Abruf. Weniger ist mehr, gerade während der Pubertät. Wenn du da nebenbei boch Tricks machst, suchen lässt etc. hat der Hund gar nicht mehr die Kapazitäten für das Wichtige.

Handlungen wir das Anspringen und das Schwanzjagen können Übersprungsverhalten sein und dem Stressabbau dienen, was mir im Fall deines Hundes sehr wahrscheinlich vorkommt. Ruht der Hund eigentlich ausreichend?

Die Trainerin klingt für mich nicht unbedingt nach der passendsten Begleitung bei euch. Ich würde mir jemanden suchen, der mit diesem Hundetyp wirklich Erfahrung hat, denn leider neigen ja gerade die Hütehunde zu Zwangsverhalten.

Einen Hund so zu maßregeln, dass er mit eingezogener Rute wegläuft, finde ich schon sehr heftig, dann war die Korrektur zu stark dosiert bzw hätte man die Situation gar nicht erst über Korrektur händeln sollen. Ich denke nämlich, dein Hund handelt weniger aus Respektlosigkeit denn aus Stress.
 
Ach ja, jetzt auch noch körperlich dem Hund gegenüber zu werden finde ich sehr, sehr unklug. Hund runterdrücken, an der Leine reißen - lass diesen Unsinn bitte. Viel, viel wichtiger ist es, dass es gar nicht erst zu Situationen kommt, in denen dein Hund durch sein hohes Stresslevel so unansprechbar ist. Du musst dafür lernen, ihn sorgfältig zu lesen. Und das Programm würde ich über mehrere Wochen lang stark runterschrauben, damit der Hund überhaupt mal die Chance hat, runterzukommen.

Ich möchte nicht überdramatisieren, aber ich denke, es ist sehr wichtig, dass ihr zu einem besseren Miteinander findet, denn ansonsten könnte es unschön werden.
 
Hallo also grundsätzlich stimme ich euch eigentlich total zu. Wenn ich so darüber nachdenke bin ich wirklich immer ziemlich gestresst und habe einfach Angst irgendwas falsch zu machen und ich glaube genau deshalb mache ich alles falsch. blöd. Ja also prinzipiell habe ich jetzt verstanden was ich falsch mache nur weiß ich jetzt noch nicht so genau wie ich das umsetzen soll weil der Stress ist ja in mir drinnen das kann ich nicht einfach abschalten das nervt mich. Ich werde mir jetzt eure Ratschläge mal zu Herzen nehmen und sie die nächsten Wochen umsetzen oder zumindest das versuchen. Nach einem Trainer halte ich auch noch Ausschau.

@lina27 danke auch für deine Tipps. Ich glaube bloß eins hast Du falsch verstanden: wenn er den Schwanz einzieht dann meine ich damit nicht dass er Angst hat, sondern das macht er in diesen Fetz-Phasen.. also nicht aus Angst vor mir - das hat er sowieso nicht :D sondern wenn er durchdreht so wenn er wie ein Verrückter rumrennt als wär er in irgendeinem Wahn oder so.
 
Du bist laut deinem Profil 16. Wohnst du bei deinen Eltern? Leben die beiden Jack Russell noch?

Theo ist 7 Monate, da braucht er keine Dressur. In dem Alter ist Grundgehorsam das A und O.

Ich würde jegliche Tricks und Beschäftigung erstmal (!) einstellen. Und einen Hund anschreien, vor allem einen so sensiblen Hütehund, ist ein absoluter Mist. Das Thema mit dem Anspringen haben wir hier auch schon durch. Wir haben es folgendermaßen gelöst. Springt er mich an/beißt mich in den Ärmel, dann gehe ich weg und ignoriere ihn. Macht er das draußen beim Gassi gehen, binde ich ihn an der nächsten Gelegenheit an und gehe ein paar Schritte weg. Nanouk hat sich da dann ziemlich aufgeführt und erst wenn er sich beruhigt hat, gab es von mir ein "so ist brav" und ich habe ihn wieder mitgenommen. Das musste ich draußen vllt. 5 Mal machen, seitdem macht er das bei mir nicht mehr.

Wenn ein Hund nicht zu zuverlässig folgt, gehört er an eine Schleppleine.

Ich würde dir auch dringend raten, deinen Hund am Geschirr und nicht am Halsband zu führen. Wenn er mal super leinenführig ist, kannst du wieder ein Halsband nutzen, aber bis dahin würde ich, außer im Leinenführigkeitstraining, ein Geschirr verwenden.

Also, meine Einschätzung ist, dass du Theo überforderst. Ich habe selbst einen knapp 11 Monate alten Border Collie, ich weiß, dass das leicht passiert, da die Hunde ihre Grenzen nicht kennen und immer weiter und weiter machen wollen.

Unser Tagesablauf schaut momentan so aus: Vormittags eine große Runde an der Schleppleine (mit Geschirr). Da darf Nanouk rennen und toben und zwischendurch üben wir Rückruf. Nachmittag eine kleine Runde an der kurzen Leine (mit Halsband). Da üben wir explizit nur Leinenführigkeit. Abend gehen meine Eltern, meist mit der Flexileine (mit Geschirr). Da darf Nanouk einfach Hund sein. Meine Eltern geben ihm kaum Kommandos, nur das aller nötigste. Ansonsten darf er intensiv schnüffeln und machen, wie er will. Tagsüber spielen wir immer mal wieder im Garten. Meist zergeln wir um ein Spielzeug oder ich "jage" ihm hinterher. Alle paar Tage machen wir mal eine kurze Clicker Einheit. Ab Ende Oktober gehen wir einmal pro Woche in die Hundeschule und machen Locagility.

Nanouk hat sich eine zeitlang auch immer in den Oberschenkel gebissen. Ich habe das Programm dann komplett zurückgefahren und langsam wieder gesteigert.

********************

EDIT: Eine Beschäftigung haben wir tatsächlich noch: Zwei Mal am Tag nach dem Fressen verstecke ich irgendwo in unserem Haus oder wenn's wärmer ist im Garten einen Kauknochen, den Nanouk dann suchen darf.
 
Zuletzt bearbeitet:
@19Kenia98 hallo nein ich lebe nicht mehr bei meinen Eltern. Unser vor unserem Jack Russel hatten wir einen Pekinesen. Der Jack Russell musste wegen seinem Problemverhalten von uns weg nach 6 Jahren und das war für mich ganz schön krass ich habe jahrelang keine Hunde mal anschauen können ohne zu heulen weil mir das so weh getan hat und ich glaube deshalb habe ich auch so Angst dass mit Theo dasselbe passiert deswegen Stress ich mich so. Danke für deinen Tagesablauf ich versuch das jetzt auch mal irgendwie um zu gewöhnen. Eine Schleppleine habe ich aber ich habe die nicht mehr benutzt weil meine Hundetrainerin gesagt hat dass die Dinger Schwachsinn sind und sie hat auch gesagt dass ich das Geschirr nicht mehr benutzen soll weil wenn am Geschirr ist dann fährt er mich hier sowieso hin wo er hin möchte und ... und ehrlich gesagt hat das sogar gestimmt also wenn ich ihn am Geschirr hatte dann hat er mich rum gezogen wie ein Idiot da konnte ich gar nicht mehr mit dem laufen, das war eigentlich einfach nur Stress mit dem Geschirr deswegen bin ich eben nur noch auf das Halsband umgestiegen aber vielleicht versuche ich das jetzt einfach noch mal weil jetzt läuft er mittlerweile ganz gut und die Schleppleine hol ich auch wieder raus und dann gucke ich mal wie ich das hinkriege
 
Anbinden würde ich meinen Hund nicht, ich würde stehen bleiben, bis Hund sich beruhigt/ ausgetobt hat. Ich bin gern noch auf die Leine draufgetreten, um die Bewegung vom Arm nicht an den Hund weiter zu geben, dass ich nicht in Verlegenheit komme zu zerren oder rucken.
Es kann aber auch helfen, gemeinsam aus der Situation rauszurennen, kann auch Luft rausnehmen für Beide. Sind so meine bescheidenen Erfahrungen.
 
Einem Hund einen zuverlässigen Abruf ohne Schleppleine beizubringen, halte ich für schwierig. Ich weiß ja nicht, wie das bei euch ist, aber hier dürfen Jäger Hunde abschießen, wenn die frei auf einem Feld oder im Wald rumlaufen und der Jäger der Meinung ist, der Hund würde wildern. Und das könnte ein Jäger denken, wenn Theo zu rumrennt und sich nicht zuverlässig von der Abrufen lässt.

Jeder Zug am Halsband kann den Kehlkopf irreversibel schaden. Also, ganz ehrlich, ich würde da lieber die schwierigere Variante mit dem Geschirr nehmen und dafür die Gesundheit meines Hundes nicht riskieren.

Versuch mal mit Theo an Schleppleine und Geschirr irgendwo ruhiges hinzugehen, da lässt du ihn dann einfach rumstöbern. Lass ihn einfach machen, ohne jegliche Erwartungshaltung. Irgendwann rufst du ihn dann zwischendurch mal, dann gibt es ein dickes Lob und dann darf er wieder weiter schnüffeln. Natürlich sollten eure Spaziergänge nicht immer nur so ausschauen, aber jetzt für den Anfang ist es wichtig, dass du und Theo entspannter werdet und alles mal stressfrei abläuft.
 
Anbinden würde ich meinen Hund nicht, ich würde stehen bleiben, bis Hund sich beruhigt/ ausgetobt hat. Ich bin gern noch auf die Leine draufgetreten, um die Bewegung vom Arm nicht an den Hund weiter zu geben, dass ich nicht in Verlegenheit komme zu zerren oder rucken.
Es kann aber auch helfen, gemeinsam aus der Situation rauszurennen, kann auch Luft rausnehmen für Beide. Sind so meine bescheidenen Erfahrungen.

Das was Theo zeigt könnte "heeling" sein.

Bei Nanouk war es so. Er wollte mich und meine Bewegungen einschränken. Bin ich stehengeblieben, hat er genau sein Ziel erreicht. Es war wichtig, ihm zu zeigen, dass ich mich bewege, wie ich will und er das nicht zu bestimmen hat.
 



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